Ich kann nichts mehr sagen, es ist einfach nur unfassbar...

Chris

Für alle die nicht wissen was er meint ... der Booster ist (nach der Arbeit)
zurückgekehrt zum Startpunkt.

Dieses 70 m hohe Monster, doppelt so Schubstark wie die SaturnV-Mondrakete, wurde schwebend in der Luft gefangen! Im 1. Versuch!

Es gibt dafür keine Worte…

Chris

Chris_EDNC schrieb:
Dieses 70 m hohe Monster, doppelt so Schubstark wie die SaturnV-Mondrakete, wurde schwebend in der Luft gefangen! Im 1. Versuch!

Kurz Gänsehaut... Wahnsinn!

Vielleicht noch ein nettes Detail: Bei der Falcon 9 gibt es 2 Zündungen bei Rückkehr der Erststufe, den entry burn und den landing burn. Ersterer dient dazu, die Stufe deutlich abzubremsen, um die enorme Hitzeentwicklung beim Eintritt in die dichteren Atmosphärenschichten im Griff zu behalten, auf Kosten von Treibstoff und damit Nutzlast natürlich.

Bei der Super Heavy spart man sich diesen entry burn und lässt die Monsterstufe einfach so in die Atmosphäre eintreten, es gibt also "voll auf die Fresse" und die Triebwerkssektion muss als Hitzeschild herhalten. Das schaut dann so aus (nein, die Triebwerke sind hier noch ausgeschaltet, das ist wirklich nur Hitzeentwicklung beim Eintritt!):

Wie gesagt, es gibt für all das, was Elon Musk und sein Team da abzieht, schlichtweg keine angemessenen Worte.
Ich habe youporn aus den Favoriten gelöscht, brauch′ ich nicht mehr. ;)

Chris

Keine Ahnung, ob das hier wen interessiert, egal. 

Irgendwann früher hatte ich mal von der revolutionären Entwicklung eines Full Flow Staged Combustion Cycle-Triebwerks geschrieben, etwas, was zuvor nie jemand hinbekommen hat, obwohl mehrfach versucht (von den Russen und Amerikanern). Das ist sozusagen der heilige Gral der chemischen Triebwerke und die haben das tatsächlich hinbekommen. Es heisst Raptor und wird nur im kürzlich geflogenen Starship eingesetzt. Schaut so aus:

Die Vorteile gegenüber bisherigen Triebwerken sind gewaltig, die beiden preburner werden nur noch minimal thermisch belastet, sind deutlich einfacher zu konstruieren und erreicht mit 270 bar den höchsten aller bisher erreichten Brennkammerdrücke. Ein echter game changer!

Aber wie zu erwarten, Elon hört nicht auf und pusht immer weiter, statt dieses Triebwerk nun erstmal einzusetzen und zu gucken und ggf. weiter zu entwickeln. Das Starship ist noch nichtmal zum Erstflug angetreten und schon wird die zweite Version entwickelt und zur Einsatzreife gebracht. Raptor 2 wurde deutlich vereinfacht und in der Leistung gesteigert. Wie sagt Elon immer: Best part is no Part. Schaut so aus:

Beeindruckend, nicht? Viel einfacher zu fertigen, leichter, zuverlässiger und auch deutlich leistungsstärker, dieses erreicht 320 bar Brennkammerdruck. ein Wert, von dem alle anderen Triebwerkshersteller in der Welt max. träumen können.

Eigentlich könnte man hier doch mal einen Gang zurückschalten, oder? Nein, nicht Elon. Best part is no part, richtig? Also here it comes, das dieses Jahr vorgestellte Raptor 3:

Nochmal deutlich einfacher, leichter, zuverlässiger, leistungsstärker...
Als dieses Foto erschien, haben sich manche (ULA CEO Tory Bruno) mokiert und geschrieben, was der Mist soll, so ein Foto eines nicht vollständigen und funktionsbereiten Triebwerks zu posten. Und wen man damit zu beeindrucken sucht....

Dann kam dieses Foto (Kommentar von SpaceX: Läuft erstaunlich gut für ein nur teilweise montiertes Triebwerk) und seither herrscht lärmendes Schweigen im Walde:

Wobei ich zugeben muss, dass das auch auf mich komplett surreal wirkt, ein Triebwerk nicht von dieser Welt und es wirkt (wenn man weiss, wie Triebwerke normalerweise so ausschauen) eher wie ein KI-generiertes Bild...

SpaceX ist der gesamten Welt um Lichtjahre voraus und vergrössert den Vorsprung stetig weiter.

Chris

Also gut, eines noch, um zu verdeutlichen, was hier eigentlich abgeht.

Das Bild zeigt massstäblich links das RS-25, welches im Space Shuttle eingebaut war, jetzt in der SLS-Mondrakete fliegt und lange als das effizienteste Triebwerk überhaupt und als ein absolutes Meisterstück an der Grenze des technisch machbaren galt. Rechts, wie gesagt massstäblich, das Raptor 3. Beide sind auf max. Leistung auf sea level ausgelegt, weshalb die Abmessung der Entspannungsdüse vergleichbar ist. 

RS-25
Masse: 3.200 kg
Schubkraft: 2.000 kN
Brennkammerdruck: 206 bar

Raptor 3
Masse: 1.500 kg
Schubkraft: 3.200 kN
Brennkammerdruck: >350 bar

Raptor 3 wiegt also weniger als die Hälfte, ist viel kleiner, nutzt keinen hochenergetischen Wasserstoff sondern "nur" Methan als Treibstoff, erzeugt aber trotzdem fast doppelt so viel Schub. Das ist das Resultat des revolutionären Designs und des gewaltigen Brennkammerdrucks. Und das baut eine Privatfirma mal eben so... Wie das möglich ist? Gute Frage.

Chris