Rotax 912: verliert Kühlgflüssigkeit

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,
    Frage an die Technikerxperten: seit ein paar Stunden wirft mein 912er aus dem Überlaufgefäß Kühlflüssigkeit durch die Entlüftungsbohrung raus - und zwar in beachtlichen Mengen. Die Quelle der Undichtigkeit ist klar und unzweideutig zu erkennen. Undichtigkeiten an den Schläuchen sind keine zu erkennen. Kühlflüssigkeit verteilt sich in dicken Tropfen unter den Rumpf. Nach einem drei Stunden Flug mußte ich in Überlauf- und Vorratsgefäß rd. ein Viertel Liter Kühlflüssigkeit nachfüllen. Das Ptroblem wird deutlich schlimmer. Wie kommt sowas?  Hat jemand einen guten Hinweis?
    Dank und Gruß, Georg
  • Moin,
    ich habe keinen Rotax, aber das ist ein Hinweis auf eine defekte Zylinderkopfdichtung. Verbrennungsdruck drückt durch die Dichtung ins Kühlsystem und dann über die Öffnung im Ausgleichsbehälter raus. Eventuell auch ein Riss im Zylinder, ist aber eher selten.
    Nur als erste Idee...
    Gruß Raller
  • zuviel Kühlmittel im Überlaufgefäß?
    vielleicht gerissener Zylinderkopf? jeden einzelnen Zylinderkopfwasserraum unter Druck setzen und Druckabfall beobachten.
  • Hallo,

    Ursache für ( geringen) Kühlmittelverlust ist oftmals eine defekte Dichtung des Kühlerdeckels auf dem Expansionsgefäß - meist die obere im Deckel. Dabei wird Kühlmittel ins Überlaufgefäß gedrückt , wegen der undichten Dichtung kann es aber nicht wieder in den Kühlkreislauf zurückgesaugt werden. Wenn die untere Dichtung defekt ist kann der Druck im Kühlsystem (1,2 bar) nicht gehalten werden : geringerer Druck = evtl. Sieden des Kühlmittels und dadurch mehr Ablauf ins Überlaufgefäß.

    Versuch es also erstmal mit einem anderen Kühlerdeckel ( vielleicht mal einen ausborgen von einem Fliegerfreund. Dabei auch den zustand der Dichtflächen des Expansionsgefäßes ansehen - keine Kratzer usw.

    Zylinderkopfdichtung kann nicht die Ursache sein - der 912er hat keine. Auch sind dort keine Wasserkanäle wie bei Automotoren. Da wäre nur ein gerissener Zylinderkopf denkbar ( wäre der Supergau...) ist aber eher unwahrscheinlich. Um das zu testen würde ich das Kühlsystem unter Druck setzen und die unteren Zündkerzen entfernen um zu sehen ob sich in den Zylindern Feuchtigkeit bildet.

    Du bist Dir sicher dass die Brühe aus dem Überlaufgefäß kommt? Die Drainöffnung unter dem Motor (zwischen Wasserpumpe und Kurbelwellendichtring) ist auch so ein Kandidat für Wasserverlust.

    viel Erfolg

    Ludwig

  • ... Ludwig hat alles gesagt ...

    LG
    Ralf
  • @ Raller: Der 912 hat kein Zylinderkopfdichtung. 

    Beste Grüße,
    Olli

    Edit: Ludwig hat′s schon geschrieben. :)
  • Hallo,
    vielen Dank für den Hinweis mit der ZKD, da ich keinen 912er besitze, war mein Posting auch nur als Denkanstoß gedacht.
    Gruß Raller
  • Hallo,
    herzlichen Dank an Joachim und (wie schon mehrfach: Ralle) und alle anderen). Zur allgemeinen Info meine Erfahrungen von heute:
    Kühlmittel riecht -nicht- nach Abgasen.
    Also als erstes: altes Kühlmittel abgelassen und durch neues (Ethylenglykolbasis, 50/50) ersetzt. Aufgefüllt. Prop mit Hand durchgedreht, Motor an, warmlaufen. Nach 5 Minuten sabbert ein kleiner Wasserfall aus der Entlüftungsbohrung des Überlaufgefäßes. 10 Minuten lasse ich es laufen, stelle dann Motor ab. Ein paar Minuten später wird - plötzlich - das randvolle Überlaufgefäß komplett in vielleicht einer knappen Minute zurück in das Vorratsgefäß leergesaugt. Abkühlen. Ein guter viertel Liter Kühlflüssigkeit muß nachgefüllt werden in das Vorratsgefäß.
    Klemmt hier etwas?
    Nehme mir den Deckel des Vorratsgefäßes vor. Biege die Blechlaschen nach, mit denen der Deckel aufgeschraubt wird, damit er straffer sitzt. Bewege die Ventile mit den Fingern hin und her, damit Leichtgängigkeit sichergestellt ist. Deckel aufs Gefäß. Bodenlauf - kein Austritt mehr - Testflug 1 Stunde: keine Probleme.
    Was soll ich sagen?!
    Gruß, Georg
  • Nur zur Ergänzung: Ganz so selten scheinen Risse in den Köpfen aber nicht zu sein. Allein in meinem Club kam dies schon zweimal vor, davon einmal an meiner Savannah. Konnten wir allerdings jedesmal wieder gut schweissen.

    Gruss Stephan
  • hallo georg,

    die vorredner haben recht. ich hatte genau das
    gleiche problem. bei einem steigflug ging die zylinderkopftemperatur
    etwas über 100 grad, ging dann bei moderatem reiseflug wieder runter.
    daheim, nach kurzer abkühlung, war der überlaufbehälter leer, im system
    fehlte ein bissl was. durch tests und kühlsystem abdrücken war klar,
    dass der kühlerdeckel mit der federbelasteten kleineren dichtung eben
    nicht den gewünschten druck von ca 1,2 bar, sonder eher gar keinen druck
    hält. also hat das kühlmittel bei etwas höhe bei ca 95 grad gesiedet
    und einiges über die be-/entlüftung des überlaufbehälters ins freie
    gedrückt. womöglich hatte der deckel schon länger eine verhärtete/rissige
    dichtung und das fiel nicht auf, weil die kopftemperatur bis
    dahin nicht über 100 grad war.

    also neuer deckel, und alles war gut.
    der kostete beim franz allerdings an die 50 € und ich hab in der eile
    nicht rausfinden können, von welchem motorrad einer passt. womöglich
    KTM, aber die haben eine höheren druck.

    servus, qax

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