Rotax 912 mit Startpilot starten

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Mein Motor wollte in der Kälte nicht anspringen, da habe ich mit Startpilot nachgeholfen. Es hat funktioniert. Was haltet ihr davon.

    Ralf
  • Nichts!

    Denn Startpilot wäscht den am Anfang noch kaum vorhandenen Ölfilm von den Zylinderlaufbahnen runter. Es wirkt stark entfettent. Und gerade bei der Kälte ist Schmierung wichtig.

    Startpilot ist etwas für ausglutschte und störrische Motoren.

    Um einem Motor nach einiger Standzeit auf die Sprünge zu helfen, kann man eine 1/50er 2-T-Mischung mit einer Spritze oder Laborflasche aufziehen und über eine seitlich angebrachte Hilfsleitung hinter den Luftfilter einspritzen.

  • danke für den Tipp.
    Ralf
  • ich habe da keine Bedenken, wenn man von der weichen Seite mit der Startpilotmenge kommt... natürlich erfordert das etwas Gefühl....

    ...wenn ich ohne Ende mit Choke orgel, habe der 912 doch auch ordentlich Entfetter geschluck... wo sollte der Unterschied sein??

    Die Zylinder sind Nikasil beschichtet, aus meiner Sicht hat die Paarung Alu/ Nikasil super Notlaufeigenschaften.

    Peter

  • 924driver schrieb:
    Denn Startpilot wäscht den am Anfang noch kaum vorhandenen Ölfilm von den Zylinderlaufbahnen runter.
    Das ist nur schwer vorstellbar!
    Zwar ist Diethylether, der Hauptbestandteil von "Startpilot", ein gutes org. Lösungsmittel, es gelangt aber nur in Gasform in den Verbrennungsraum. Dort müsste es den anhaftenden Schmierfilm direkt von der Zylinderwand in ein Aerosol überführen, was physikalisch, vor allem bei der kurzen "Wirkzeit" schlichtweg nicht möglich ist. Aber auch die entstehenden Verbrennungsprodukte, nämlich CO2 und Wasser* sind eher schlechte Fettlöser.

    Insofern ist "Startpilot" sicher bedenkenlos anwendbar. Bei hochverdichteten Motoren und/oder hoher Außentemperatur könnte ich mir allerdings eine Selbstentzündung während der Verdichtung schon vor der eigentlichen Motor-Zündungung vorstellen, die dann natürlich den Motor sehr belasten würde. Aber das ist nur Spekulation.

    Michael

    *)
    C4H10O + 6 O2 - > 4 CO2 + 5 H2O
  • The myth:
    Denn Startpilot wäscht den am Anfang noch kaum vorhandenen Ölfilm von den Zylinderlaufbahnen runter.
    FD:
    Zwar ist Diethylether ....



    Ernst
  • Wie sieht es denn in der Praxis aus? Startpilot wird über die Zuleitung vor den Vergaser gebracht. Dort tropft es mehr oder weniger rein. Von der Gasförmigkeit ist das Zeugs weit entfernt. Also bleibt mit etwas Pech einiges von dem Stoff in den Honungen hängen und löst den Ölfilm von der Oberfläche. Jetzt ist es auch noch scheissen kalt (bedeutet für Kolbenspiel und Co. was?). Das Öl wird nicht vom Startpilot weggeschwemmt sondern lediglich abgehoben. Den Rest erledigen Kolben- und Abstreifring. Druckfest ist die Plörre auch nicht. Jetzt zündet der Rempel in einer Weise, auf die der Motor nicht abgestimmt ist, was ihm noch einmal so richtig gut tut.

    Bustet? Na, dann steck mal das Endoskop in die Kerzenlöcher, nachdem die Orgel regelmässig mit der Plörre bespasst worden ist. Dabei bitte auch das Augenmerk auf die Kolbenböden richten.

    Aber vielleicht ist der heilige Rotax gegen derartige Terroranschläge immun? Würde mich aber wundern.

    Zum Schluß die Preisfrage: Benötigt ein intaktes System überhaupt so einen chemischen Schubs?

  • 924driver schrieb:
    Wie sieht es denn in der Praxis aus?
    In der Praxis wird StartPilot in den Luftfilter gesprayt. Bereits jetzt ist es ein Aerosol, was dann angesaugt und im Vergaser unweigerlich und restlos vergast wird. Diethylether hat einen Siedepunkt von ca. 30°C und der Kraftstoff einen Siedebereich von ca. 35°C bis über 200°C.
    Flüssiger Treibstoff und dann vielleicht auch flüssiger Ether befindet sich nur dann im Brennraum, wenn der Motor total abgesoffen ist. Aber dann ist Benzin genauso gut in der Lage den Schmierfilm abzuwaschen wie der Ether aus dem StartPilot.
    Wie aber bei richtigen Anwendung der oben beschriebenen Standardmethode flüssiger Ether in den Brennraum gelangen kann, musst Du uns bitte erklären!
    Na, dann steck mal das Endoskop in die Kerzenlöcher, nachdem die
    Orgel regelmässig mit der Plörre bespasst worden ist. Dabei bitte auch
    das Augenmerk auf die Kolbenböden richten.
    Na, dann zeig uns mal solche Bilder von Motoren, wo das dann auch nachweislich vom StartPilot kommt!
    Jetzt zündet der Rempel in einer Weise, auf die der Motor nicht abgestimmt ist
    und
    Benötigt ein intaktes System überhaupt so einen chemischen Schubs?
    Damit hast Du sicher recht! Aber ein "Schmierungsproblem" gibt es nicht. Das ist, wie Ernst es so schön anklingen ließ, ein Mythos!!

    Michael
  • Mein Senf (ohne Gewähr):
    Langes Orgeln (ggf. wg. Nichtverwendung eines Startpilots) ist ggf. auch nicht so gut für die Lagerstellen, da der Öldruck noch nicht richtig aufgebaut ist, bzw. länger Zeit braucht sich aufzubauen (wg. geringe Drehzahl), bzw. ggf. der Hydrodynamische Schmierwirkung der Gleitlager noch nicht richtig zu tragen kommt...
  • Hallo zusammen,
    Ihr habt bei all den Theorien vergessen, dass selbst bei der Betätigung des Chokes eine erhebliche Menge Kraftstoff die Zylinderwandung erreicht und hier den Ölfilm abwäscht.
    Das ist bei Vergasermotoren ein ganz "normaler" Vorgang beim Kaltstart und führt auch nicht zu Motorschäden, wenn man die Kolbengeschwindigkeit nicht übermäßig ansteigen läßt.

    ... und beim Einsatz von Startpilot ist es wie mit allen Hilfsmitteln: mit Verstand eingesetzt hilft es eben ....

    Nebenbei , da es angesprochen wurde, ein Expiriment für 2 Personen )* zum Öldruck :

    - jeweils eine Zündkerze demontieren
    - Instrumente einschalten
    - Propeller von Hand durchdrehen und die Umdrehungen zählen, bis der Öldruck am Manometer ansteigt

    Danach sollte klar sein, wie schnell sich der Öldruck beim Anlassen aufbaut.

    LG
    Ralf

    )* einer dreht und zählt, einer schaut auf die Öldruckanzeige
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