Tankentlüftung - Problem bei undichtem Tankdeckel

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,
    wie Du schilderst gehen an diesem Tank ja verschiedene Schläuche ab. Normalerweise ist der Tankentlüftungsschlauch an der obersten Stelle angebracht. Bei meinem Flieger ist es so dass der Tankentlüftungsschlauch zusätzlich noch über den Tank hinwegverlegt ist und dann irgendwann Richtung Rumpfunterseite weggeht. Da Du ja schreibst dass da schon mal unsachgemäß gebastelt wurde würde ich an Deiner Stelle prüfen ob überhaupt alle Schläuche an der richtigen Stelle angeschlossen sind. Wenn ich über meinen Tankentlüftungsschlauch Luft hineinblase kann ich es nicht gluckern hören und wenn ich ansauge auch keinen Sprit schmecken , da die Tankentlüftung ganz oben ist. (Es sei denn der Flieger ist so voll dass selbst die Abnahme schon unter Sprit steht.) Dafür, um Rauslaufen des Sprits zu verhindern, ist mein Schlauch noch höher (über den Tank verlegt). Desweiteren würde ich den Tank mal ausbauen und das reingebohrte Loch vom Profi zuschweissen lassen. (Nicht selber Tank schweissen !!!)
    Die Tankentlüftung muss funktionieren. Prüfe auch wie der Schlauch verlegt ist. Manchmal ist die Ursache banal, dass einfach der Schlauch geknickt ist. Ansonsten mal Schlauch wechseln. Vielleicht ist ein Fremdkörper drin (Kaugummi vom Hallennachbarn, was weiss ich). Ansonsten Hersteller / Handbuch zu Rate ziehen. 
  • Hallo,

    > Kann es euch passieren, dass euer Flieger unbemerkt Sprit über den
    > Entlüftungsschlauch verliert, wenn der Tankdeckel aus irgendeinem
    > Grund undicht wäre?

    Flugherb hat es m.E. schon ganz gut zusammengefasst.

    Nein - aus einer Tankbe-und-entlüftung sollte kein Sprit kommen.
    Mein Belüftungsschlauch geht _oben_ an die Tanks und sieht nur "Luft"

    (Bei ganz vollen Tanks und hoppeligem Taxiway kann es schon mal
     etwas tröppeln)

    Und nein - es sollte sich _kein_ Unterdruck in den Tank "saugen".
    Genau um das zu verhindern  ist die "Lüftung" da  ;-)

    Irgendwie scheinen bei Deinem Flieger die Lüftungs und/
    oder Abnahme und/oder Rücklaufleitungen "vertauscht" zu sein...
    ...Jedenfalls ist das Beobachtete so IMHO nicht OK!   :-)


    > Ich kann Deine Fragen nicht beantworten, weil ich davon keine Ahnung habe

    nun ja  -  es zwingt Dich ja niemand dazu.


    > Der Unterschied ist aber, dass ich weiß, dass ich keine Ahnung habe

    Wenn ich keine Ahnung von den entscheidenden technischen
    Zusammenhängen hätte, die dafür ausschlaggebend sind,
    dass mein Fliegerchen in der Luft bleibt, dann würde ich
    _nicht_ fliegen gehen!


    > sondern das Problem in / von einem flugtechnischen Betrieb beheben lassen.

    Na dann viel Glück bei der Wahl Deines "flugtechnischen Betriebes"!!


    BlueSky9
  • Echt interessant, dass einige sich direkt persönlich angreifen oder schlecht machen wollen....Warum nur?

    Ich hatte mit der Tankbeschlauchung auch massive Probleme - weil der Musterbetreuer einen Schlauch für die Entwässerung des Tankdeckels an den Tank angeschlossen hat. Wer wäre kompetenter gewesen? Ergebnis: Nach Regen im Freien hatte ich ne Menge Wasser im Tank.

    Ich finde es gut, wenn man technische Probleme in einem Forum schildern kann - oft bekommt man eine kompetente Antwort. Leider fast jedes Mal hier auch einen unter der Gürtellinie ("keine Ahnung" "warum fragst Du überhaupt", etc....

    Viele Grüße aus dem mittleren Westen
    Claus
  • ...."Ich finde es gut, wenn man technische Probleme in einem Forum schildern kann - oft bekommt man eine kompetente Antwort. Leider fast jedes Mal hier auch einen unter der Gürtellinie ("keine Ahnung" "warum fragst Du überhaupt", etc...."......

    @ Fliegerclaus: das unterschreibe ich Dir sofort! Du triffst den Nagel auf den Kopf und das finde ich so schade hier. 

    @druidix: ich vermute auch, daß bei Dir Schläuche vertauscht worden sind, wie hier schon geschrieben wurde. Bitte schreibe doch was bei der Fehlersuche herausgekommen ist. Weil einfach so ein Loch 
    in einen Tankdekel zu Bohren halte ich für grenzwertig, da Dein System  ja mal mit diesem Deckel 
    funktioniert hat, b.z.w. so entworfen wurde, daß Du einen Deckel ohne Belüftung benötigst.

    VG, Morten


  • Erstmal Superdank bis dahin - das Forum (bin ja neu hier) funktioniert und ist doch bei allem webaffinen bashtalk-Hin und Her ( das mit den Chips und Bier fand ich gut) eine tolle Massnahme für uns alle. Unser UL ist erstmal gegroundet und wartet auf Hilfe. Falls noch jemandem etwas zum Thema Belüftung, Spritverlust, undichter Tankdeckel einfällt, wärs doch bestimmt für uns alle hilfreich, um Risiken einschätzen zu können und rechtzeitig zum LTB zu gehen
  • Was ist es denn eigentlich für ein Typ UL?
    Hier noch mal, oder ist es geheim?

    Rüdiger
  • Sorry Rüdiger,

    ist eine TL Sting. Mal sehen was der Mechaniker (leider erst Ende nächste Woche..) sagt. Ich denke, ein undichter Tankdeckel führt zum Überlaufen des (zu vollen) Tanks im Kurven/Steilflug durch den Entlüftungsschlauch. Der Tank kann zudem durch die Undichtigkeit am Deckel bei Spritverbrauch keinen Saugdruck zur Belüftung durch den Schlauch entwickeln. These: Jede Tankdeckelundichtigkeit führt zum Versagen des normalen Belüftungssystems über den Tankgeber und ggf. auch zum Spritverlust im Flug.

    Weitere Verdächtige: der Tankgeber (Einsatz auf der Tankdecke mit Anschlüssen für Belüftung und Spritversorgung). Dessen Konstruktion und Funktionsprofil würde ich mir gern mal ansehen.

    vielleicht hast Du Ideen. Ich werd nach Reparatur mal besonders für die TLer posten, was Sache ist.
  • Solange ich die Fliegerei verfolgt habe, kamen immer wieder Unglücke vor, weil der Motor keinen Sprit bekam, die Piloten aber vorausschauen-sollend nicht wußten, wie bei den teils abenteuerlich verschalteten Rumpf- und / oder Flächen-Tanks die jeweiligen Tank-Wahlschalter wann / wie zu betätigen waren.

    Dazu ein einfaches und gelungenes Beispiel vom AVID-Flyer mit gleich 3 Tanks:

    Meiner hatte 2 Flügeltanks und einen kleinvolumigen Headertank im Rumpf hinter den Sitzen, von wo der Motor sich per Saugen selbst versorgte und / oder per Benzinpumpe versorgt wurde. Beide Flügeltanks waren auf fast unterer Tankbodenhöhe per Y-Stück miteinander und mit dem tieferen Headertank verbunden, so daß je nach Fluglage (Seitenwind) mit länger hängender Fläche ein Tank immer fast leer und der andere plästervoll war, beim Slippen durch die Entlüftungslöcher auch schon mal Benzin versprühte und somit die hinteren Kabinen-Kunststoffscheiben und die vom Turtledeck per sofortiger Rißbildung unbrauchbar machte - Scheiben ausnieten, neue einsetzen oder nicht slippen mit vollem Flächentank.

    Nach der Landung wurden die Flächen zwecks Hangarierung angeklappt ...und der Sprit sabberte beim Taildragger - was das Gross der AVIDs ausmachte, aber eben auch Bugrad-AVIDs sich wegen des nun hinten wirkenden Flügelgewichts auf den Sporn setzten- aus den nun tiefer als der Spritspiegel liegenden Tankeinfüllstutzen der (vollen) Flächen-Tanks in den Anhänger oder auf den Boden der Halle / Vorfeld, wenn man vergaß, vorher die Tankdeckel mit Lüftungs-Loch gegen solche "mit ohne Loch" zu tauschen - abenteuerlich!!!, was dann umgekehrt bei deren Vergessen Startabbruch bedeutete oder Außenlandung.

    Also kamen findige FLieger auf die Idee, stabile ca. 20 cm lange Messingröhrchen in den Tankdeckel per größerer Bohrung kompatibel mit dem Röhrchen-Außendurchmesser einzukleben - und es war Ruhe.

    Zur besseren Spritversorgung wurden diese Röhrchen nach vorne in weitem Bogen etwa rechtwinklig zur Waagerechten abgebogen, um etwas Staudruck auf den Tankspiegel zu geben. An der Öffnung saßen Kläppchen, um Insekten zu vergraulen. Sie funktionierten  wie die Auspuffklappen gegen Regen an hochgezogenen Sidepipe-Abgasanlagen von LKWs. Nur, am Flugzeug wurde die nicht wirklich luftdichte aber stets gewichts-zwangsgeschlossene Klappe durch ein senkrecht im Luftstrom stehendes Blechplättchen beim Start durch den Fahrtwind zwangsgeöffnet, während beim LKW Abgase die Klappe anheben.

    Es funktionierte alles bestens - keine Sprit-Pfützen mehr, Motor gut versorgt. Tankspiegel jederzeit beobachtbar.

    Gruß hob

  • Danke Hob, dann ahnst Du ja, was ich gerade durchmache. Besonders Deine Ausführungen zur Verteilung von Sprit im UL kann ich nachvollziehen. Hier kurz der geradezu absurde und fast unerklärliche Hintergrund, wie ich überhaupt darauf komme, das hier zu posten (wollte ich euch eigentlich ersparen weil es eh schon kompliziert genug ist)

     Erklärt mir mal, wie bei der Sting mit Schleppkupplung (Hauptrumpf innen völlig trocken mit Schott nach hinten) Sprit ins hinterste Kompartment des Rumpfes gelangen kann - also David Copperfieldmäßig vom Vorderteil des Fliegers in den Hinterteil ohne sichtbare Spuren!
    Das dürfte die Aerodynamiker von euch interessieren. Vermutung: der verlorene Sprit aus dem Belüftungsschlauch unter der Cowling muss im Flug am Rumpf entlang durch die zwei minimalen Ritzen des ja nach oben halb geöffneten Entenschwanzes der Schleppkupplung gelaufen sein, dort durch ein flugwindbedingtes Vakuum  verwirbelt und dann über die Spanten in den kleinen Raum im Heck - also wieder einen Schritt nach vorn -  gelangt sein. Beim Öffnen der Revisionsklappe ist nach dem Flugf dann Sprit dort drin. Kann ich euch auch auf Fotos zeigen wenn es keiner glaubt!!

    Ja Ja so clever ist die Technik dieser Maschinen bisweilen. Wenn sich das bestätigt, werde ich es mal den TLern in Tschechien mailen - im Strömungs- Windkanal würde mich so eine Versuchsanordnung sehr interessieren, im Flieger finde ich das herumrätseln als  brutal belastend.
  • Problem gelöst: Der undichte Tandeckel war verantwortlich für den Sprit im Heck! Selbst ein Minimalloch (3mm) saugt im Flug genügend Sprit aus dem Tank, der dann am Rumpf entlang nach hinten laufen kann und z.B. bei der Schleppkupplung rückwärts eingesogen wird. Kaum zu glauben aber überprüft und wahr. Der alte Deckel wurde durch eine neuen ersetzt und siehe da - keinerlei Probleme mehr. Also immer checken, ob der Deckel und die Dichtung hundertprozentig dicht ist. Wahrscheinlich merken viele Flieger gar nicht, was sie ggf. an Sprit im Flug verlieren, wenn das etwas undicht ist.
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