Vorstellung eines Fußgängers und paar Fragen

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo an alle !

    Mein Name ist Michael, gehe auf die 40 zu und habe mich seit der Kindheit fürs Fliegen interessiert. So richtig Zeit und Geld für die PPL hatte ich nie, aber jetzt will ich doch nochmal über die UL-Fliegerei den Himmel erobern. Sehe mich gerade nach einer vernünftigen Flugschule um.

    Nun zu meinen Fragen :

    Wie schwer darf man(n) maximal sein ??? ich wiege etwas über 100kg, ich befürchte, das ist doch etwas zu viel ?!

    Darf ich als UL-Pilot Passagiere mitnehmen (unentgeltlich) ?

    Darf ich (rein flugrechtlich) auf irgendeiner Wiese landen ? So im Sinne von Camping mit Flugzeug ?

    Vielen Dank in voraus...

    mishi77stol
  • Willkommen bei den Low-Budget Flieger!

    Gewicht: ja, Gesetzlich wird das nicht einfach. Es gibt aber manche die außerhalb des Gesetzliches fliegen, mit weniger gutem Grund. Alleine fliegend mußt du aber kein Problem haben. Was zählt is die max. Abflugmasse von (meistens) 472,5 kg. Leergewicht fängt an bei 270 kg, für ein Rotaxgetriebener Dreiachser. Es gibt aber auch UL′s die leer 350 kg auf die Waage bringen. Etwas Sprit muss auch noch hinzu.

    Passagier: ja darf man, allerdings nur ein, und die Abflugmasse soll immer noch unter 472,5 kg bleiben.

    Irgendwelche Wiese: variiert von Staat zu Staat. In DE, BE, NL, nicht, meines wissens nach. In Frankreich ja, wenn der Eigner des Grundstücks zustimmt. Details sind mir allerdings nicht bekannt.
  • Hallo Michael,
    Um csabas Info etwas zu vertiefen bzw. zu bestätigen: 
    In Deutschland herrscht für ULer Flugplatzzwang und die müssen auch noch für ULs zugelassen sein. 
    Die Chance, ein UL zu überladen, ist recht groß, sobald man einen Passagier mitnimmt und etwas weiter als eine ausgedehnte Platzrunde dreht. Ich denke, wenn man mit einem Leergewicht bei einem UL von 300 kg und 50 kg Sprit ausgeht, weißt Du, was Du legal noch zuladen darfst. Die Diskussionen, ob das nun exakt zu beachten ist oder nicht ( das technisch zulässige Gesamtgewicht ist meist sehr viel höher), ist immer wieder sehr kontrovers geführt. Fakt ist: erlaubt ist es nicht. Allerdings frage ich mich immer, warum es so einige Piloten, meine Wenigkeit mit eingeschlossen, mit 85 kg plus gibt.....die Fluglehrer müssen alle absolute Leichtgewichte gewesen sein.
    Ein UL hat max. Zwei Plätze, Du kannst also eine Person mitnehmen. Voraussetzung dazu ist allerdings eine sogenannte Passagierberechtigung, die Du nach der praktischen Flugprüfung angehen kannst. Insgesamt sind fünf Flüge dazu notwendig, zwei davon über mehr als 200 km mit Zwischenlandung. Einer der zwei Flüge kann als Prüfungsflug gewertet werden. 
  • Hallo mishi77stol,

    Zuerst ein Willkommen in dieser bunten Truppe hier... Achtung hier herrschen manchmal raue Sitten ;-)
    Zu Deinen Fragen: 


    1) Ja mit dem Gewicht dürfte es kritisch werden wenn Du bedenkst, dass Du zusammen mit einem vielleicht nicht immer leichten Fluglehrer in Deiner Ausbildung auch längere Streckenflüge zu meistern habt... csba hat Dir da ja schon was von den 472,5 kg gesagt. Das generelle Problem bei der Fliegerei, unabhängig von der Lizenzart: Solange kein Unfall passiert, passiert einem überladenen Flieger auch nix. Doch wenn einmal was passiert, liest sich das für Gerichte oder Versicherungen ziemlich doof, wenn Du als verantwortlicher Pilot mit zu viel Zuladung trotzdem gestartet bist. Es gibt da vielleicht eine Alternative: Mach den LAPL und anschliessend ein "downsizing" auf UL... eine gemeine C152 hat mit ca. 241 kg da die eindeutig höhere Zuladung. Später kannst Du dann mit einer zusätzlichen Pyrotechnikprüfung (ist easy) sowie 1-2 Stunden mit Fluglehrer die UL-Lizenz erlangen. Ja das Ganze wird ein wenig teurer, aber dann bist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. 


    2) Ja Passagiere kannst Du mit einer extra zu erlangenden Passagierberechtigung mitnehmen. Diese macht man in der Regel direkt als Erstes nach Lizenzerhalt.


    3) Nein, zumindest hier in Deutschland herrscht Flugplatzzwang. Ausnahmen gibt es nur bei vorherigen Beantragung/Genehmigung (z.B. für Events) sowie bei Sicherheitslandungen bei etwaigen Notfällen.
     
    [ADMIN EDIT: Werbung entfernt.]

    Vielleicht hilft Dir das weiter...
    Grüße

  • Solange kein Unfall passiert, passiert einem überladenen Flieger auch nix.

    Also erzählt den Neuen doch nicht gleich diese Märchen! Im Zweifel wird der Flieger instabil, hat ein anderes Abkippverhalten und lässt sich aus einem Trudeln nicht mehr abfangen. Im Zweifel beeinträchtigt man die Zeitstandfestigkeit der Materialien oder überlastet sogar die Struktur in Böen. 
    Ich denke, wenn man mit einem Leergewicht bei einem UL von 300 kg und 50 kg Sprit ausgeht
    50 kg Sprit braucht es im richtigen UL in der Schulung nun wirklich nicht. 
    das technisch zulässige Gesamtgewicht ist meist sehr viel höher
    Sorry, nein, das technische Gesamtgewicht ist bei einigen ausgewählten Exemplaren höher. Man lebt gefährlich davon auszugehen, daß "das schon passt". Und nicht nur die strukturelle Festigkeit ist da ein Faktor. Betriebsgrenzen sind nicht zur Juristenbelustigung da. 
    Dabei gibt es sehr viele schöne UL mit genug Zuladung, wie Stephan2 gerne bestätigen wird. 
    Der Weg über den LAPL ist sicher hier der richtige, oder der mit einer leichten Fluglehrerin in einem UL mit genug Zuladung. Denkbar sind da schon einige Kombinationen, die Funktionieren. 
  • Also erzählt den Neuen doch nicht gleich diese Märchen! Im Zweifel wird der Flieger instabil, hat ein anderes Abkippverhalten und lässt sich aus einem Trudeln nicht mehr abfangen. Im Zweifel beeinträchtigt man die Zeitstandfestigkeit der Materialien oder überlastet sogar die Struktur in Böen.

    Wusste ich doch, dass sich irgendeiner hier echauffieren wird...

    Da ein "Neuer" weder etwas vom Trudeln, noch von Hebelarmen oder Schwerpunkten, geschweige denn dem geänderten Flugverhalten bei Kopf- oder Schwanzlastigen Fliegern wissen wird... denke ich war meine Antwort angemessen.

    Ohne das Überladen zu verharmlosen (es ist schlichtweg verboten!) oder eine Diskussion hier losbrechen zu wollen aber derjenige, der für längere Strecken mit 2 Personen und leichtem Gepäck zum Übernachten ohne eine Überladung gestartet ist, möge bitte den ersten Stein werden...

    Der Weg über den LAPL ist sicher hier der richtige, oder der mit einer leichten Fluglehrerin in einem UL mit genug Zuladung. Denkbar sind da schon einige Kombinationen, die Funktionieren.

    Wenn Du eine "leichte" Fluglehrerin kennst, sag mir bitte Bescheid. Die würde ich dann gerne auch mal kennen lernen ;-) 
  • ...um das ganze sehr pragmatisch anzugehen:

    Mein Freund ( 83kg ) und ich ( 76 kg ) fliegen immer mit unserer Vereins C42 ( 287,5 kg ) = 446,5 Kg
    Gepäck lassen wir meist schon zu Hause.
    Die Maschine wird vor dem Start mit 35 Liter ( 24,5 kg ) betankt = damit liegen wir bei 471,00 kg ( Safe ! )

    Die 35 Liter Sprit geben uns bei einer gewollten Reserve von 10 Litern und 15ltr/h Verbrauch/h
    eine ungefähre Flugzeit von 1,5 Stunden !   ==> fein danach ist Kaffee und Pause dran !

    Wir planen unsere Strecken immer in dieser Taktung und sind bisher recht gut damit gefahren !

    Christoph

  • Wenn Du eine "leichte" Fluglehrerin kennst, sag mir bitte Bescheid. Die würde ich dann gerne auch mal kennen lernen ;-)


    Mona Hörig in Mannheim (http://www.ul-mannheim.de/) und Elvira Rauch in Aschaffenburg (http://www.ul-flug.de/) fallen mir da spontan ein. Gibt sicher noch mehr. Hoffentlich bald auch "uns′ JiMa". 
  • Die 35 Liter Sprit geben uns bei einer gewollten Reserve von 10 Litern und 15ltr/h Verbrauch/h
    eine ungefähre Flugzeit von 1,5 Stunden ! ==> fein danach ist Kaffee und Pause dran !
    Bei uns sieht es ähnlich aus. Ich denke, dass wir diese Art der Fliegerei ja eh nur zum Spaß machen. Da ist eine kurze Zwischenlandung zum Tanken nach 1-2 Stunden eine schöne, zusätzliche Erfahrung auf dem Weg zum Ziel :)
  • "Mein Freund ( 83kg ) und ich ( 76 kg ) fliegen immer mit unserer Vereins C42 ( 287,5 kg ) = 446,5 Kg
    Gepäck lassen wir meist schon zu Hause.
    Die Maschine wird vor dem Start mit 35 Liter ( 24,5 kg ) betankt = damit liegen wir bei 471,00 kg ( Safe ! )"

    Betreibt ihr FKK - Fliegen ? Und die 287,5 kg für den Flieger sind wohl auch "einmalig", ich kenne jedenfalls keine C 42, die mit diesem Gewicht tatsächlich hinkommt.

    Aber jeder, wie er meint :-)

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