Rotax 912UL: Problem beim Warmstart

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo Ralle,

    dein Fachwissen und deine Weitergabe von guten Infos wirklich
    in allen Ehren, aber

    >
    > Die Folge ist, dass im gesamten Ansaugtrakt kein bisschen Sauerstoff
    > mehr vorhanden ist da er von den Bezindämpfen verdrängt wurde.
    > Davon ist die Folge, dass der Motor wegen des Sauersoffmangels
    > nicht anspringen kann
    >

    bist du dir da sicher??

    Der 912er hat ca 1,2 Liter Hubraum, d.h. schon bei
    nur zwei(!) Kurbelwellenumdrehungen gehen durch
    jeden Ansaugkanal 0,6 Liter Luft hindurch.

    Nach nur ganz wenigen Kurbelwellenumdrehungen
    ist das komplette Ansaugsystem "ge-frisch-lüftet"
    und bei ca. 500 U/min Anlassdrehzahl hat sich der
    Motor nach nur 10 Sekunden schon über 2 Putzeimer
    voll Luft durch jeden Ansaugkanal "gezogen", wenn
    man dabei etwas die Drosselklappe "Lupft"...

    Das da "zuviel Benzindunst" wirklich ein Anspringen
    verhindern soll, das klingt doch komisch, oder?!?!

    Oder habe ich da was übersehen?!


    BlueSky9



  • Das wesentliche Problem beim Warmstart mit Dampfblasen im System ist nach m.E. das unkontrollierte Rütteln und Schütteln beim „Teilanspringen“. Dabei gerät das feinsinnige Vergaserinnenleben (im speziellen Benzinstand in der Schwimmerkammer) mit Sicherheit aus den Fugen. Folge: Der Motor säuft ab.

    Chronologie der Ereignisse also:

    Erst unzureichendes Gemisch durch Dampf in Leitungen und Kammern. 

    Dann durch teilzündungen und Vibrationen verstellte Benzinpegel in den Kammern.

    dann säuft er ab. Und dann ist erstmal Pause.

    PS. Ich hasse es, über das Tablet hier zu schreiben. Das ist genauso holprig wie der Warmstart ;o)

  • Hallo Werner>

    > ich gehe mal davon aus das die Zuleitung zum Vergaser 2 Rückschlagventile hat

    Hmmm... mir sind so direkt jetzt keine Rotax912-Installationen bekannt,

    bei denen _Rückschlagventile_ in der Vergaser-Benzinzufuhr verbaut sind

    (Das ist ja auch eigentlich garnicht nötig ;-)

    BlueSky9

    Oje. Glaubst du ernsthaft das deine Pumpen keine Rückschlagventile in sich tragen? 

    Glaubst du ernsthaft das man eine von 2 parallelen Pumpen betreiben könnte, wenn nicht jede ein Rückschlagventil hätte ?

  • Werner schrieb: 

    Glaubst du ernsthaft das man eine von 2 parallelen Pumpen betreiben könnte, wenn nicht jede ein Rückschlagventil hätte ?

    ———

    Also wenn 2 Pumpen ( mechanisch und elektrisch), dann sind die sicher in Reihe und nicht parallel geschaltet.

  • Ich gehe davon aus , das ein Schwimmerproblem zur Folge hat das im Ansaugtrakt sich neben dem Dampf auch noch eine erhebliche menge flüssigen Kraftstoff ansammelt. Beim kalten Motor gelangt dieser dann zum Großteil unverbrannt im Auspuff. Beim warmen Motor nässt es die Kerzen und verhindert ein optimales Lambdaverhältniss. Zum teil verdampft es und kondensiert dann auf woanders. 

  • @Taurantino

    1. Ist nicht so.

    2. Beim 914 sind 2 in Reihe, aber mit Rückschlagventile.

    3. Es muss auch funktionieren wenn 1 Pumpe oder deren Filter verstopft ist.

    4. Beim 914 gibt es Besserwisser die 2 pumpen parallel schalten, entgegen der arotax anweisung, aber immer mit rückschlagventil.

    5. Wie stellst du dir eine Menbranpumpe ohne rückschlagventil vor ? Oder eine Kolbenpumpe, oder dein Herz..

  • Hallo Werner,

    bei den 08-15  Rotax 912 Installationen werden 2 Pumpen in _Reihe_ verbaut:

    Eine mechanische (am Motor), die "saugt" von der Firewall und "drückt"
    Richtung Vergaser.
    Dazu _in Reihe_ eine zweite, elektrische Pumpe, die möglichst am tiefsten
    Punkt des Spritsystems eingebaut wird und somit immer "unter Sprit" steht
    und den Kraftstoff von dort Richtung Firewall "drückt".

    Diese Pumpe ist es auch, die verhindern kann, dass auf der _Saugseite_
    der mechanischen Pumpe Dampfblasen entstehen.

    In diesen (so tausendfach in ULs umgesetzten) Installationen gibt
    es keine extra verbauten Rückschlagventile.

    (Man *kann* natürlich überall Rückschlagventile einbauen, wo immer
    man möchte  ;-))


    BlueSky9

    P.S.:

    >
    >  3. Es muss auch funktionieren wenn 1 Pumpe oder deren Filter verstopft ist.
    >

    Nein.
    Wenn die Spritzufuhr "verstopft" ist, dann geht der Motor aus.  ...Plopp...  :-))



  • Liebe Kollegen,
    danke, interessante Diskussion, ich lerne viel dazu!
    Ergänzender Hinweis: bei meinem 912er waren noch erfolglosen Warmstartversuchen (in ein bis zwei Fällen bis die Batterie zusammenbrach) die Zündkerzen regelmässig staubtrocken (!). Da kam kein Sprit (oder jedenfalls viel zu wenig) an. Trotz Choke, elektrischer Zusatzpumpe... Und, ja, der Absperrhahn --war-- offen.
    Gruß, Georg

  • https://rotax-docs.secure.force.com/DocumentsSearch/sfc/servlet.shepherd/version/download/06812000002WMJPAA4?asPdf=false  

    Seite 84

    Du kannst noch so lange behaupten das kein Rückschlagventil verbaut wäre, aber es ist nicht so. Auch die mechanische Pumpe hat einen. Die Elektrische sowieso.

  • ...also für mich hat Ralle einen prima Tip gegeben, welchen ich mal probieren werde.

    Den heißen Motor von der trockenen Seite zu starten.

    Zur Zeit behelfe ich mir wie schon geschrieben mit einem Zusatzlüfter.  Wenn ich 64°C an meinen oberen Kühlschlitzen in der Cowling messe und Aussentemp. >25°C, dann springt der Motor nach ca. 10 min nicht mehr an. Nach 8min Zwangslüftung lässt er sich wieder starten.

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