Solange ich die Fliegerei verfolgt habe, kamen immer wieder Unglücke vor, weil der Motor keinen Sprit bekam, die Piloten aber vorausschauen-sollend nicht wußten, wie bei den teils abenteuerlich verschalteten Rumpf- und / oder Flächen-Tanks die jeweiligen Tank-Wahlschalter wann / wie zu betätigen waren.
Dazu ein einfaches und gelungenes Beispiel vom AVID-Flyer mit gleich 3 Tanks:
Meiner hatte 2 Flügeltanks und einen kleinvolumigen Headertank im Rumpf hinter den Sitzen, von wo der Motor sich per Saugen selbst versorgte und / oder per Benzinpumpe versorgt wurde. Beide Flügeltanks waren auf fast unterer Tankbodenhöhe per Y-Stück miteinander und mit dem tieferen Headertank verbunden, so daß je nach Fluglage (Seitenwind) mit länger hängender Fläche ein Tank immer fast leer und der andere plästervoll war, beim Slippen durch die Entlüftungslöcher auch schon mal Benzin versprühte und somit die hinteren Kabinen-Kunststoffscheiben und die vom Turtledeck per sofortiger Rißbildung unbrauchbar machte - Scheiben ausnieten, neue einsetzen oder nicht slippen mit vollem Flächentank.
Nach der Landung wurden die Flächen zwecks Hangarierung angeklappt ...und der Sprit sabberte beim Taildragger - was das Gross der AVIDs ausmachte, aber eben auch Bugrad-AVIDs sich wegen des nun hinten wirkenden Flügelgewichts auf den Sporn setzten- aus den nun tiefer als der Spritspiegel liegenden Tankeinfüllstutzen der (vollen) Flächen-Tanks in den Anhänger oder auf den Boden der Halle / Vorfeld, wenn man vergaß, vorher die Tankdeckel mit Lüftungs-Loch gegen solche "mit ohne Loch" zu tauschen - abenteuerlich!!!, was dann umgekehrt bei deren Vergessen Startabbruch bedeutete oder Außenlandung.
Also kamen findige FLieger auf die Idee, stabile ca. 20 cm lange Messingröhrchen in den Tankdeckel per größerer Bohrung kompatibel mit dem Röhrchen-Außendurchmesser einzukleben - und es war Ruhe.
Zur besseren Spritversorgung wurden diese Röhrchen nach vorne in weitem Bogen etwa rechtwinklig zur Waagerechten abgebogen, um etwas Staudruck auf den Tankspiegel zu geben. An der Öffnung saßen Kläppchen, um Insekten zu vergraulen. Sie funktionierten wie die Auspuffklappen gegen Regen an hochgezogenen Sidepipe-Abgasanlagen von LKWs. Nur, am Flugzeug wurde die nicht wirklich luftdichte aber stets gewichts-zwangsgeschlossene Klappe durch ein senkrecht im Luftstrom stehendes Blechplättchen beim Start durch den Fahrtwind zwangsgeöffnet, während beim LKW Abgase die Klappe anheben.
Es funktionierte alles bestens - keine Sprit-Pfützen mehr, Motor gut versorgt. Tankspiegel jederzeit beobachtbar.
Gruß hob
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