Mindestmasse

Forum - Technik & Flugzeuge
  • So! Und jetzt mal bitte wieder zurück in die Realität. Vermutlich wurden in den letzten 10 Jahren mehr ULer vom Blitz getroffen, als durch falsche Wägeberichte zu nennenswerten Strafen verurteilt?

    Zumindest habe ich nirgends eine Schlagzeile gefunden, dass wer in Ketten abgeführt worden ist.    

  • Nä, das nicht; "nur" die Luftpolizei wurde etabliert - mit Fragebogen, und ULs wurden auf Dauer gegroundet (FASZI). Kontrolliert wurde in Westwestfalen und Ostwestfalen sowie in Oberfranken (Feuerstein).

    ...und wenn man dann mal die ganzen Strafandrohungen des gegen Juden gerichteten Luftrechts so aufaddiert, rechtfertigt die existenzvernichtende Unerbittlichkeit i.V.m. dt. Gründlichkeit das "illegale" Fliegen nicht: Flugzeug weg, Insolvenz, Ehescheidung.

    Das kaputte Beacon auf dem SL des angeschissenen Türmer-Kollegen kostete als gar nicht existent sein müssende Farce so um die mindestens 3.000,- EUR. Es ging beim willkürlich erteilten Startverbot nicht um das Beacon, sondern ums Gehorsamsprinzip deutschen Amtsträgern gegenüber. Das muß nicht mal ein BfL sein. Der Platzhalter kann dahinsetzen, wen er will. Hitler ist längst noch nicht tot, Stalin ja auch nicht.

    Gruß hob

  • Also Hob, Hitler, Stalin und Co. machen mir keine Sorgen.

    Was mir jedoch Sorge bereitet ist das deutsche Muffengängertum. Wenn mal irgendwo was war, wo wir alle nicht die tatsächlichen Hintergründe und Zusammenhänge kennen und auch nicht wissen, wie blöde sich die Beteiligten angestellt haben, dann scheißen wir uns erst einmal so richtig in die Hosen.

    Ein Bespiel. Seit gestern Abend 23:15 Uhr sind in unserem malerischen Hafen in den letzten 1,5 Jahren 3 Menschen abgesüppelt. Ist tragisch für jeden Einzelnen. Soll aber vorkommen.

    Nach den ersten beiden kamen Stimmen auf, man wolle den ganzen Hafen einzäunen. Deutsche Beklopptheit.

    Mit keiner Silbe wurde gewürdigt:

    -Das die erste glaubensbedingte Nichtschwimmerin war, die auf ethnisch merkwürdigen Wegen ins Wasser geplumst ist. Diesen Punkt wollte keiner so richtig hinterfragen.   

    -Der nächste "Langzeittaucher" hatte nach der Weihnachtsfeier soviel Sprit im Puckel, dass vermutlich damit schon das anschließende Fischsterben zu erklären war. Schuld war natürlich der Hafen und nicht der zugedröhnte Hansel, der beim Schiffen, mit dem Elend in der Hand vorne über in den Teich gekippt ist. Klar! Deutsche Logig. Tote pisst man natürlich anschließend nicht mehr an. Auf Facebook hatte man monatelang den Eindruck es werde nach einem Heiligen gesucht. Davon, dass er den Kessel zugelötet hatte, keine Silbe. Und wieder der lautstarke Ruf nach der Obrigkeit.

    -Gestern ist nun eine tüdelige (oder suizidale) 50 Jährige eine breite Treppe heruntergefahren, hat den Steg überquert, die Absperrbalken durchschlagen, um dann festzustellen, dass ihr Golf-4 nicht viel Gemeinsamkeiten mit Günter Priens U-47 hat und das der Leeraner Hafen nicht Scapa Flow ist.

    Und nun bin ich gespannt, welchen Nonsens deutsches Blödgeschnatter hier wieder an kostenauslösenden Dünnsinn hervorbringt? Denn den Anti-Terrorzaun (Folge vom 11.09.) kann man schon seit einigen Monaten an unserer Schleuse bewundern. Seitdem basteln wir Ostfriesen schon fleissig an Drohnen, die in der Lage sind, das Drahtgeflecht zu durchschlagen. (Sorry, den mit der Drohne, die auch verboten werden soll, konnte ich mir nicht verkneiffen)

    Nee! Die Altnazis machen mir wirklich keine Sorgen. Sondern eher deren zugeschissene Urenkel, die die Wirklichkeit nur aus dem Blickwinkel ihrer Playstation kennen und sobald mal irgendwer, irgendwo einen Kratzer abbekommt, in blinder Angst durchdrehen. Dass jemand schlicht zu blöd oder sich dämlich angestellt hat, kommt in unser "wir liken alles und jeden" Gesellschaft nicht mehr vor.

    Andererseits hat diese Welt auch viele Vorteile. Früher musste man teure Karten für eine Comedy-Show kaufen. Heute genügt ein Sitzplatz in einem Cafe, an einem stark belebten Ort. Willkommen im Paralleluniversum.

    Und hier im Forum entwickelt sich das auch nicht viel anders.

    Tote, Verletzte, Verurteilte, Verfolgte und Straftäter überall. Ach ja! Luftzerleger, soweit das Auge reicht.

    Man, man, man.

    Keine Sau zwingt mich, da jedes Wochenende oder alle paar Tage wieder einzusteigen. Den Motor anzuschmeissen und ein paar Viertelstunden später, als ganz anderer, glücklicherer Mensch wieder auszusteigen.    

    Warum gibt es so viele Schwarzmaler, die mit aller Gewalt immer wieder versuchen, mit allen möglichen Bedenken, die Sache schlecht zu reden? Die akribisch nach dem Haar in der Suppe suchen.

    Ist das typisch Deutsch? Oder ist dass das, "Ring-Ring", hallo ihr, ich bins der Hansel, der nach Aufmerksamkeit schreit, denn mein Retalin ist alle, also erzähle ich ein paar schaurige Geschichten, garniert mit ein paar "Beweisen" und schon erzittert die Zunft.

    Ich habe fertig (und so nen Hals)

    Edgar

  • Und jetzt mal bitte wieder zurück in die Realität. Vermutlich wurden in den letzten 10 Jahren mehr ULer vom Blitz getroffen, als durch falsche Wägeberichte zu nennenswerten Strafen verurteilt?
    Falsche Frage!

    Es geht hier in erster Linie um Schadenersatz bzw. Nichtleistung der Kasko. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen darüber finden meist ohne jeglichen Medienrummel statt.

    Wenn Du Dir z.B. die Mühe machst und die letzen 10 Untersuchungsberichte der BfU über UL-Unfälle durcharbeitest, wirst Du schnell feststellen, das fast immer die zum Unfallzeitpunkt aktuelle Flugmasse angegeben wird. In den meisten Fällen liegt sie deutlich über der MTOW.
    Der Untersuchungsbericht ist dann das erste Gutachten, welches der Versicherung den Einstieg in den Regress ermöglicht aber auch andere Schadenersatzberechtigte (Versorgungsträger, Krankenkassen, Hinterblieben, etc.) auf den Plan ruft.
    Über den gerichtlichen Nachgang eines Flugunfalls erfährt man fast nichts, trotzdem findet er fast immer statt!
    Wie leicht kann man es einem Prozessgegener noch machen, als mit einem Luftfahrzeug zu fliegen, dass zum Unfallzeitpunkt wegen Erfüllung der Ausschlusskriterien nicht haftpflichtversichert war und trotzdem vorsätzlich in Betrieb genommen wurde ????

    Michael
  • Jos:..."Die Zeiten ändern sich. Früher war es möglich, das Hersteller ihre
    eigenen UL-Flugzeuge selber prüfen durften und damit auch wiegen. Dass
    es da schon mal deutliche Abweichungen gegeben hat, das muss ich ja
    nicht extra
    erwähnen. Und es sitzt heute noch in den Köpfen.
    Heute
    ist es so, dass kein Prüfer vorher an dem Prüfobjekt gearbeitet haben
    darf oder sich selber auch eine Stückprüfung ausstellen kann. Die Zeiten
    sind vorbei.
    "...

    DAL4:
    Ja. Heute !!! Ohne das Theater der vergangenen Jahre wäre da immer noch "Stille im See".

    Jos:..."Was bedeutet das für die Kunden ? Besonders Kunden, die keine Techniker sind?
    Der Kunde stellt sich mit Hilfe der Orderliste seinen Fliegen zusammen, sieht was auf ihn zukommt und bestellt (wenn es für den Hersteller gut läuft)
    Der Flieger wird gebaut, von einem unabhängigen, externene Prüfer stückgeprüft und gewogen. Daraus ergibt sich eine individuelle Leermasse des Flieger mit einer zum Flieger ermittelten W&B und Ausstattungsliste. Jetzt sind auch die Massen-Momente der Sonderausstattung angegeben.
    "...

    DAL4:
    Ja. Heute !!! Ohne das Theater der vergangenen Jahre wäre da immer noch "Stille im See".

    Jos:..." (in der Orderliste braucht man die nicht)
    Die Stückprüfung
    eines Fliegers darf nicht jeder Prüfer machen. Der Hersteller kann dem
    LSGB Vorschläge machen, das LSGB akreditiert dann einen Prüfer für das
    Muster. Dieser Stückprüfer muss
    dann bein Hersteller vollen Zugang zu allen Zeichnungen, Bauunterlagen
    und Zulassungsdokumenten haben und darf jederzeit Einsichtnahme
    verlangen.
    Übrigens, in dem Wägebricht für die Stückprüfung müssen nicht zwangsläufigt 294,5 Kg Leermasse stehen. Auch legal dürfen dort höhere Massen angegeben sein. Oder weniger. Als Pilot muss sich der Kunde nur an das MTOM halten.
    Der Kunde kommt, holt seinen Flieger ab und bekommt alle vom einem unabhängigem  Prüfer abgestempelten Domumente ausgehändigt. "...


    DAL4: Ja. Heute !!! Ohne das Theater der vergangenen Jahre wäre da immer noch "Stille im See".

    Jos:..." Hat der Kunde jetzt Zweifel, dann müsste er auf eigene Kosten eine Nachwägung
    durchführen. Falls deutliche Abweichungen nach oben wären, dann kann er
    den Hersteller in Regress nehmen. (ist so ähnlich wie beim Arzt, wenn
    man dem nicht traut, dann holt man sich auch eine zweite Meinung ein,
    von einem anderen Arzt.)
    Wenn er keine Zweifel an der Arbeit eines
    unabhängigen deutschen Prüfers hat, dann fliegt er natürlich, im Glauben
    an die Richtigkeit seiner zum Flieger passenden Dokumente.
    "...

    DAL4: Ja. Heute !!! Ohne das Theater der vergangenen Jahre wäre da immer noch "Stille im See".

    DAMALS (2000 / 2008 usw.) haben die (in erster Linie der DAeC via LSGB, Chef Moldering, später Einführer) abenteuerliche Zulassungsverfahren durchgezogen. Die Hersteller haben nach Marktbedürfnissen (QDM: ′Ich will mehr Gewicht !!!′) irgendetwas gebaut und die Herren M. + E. haben das abgesegnet. Gängige Meinung der damals verantwortlichen: ′Baut mal, wir werden das später noch in legale Verhältnisse bringen.
    Genau das ging aber schief !

    Das Gesetz sagt, dass eine Zulassung widerrufen werden  m u s s,  wenn sich nach Zulassung herausstellt, dass diese Zulassung nicht der Musterzulassung entspricht. 

    Man hat in der Luftfahrtverwaltung genau gewusst, dass davon über 1.000 ULs betroffen sind. Aber nur inoffiziell. Bis heute wird vor Gericht dieser Sachverhalt mit Klauen und Zähnen von den Verantwortlichen bestritten.
    Argument: ′Jeder UL-Halter/Pilot hat das "Wahre" Gewicht seines ULs immer schon gewusst und somit hat es nie Schuldige auf der Zulassungs/Herstellerseite gegeben, sondern nur Betrüger auf Seiten der Besitzer, die die Hersteller gezwungen haben, vom künstl. Horizont, über Autopilot, Leder und Einziehfahrwerk alles einzubauen.′

    Lieber Chris, Du hast zwar mit Deiner Argumentation Recht, dass das wahre Gewicht kaum vom Besitzer herauszufinden wäre, aber genau das Gegenteil (siehe o.) wurde bislang bei allen Gerichtsverfahren diesbezüglich vom Gericht angenommen. DAS IST die gängige Rechtsprechung !!′

    Nun fragt man sich, wie konnte denn das so lange Jahre unter der Decke gehaltren werden?
    Ganz einfach:
    1. Nahezu jeder Prüfer stellte bei der Wägung einen falsch beurkundeten Wägebericht aus.
    Auch die 388,5 Kg Fasci (die es sehr wohl noch gibt) wog laut offiziellen Wägebericht 302 Kg.
    2. Da praktisch nur gefälschte Wägeberichte bei den Beauftragten eingingen, die ja immerhin von quasi Amtspersonen stammten, konnte die Leitung des LSGB/DAeC/LBA ja üüüüberhaupt keine Ahnung haben von den Problemen bzw. Fälschungen..
    Und das erzählt man dann auch vor Gericht.
    Ist doch klar, dass ein Richter dieser Behauptung der Beauftragten vollen Glauben schenkte...

    Stellt sich weiterhin die Frage, warum die Prüfer eigentlich alle so freundlich waren und wie selbstverständlich falsche (zu niedrige) Gewichts-Urkunden ausstellten ???

    Als es dann nicht mehr zu leugnen war, dass massenhaft falsche Wägeberichte erstellt wurden, verschärft man die "PAUL", die PrüfungsAnleitung für UL.

    Seit dem Zeitpunkt wurde das Problem richtig gefährlich für die Beauftragten und auch für die Prüfer, denn lt. Gesetz muss ja die Zulassung bei Bekanntwerden von bestimmten Mängeln widerrufen werden. Und abweichendes Gewicht ist sehr wohl ein Mangel!

    So entstand dann die Regel, nach der nicht mehr das Leergewicht das Zulassungskriterium ist, sondern das MTOW.
    So ist nicht mehr die verlogene Zulassung das Problem und damit die Zulassungsbehörde verantwortlich, sondern allein der Pilot.
    Und den beißen ggf. die Hunde. Gut, ne ??

    Und so, wie man die betroffenen Piloten damals in P.24 mit großer Häme für völlig doof erklärt hat, dass sie wissentlich zu schwere Maschinen sich haben andrehen lassen, (Chris, Du warst unter anderem Nicknamen einer der "Hauptankläger") wurden die Leute, die diese Verhältnisse offenlegten von interessierten Kreisen zu "Nestbeschmutzern und Erbschleichern" erklärt, die nur auf anderer Leute Rücken ihre UL-Fehlkäufe legalisieren wollten.
    Wie perfekt der DAeC dieses Mauschel-System gestaltet hat, sieht man ein einem Flugzeugtechniker, der bei einem sehr großen und bekannten Flugzeughersteller als Prüfer für professionelle Flugzeuge arbeitete und während dieser Tätigkeit auch als Kl. 5-Prüfer für ULs tätig war, der rechtskräftig wegen Falschbeurkundung verurteilt wurde und später die Ehrenmedaille des DAeC-NRW für seine "Verdienste" erhielt.
    Dieser liebliche Herr äusserte mal, als er auf seinen Wägebetrug angesprochen wurde: "Was glauben Sie eigentlich, wer hinter mir steht? DER STAAT !!"

    Noch Fragen?
  • @FD die LuftBO zu zitieren wäre vllt besser als die LuftVG:


    Betriebsordnung für Luftfahrtgerät (LuftBO)
    § 24 Betriebsgrenzen für Luftfahrzeuge

    (1) Ein Luftfahrzeug darf nur in Übereinstimmung mit den im zugehörigen Flughandbuch und in anderen Betriebsanweisungen angegebenen Leistungsdaten und festgelegten Betriebsgrenzen betrieben werden. Das Flughandbuch ist an Bord des Luftfahrzeugs mit Ausnahme der nichtmotorgetriebenen Luftsportgeräte mitzuführen. Die Zulassungsbehörde kann auf Antrag des Halters weitere Ausnahmen zulassen, sofern der Flugbesatzung die für den Betrieb des Luftfahrzeugs erforderlichen Daten zur Verfügung stehen.
    (2) Für jeden Flug ist zu prüfen, ob die Startmasse begrenzt werden muß oder ob der Flug überhaupt durchgeführt werden kann. Hierbei sind, soweit erforderlich, alle die Leistung des Luftfahrzeugs beeinflussenden Faktoren, insbesondere Masse des Luftfahrzeugs, Luftdruck, Temperatur und Wind sowie Höhe, Beschaffenheit und Zustand der Start- und Landebahnen, zu berücksichtigen.

    .. das Ganze noch ergänzt durch :

    § 3 Grundregel für den Betrieb
    § 3 wird in 5 Vorschriften zitiert
    (1) Der Halter hat das Luftfahrtgerät in einem solchen Zustand zu erhalten und so zu betreiben, daß kein anderer gefährdet, geschädigt oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird.


    Als Pilot sowoeiso und als Pilot+Halter noch verschärft, sollte man besser 100% sein, gerade bei vollausgestatteten oder nachträglich mit allerlei Features vollgestopften Kisten. Ich kenne auch einen, der hat seine VirusSW quasi Voll-IFR ausgestattet (mit Backup vom Backup vom Backup) und zeigt Videos bzw schreibt Berichte, wie er mit nur einer Tankfüllung zu Zweit quer durch Deutschland nach Sylt oder Samedan fliegt...  man kann sowas machen. Aber die Gretchenfrage dabei bleibt, was passiert im Falle X.


    Wir sind Ultraleicht Flieger... das sollten wir nicht vergessen!
  • Moin,

    Elvis lebt auch noch und Barbarossa schläft nur bis.....
    aber bald ist es Frühling und da sollte das hier "fertig haben" damit Alle, oder fast Alle, wieder fliegen können.

    Irgendwie hat auch Jeder irgendwie etwas recht  ...... auch wenn man es eh nicht Allen recht machen kann.

    Mein Vorschlag, betrachtet diese Geschichte wie ein Pendel. Pendel schlagen immer nach 2 Seiten aus und der
    Ausschlag wird weiter mit der zugeführten Energie.

    Vergleich Pendel und 924driver ----- vorher hat sich keiner aufgeregt, wenn mal jemand ins Hafenbecken pinkelt.
    Jetzt lagen mal 3 im Wasser und das Geschrei ist groß. Und am Lautesten schreien wohl die ganz Wasserscheuen.
    Pendel zu einer Seite = kein Zaun.  Pendel zu anderer Seite = natürlich wird jetzt ein Zaun gefordert.

    @ DAL4 ----- Du bringst es auf den Punkt. Um beim Pendel zu bleiben, damals war es eben so und heute ist es anders.
    Weil damals das Pendel zu weit ausgeschlagen ist und zuviel "passiert" ist. Das rief dann alle Diejenigen auf den Plan,
    die genug Energie (lautes Schreien, Gesetzesvorlagen, Verordnungen usw.) aufbrachten, damit das Pendel zur anderen Seite schlägt. Und heute ist es eben so, wie ich das wertneutral beschrieben habe.
    Früher war es wohl so wie teilweise beschrieben. Heute wird den Leuten (LSGB, Prüfer, Hersteller usw) schon deutlich mehr auf die Finger geschaut und möglicherweise sogar draufgehauen. Kurz, was damals war, das wird sich heute kein Prüfer mehr trauen. Und kein Hersteller darf für seine eigenen Produkte Prüfungen austellen.
    So gesehen wird es wohl vor Gericht eine Würdigung finden, wenn es um irgendein Muster mit Bestandsschutz geht, dass sich heute noch aus eigener Kraft in der Luft halten kann und bei dem man die ggf. fehlerhafte Zulassung nachweisen kann.
    Heute sollte es, mit all den neuen Verordnungen, Vorschriften und Kontrollen erst gar nicht mehr zu diesen damaligen Auswüchsen bei den Zulassungen kommen können.

    Dann wird es wieder Leute geben, die die Freiheit der UL`s in Gefahr sehen und Vorschriften sowieso und schon immer ablehnen.
    Die andere Gruppe sagt natürlich, dass immer noch alles nicht weit genug regelt ist und die Vorschriften am Besten schon beim Vorflugcheck von der "Luftpolizei" kontrolliert gehören, damit wirklich niemand mehr ohne Genehmigung abfliegen kann.
    Die dritte Gruppe schaut sich Sitaution, Bedingungen usw an, passt sich an und fliegt dann einfach.
    Der vierten Gruppe wird alles zu schwierig, zu kompliziert oder zu risikoreich, die hört dann mit den Fliegen ganz auf.

    Vor Gericht und für die Versicherungen macht es schon einen Unterschied, ob ich mit einem
    Flugzeug fliegen, was getrürkt ist und außerhalb der Vorschriften betrieben wird -----
    oder
    ob ich mit einem innerhalb der Vorschriften legalem Flieger unterwegs bin.

    Auch mit einem absolut legalem und leichten Flugzeug kann ich überladen fliegen, die W&B nicht oder falsch berechnen usw. Dann ist sowieso der Pilot dran.

    Btw. ------ auch für die Versicherungen macht es einen Unterschied, wann die zahlen. ----- (Zahlen für Drittschäden müssen die eigentlich immer, aber die können das Geld vom Versicherten zurück fordern)
    War Überladung primär die Ursache für den Unfall? Dann müssen die nicht zahlen.
    Hab ich 5 Kilo mehr an Bord und schieße ich einen anderen Flieger ab, den ich schlicht übersehen habe? Dann müssen die Versicherungen natürlich zahlen.

    Da ich selber ja schon mehrere verunfallte Flieger repariert und mit den Versicherungen abgerechnet habe, weiß ich dass es so ist.
    Wer mir nicht glauben mag, es gibt Berichte in den einschlägigen Magazinen zu diesem Thema und man kann die
    Versicherungen auch dazu direkt ansprechen. Fast alle Versicherungen haben einen Stand auf der nächsten AERO und alle freuen sich über Besuch.

    Wogegen sich kein Prüfer oder Hersteller absichern kann, ist die "Bastelwut" vereinzelter Flugzeughalter.
    Manche Flieger "wachsen" noch nach der "Geburt" weiter. Ggf. gibt es bestimmte Ausrüstung woanders preiswerter als beim Hersteller, oder der Nachbar im Hangar hat jetzt auch was Neues und so weiter.
    Wenn das dann nicht vom Prüfer gewogen und eingetragen wird, dann ist natürlich ausschließich der Halter dran. Dann passt auch der Wägebericht nicht mehr. Und ein Pilot, der den Flieger sonst nicht kennt, der geht erst einmal von den eingetragenen Leermassen aus.
    Und für genau diese Fälle gibt es ja jetzt auch die genauene Ausstattungslisten. Nachträgliche Veränderungen kann man dann recht schnell aufdecken.

    Also, wie in fast allen Lebensbereichen, es gibt immer einen Unterschied zwischen damals und heute.
    Ob die gute alte Zeit immer besser war .........

    Gruss
    Jos
  • Wogegen sich kein Prüfer oder Hersteller absichern kann, ist die "Bastelwut" vereinzelter Flugzeughalter.
    Manche Flieger "wachsen" noch nach der "Geburt" weiter. Ggf. gibt es bestimmte Ausrüstung woanders preiswerter als beim Hersteller, oder der Nachbar im Hangar hat jetzt auch was Neues und so weiter.

    Nicht zu vergessen fachmännisch (oder weniger fachmännisch) ausgeführte Ausbesserungen von Rumpf oder Flächen mit Spachtel- und Lackmasse. Auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen bei nicht zertifizierten Werften mit Tendenz zum "Basteln" um in Deinem Sprachjargon zu bleiben.
     
    Psychologisch war früher immer alles besser. Der Mensch speichert eben nur positive Dinge und verdrängt die Negativen. Früher war es anders ja, aber nicht immer besser!
  • TeeJay Ausbesserungen von Rumpf oder Flächen mit Spachtel- und Lackmasse.
    Kann man nicht genug hervorheben! Der Lacker-Stümper hat uns 2kg gekostet ...

    Bye Thomas
  • Seltsam!

    Wir haben hier eigentlich eher den gegensätzlichen Trend, denn moderne Komponenten sind deutlich leichter, als das althergebrachte Geraffel.

    Bei uns in der Halle stehen mehrere Waagen. Als ich meine Spritleitungen erneuert habe, wurde das ausgebaute Material mit dem eingebauten, gegengewogen. Das hat bei den langen Leitungen ein knappes halbes Kilo an Gewichtsersparnis gebracht. Neue Batterie, knapp 5 kg. Am Landescheinwerfergehäuse das eine oder andere Gramm abgehobelt. Anklappmechanismus ausgebaut und wieder über ein Kilo gespart. Das mag verrückt klingen, aber ich kürze selbst überstehende Schrauben ein und wiege unterschiedliche Reifen und Felgen nach. Momentan versuche ich herauszufinden, was schwerer ist, die alte oder die neue Aeroverkleidung? Bin mal gespannt, was das nächste Wiegen bringt. Bisher waren es knappe (nachgewogene) 210 kg Zuladung.

    Bei einem anderen Vogel hat die Erneuerung der Bespannung alleine schon über 3 kg Ersparnis gebracht.

    Allerdings gibt es bei uns in der Bude auch keine Ausrüstungswütigen.  Manche nehmen ein mobiles Navi mit und gut ist. Dafür stehen die meisten von uns auch ganz gut im Futter und fliegen trotzdem nicht gerne alleine.

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