Verbundfläche mit Kastenholm aus CFK- Temperaturbeständigkeit ohne Beschädigung des Laminats?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • pepino schrieb:
    Ich stand auch vor der Wahl Oratex oder Ceconite, mir wurde aber gesagt bei V>200km/h, lieber Ceconite zu nehmen.
    Da ich auch mit den Gedanken an Oratex spiele, würde mich interessieren, ob diese Aussage nachvollziehbar begründet wurde oder ob sie vielleicht nur aus der "Weil wir schon immer Ceconite verwenden, muss alles andere scheiße sein!"-Ecke stammt. Welches Ceconite wurde da mit welchem Oratex verglichen? Von den Festigkeits- und Zähigkeitsdaten her nehmen sich die vergleichbaren Gewebe nämlich nicht viel!
  • dmkoe schrieb:
    Im Laufe der letzten Jahre hat sich aber der ausländische Hersteller geändert und angeblich gäbe es für die Erstserienflieger absolut keine Unterlagen mehr und es ließe sich auch nicht mehr ermitteln, mit welchen Materialien nach welchen Vorgaben die Flächen gefertigt wurden... das kann man glauben oder nicht...
    Dann würde ich ihm im Umkehrschluss die Frage stellen, wieso er denn dann so spezifizierte Angaben machen kann das er Festigkeitsprobleme befürchtet? Zumal, welche Unterlagen legt er dann für die Stückprüfung vor. Zumindest bei der ersten Serie müßte das sogar perfekt dokumentiert sein...... Sehr seltsame Geschichte...

    Nur so nebenbei werden CFK Teile bei um die 70-80 Grad getempert um das Harz komplett durchzuhärten. Bei 54 Grad passiert mal überhaupt gar nix. Schon gar nicht festigkeitstechnisch. Es sei denn da wurde Polyesterharz verwendet. Das kannst Du aber riechen! Nimm eine Stelle die absolut unbedenklich ist und schleif ein wenig Material ab. Wenn das Pulver etwas nach Chemie und Honig riecht, dann ist es Polyester. Epoxydharz hat so gut wie keinen Geruch. 

    Ich weis jetzt nich wie das Oratex 600 verarbeitet wird aber gibt Oracover nicht sogar an das auf Klebeflächen eine Vorbehandlung mit Heisskleber erfolgen muß. Das isoliert zum Untergrund zusätzlich. Selbst wenn Du 60 Grad zugibst, kommen am Verbund garantiert keine 50 mehr an! Nimm ein Temperaturgeregeltes Folienbügeleisen und Stell es auf exakt 50° mittels Temperatursonde ein. Dann ist doch alles tutti?

  • Wenn Du dir die STC′s ansiehst, haben Flugzeugtypen Oracover, die über 200 fliegen. Sogar die Antonov 2 mit 5,5 Tonnen und Vne 258 darf es benutzen

  • Da ich mit diesem Thread eigentlich nur Argumente gegen die Aussage: nicht wärmer als 54°C suche ist nachfolgendes OT.


    Ja, dieser Gewichtsvorteil bezieht sich nur auf Flächen incl. Querruder (wieviele genau, möchte ich nicht sagen...), auf das Höhen-und Seitenleitwerk und-flossen. Der Rumpf wurde flächenmäßig noch nicht erfasst. Da ich ja laut weinend die wunderbare Ceconite-Bespannung heruntergemacht habe, konnte ich zwei exakt gleich große Stücke Ceconite und Oracover vergleichen. Also 104er Ceconite, Spannlack, UV-Stopp und satt Decklack. System Polyfiber. Ich muss allerdings sagen, dass ich eine echt ars...glatte Oberfläche hatte, man sah z.B. die Zackenbänder nur noch durch fühlen... Es gänge auch leichter.

    Bespannen nur mit Ceconite bei V >110 kts ist meiner Ansicht nach Käse. Man muss einfach mal das Oracover mit den Fingern ansehen. Videos bringen die tatsächliche Festigkeit nur bedingt 'rüber. Preislich liegt Ora m.A.n. gleich mit einer "normalen" Bespannorgie. Wenn man den Mehraufwand von Lacken usw. nicht, aber den zeitl. Mehraufwand berücksichtigt.

    Aber Fa. Lanitz, Lieferant und Hersteller Oracover, hat mich eindringlich ermahnt, die Flächen tatsächlich kpl. zu bespannen, also von der Oberkante Endleiste oben über Nasenleiste oben und unten bis zur Endleiste unten wieder zurück. Macht auch Sinn, denn die Überlappung von "freier" zu geschlossener Oberfläche sollte mind. 50 mm betragen. Und optisch sähe es total brutal besch...eiden aus, wenn ein Teil der Fläche lackglänzend und die Stoffzone matt ist. Zum Bespannen selbst: Das Tuch wird an der Nasenleiste leicht geheftet und bis zur Endleiste gezogen. Dann werden die freien Flächen thermisch aktiviert und auf die höchstmögliche Spannung gebracht. Dann liegt das Gewebe schon ziemlich satt auf den festen Flächen auf. Erst jetzt wird auf den festen Flächen entsprechend der Heißsiegelkleber aktiviert und der Stoff somit auch nochmal gespannt. Ziel ist, eine punktuelle Belastung von 5 kg in der Mitte von freiem Gewebe aufzubringen. Hierdurch entsteht eine kleine Delle, die sofort nach Abnahme von dem Testgewicht( eine federbelastete Kugel mit einem D von ca. 30 mm) verschwinden muss. Bleibt die Delle länger, ist das Gewebe noch nicht kpl. vorgespannt.

    MfG Jochen

  • MOIN schrieb:
    Dann würde ich ihm im Umkehrschluss die Frage stellen, wieso er denn dann so spezifizierte Angaben machen kann das er Festigkeitsprobleme befürchtet? Zumal, welche Unterlagen legt er dann für die Stückprüfung vor. Zumindest bei der ersten Serie müßte das sogar perfekt dokumentiert sein...... Sehr seltsame Geschichte...

    Nur so nebenbei werden CFK Teile bei um die 70-80 Grad getempert um das Harz komplett durchzuhärten. Bei 54 Grad passiert mal überhaupt gar nix. Schon gar nicht festigkeitstechnisch. Es sei denn da wurde Polyesterharz verwendet. Das kannst Du aber riechen! Nimm eine Stelle die absolut unbedenklich ist und schleif ein wenig Material ab. Wenn das Pulver etwas nach Chemie und Honig riecht, dann ist es Polyester. Epoxydharz hat so gut wie keinen Geruch. 

    Genau das ist mein Problem! Der Hersteller, eigentlich Konstrukteur, behauptet, er habe keinerlei Unterlagen über diesen frühen Kit und er stellt eine VVZ oder gar VZ  nunmehr in Frage! Damals war es aber so, dass er gerechnet und gezeichnet hat und das dann im Ausland produziert wurde. Erst recht gibt mir dieser Sachverhalt zu denken, dass er überhaupt keine Unterlagen mehr hätte? Was, um Himmels willen ist mit den anderen Mustern der frühen Serie bis ca. Nr. 6 passiert? Fliegen die oder was? Keine Antwort bisher vom Konstrukteur. Zum Tempern: Mir ist nicht ein Fall bekannt, bei denen bei strukturell belasteten Teilen auf Tempern verzichtet wurde. Heute! Wie aber war es vor gut 15 Jahren? Mit anderen Bauvorschriften?

    MfG Jochen

  • Dann würde ich ehrlich gesagt den OUV ansprechen wie die das sehen. Natürlich wäre es auch evtl. sinnvoll den Verband anzusprechen der ursprünglich mal die Zulassung erteilt hat. Es kann nicht sein das es keine Unterlagen mehr gibt. Aber so ist das halt im UL Bereich. Wenig reglementiert und das eine oder andere schwarze Schaf....

  • Naja, wegen der Temperaturen würde ich mir auch keine Sorgen machen, wenn es dir auch jetzt nichts nützt.

    Ruppert-Composite baut seinen Archaeopteryx auch nur aus Kohle und hat ihn wunderbar bespannt. Hält.

    Was tun: Da ich mir denken kann, wer den Flieger hergestellt hat, würde ich mit ihm den Weg über die OUV gehen. Insgesamt wirst du nichts sparen, aber dort wird es Menschen geben die dir möglicherweise helfen können.

    Grüße vom Carlson,

    ....der demnächst auch seinen "CFK-Renner" mit ORATEX eintuchen wird....

  • Statt über Temperaturen würde ich eher über die Haltbarkeit der Rippenaufleimer und deren relative Klebefähigkeit nachdenken, an die ja nun die Kunststofffolie trotz dreier "fffs" aus naheliegenden Gründen nicht einfach so angenäht werden kann, sondern geklebt werden muß. Im Speedflug mit geschränkten Flächen und dünnem Hohlprofil im Querruderberiech  hat man sonst schnell mal ein etwas dicker gewordenes Profil mit gerader Unterseite zu verkraften, das dem ansonsten gerechneten Verlauf nicht folgt, folglich gleich ein anderes aerodynamisches Problem aufwirft, mithin also auch ein anderes Flugzeug darstellt.

    hob

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