Betankung Hochdecker mit Kanister

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Olle1975 schrieb:
    P.S. Du kannst Deinen Einfüllstutzen aber auch auf das Maß aufreiben, hat ein Freund so gemacht, ganz nach dem Motto - was nicht passt, wird passend gemacht.....
    Hi Olaf,

    danke Dir für die Rückmeldung! Sorry aber für das Geld reibe ich nich an meinen alten Kanistern rum ;))

    Grüße, Oli

  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 1 Jahr.
  • Hallo ihr alle,

    hab mich mit dem Thema eine ganze Weile beschäftigt und ich denke zumindest für mich und mein "Tankproblem" eine recht gute Lösung gefunden.

    Mein "Tankproblem" ist die Tatsache, das ich den Kanister zum betanken mit dem Schüttelschlauch immer ganz dich an die Austrittsöffnung für die Rettung stellen muss. Ich hatte immer Angst, das ich den Deckel dafür mal eindrücke und dann richtig Gedöns habe, den wieder in die Dichtung zu drücken.

    Daher sieht meine Lösung so aus. Und davon gibt es inzwischen 4 Stück bei uns im Verein:


    Die Pumpe muss für Kraftstoff zugelassen sein! Und die Erdung muss vorhanden sein!

    Hier passen 60 Ltr. Sprit rein. Die Pumpe schaft ca 40 Ltr. / Min. und wurde durch einen kleineren Querschnitt am Saugrohr auf ca 25 Ltr. / Min. reduziert. Kosten tut das ganze im Eigenbau um die 250 - 300 Euro. Die Tanke hat zwei grosse Räder und kann so auch mal über Grass oder Schotterweg gezogen werden. Weiter hat sie den Vorteil, dass jeder seine Kanister da rein stellen kann. Es passen auch die hohen 20 Ltr. Bundeswehr Behälter rein. Die Pumphöhe ist gute 3 Meter. Sollte also für jeden Flieger reichen. Die Batterie ist für ca 15 - 16 Tankladungen ausreichend. Ganz rechts ist ein kleines Automatikladegerät angebracht. Stecker rein und am nächsten Morgen ist alles wieder fit.

    Schönen Gruss,

    Karl

  • Breezer Karl schrieb:
    Die Pumpe muss für Kraftstoff zugelassen sein! Und die Erdung muss vorhanden sein!
    Hallo, sieht interessant aus. Wo klemmst Du die Erdung an? Wie muss die Erdung verbunden sein? Mit Minus der Batterie? Oder mit Pumpengehäuase oder irgendwo an ein Potentialausgleich/Blitzschutz?

    gruß uwe

  • in meiner Verwandtschaft wurden eine Weile lang Klugscheißerpunkte verteilt, bis es dann langweilig wurde.
    Ich will jetzt auch einen.

    Wenn in unserem Zusammenhang von Erdung gesprochen wird, wird ja eigentlich Potenzialausgleich gemeint. Nämlich: wenn ich die meist metallische Zapfpistole in den Tank im Flieger tauche, dann soll möglichst kein Funke zwischen Zapfpistole und Sprit bzw. Tank entstehen. Das macht auch Sinn, weil kaum einer mit schwerem Heizöl fliegt.

    Also nützt es überhaupt nix, eine wie auch immer geartete Tankmimik gut zu "erden".
    Erden bedeutet ja in diesem Zusammenhang: Schutzleiter der Steckdose, oder Fundamenterder im Beton.

    Denn, der Flieger steht auf Gummireifen, und wenn die ausnahmsweise mal sauber sind, und der Gummi auch nicht nennenswert (leitende) Ruß-Anteile (wg der Färbung) enthält, dann sind die Reifen ein mehr oder weniger schlechter Isolator.
    Aus irgendeinem Grund wäre jetzt der Flieger statisch aufgeladen, zum Beispiel weil sich die Katze der Kneipe auf die Tragfläche gelegt, und dort sich an einer zufällig vorhandenen Bernsteinstange gerieben hat. oder der Pilot hatte frisch geduscht, und sich anschließend zehn Wollpullis über den Kopf gezogen. Oder so.... Tatsache ist zweifellos, daß Flieger auch mal statisch aufgeladen sein können, sonst wäre der ganze Heckmeck ja kein Thema.

    Jetzt kommt einer mit der ′geerdeten′ Tankvorrichtung, und wir hätten die Bescherung, im schlimmsten Fall.
    Also, um wieder sachlich zu werden, Potenzialausgleich bedeutet, dass wir die Zelle des Fliegers über einen Draht mit der Tankanlage verbinden. Vielleicht funkt es, wenn wir den Draht anschließen, wegen Katze bzw. Wollpulli. Dann passiert aber sonst nichts, denn der Tank ist noch zu, bzw. die Zapfpistole ist weit weg vom Tank.

    DAS ist der wesentliche Punkt, nicht ob die ganze Angelegenheit: Flieger und Tankanlage, auch gut ′geerdet′ sind.
    Natürlich schadet es auch nicht, und bei den großen Fliegern sieht man ja auch, dass die auf dem Vorfeld nach Landung und Abstellen als erste Amtshandlung an vorhandene Erdungspunkte angeklemmt werden. Der Tankwagen klemmt sich dann auch an einen Erdanker an, passt: Potenzialausgleich zwischen Flieger und Tankwagen vorhanden.. die ERDverbindung gibt es gratis dazu.
    Allen die bis hierher gelesen haben verspreche ich als kleinen Ausgleich ein Foto einer mir bekannten homemade Tankanlage zu posten, sobald ich wieder vor Ort gewesen bin...

    ... wenn ein Vogel auf einer Hochspannungsleitung landet, dann gibt es Potenzialausgleich. Hätte der Vogel aber bei der Landung eine Erdung, dann gäbe es Brathähnchen.....  <wegduck>

    Edit: wenn der Vogel landet, dann könnte es ihn auch kurz mal in den Krallen kribbeln. Abhängig davon, was er vorher gemacht hat. Aus dem gleichen Grund aus dem es zu Blitzen zwischen Wolken kommen kann, OHNE Beteiligung von Mutter Erde. Aber das ist eine andere Geschichte....

  • Hallo zusammen,

    ja die Erdung oder richtigerweise der Potentialausgleich sollte an Metall angeschlossen werden. Ich habe gelernt, das der Auspuff wohl die Stelle ist, an der man am wenigsten kaputt machen kann und die dennoch die beste Leitfähigkeit hat.

    Jetzt kommen natürlich die "Besserwisser" und damit die, die es wirklich besser wissen und sagen das geht aber nicht bei einem Kunststoffflieger. Denn da ist der Tank im Flügel schön in GFK eingepackt und es kann kein wirklicher Ausgleich stattfinden. Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht!

    Folglich klemme ich brav die Klemme an meinem Auspuff fest und hoffe, dass ich damit alles richtig mache. Das Kabel ist metallisch mit der ganzen Tanke  - und somit bis zum Minuspol der Batterie - verbunden.

    Gruss,

    Karl

  • bei meinem kunststoffvogel ist der einfüllstutzen metallisch und auf Masse gelegt. wenn ich Erdungskabel an den Auspuff klemme ist also auch der einfüllstutzen geerdet. an der Selbstbautanke müsste ich also den Zapfhahn irgendwie vor Tankvorgang mit meinem Auspuff in Verbindung bringen. alles klar, nur wie sieht das praktisch an der selbautanke aus?

  • Ich denke hier müssen jetzt Fachleute ran. Wir schreiben uns sonst die tollsten Dinge und sind vermutlich immer noch auf dem Holzweg.

    Mal in die grosse Runde:

    Hat jemand eine fundamentierte Idee, wie man das denn nun wirklich richtig anwendet und verstehen muss?

  • Moin,

    was ich nicht so richtig verstehe, ein PKW wird doch auch mit einer Zapfpistole und bei Spritmangel per Kanister betankt, warum muß da nichts geerdet werden?

    Stefan

  • Mhm.

    zunächst: ob es Vorschriften zu solchen selbst gebauten Tankanlagen gibt weiß ich nicht. Was Versicherungen zu solchen Anlagen sagen wenn es doch gekracht hat ( was wohl nicht sehr wahrscheinlich zu sein scheint, sonst hätten wir davon schon mal gehört oder gelesen), weiß ich auch nicht. Dass man größere Mengen brennbarer Stoffe nicht einfach in Kanistern in ein Gebäude stellen darf wäre auch zu bedenken, ist aber nicht das Thema.

    Aber jetzt ein paar Überlegungen zur technischen/elektrischen Frage, und das soll keine Bauleitung sein, und keine Zusicherung der Konformität zu mir gar nicht bekannten Gesetzen, Normen oder Standards.
    Als Beispiel nehmen wir die Tankanlage oben im Bild. zunächst wären alle Metallteile zu verbinden: Die Zapfpistole, das Saugrohr, und der Rahmen des Fahrzeugs. Man würde zunächst vielleicht keinen PVC Schlauch verwenden, aus dem das Benzin ja im Laufe der Zeit den Weichmacher herauslöst, der also allmählich härter werden wird. Sondern einen wesentlich massiveren Schlauch, so wie man den an Tanksäulen ja auch sieht. Da drin ist eine Stahlspirale einvulkanisiert, in erster Linie wohl wegen der Festigkeit. Dann ist aber in jedem Fall auch eine leitende Verbindung im Schlauch, vielleicht über diese Stahlspirale, oder über eine Extraleitung, das weiß ich nicht. Mit einem ′richtigen′ Schlauch hätten wir also eine Verbindung von Saugrohr und Zapfpistole. Wenn es dann ein PVC Schlauch oder Gartenschlauch oder sonst etwas in der Art sein soll, würde man vielleicht mit Klebeband ( wird im Laufe der Zeit von Benzin angegriffen), mit Kabelbindern, oder vielleicht am besten mit Schrumpfschlauch einen "Draht" parallel zum Schlauch befestigen, oben mit einer Schelle an das Metall der Zapfpistole anschließen, und ′unten′ mit einer weiteren Schelle an das Saugrohr. Von dort aus könnte man dann mit einem weiteren "Draht" ans Chassis gehen. Wenn ich Draht sage meine ich natürlich "Litze", also mehrdrähtig, wegen der Beweglichkeit.

    Dann könnte man noch bedenken, dass die Isolierungen von üblichen Litzen meist auch aus PVC bestehen, was im Lauf der Zeit durch den Kontakt mit Benzin vielleicht auch verhärtet. Das wäre nicht tragisch, denn die leitende Verbindung ist ja trotzdem vorhanden, und wenn dann nach acht Jahren die Isolation an irgendeiner Stelle bricht stört es eigentlich auch nicht. Wen es doch stört, der kann ja eine Litze mit geeigneter Isolation verwenden: Polyethylen oder Teflon (etc) oder Silikon oder....
    Eigentlich braucht man ja gar keine Isolation, man möchte sich aber auch nicht später an einzelnen Litzendrähtchen pieksen, die vielleicht mal abgebrochen sind und dann nach außen stehen.

    Wie man damit umgeht, dass die im Bild gezeigten Kanister aus Kunststoff sind, weiß ich nicht.

    eine ganz andere Überlegung kommt mir gerade noch in den Sinn. Wer so eine Anlage baut und gewerblich nutzt, könnte plötzlich ′Hersteller′ im Sinne von Maschinenrichtlinie und Co. sein. Das bedeutet dann CE Konformität, Betriebsanleitung, und und und. Interessiert natürlich niemanden solange nichts passiert, aber so ist es ja überall.

  • Hallo

    Maraio hat es im Grunde korrekt beschrieben.

    Eine Flugzeugzelle (oder der Tankeinfüllstutzen :) kann
    ein anderes elektrisches Potential aufweisen als die Tank-Pistole.

    D.h. zwischen ihnen wäre eine el. Spannung messbar.

    Bringt man dann beide "zusammen" (Pistole an Tankstutzen),
    dann gibt es aufgrund der Spannungsdifferenz einen Stromfluss.

    Dieser kann bei hohen Spannungen in Form eines Funkens
    erfolgen und das Benzin-Luftgemisch im Tank entzünden ->

    Wooof, der Flieger kann bellen!  ;-)


    Um das zu verhindern wird _vor_ dem Öffnen von Tankdeckeln
    und dem Einführen der Zapfpistole versucht, beides auf
    das gleiche Spannungspotential zu bringen und dort zu halten.

    Bei "echten" Tankanlagen geht das über das Erdungskabel,
    welches man irgendwo an der Metallstruktur des Fliegers
    anklemmt und somit dieses auf das (Erd)Potential der Zapf-
    Pistole bringt.

    Bei Selbstbau-Lösungen muss der Erbauer dafür sorgen,
    einen elektrischen Potentialausgleich zwischen Pistole
    und Flieger (Einfüllstutzen) hinzubekommen.

    Bei "alles in Plastik" Tankkonstruktionen ist das
    nich ganz so einfach - ich würde als Hersteller
    versuchen, z.B. einen Alu-Einfüllstutzen oder einen
    metallischen Tank-Schlauchnippel elektrisch
    mit dem Motor (Flugzeug Masse) zu verbinden.

    So könnte dann auch hier über den Auspuff ein Potential-
    ausgleich des Tanks mit seiner "Umwelt" erfolgen.

    Bei Blechfliegern ist es hingegen sehr einfach  :)))


    BlueSky9


    P.S.

    Eine Anmerkung dazu:

    >
    > Sondern einen wesentlich massiveren Schlauch, so wie man den an Tanksäulen ja auch sieht.
    >

    Das ist vollkommen korrekt - solche Schläuche haben einen definierten
    elektrischen Widerstand und sind somit in der Lage, die am Ende befindliche
    Zapfpistole auf das Erdpotential zu bringen.


    >
    > oder Silikon
    >

    Silikon ist nicht Benzinresistent  ;-)))

Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
55.6 %
Ja
44.4 %
Stimmen: 133 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 16 Besucher online, davon 1 Mitglied und 15 Gäste.


Mitglieder online:
Uli-Light 

Anzeige: EasyVFR Anzeige: EasyVFR