Frage zu den Drosselklappenfedern am 912

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin werte Gemeinde,

    der 912 hat ja Federn an den Vergasern, die ohne Bowdenzug die Drosselklappe auf Volllast stellen. Bei meiner FK gibt es eine Art Feststellknopf, mit dem ich die Reibung des Gasgriffs einstellen kann, damit der Motor nicht immer von alleine auf Volllast geht. Blöd an der Sache ist, das die Reibung recht stramm eingestellt sein muss, damit er nicht hochdreht, was gerade bei niedrigen Drehzahlen und Leerlauf stört. Klar, Federn sind da ja am stärksten gespannt. Es gibt Nachrüstfedern mit niedriger Federkraft, die würden dort helfen. Was spricht technisch dagegen, die Federn zu tauschen oder gegebenenfalls auch zu entfernen und durch einen doppelten Bowdenzug ( also mit Zug für Öffnen und separat einen für Schliessen ) zu ersetzen? Das das Ganze durch eine Abnahme muss etc ist mir klar, aber es haben ja auch schon welche den 912 auf Einspritzung umgebaut ;-)

    Mit geht es um die technischen Aspekte: warum gibt es die Federn überhaupt? Welchen Einfluss hätte eine schwächere Feder?

    Hat überhaupt schon mal einer technische Probleme wegen der Federn, z.B. durch Federbruch erlitten?

    Danke,

    Raller

    Nachtrag: ich meine sowas hier:

    http://www.mcfarlaneaviation.com/Products/?ID=22924562&PartNumber=6822&

  • Und wenn Dein Zug fürs öffnen reist, kannst Du ja noch schließen,

    Merkst Du jetzt warum da ne Feder gebraucht wird. Mit Vollgas und Zündschalter geht fliegen

    Nur  mit Standgas nett

    Gruss

    Peter

  • Hallo Peter, danke für den Input!

    Beim Start, wenn erst mal Volllast ansteht, ist es egal, ob mit oder ohne Feder, die Leistung steht. Unterwegs bleibt das Gas da, wo es war, wenn die Feder fehlt. Normale Motoren in Fliegern habe ja auch keine Fail-Open-Konstruktion, wenn ich mich recht erinnere.

    Und falls nur ein Bowdenzug reisst, läuft der Motor vermutlich auch eher wie ein Sack Nüsse, wenn ein Vergaser dabei voll aufmacht?

    Aller Theorie, ich weiss :-)

    Raller

  • Ja und wenn du im Landenanfug bist lässt du das Gas stehen oder?

    Und dann kommst Du zu kurz und willst wieder gas geben, aber oh wie?

    Ne ohne diese Feder geht′s nett! Zumindestens bei der JNP

    Gruss 

  • Hallo,

    ich denke, etwas schwächere Federn sind kein Problem!

    Auch schwächere Federn sollten den Vergaser bei Zug-Riss auf Vollgas
    bringen.

    Gegen einen "Doppelzug" Auf-Zu könnte sprechen, dass das Synronisieren
    wohl relativ schwer werden kann, da du das Spiel für Auf-Zu komplett
    eliminieren müsstest...  Stell ich mir nicht einfach vor.

    Bei der Feder-Sache hast du immer nur die definierte Länge des
    ZU-Zuges, um die Synconität der Drosselklappen sauber herzustellen.

    BlueSky9

    P.S.
    in meiner FK9 mk3 habe ich nichteinmal so eine Bremsschraube
    und trotzdem hält der Gasgriff in seiner Position... hmmm... scheint
    wohl genug "Reibung" in dem alten System zu sein?!   ;-)))

  • Hallo!

    Schwächere Federn sollten kein Problem sein. Da wirst Du sicher im Netz was finden.

    Aber wenn Du schon umbauen willst (und es auch kannst), dann ändere doch den Bedienhebel. Ich hatte mal eine FK9, die hatte einen Gashebel mit einem Druckknopf im Griff. Den musstest Du reindrücken um den Hebel zu bewegen.  Oder den Knubbel drehen für die Feinverstellung. Das war in der Luft und im Anflug super. Die Beschreibung klingt vielleicht etwas seltsam, aber das war der beste Gashebel den ich bisher im Flugzeug gesehen habe.

    Das System mit den doppelten Zügen halte ich für nicht synchronisierbar.

    Viele Grüße

    Tom

  • Moin,

    das mit dem Knubbel zum Drehen und Ziehen ist normal bei vielen E-Klasse-Fliegern, aber im Anflug nervt das System doch etwas, da Drehen nicht schnell genug ist zum Reagieren, aber für größere Änderungen immer der Knopf gedrückt werden muss.

    Aber gerade bei den E-Klasse-Fliegern gibt es ja auch keine Feder für die Vergaser. Ich werde mal Rücksprache mit dem Musterbetreuer halten und schauen, ob da was am System zu verbessern geht. Der Rotax spricht super auch auf kleine Änderungen an, wenn die Reibung nicht zu stark eingestellt ist, aber nach der Landung habe ich keine Hand frei, um das Gas auf Leerlauf zu halten, und gerade beim Taildragger ist es doof, wenn dann wieder Schub kommt. Das gleicht dann einem Känguruh auf Amphetaminen.

    Gruß Raller

  • Ich glaub es geht natürlich um den Federzug, aber auch um die Federkonstante, also um wieviel die Federkraft abnimmt wenn der Vergaser offen ist. Es ist hingegen fast irrilevant wieviel die Feder zieht wenn wir im Leerlauf sind. Genau die letzte Stellung ist die die uns an der Zugbremse beschäftigt. Ich unterstelle das dei Amerikaner auf einer Feder setzt bei der der Zugunterschied Vollgas/Idle nicht so hoch ist. Also einen längeren Draht verwendet. Ob Vibrazionen diese Feder zum eigenschwingen bringen, weiss ich nicht. Ob und wieviel Zyklen beide Federdrähte aushalten weiss ich nicht. Fix steht das ein Bruch dieser Feder fatal sein kann.

  • Nimm doch einfach eine etwas schwächere Feder mit gleicher Federkonstante und setzte die auf Gegenzug.

     Somit ist bei geschlossener Klappe auch nur noch geringer Federzug vorhanden, 

    Teste es aber immer das noch genug Federzug in Richtung Vollgas vorhanden ist.

    Ich habe schon gesehen das jemand am Zug bzw Gasgrif,  ein Stück expandergummi in Gegenrichtung ziehen ließ, 

    Hat anscheinend funktioniert. (COMET) 

    Gruss 

    Peter

  • Hallo Raller,

    stellen wir uns mal vor, auf der linken Seite (in Flugrichtung), bei Vergaser der Zylinder 2/4, reißt der Gaszug im Flug.

    Wenn Du die originale Feder drin hast und der Zug reißt an der Seilzugklemme am Vergaser, wird der Vergaser augenblicklich Vollgas geben. Kein Problem, Du schiebst Deinen Gashebel auf Vollgas und der Motor schnurrt ohne Probleme und bringt Dich, zwar sehr zügig aber mit Sicherheit, zur nächsten Landemöglichkeit. Dort stellst Du den Motor vor der Landung ab und landest ganz gemütlich.

    Reißt der Zug aber in der Nähe Deines Gashebels oder schlimmstenfalls mitten im Zug, bist Du auf das letzte Quentchen Federkraft der Drosselklappenfeder angewiesen, damit der Vergaser auf Vollgas gezogen wird. Du hast zwar noch die Möglichkeit den rechten Vergaser mit dem Gashebel auf Vollgas zu stellen, aber möglicherweise reicht dann die Leistung des Motors nicht mehr um Dir einen wirklich geeigneten Landeplatz zu suchen und Du riskierst eine Bruchlandung. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Du Dir den Motor ruinierst.

    Mein Rat: lass die Finger vom Vergaser und baue Dir einen anderen Gashebel ein.

    __________________________________
    Viele Grüße vom Bodenpersonal
    Ralf

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