Bei meinem Rotax 912 UL Baujahr 2013 hat sich der Öldruck in den letzten beiden Jahren bei kaltem Motor schrittweise erhöht. Inzwischen (Anfang Oktober 2019) zeigt der Sensor bei 14 Grad Außentemperatur nach dem Start 10,2 bar bei kaltem Motor an. Es dauert dann ungefähr eine Minute bis der Druck zu sinken beginnt und unter 10 bar geht. Nach weiteren 20 Sekunden liegt er unter 8 bar und eine Minute später liegt er das erste Mal bei 3 bar. Die Öltemperatur misst dann 25 Grad. Das ganze bei Drehzahlen zwischen 2200 und 2600 u/min. In der dann folgenden Minute schwankt der Öldruck zwischen 3 bar und 7 bar mit einzelnen Ausreisern bis 10 bar. Erst nach Erreichen einer Öltemperatur über 30 Grad liegt der Öldruck dauerhaft unter 4 bar und über 40 Grad liegt der Öldruck relativ konstant zwischen 2,5 und 3 bar. Bei Vollast dann bei etwas mehr als zwei bar. Bei hohen Außentemperaturen, wie dieses Jahr mit > 30 Grad liegt der Öldurck von Anfang an bei ungefähr 2,8 bar, vermutlich weil Motor und Öl dann schon mindestens 30 Grad Temperatur beim Motorstart haben.
Mein Kanardia NESIS 2 loggt alle Sensordaten sekündlich, was mir diese detailierten Daten zur Veerfügung stellt und den Vergleich zu früher erleichtert. Wenn ich jetzt eine Logdatei von vor zweieinhalb Jahren nehme, fällt auf, dass damals bei einer Außentemperatur von 9 Grad der Öldruck beim Start bei ungefähr 4 bar lag und 3 bar das erste Mal bei einer Öltemperatur von 25 Grad unterschritten wurden. Ab 35 Grad Öltemperatur liegt der Öldruck in allen Fällen im gleichen Bereich. Vor einem Jahr (Ende September 2018) lag der Druck schon höher. Bei 15 Grad Außentemperatur lag der Druck beim Motorstart bei 6,5 bar und war aber schon nach einer halben Minute bei 3 bar. Ende Februar 2019 lag der Startwert bei 12 Grad Außentemperatur bei knapp 7,5 bar. Ab Mai 2019 lag der Startwert bei Außentemperaturen von >25 Grad bei 3 bar und jetzt bei 14 Grad bei 10,2 bar. Es sieht also so aus, als würde sich der Öldruck bei Öltemperaturen unter 25 Grad zunehmend verschlechtern (steigern).
Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen könnte? Ich verwende den originalen Rotax-Ölfilter und immer das gleiche Öl.
Hi,
wir hatten mal ein ähnliches Verhalten. Nach Rücksprache mit Rotax Franz kann die Pumpe keine derart hohen Drücke erreichen. War bei uns ein defekter Öldrucksensor. Als er gar nicht mehr funktionierte haben wir ihn getauscht. Dazu mussten wir ein neues Gewinde schneiden.
Grüße
Maik
Hallo,
ich würde an Deiner Stelle den Öldruck mit einem Manometer (Öldruckprüfkit) prüfen.
Wenn der Öldruck OK ist, zuerst alle Masseverbindungen zum Motor prüfen und dann den Öldruckgeber und evtl. das Instrument tauschen.
LG
Ralf
Statt ein Gewinde zu schneiden kann auf ein Adapter eingesetzt werden. Ist für etwa 10-12 Euro zu haben.
Und wenn man schon dabei ist, könnte der Sensor auf mit einem Schlauch von den Vibrationen des Motorgehäuses entkoppelt werden.
Vielen Dank für eure Antworten. Ihr geht alle von einem fehlerhaften Sensor(Signal) aus. Das wäre ja für den Motor kein ernstes Problem, solange der Druck tatsächlich in den für den Motor unschädlichen Grenzen bleibt. Laut der ersten Antwort kann die Pumpe keine so hohen Drücke bereitstellen. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass der Motor bei zu hohem Druck nach dem Start Schäden nimmt, z. B. Dichtungen, Wellendichtringe o.ä.
Nach spätestens drei Minuten ist der Druck bisher immer normal und bleibt es auch so lange, bis der Motor wieder ganz abgekühlt ist . Normalerweise hätte ich gesagt, dass das Öl zu zähflüssig ist oder ein Überdruckventil erst bei zu hohem Druck öffnet und Ölbohrungen vielleicht zugesetzt sind. Beim Ölwechsel sind allerdings keine Späne oder andere Rückstände im Filter oder an der Magnetschraube...
Meint ihr, der Motor und die Pumpe würden zwei bis drei Minuten einen Druck über 8 bar aushalten? Falls ja, hätte ich wohl keinen dringenden Handlungsbedarf...
LG Erich
erkaupp schrieb:Moin,
oder ein Überdruckventil erst bei zu hohem Druck öffnet und Ölbohrungen vielleicht zugesetzt sind
Die Anzeige eines sehr hohen Öldrucks nach dem Motorstart hatte ich auch. Es war dann ein defekter Öldruckgeber, die alte mechanische Variante von VDO. Die Wicklung des Widerstandsdrahtes war durchgerieben und ergab merkwürdige Werte.
Nachtrag: Ich wollte noch mitteilen, dass das Problem auch bei mir am Öldruckgeber lag. Seit einigen Monaten tut ein günstiger Geber, vermutlich aus China, seinen Dienst ohne Probleme. Die Anzeige liegt nun nach dem Start bei 4 bar, wie es sich gehört :-).
Hallo,
am Sonntag hatte ich das gleiche Problem. ca. 30 min. nach dem Start blinkte auf meinem Kombiinstrument TL-3724 (ähnl. Flydat) die Öldruckanzeige und zeigte 6,5 bar an.
Gleichzeitig sank aber die Öltemperatur um ca. 20° auf 75°. Da ich nicht weit vom Heimatflugplatz entfernt war, flog ich wieder zurück. Nach dem Abstellen des Motors ging der Öldruck aber nicht auf null zurück, sondern zeigte weiterhin noch 1,5 bar an.
Zuerst vermutete ich einen einen defekt des bereits über 10 Jahre alten Öldruckgeber, aber die dabei gleichzeitig absinkende Öltemperatur kam mir komisch vor.
Nach einigem überlegen, gehe ich nun aber eher davon aus, dass vermutlich etwas mit der Masseverbindung nicht stimmt. Das wäre eigentlich naheliegender, denn wenn man sich die Kennlinien des Öldruckgeber bzw. des Tempersensor anschaut, dann nimmt der Öldruck bei höherem Wiederstandswert zu, wogegen die Temperatur bei erhöhtem Wiederstanswert abnimmt.
Ich hoffe mal, dass das ich mit meiner Vermutung richtig liege. Auf jeden Fall werde ich, wenn ich das nächste mal am Flugzeug bin die Masseverbindungen überprüfen.
Bernd
Ich hatte bei meinem 912S exakt dasselbe Problem und es war der Öldrucksensor. Bestellt, problemlos gewechselt und der Öldruck wird bei Kaltstart wieder mit 4 bar angezeigt und sinkt dann mit steigender Öltemperatur leicht ab.
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