Raller schrieb: Moin,
funktioniert es nicht gerade anders herum?
Nein, es gibt zwar Unterdruckdosen, die "andersherum" funktionieren (oder sogar welche, die früh und spät können), die waren aber zur Zeit des NSU Prinz noch nicht am Markt. Diese wurden erst eingeführt, als die Amis, oder besser die Kalifornier unter Führung Ralph Naders, den kompletten Umwelt- und Verkehrssicherheitswahn in Gang gesetzt haben. Die Unterdruckdosen, die die Zündung bei hohem Unterdruck (also geringem Absolutdruck) Richtung Spätzündung zogen, sollten die Abgase im Leerlauf sauberer machen. Sogenannte Frühdosen (Unterdruckdosen, die bei hohem Unterdruck Richtung früh ziehen) verstellen die Zündung bei WOT auf spät.
Gruß, Eric
raller schrieb:... das ist der springende Punkt: bei der überwiegenden Zahl bestimmter Motorschäden wurde der Motor bei WOT betrieben und mit einem Verstellregler "runtergewürgt".
Ralle ....... sieht die Motoren aus der Praxis, wenn diese kaputt sind. Von daher ist mal die Beweislage eindeutig.
Ich rate einfach dazu den Motor ordentlich drehen lassen.
Mir fällt da noch was anderes ein: der Heli CH7 (mit 914er) wird immer bei 5500 1/min betrieben und mir ist von denen noch kein Motorschaden unter die Finger gekommen.
... das war Guido Gehrmann mit seinem CH7.
Raller schrieb: ... Er sieht die Motoren aus der Praxis, wenn diese kaputt sind. Von daher ist mal die Beweislage eindeutig.
Wie kommst Du denn darauf? Derjenige, der die kaputten Motoren sieht, weiß doch nicht, wie sie vorher behandelt wurden. Oder glaubst Du, Rotax hat Kunden, die einen defekten Motor einschicken und sagen:"Bitte reparieren, der ist mir kaputt gegangen, weil ich ihn immer hab untertourig drehen lassen"?
Darüber hinaus bleibt Ralf uns eine Antwort schuldig, same procedure as last year. Ich weiß nicht ...
Eric
Moin,
klar spekuliere ich bei meinen Aussagen. Ich hoffe, das wurde deutlich.
Wenn ein Motor kaputt geht, hat er ein Schadensbild wie z.B. Gehäuseriss ( Rotax smile of death ) oder verbrannte Auslassventile etcetc. Jeder Schaden lässt somit einen Rückschluss auf die Ursache zu.
Deswegen behaupte ich, das ein Motorenspezi bestimmte Probleme aus der Werkstatt-Praxis kennen dürfte.
Und das ist für mich als Hinweis gültig, das es ein Problem geben kann, nicht muss, wenn Vollast bei zu geringer Drehzahl anliegt.
Ab da darf jeder so, wie er möchte. Aber der Ursprung der Frage war doch, was haben wir als Drehzahl beim TO anliegen, damit eine sinnvolle Länge der Ansaugspinne errechnet werden kann?
Da ist mein Fokus auf höhere Drehzahlen ...
Raller
Eric schrieb:.... an anderen Stellen (z.B. hier) habe ich oft genug darauf hingewiesen, dass ich hier rein privat unterwegs bin mich hüten werde, Empfehlungen auszusprechen, die von den Rotax-Vorgaben abweichen, weil es dann ganz schnell heisst: Firma Franz hat gesagt ....
Darüber hinaus bleibt Ralf uns eine Antwort schuldig, same procedure as last year. Ich weiß nicht ...
Allmählich werde ich echt sauer, wenn Du erneut versuchst mich in die Ecke zu drängen. Ich schreibe hier, was ich kann und darf.
Und im Übrigen ist es nicht meine Kohle, die die Reparatur Deines Motors kostet.
... heute nicht mehr so freundlich und auch nicht Mr.Rotax
Ralf
Nachtrag: es ist selbstverständlich, dass Kunden, die einen Motorschaden haben, über die Betriebsbedingungen und Bedienung befragt werden, um zukünftige Schäden zu verhindern .
Ralle schrieb:Dafuer habe ich vollstes Verstaendnis.
.... an anderen Stellen (z.B. hier) habe ich oft genug darauf hingewiesen, dass ich hier rein privat unterwegs bin mich hüten werde, Empfehlungen auszusprechen, die von den Rotax-Vorgaben abweichen, weil es dann ganz schnell heisst: Firma Franz hat gesagt ....
Wenn die Antwort von Rotax himself vorliegt, werde ich die hier teilen, danach sollte das Thema erstmal erledigt sein.
Chris
Das Nachfolgende ist ausdrücklich *nicht* an Ralle gerichtet, auch nicht an FRANZ himself, jedoch an den Konzern ROTAX.
N24 hat vor einigen Tagen gegen 00.05 Uhr eine Sendung mit dem Titel DROHNEN gebracht, deren Anfänge und der heutige Stand der Entwicklung beleuchtet wurde.
Hier wurde u.a. auch die Drohne vorgestellt, die in der Seitenansicht wie ein Delphin bzw. Beluga aussieht, also die mit dem nach unten offenen V-Leitwerk und der großen Flügelstreckung. Per abmontiertem PROP wird diese teildemontiert weltweit in einer speziellen Transsportkiste an die Einsatzorte verteilt, mit Rahmendeckel samt integrierten Hebel-Spannverschlüssen - also extrem gut geschützt. Die dort vorgestellten Drohnen kosteten so zwischen 400.000,- und 2 Mio. Dollar bzw. EUR. Sie werden von Soldaten einsatzfähig montiert. Es erfolgte bei dem beschriebenen Exemplar der Hinweis, daß dort ein Rotax-Motor verbaut sei, den wahrscheinlich jeder schon mal in einem Schneemobil auch schon selbst habe ausprobieren können.
Mir kam spontan die Frage in den Sinn, ob denn nun diese rund um den Globus und in verschiedenen Klimazonen verteilten (US-)Soldaten auch die Cowling abschrauben müssen, um per freigelegten und demontierten Schwimmergehäuses prüfen zu können, ob diese Schwimmer abgesoffen sind oder eben nicht und ob bei den häufigen Dust Devils (Afghanistan) die partiell offengelegte Technik samt benötigter Feinwaage störungsfrei funktioniert. Da der in fast Echtzeit die aufmunitionierte Drohne per Fernsteuerung von jedem Ort aus fliegende Pilot sich ja auf die Integrität dieses Flugzeugs verlassen können muß, ist ja kaum damit zu rechnen, daß diese Drohne einfach so in Verlust geraten kann - samt Fotoequipment, geheimen Knowhows und Bewaffnung etc.
Es muß also Rotax-Motore geben, die z.B. ein Dauer-Schwimmerproblem und anderen schwer zu tolerierenden "Unsinn" *nicht* haben.
hob
Ralle schrieb: .... an anderen Stellen (z.B. hier) habe ich oft genug darauf hingewiesen, dass ich hier rein privat unterwegs bin mich hüten werde, Empfehlungen auszusprechen, die von den Rotax-Vorgaben abweichen, weil es dann ganz schnell heisst: Firma Franz hat gesagt ....
Allmählich werde ich echt sauer, wenn Du erneut versuchst mich in die Ecke zu drängen. Ich schreibe hier, was ich kann und darf.
Ganz ruhig, großer Brauner. Niemand, auch ich nicht, hat von Dir eine Empfehlung gewollt. Ich habe Dich lediglich um eine schlüssige Erklärung gebeten, worin der Unterschied für den 912er liegt, einerseits in 500ft MSL bei halb geöffneter Drosselklappe mit 24inHg und andererseits in 6.000ft MSL bei voll geöffneter Drosselklappe mit 24inHg betrieben zu werden.
Wenn Du das anders verstanden hast, haben wir uns wohl alle unverständlich ausgedrückt.
Gruß, Eric
So es reicht jetzt.....
Antwort für alle die hier am Thema interessiert sind und keinen Werkstatt Hintergrund haben oder ihre Erfahrung nicht weitergeben können weil sie abhängig beschäftigt sind.
Einfache Erklärung ohne Fremdwörter / Formeln / Zitate aus ROTAX Heavy Maintenance Anleitungen....
Der schmale Steg zwischen den eingepressten Sintermetall Ventilsitzen im Zylinderkopf wird nicht direkt vom Kühlwasser umspült.
Bei niedriger (abgewürgter) Motordrehzahl und voll geöffneten Drosselklappe wird im Laufe des Motorlauf sehr viel Kraftstoff - / Luftgemisch verbrannt das zu einer Überhitzung an dem schmalen Steg zwischen Auslass und Einlassventil führt.
Die Wasserpumpe die von der Nockenwelle angetrieben wird bringt durch die niedrige Umdrehung nicht genügend Kühlwasser zum Umlauf.
Als Folge davon verzieht sich der Ventilsitz und zuallerletzt fällt der Ring raus......kapitaler Motorschaden.
Eine Härteprüfung des Zylinderkopf bei Verdacht oder sichtbarer Auflösung / Veränderung an der beschriebenen Problemstelle ( Steg zwischen A und E Ventil ) ist dringend erforderlich und wird auch im Heavy Maintenance Buch Seite ??? beschrieben.
Noch enmal : Das ist eine EINFACHE und hoffentlich für jeden verständliche Erklärung auf all eure Fragen.
Danke rainmen!
Zusammenfassung - und wieder mal ein Beweis, daß ein Forum ein höchst-effektives Ermittlungs-Instrument darstellt:
Früher verbrannten die Ventile und dto. V-Sitze bei Fehlbedienung "anständig" - will sagen: meist reparaturfähig. Dann kam der tödliche "Fortschritt" und killte gleich den ganzen Motor. Das nennt man neudeutsch und vornehm verschweigend: geplante Obdoleszenz. Es ist die verbraucherfeindliche finanzielle Höchststrafe.
Seine dem 912 nachgesagte "Heiligkeit" ist also in Wahrheit von einem simplen konstruktiven Element abhängig, das in anderen Produkten bewußt eingestzt wird, um die Nutzungsdauer der angeschafften Technik zu begrenzen. Genau das ist unter geplanter Obdoleszenz zu verstehen.
hob