Oel- und Wasserthermostat

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,

    @ Mr. Lucky :
    als Expansionsgefäß wird der "Sammelbehälter" für die 4 Kühlwasserrücklaufschläuche bezeichnet.
    Diese kommen direkt aus den Zylinderköpfen und befördern das soeben aufgeheizte Kühlwasser.
    Die Kühlflüssigkeitstemperatur ist nach dem Expansionsgefäß annähern gleich der Austrittstemperatur aus den Zylinderköpfen, da dazwischen nichts ist, was sie kühlen könnte.
    Wo danach der LFZ-Hersteller sein Thermostat (egal was für eines) hinbaut ist nicht mehr durch Rotax zu beeinflussen, da der Kühlkreislauf zwar nach dem Einbauhandbuch gestaltet werden sollte, aber die Praxis oft anders aussieht.

    @ silent_hektik :
    Deine Vermutung, dass überhitzte Köpfe bei Rotax-Motoren auf Kühlkanäle, die nicht so sind, wie sie sein könnten, zurückzuführen ist, entkräftet sich von selbst durch die vielen Motoren, die seit ewigen Zeiten klaglos und ohne Überhitzung ihren Dienst tun. Es würde sicher jeder sofort während der Garantiezeit einen Mangel rügen - und davon wüsste ich was. Oder gibt es eine SB, von der ich nichts mitbekommen habe ?

    Dennoch  haben auch wir zahlreiche Zylinderköpfe zerschnitten und untersucht und bei "verbrannten" Köpfen keine Hinweise auf ursächlich zu enge Kanäle gefunden. Die Ursachen für eine Motorüberhitzung durch Störungen im Kühlsystem sind aber leider sehr zahlreich.

    ... und noch eine Anmerkung zu serienmäßig auftretenden Mängeln:
    wenn bei Rotax auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass ein Bauteil einen Mangel hat, wird selbstverständlich sofort eine SB oder ASB veröffentlicht und dieser beseitigt. Das mag manchmal unbequem und vielleich auch umständlich geschehen aber die Sicherheit hat nun mal Vorrang.

    ... in dem Sinne ....

    Viele Grüße vom Bodenpersonal
    Ralf

  • Werner1966 schrieb:
    Rotax verkauft separat Motor, Thermostat, und Kühler.
    .... Rotax baut nur die Motoren ....

    Fa. Franz hat die Kühlwasserthermostaten (Seite 7) selbst entwickelt und lässt sie selbst fertigen.

    Viele Grüße vom Bodenpersonal
    Ralf


  • ... und scheint von der eigenen Entwicklungsarbeit aber nicht überzeugt:

    <<Diese Thermostat-Kit ist in Ihren Flugzeug - UL, nicht erprobt, aus diesem Grund wird jegliche Haftung auch Produkthaftung und Folgeschäden von uns abgelehnt. Beim betreiben der gelieferten Ware kann es zu Störungen und Ausfällen des Motors kommen. Durch den Einbau des Thermostat entspricht Ihr Flugzeug - UL nicht mehr der Baumusterzulassung. Die Montage muss durch ein geschultes und berechtigtes Personal erfolgen.>>

    Gruß

    Eric

    Edit (nur mal so als Hinweis):

    Die Haftung des Herstellers gegenüber Außenstehenden Dritten lässt sich nicht ausschließen. § 14 ProdHaftG ist eindeutig.

    § 14 Unabdingbarkeit 

    1. Die Ersatzpflicht des Herstellers nach diesem Gesetz darf im voraus weder ausgeschlossen noch beschränkt werden.

    2. Entgegenstehende Vereinbarungen sind nichtig.

  • Hallo Ralle,

    habe mal kurz Deinen angehängten Katalog für Sonderzubehör 2019 eingesehen und da wird ein neues Motoröl

    Airmax EVVA C 52 10W-40 aufgelistet.

    Wird das jetzt in Zukunft neben AERO Shell Plus 4 Gen 2 eine weitere Ölempfehlung von Rotax sein?

    Gruss Bert

  • Hallo,

    >
    > Die Haftung des Herstellers gegenüber Außenstehenden Dritten lässt
    > sich nicht ausschließen. § 14 ProdHaftG ist eindeutig.
    >

    Meines bescheidenen Wissens nach gilt das aber nur für "fertige" Endprodukte, oder?!

    Die Thermostate sind aber hier mit "Kit" beschrieben - etwas, das der
    Käufer selbst "zusammenklöppelt"...  Bin mir nicht sicher, ob dann
    für das "Endprodukt" (Motor mit selbst angebasteltem Thermostaten) auch noch
    vollumfänglich eine Produkthaftung gelten muss...   

    ...evtl. kennt sich damit jemand besser aus?!


    BlueSky9


  • Guten Morgen

    Ralle
    Schechen ist nicht der Nabel der Welt.
    Um Bayern herum passieren eine Menge Dinge.

    SB
    Wir verfolgen die SBs nicht. Die einzig uns bekannte SB war das Pamphlet
    über unsere Anlasser und unsere Einspritzung. Dem hat aber die Kanzlei
    Ludwig & Callies ein schnelles Ende bereitet.

    Bei Problemen eine SB
    Gab es denn zu den ungehärteten Nockenwellen eine SB?
    Ein Kunde von uns wäre fast in ein Wald gefallen, weil die Hälfte der Ventile
    ein Spiel von über 3mm hatten. Auf der AERo haben dann noch ein paar Händler
    und paar (eure) Kunden über die gleichen Probleme berichtet.

    ... in dem Sinne ....

    MFGruss
    Das Silent Hektik Team


    PS.  Wir möchten hier auch ein wenig Werbung machen  dürfen  ;-)

    silent-hektik.de/UL_912_Thermo

  • Hallo

    Der Leichtflieger
    "
    Aber fragt zu alledem mal einen Heizungsbauer! Oder einen großen Automobilzulieferer von Wasserthermostaten.
    Die sehen es übrigens wie Werner1966...
    "
    Der Inline-Thermostat ist keine Erfindung von Silent Hektik.
    Abermillionen von Toyotas und Suzukis fahren so herum.
    Wir haben Gehäuse abgewandelt und importieren die Elemente aus Japan.

    MFGruss
    Das Silent Hektik Team


  • silent_hektik schrieb:
    Der Inline-Thermostat ist keine Erfindung von Silent Hektik.
    Abermillionen von Toyotas und Suzukis fahren so herum.
    Wir haben Gehäuse abgewandelt und importieren die Elemente aus Japan.
    Ihr genießt im Allgemeinen einen guten Ruf und das sicher nicht zu Unrecht. Es geht hier auch nicht um Eure Produkte im Speziellen, sondern um das Inline-Thermostat-System im Allgemeinen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieses wirklich einen Sinn ergibt.

    Bei Euch steht z. B. in der Beschreibung:

    Für Sommer-Anwendungen als Warmlaufverkürzung für 912er Motoren mit  "alten"  Köpfen. Bei den "neuen"  Köpfen kommt es zu erhöhten Temperaturen, da der Durchfluss-Widerstand der Köpfe sich vermutlich erhöht hat und der Fluss der Kühlflüssigkeit und dadurch die Kühlung, verschlechtert ist.

    Und was ist im Winter, wo der Thermostat noch viel wichtiger wäre? "Höhere Temperaturen"? Das klingt für mich nicht besonders vertrauenserweckend, warum auch immer. Weiterhin steht da ...

    Im geschlossenem Zustand wird ein Mindestdurchsatz durch eine Öffnung ermöglicht.

    Das geschieht sicher durch die nachträglich im Thermostat angebrachten "Bypaßbohrungen". Diese führen aber, wie bereits beschrieben, das Regelventil ad-absurdum, denn es kann trotzdem Wasser durch den Kühler fließen, auch während der Thermostat geschlossen ist.

    Klar muß das so sein, sonst würde der Motor wegen schneller Überhitzung sofort kaputt gehen. Aber was soll der Thermostat in solch einer Installation noch groß bewirken? Sein Regelbereich wird doch proportional zur Größe der Bypaßlöcher eingeschränkt. Ein solches System erhöht damit nur noch das Risiko der Überhitzung des Motors, wie ich es aus der Beschreibung interpretiere. Mir erschließt sich damit der Sinn eines Inline-Systems einfach nicht.

    In den meisten KFZ verfolgte man bis dato doch eigentlich einen ganz anderen Ansatz. Die dort verbauten 3-Wege-Thermostat-Systeme sollen möglichst dicht schließen, damit nur dann Wasser durch den Kühler läuft, wenn der Motor zu warm wird. Trotzdem soll das Kühlwasser stets ungehindert umgewälzt werden können, denn die Kühlmittelpumpe (zumindest die früheren Datums) läuft ja stets weiter und soll nicht "ausgebremst" werden. Die Temperatur im Kühlwasserkreis wird dabei immer durch den Thermostat geregelt und zwar bei Aufheizung wie Abkühlung des Motors!

    Sogar die Entlüftungsbohrung in den Thermostaten ist "abgedichtet" bzw. mit einem Kugelventil versehen, damit es ausschließlich die Luft beim Befüllen des Kühlsystems entweichen läßt und ja kein Kühlwasser durch den Thermostaten läuft, wenn der Motor kalt ist. Das ermöglicht auch

    - eine sehr schnelle Warmlaufphase
    - kurze Umschaltzeiten zwischen Öffnen und Schließen des Thermostaten und
    - eine relativ gleichbleibende Motortemperatur über weite Betriebsbereiche.

    Aber sorry, ich habe wahrscheinlich keine Ahnung und deshalb das Inline-System nicht richtig verstanden. Das würde auch meine bis dato schlechten Erfahrungen mit Inline-Thermostaten erklären.

    Ein 3-Wege-Thermostat, wie auch Ihr sie anbietet, scheint mir trotzdem die bessere Lösung. Ihr seht das wohl ähnlich, wenn ich die Produktbeschreibungen

    Kompakte und zuverlässige Einheit, bei der der Wasserkreislauf kontinuirlich umgeschaltet wird. Unter allen Umständen ist immer eine Öffnung für den Wasserkreislauf vorhanden und dadurch die Zirkulation des Kühlmittels immer garantiert.

    auf Eurer Internetseite richtig interpretiere. :)

    Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren ...

    Der Leichtflieger



  • Hallo,

    ich würde mal ganz klar sagen:
    Wenn man einen Wasserthermostaten am 912er einsetzen möchte,
    dann dürfte das hier...


    ...das technisch gescheiteste Teil dafür sein!

    Voller Kreislauf durch die Köpfe und geregelter Bypass
    zum Kühler.
    (Wenn ich eines einbauen würde, dann sofort das da  :))


    BlueSky9

  • Ich habe auch so ein Inlinethermostat im Wasserkreislauf und nachdem es mir im letzten (heissen) Sommer 2x das Wasser rausgedrueckt hat, bin ich nun am ueberlegen, was ich aendere.

    Zur Wahl steht die Loesung eines 3-Wege Thermostaten, wie ihn z.B. SH anbietet oder die KISS-Variante und das ganze Geruempel rausschmeissen. Es ist parallel noch einen Oelthermostat installiert, der bleibt auf jeden Fall drinnen. Ohne das Wassergedoehns haette ich die Loesung, mit der ich frueher mit meiner Tecnam viele Jahre problemlos rumgeflogen bin.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es fuer den Motor thermisch etwas unguenstig ist, wenn einerseits z.B. das Oel dank Thermostat schoen heiss und andereseits das Wasser arschkalt ist.

    Was meint ihr? Wenn, dann beides oder reicht nur der Oelthermostat vollkommen aus?


    Chris

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