912 Aussetzer bei hoher Außentemeratur

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,
    wir hatten 2015 3x bei hohen Sommertemperaturen beim 912ULS beim Segelflugzeug-Schleppen nach ca. 300 m vom Startplatz Motoraussetzer so, dass man abbrechen musste. Es ist stark zu vermuten, dass sich die Luftblasen in Benzinzufuhr, die den Leistungsabfall verursacht haben, noch vor den Vergasern gebildet haben. Sonst wäre es doch nicht möglich 300 m in der Länge/ ca. 2 m in die Höhe vom Startplatz (leicht Berg ab) zu kommen.?
    Frage:
    - Wo bilden sich genau die Luftblasen? (in der mech. Benzinpumpe, in den Schläuchen?)
    - Was ist die bessere Lösung? Eine zusätzliche elektrische Benzinpumpe in die Serie vor die mechanische Pumpe einzuschließen? Oder nach der BP in den Verteiler der zwischen den Vergasern am Unterdruckausglechsrohr in der Mitte oben befestigt ist?
    Besten Dank für eure Tipps und standfeste Erfahrungen auch bei Temperaturen > 35°C
    Gruss Vilem

  • Hallo Vilem.


    Hochdecker? Tiefdecker? Tankposition?


    :-)

    BlueSky9

  • Hallo BlueSky9,

    es ist ein Tiefdecker mit einem Alutank hinter den Sitzen,

    danke Vilem

  • Ich wuerde eine elektr. Zusatzpumpe einbauen...


    Chris

  • Hallo,

    ist denn im Kraftstoffsystem eine Rücklaufleiitung vorhanden? Bei einem Tiefdecker ( oder anderen Typen mit dem Tank unterhalb der Vergaser) würde ich grundsätzlich nicht ohne el. KS-Pumpe fliegen. Diese sollte möglichst tief angeordnet sein (wenn es geht also unterhalb der Tankunterseite) damit der Kraftstoff immer von allein in der Pumpe steht. Damit muß sie nicht erst eventuelle Dampfblasen ansaugen und drückt den Sprit immer in Richtung Motor . Auch sollte der Einbauort nicht warm werden - unmittelbar am Tank ist bestimmt keine schlechte Position.

    Hat Dein Flieger eine Kraftstoffdruckanzeige?? Welche mech. Kraftstoffpumpe ist denn verbaut - ?

    Sieh doch mal in das Einbauhandbuch von Rotax: dort ist der "Schaltplan" des Kraftstoffsystems zu finden - das funktioniert eigentlich ganz vernünftig.

    viele Grüße

    Ludwig

  • Hallo Vilem,

    ich fliege mehr als 8 Monate im Jahr bei Aussentemperaturen >30 Grad C - ohne Probleme.

    Deine Fehlerbeschreibung laesst eigentlich nur den Blick in die Kristallkugel zu. Bevor ich den spontan kolportierten Tips einer zusaetzlichen elektrischen Benzinpumpe folgen wuerde - die ohnehin bei bestimmten Installationen NICHT empfohlen ist - Bsp. aktueller 912S im Hochdecker, gibt es wohl ein paar Fragen:

    Was fuer eine Version des 912 hast Du denn da ueberhaupt? Wie ist der Motor installiert - in welchem Flieger? Hast Du eine Anzeige fuer den Karftstoffdruck? Benzinqualitatet? (Versorgungskette?) Wie sehen denn die Vergaser so aus? Mal gereinigt in letzter Zeit? Ist ein Benzinfilter verbaut?  Wie alt ist die Maschine und in welchem Zusatnd befinden sich die Benzinleitungen? Original oder gebastelt? Was fuer Luftfilter? Wie sah es mit den Betriebstemperaturen an den besagten Tagen aus? Hat die Maschine eine fuer das Schleppen modifizierte Cowling? etc...

    Gruesse,

    Laotse

  • Falls nur eine mechanische Kraftstoffpumpe vorne am Motor vorhanden ist, können nicht unerhebliche Unterdrücke in der Saugleitung davor entstehen. Verbunden mit hohen Temperaturen fördert das natürlich die Dampfblasenbildung. Ebenso kann auch noch Falschluft eindringen und das Problem verschärfen.

    Kraftstoffmangel fühlt und hört man in der Regel ganz deutlich. Das sind andere Symptome als z. B. bei enem Zündungsfehler.

  • Die Einsatzart als Schleppflugzeug, verbunden mit der genannten Konfiguration (Tiefdecker, Tank weit hinter den Sitzen) deutet aus eigener Erfahrung auf Dampfblasenbildung. Lösungen wurden schon angedeutet.

    Beste Massnahme: Elektrische Zusatzpumpe nahe beim Tank installieren UND nachrüsten einer Rücklaufleitung. Leitungen im Motorraum isolieren (Fire sleeve).

    Zweitbeste Massnahme: Nur Nachrüsten der Zusatzpumpe, Leitungen isolieren.

    Andreas

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank schon mal für die wertvollen Tipps. Leider antwortet mir keiner auf meine zuerst gestellte Fragen?
    Die UL Zephyr mit dem Motor 912 ulS hat eine mechanische Benzinpumpe von Rotax, eine Rücklaufleitung, Kraftstoffdruckanzeige, zusätzliche el. Benzinpumpe, ist in einem ordentlichen gewarteten Zustand. Ob der Cowling für das Schleppen modifiziert ist, werde ich morgen prüfen können. 2014 gab es keine Aussetzer, in der Sommersaison 2015 drei. Die Piloten haben ausbesagt: nach dem sie in der pralle Hitze am Start ca. 10-15 min. auf den Segelflieger mit ausgemachten Motor warteten, nur dann kam es vor. Ob sie vor dem Neustart ( am Tag ca. 30 Starts) die el. BP eingeschaltet haben, werden wir nie wissen :-(
    Aus den Empfehlungen von Euch ist jetzt klar, die el. BP muss nach unten zum Tank. Sie ist jetzt befestigt an der Schottwand gleich unter dem Cowling. Was ist bitte Ihre Meinung, in die Serie zur mech. BP, oder parallel direkt zu den Vergasern einschließen?
    Gruß  Vilem
  • VToman schrieb:
    Die Piloten haben ausbesagt: nach dem sie in der pralle Hitze am Start ca. 10-15 min. auf den Segelflieger mit ausgemachten Motor warteten, nur dann kam es vor.
    Ob sie vor dem Neustart ( am Tag ca. 30 Starts) die el. BP eingeschaltet haben, werden wir nie wissen :-(

    Absoluter Klassiker fuer Dampfblasen...

    Ob die Pumpe eingeschaltet war ist DIE entscheidende Frage, die beantwortet sein muss, bevor man ueber eventuelle Schritte nachdenkt! Ich gehe zu 99% davon aus, dass sie nicht eingeschaltet war (Checkliste?). Daher wuerde ich an der Installation nichts aendern.


    Chris

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