Dennis Surace schrieb:

Mich würde als frischer UL-Pilot noch interessieren auf was ich noch so achten kann bei einem gebrauchten UL.

Worauf ich noch achten würde:

100/200h-Kontrollen durchgeführt/dokumentiert; wann wieder fällig
Fälligkeit Jahresnachprüfung
Ölundichtigkeiten Motor
Spuren von Kraftstoffundichtigkeiten an den Vergasern bzw. in der Auffangwanne darunter
Zustand der Öl- Kraftstoff- und Wasserschläuche: hart und spröde oder flexibel und in Ordnung
Undichtigkeiten (Wasser/Öl) an der kleinen Inspektionsöffnung unten/hinten am Motor
Zustand der Bremsen: Restdicke Bremsbeläge, Zustand der Scheiben, Undichtigkeiten, Freigängigkeit im gelösten Zustand, definiert Bremswirkung oder schwammig (Luft im System)
Zustand Fahrwerksbeine/Federn/Dämpfer; steht der Flieger gerade, federt er vernünftig ein und aus
Zustand der Reifen: Restprofil, einseitig abgefahren, Bremsplatt
Spiel in den Ruderaufhängungen oder in der Ruder-/Klappenbetätigung
Zustand der Cockpitverglasung: grobe Kratzer, Risse (abgebohrt?), viele feine Kratzer 
Zustand der Bespannung
Instrumentenanzeigen im Flug: QNH passend zur Platzhöhe, Fahrtmesser plausibel, Vario im Stand auf Null

Aus meiner Sicht kann ich die Pioneer 200 begeistert empfehlen. Ist ein feiner Flieger mit besten Flugeigenschaften.

Meine habe ich mit knapp 1000 h in der gleichen preislichen Größenordnung gekauft, die du nennst. Sie hatte einen Teil der Schwächen, die ich oben angerissen habe, war aber alles gegen Einwurf kleiner Münzen und mit freudiger Eigeninitiative in den Griff zu bekommen.

Viel Spaß und ein glückliches Händchen bei der weiteren Auswahlarbeit

Techbär

Hallo,

>
> Mich würde als frischer UL-Pilot noch interessieren auf was ich
> noch so achten kann bei einem gebrauchten UL.
>

die Ausführungen von Techbär sind schon sehr gut, aber
ich würde trotzdem sehr dringend empfehlen - gerade wenn
man noch eher am Beginn einer "UL-Halter-Karriere" steht - zur
"Fliegerbesichtigung" jemanden mitzunehmen, der sich
mit dem betreffenden Muster ein wenig auskennt!

Das wird sich bezahlt machen  ;-))

Jedes Muster hat so seine kleinen Tücken, die Investition ist
nicht gerade klein, Garantien gibt es so gut wie keine, nicht
alles was pico-bello aussieht ist auch gut, es wird auch nicht
wenig Tand angeboten und "runterfallen" tust du ganz alleine...

ULs unterliegen - ausser der JNP - keiner weiteren wirklichen
"Überwachung" (und das ist auch gut so) aber das bedeutet
eben auch, dass z.B. das Prädikat "Wertfgewartet" bei einem UL
mitunter keinen Schuß Pulver wert ist...

Also Augen auf und Verstand einschalten - es gibt viele schöne Flieger!  :-))


BlueSky9

Moin Moin,

könnte mir vorstellen, dass dir noch ein Step früher helfen könnte und du quasi erst einmal einen Anforderungskatalog /pflichtenheft erstellst, was du konkret brauchst/möchtest und welche Rahmenbedingungen vorherrschen...um dann genauer einzugrenzen welche UL da noch im "Beutespektrum" liegen

Mein ersten Eindruck beim lesen war, dass du da noch nicht ganz klar bist (mag täuschen)

Würde auch auf jedem Fall jemanden der sich technisch/dokumentatorisch auskennt bitten dich da zu unterstützen.

Bei den schon genannten Bewertungskriterien würde mir noch fehlen, dass du einen fähigen Musterbetreuer hast, der dich bei Problem/Ersatzteilen unterstützen kann

Hallo!

Erstmal Glückwunsch zur bestandenen Prüfung im Juli. Das ist ja noch nicht soooo lange her.

Ich würde da auch noch an die fliegerischen Fähigkeiten erinnern.  Nach bestandener Schulung auf einer C42 kannst Du eine C42 bedienen, fliegen aber eher noch nicht.  Und der Blick zu einer Fasci scheint mir da doch sehr ambitioniert. Ich meine das wirklich nicht böse! Aber eine C42 fliegt notfalls auch ohne Dich.

Vor einer so bedeutenden Investition (und dem angepeilten Tiefdecker) würde ich Dir raten, erstmal Einweisungen und Stunden auf verschiedenen Musten zu sammeln. Nach einem Probeflug, den Du in der Regel rechts machst, ist es fraglich ob Du die Feinheiten im Flug- oder Stallverhalten wirklich beurteilen kannst.  Wie gesagt, ich meine das wirklich nicht böse! Aber ich habe in den letzten Jahren einige Flieger, die sich nach ihrem C42-Schein gleich einen schnittigen Flieger gekauft haben, im Acker liegen gesehen.  Fast immer mit vielen gebrochenen Knochen.

Und ein bischen technisches Geschick und Erfahrung sind bei der genannten Summe für einen Tiefdecker sicher auch hilfreich.

Viel Glück bei der Suche und ein dicker Fliegergruß

Tom

Danke euch,

für die vielen Rückmeldungen auch die pn's

Ich werde mir wohl den ein oder anderen Flieger mal anschauen und Probeflüge machen. Bevor ich mich zum Kauf entscheide würde ich ohnehin einen Spezialisten mitnehmen aber ich wollte einfach vorher schonmal in Erfahrung bringen was alles so zu beachten ist. Dabei habt ihr mir sehr geholfen DANKE.

Werde berichten wenn sich was ergibt.

LG Dennis

Ganz wichtig vor dem Kauf: Klären, wo Du den Flieger unterbringst!

Nordwestlich von Hamburg sieht′s platzmäßig in den Hangars nämlich ziemlich düster aus und ich hab für mich wenig Hoffnung, dass es sich bessert. Du solltest die Situation in Deiner Gegend auch erstmal checken.

Gruß Lucky

Jo, so ists hier auch, es schwerer einen Hangar zu finden als einen passenden Flieger !

Daher: Anhängerflieger :)

Higgy schrieb:
Daher: Anhängerflieger :)

Ich sehe im Anhängerflieger halt den großen Vorteil, daß man ihn daheim pflegen kann, weil im Hangar dann doch wieder das passende Werkzeug gerade nicht zur Hand ist. Außerdem kann man ihn bei einem Defekt an einem fremden Platz notfalls mit dem Anhänger dort problemlos abholen und in die Werkstatt bringen.