Hallo UL Community,
ich fliege nun seit ein paar Wochen eine Z601 mit Verstellprop und wollte mir hier zum Verständnis gerne mal ein paar Infos abholen.
Nach Einschalten steht der Prop-Con auf 5024 rpm, für den Start stelle ich diesen dann auf etwa 5500 rpm. Steige dann mit Vollgas und nehme nach 300-500 ft steigen das Gas etwas raus und stelle die Drehzahl über den Prop-Con etwas zurück.
Auf Reisehöhe angekommen stelle ich die Drehzahl etwa auf 4600-4800 und reguliere mit dem Gas den Manifold auf 26.
Soll die Reisehöhe nach oben angepasst werden, stelle ich die Drehzahl wieder höher (5024 oder mehr) und gebe Vollgas bis ich die entsprechende Höhe erreicht habe. Dann wieder auf 4600-4800 und 26.
Im Landeanflug, stelle ich die Drehzahl wieder auf 5024 und nehme das Gas dann raus um Höhe und Geschwindigkeit abzubauen, wenn ich denn mit etwas Schleppgas zur Piste fliege achte ich dann nicht mehr auf den Ladedruck.
Das PropCon steht dabei immer auf AUTO, es gibt hier keine Möglichkeit den Propeller für Reise oder Start umzustellen, dies geschieht dann wohl automatisch.
Ist dieses Verfahren soweit korrekt oder muss/kann da noch was dran verbessert werden?
Freue mich auf eure Rückmeldungen.
Dennis Surace schrieb:Ich fliege auch mit einem Constant-Speed-Prop, bei dem man also die Drehzahl einstellt und die Elektronik dann die Propeller-Blätter entsprechend verstellt. Es gibt ja auch Verstellpropeller, bei denen man ohne Regelungselektronik auskommen und den Winkel selber direkt einstellen muß.
Ist dieses Verfahren soweit korrekt oder muss/kann da noch was dran verbessert werden?
Dein Verfahren ist soweit richtig. Achte einfach darauf nie die Drehzahl am Propeller runterzudrehen und erst danach das Gas wegzunehmen. Immer erst das Gas rausziehen und danach den Governor (=Eingestellte Drezahl am Constant-Speed Prop) runterregeln.
Beim Erhöhen der Drehzahl natürlich genau andersrum: Zuerst den Governor hochdrehen und danach erst das Gas reinschieben.
Die Motoren mögen halt die Kombination aus geringer Drehzahl und weit geöffneter Drosselklappe so gar nicht. Andersrum ist es kein Problem. Wenn du wirklich durchgehend mit 26 in Hg Manifold Pressure fliegst, würde ich dem Rotax 5000 U/min geben, 4600 U/min sind zu wenig. Ich flieg derweil mit 4800 U/min und 22-23 in Hg.
Ach ja, noch etwas: Achte beim Gasgeben am Start und möglichst auch beim Durchstarten darauf langsam das Gas reinzuschieben. Der Elektromotor der Propellerverstellung braucht einige Zeit, um die Propellerblätter zu verstellen. Wenn man da schlagartig das Gas reinhaut, kann der Motor in die Überdrehzahl laufen, weil die Drehzahl schneller steigt, als das die Propellerverstellung die Drehzahl durch mehr Widerstand wieder einfangen kann. Beim Durchstarten (=Landeabbruch) läßt sich sowas nicht unbedingt immer vermeiden, aber beim regulären Start schon. Da verschenke ich auf den langen Pisten gerne die ersten 50m, um den Motor langsam auf Touren zu bringen.
Dennis Surace schrieb:Hab mir eben mal die Steuerung angeguckt. "Auto" bedeutet, daß du die Wunschdrehzahl einstellst und der Governor dann versucht die Drehzahl durch Verstellung der Propeller möglichst zu halten. Dies kann er natürlich nur in seinem Regelbereich, weshalb er beim Abstieg mit komplett gedrosseltem Motor oder beim Warmlaufenlassen und Rollen vor dem Start dann doch unter die von Dir eingestellte Drehzahl abfällt.
Das PropCon steht dabei immer auf AUTO, es gibt hier keine Möglichkeit den Propeller für Reise oder Start umzustellen, dies geschieht dann wohl automatisch.
"Manual" bedeutet in dem Zusammenhang, daß du keine Drehzahl mehr vorgibst sondern die Propellerblätter direkt mit dem unteren Hebel verstellst.
Ein Punkt bei uns auf der Checkliste vor dem Start ist immer: Governor auf manuel stellen und einmal mit dem +/- Schalter den Verstellbereich durchfahren, ob der Elektromotor vorne an der Verstellung auch funktioniert. Das Ergebnis müßtest Du am Drehzahlmesser ablesen und am Propellergeräusch auch hören können.
Hier https://www.aerokurier.de/praxis/praxis-tipps/piloten-tipps-fuer-flugzeuge-mit-verstellpropeller/476909 gibt auch ein paar Hinweise zum VP.
Aus dem anderen Thread kopiere ich mal mein Verfahren:
Bis 3500ft AMSL (bzw. Ladedruck über 27 inHg) darf die Drehzahl bei Vollgas (WOT) nicht unter 5200 rpm. Da ich einen Verstellprop habe, starte ich mit WOT @ 5800, reduziere mit dem Verstellprop bei 500ft AGL auf 5500 und bei 1000ft AGL auf 5200. Da ich selten mit WOT weiterfliege, kann ich nun nachdem ich den Ladedruck um 1-2 inHg verringert habe, schrittweise die Drehzahl mit dem Verstellprop auf 4800 rpm reduzieren. Mein Virus Handbuch sagt noch zusätzlich dass man nicht dauerhaft unter 4800 rpm bei Ladedruck über 24 inHg fliegen soll.
Vielen Dank für die netten Rückmeldungen. Ich wollte das heute auch direkt nochmal durchspielen nur leider habe ich beim Vorflugcheck gesehen, dass ein Benzinschlauch undicht ist.. also jetzt erstmal Ersatz bestellen und alle Benzinschläuche tauschen. Ich melde mich nochmal wenn ich wieder Startklar bin.
Stefan G. schrieb:Moin,
Da ich einen Verstellprop habe, starte ich mit WOT @ 5800, reduziere mit dem Verstellprop bei 500ft AGL auf 5500 und bei 1000ft AGL auf 5200. Da ich selten mit WOT weiterfliege, kann ich nun nachdem ich den Ladedruck um 1-2 inHg verringert habe, schrittweise die Drehzahl mit dem Verstellprop auf 4800 rpm reduzieren.
verstehe ich das richtig, Du reduzierst nur die Drehzahl per Governor am Verstellprop und läßt die Drosselklappe dabei voll geöffnet?
Bei unserer FlyBox kann ich den Governor gar nicht auf mehr als 5500 u/min einstellen. Da reduziere ich die Leistung nach dem Start (in grob 500ft agl), indem ich etwas das Gas rausnehme (so auf 26-27 in Hg). Auf Platzrundenhöhe gehe ich dann auf 22-23 in Hg zurück und reduziere da die Drehzahl am Governor auf 4800 U/min, wenn ich in der Platzrunde bleibe. Unsere Platzrunde ist gewaltig groß, so daß man da echt in den Reiseflug übergehen kann. Für das weitere Steigen im Streckenflug sind ansonsten 5000 U/min und 25-26 in Hg angesagt.
cbk schrieb:Richtig, halt nur bis ich genügend Höhe habe. Danach reduziere ich auch das Gas je nachdem ob ich auf Reiseflug oder Platzrunde gehe.
verstehe ich das richtig, Du reduzierst nur die Drehzahl per Governor am Verstellprop und läßt die Drosselklappe dabei voll geöffnet?
Wär mir zuviel Ladedruck bei zu wenig Drehzahl. Da zieh ich zuerst am Gashebel die Vollgas-Spitze weg, bevor ich an den Governor gehe.
cbk schrieb:Ich mache es wie Stefan und habe das in der PPL-Ausbildung auch so gelernt: Startlauf mit voller Drehzahl um die 5600, nach Abheben Drehzahl auf 5200 zurueck nehmen wegen Laermschutz, Gas stehen lassen (ab 5200 ist dem Motor WOT egal, gleichgueltig wie hoch der Ladedruck ist). Warum sollte man das auch zurueck nehmen, man will ja schliesslich schnell Hoehe gewinnen.
Da zieh ich zuerst am Gashebel die Vollgas-Spitze weg, bevor ich an den Governor gehe.
Chris
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