924driver schrieb:Bei entsprechender Flugerfahrung kann das auch eine Herausforderung sein, welche einem im Extremfall alles abverlangt.
So wild finde ich die Umstellung nicht und bin auch kein Freund von Einweisungen durch FI. Da setze ich mich lieber vorab in den Vogel und mache mich mit den Besonderheiten vertraut
Eine derartige Erfahrung werde ich hier aber nicht posten, wenn, dann nur als PN.
Ich fliege seit 3 Jahren P92 und P96. ′Eigentlich ganz brauchbar′, meiner Meinung nach.
Im Frühsommer war ich 1 Wo. in Spanien bei ner Flugschule.
Die hatten EV97. Und Thermik und Seitenwind all day long.
Ohne Scheiß jetzt: ich hab es auch nach 4 Tagen nicht geschafft, den Flieger zu landen.
Der FL hat gesagt, Du wackelst dauernd am Knüppel und korrigierst die Böen nur mitm Querruder.... der Flieger nimmt dauernd die Nase rauf/runter... wofür ist das Seitenruder??? Ich hab gesagt, zuhause mit meinen Fliegern klappt das so wie ich das mache, ich bin nicht der BLUTIGE Anfänger....
Der sagt, was Du da machst ist nicht koordiniert fliegen.... ich sage, zuhause mit meinen Fliegern klappt das so wie ich das mache, 80 Stunden und Landungen auf über 50 verschieden Plätzen, und nix zappelt dauernd rum, Flieger liegt wie n Brett in der Luft.... der sagt, mhmjaja..., ich zeige das Flugbuch...
Dann haben wir Rollübungen gemacht wie die Anfänger. Und tiefe Überflüge mit Seitenwind und hängender Fläche. Und...
Ich hab noch alles Mögliche andere bei der Gelegenheit gelernt und will die Woche nicht missen. Aber ich bin mir wie der letzte Idiot vorgekommen.
Allerdings hatte der Typ dann auch gesagt: Du bist nicht der Einzige. Die die hierher kommen können alle nicht fliegen. Mhm... liegts am Flieger?? Oder am Wetter?
Also zurück zum Thema, ich frage mich noch heute, ist die EV97 so völlig anders zu fliegen als ne P96?
4 Tage Einweisung mit FL und trotzdem das totale Fiasko.
Danke BlueSky und Maraio für die ehrlichen Aussagen. Das ist leider nicht selbstverständlich. Obwohl es so wichtig ist!
Ich habe für meine Savannah auch 5 Stunden Training benötigt, bis ich mich sicher gefühlt habe. Wäre ich damit sofort alleine losgeflogen, wäre das sicher nicht schön geworden...
MajorTom schrieb:Aber Du hast auch echt Talent! Bei Deiner vorherigen Flugerfahrung ist das schon nicht schlecht. Da hab ich auch schon Andere erlebt.
Ich habe für meine Savannah auch 5 Stunden Training benötigt, bis ich mich sicher gefühlt habe. Wäre ich damit sofort alleine losgeflogen, wäre das sicher nicht schön geworden...
Ich habe hier auch schon einen Flieger repariert, weil der Fluglehrer glaubte dass er mit seinen tausenden Flugstunden jedes Flugzeug ohne Einweisung fliegen könne. Fliegen konnte er es auch, nur nach der Landung war es kaputt.
Tom
100% Zustimmung. Als ich von C42 auf WT9 umgestiegen bin hatte ich zunächst auch das Gefühl, das Fliegen komplett neu lernen zu müssen. Natürlich ist die Lernkurve dann recht steil, aber 6h habe ich auch gebraucht, um mich einigermaßen sicher zu fühlen. Leider gibt es hier immer wieder Experten, die genau das Gegenteil behaupten und meinen, man könne als SPL-Inhaber jedes Muster sofort handhaben.
Vor kurzem wurde hier ein Unfallbericht veröffentlicht. Da meinte ein Anfänger direkt nach der Ausbildung (nur C42), er könne eine CT ohne Einweisung mal eben 200km nach Hause fliegen. Diesen Leichtsinn hat er leider mit seinem Leben bezahlt.
Ich glaube es hängt davon ab wie stark sich das negative Wendemoment auswirkt. Wenn ich unsere FK9 in Landekonfiguration fliege und kein Seitenruder benutze, überkompensiere ich und verursache so ein „Aufschaukeln“. Bei unserer Robin ist es weit weniger ausgeprägt. Daher würde es dort bis zum Endanflug funktionieren.
Mittlerweile benutze ich in Landekonfiguration bewußt das Seitenruder und halte mit dem Querruder den Vogel gerade. Wenn ich dann eine Kurve fliegen muss benutze ich dann beide Ruder automatisch.
VG
Thomas
Quax der Bruchpilot schrieb:Tja, gerade diese tausenden Flugstunden könnten das größte Hindernis dafür sein, um ein völlig anderes Fluggerät steuern zu können.
weil der Fluglehrer glaubte dass er mit seinen tausenden Flugstunden jedes Flugzeug ohne Einweisung fliegen könne.
Aus der Praxis:
Als wir im Verein zum Segelflugzeugschlepp eine Bellanca Scout bekommen hatten, musste ich einen ehemaligen Berufspiloten (über 5500 Std., alle auf Bugrad), der gerne als Schlepppilot mitgeholfen hätte, auf diesen ziemlich extremen Spornradflieger einweisen.
Trotz größter Mühe gelang das nie! Er konnte sie weder beim Start auf der Bahn halten, noch brachte er sie jemals ohne Hilfe heil runter, egal, ob mit der "DC-3-Methode", oder mit der 3Punkt-Landung. Das war für uns beide sehr frustrierend.
Ein Flugzeug ist ein Gerät, welches dadurch in seiner Bewegungsrichtung beeinflusst wird, indem man Strömungszustände stört.
Ich kann auch nicht nach Anweisungen fliegen. Bei der Einweisung in meinen Kiebitz (als Anfänger ohne jegliche Spornraderfahrung) hab ich das gute Stück immer irgendwie auf die Bahn geschmissen. Erst als ich drum gebeten hab, nach Gefühl, ohne Anweisung ("jetzt Gas raus", "weiter ziehen", "mal mit Schleppgas" etc.) zu landen, hat es geklappt - butterweich!sozusagen schrieb:
Trotz größter Mühe gelang das nie! Er konnte sie weder beim Start auf der Bahn halten, noch brachte er sie jemals ohne Hilfe heil runter, egal, ob mit der "DC-3-Methode", oder mit der 3Punkt-Landung. Das war für uns beide sehr frustrierend.
Das war zumindest für mich nicht frustrierend. :-)
Gruß Lucky
Danke schon jetzt einmal an euch alle für diese konstruktive Diskussion, die offensichtlich nicht nur mir, sondern auch anderen hilft.
Ich finde es dennoch immer bewundernswert, wenn ich die Fluglehrer bei uns im Verein sehe, die problemlos sich von einem Muster ins nächste setzen. Würde ich auch gerne können....
Ich fand den Einwand am Anfang des Threads aber auch nicht verkehrt, lieber auf wenigen Fliegern zu fliegen, dafür aber sicherer darauf zu sein. Ist nur immer doof, wenn der Flieger, den man gerne fliegt, defekt ist.
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