Grundplatte für Transponderantenne

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,

    > ...nur ist die Grundlage physikalisch unsinnig.

    Ohhhh... ganz im Gegenteil!


    > Außerdem ist die Frequenz der Mikrowelle genau auf die
    > Schwingungen der Wassermoleküle abgestimmt.

    Das ist nicht korrekt!

    Microwellen-Herde arbeiten mit ca. 2,4 oder 0,9 GigaHerz, da es
    aufgrund der breitbandigen Leistungsabsobtion der Wassermoleküle
    keiner genauen Resonanzferquenz bedarf.

    Und genau auf 1,09 GHz brutzelt auch der Transponder mit ca. 70 Watt
    munter durch unser Gewebe!

    > Also 10 cm Abstand bei der Mikrowelle und 100 cm bei der
    > Transponderantenne unterscheiden sich in der physiologischen
    > Wirkung um den Faktor 1000.

    Richtig - jedoch gibt es trotzdem noch zwei Probleme:

    1)
    Wenn ich in einem kleinen Plastik-UL sitze und die TX Antenne
    unter meinem Hintern am Rumpf befestigt ist, dann sind
    das i.A. keine 100cm - sondern der Abstand zu meinen Testikeln
    beträgt gerade mal 20 cm(!)

    2)
    in einem Microwellen Herd wird Nahrung einige Minuten erhitz.
    Fliege ich aber überland, dann brenne ich mir die Microwellenstrahlung
    möglicherweise viele Stunden auf den Hintern.

    OK, ich weiß, das Ein/Austastverhältniss beim TX Sendesignal ist groß,
    jedoch bleibt die Impulsbelastung m.E. sehr hoch!

    > Wir sitzen meist in Tuch- oder Kunststofffliegern, die keine Faradayschen Käfige sind.

    so sieht es aus...


    > Wir sollten drum den Transponder sparsam verwenden,

    Es mag aus flugsicherungstechnischer Sicht bescheuert klingen,
    aber aus physiologischer Sicht würde ich da leider zustimmen.
    (Zumindest was den Einsatz in _nicht_ Blechfliegern betrifft)

    70 Watt Microwellen-Dauer-Impulse sind kein Pappenstiel.

    BlueSky9

    P.S.:
    Über diese Problematik mach′ ich mir schon ewig Gedanken...
    Schön, dass es Bertram hier mal zur Sprache bringt.
  • Na dann, ran ans Experiment. Wasserflasche neben die Transponderantenne und Einschalten. Und nach 2 Minuten die Temperaturdifferenz messen. Ich bin gespannt!

    Zum einen strahlt die Transponder-Antenne nahezu kugelfürmig, die Mikrowelle konzentriert auf das Mittagessen. Das Tastverhältnis hattest du schon genannt. Sendeleistung wurde auch schon genannt.

    Ich bin sicher, selbst in unmittelbarer Antennennähe hast du keine messbare Wirkung.

    Der Wikipedia-Artikel zur Mikrowelle ihttp://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd st ganz gut (da steht auch das mit der Frequenz, und das mit dem Krebsrisiko drin)

    Bei den Radaranlagen der Bundeswehr reden wir von einigen Kilowatt Strahlleistung und die auch wieder gebündelt. Das ist eine andere Liga.

    Ich bleib dabei, die Angst ist physikalisch unbegründet, ein nicht eingeschalteter Transponder ist das größte Kollisionsrisiko zwischen VFR und IFR (Aussage H.G von der DFS auf dem Pilotentag in Langen)
     

    Ulf
  • Hallo,

    > Und nach 2 Minuten die Temperaturdifferenz messen.

    es geht bei gepulster Microwellenstrahlung nicht
    in erster Linie nur um die _thermische_ Wirkung
    (das wäre ja eine Katastrophe)


    > Ich bin sicher, selbst in unmittelbarer Antennennähe hast du keine messbare Wirkung.

    Nun ja - es wird sich ganz sicher eine zwar nicht thermische aber strahlungstechnische
    "Wirkung" messen lassen - denn schliesslich kommt das Signal ja auch noch
    viele, viele km weiter am Empfänger an  ;-)))


    > ein nicht eingeschalteter Transponder ist das größte Kollisionsrisiko
    > zwischen VFR und IFR (Aussage H.G von der DFS auf dem Pilotentag in
    Langen)

    OK.... aber ich vermute, Herr H.G (?) wird die ganze Sache auch wohl kaum
    von der medizinischen Seite bzgl. der Wirkung von Hochfrequenzstrahlung
    auf den menschlichen Körper her betrachten, oder?!?


    Ich mache meinen Transponder an - aber die Zweifel aufgrund dieser Thematik bleiben!!

    BlueSky9
  • Ich mache meinen Transponder an - aber die Zweifel aufgrund dieser Thematik bleiben!!
    Ja dann bau halt eine Platte drunter und es ist zweifellos ok. :)


    Chris
  • Damit nicht ein paar Dinge durcheinander geworfen werden: Die Krebsfälle bei der Bundeswehr waren nicht durch Radarstrahlung, sondern durch Röntgenstrahlung verursacht worden. Diese wurde als "Abfallprodukt" von den Sendeanlagen abgestrahlt. Technik und Sendeleistungen (Megawatt gegenüber Watt) haben mit unseren Transpondern so gut wie nichts zu tun. Siehe auch hier

    Antennendiagramme, aus denen man die Abstrahlcharakteristik der Transponderantennen erkennen kann, scheint es nicht ohne weiteres zu geben - ich habe jedenfalls auf die Schnelle keine gefunden. Falls sich die Transponderantenne direkt unter dem Sitz befindet, wäre eine wesentlich größere Groundplane keine schlechte Idee. Dadurch wird auf jeden Fall dann viel weniger Leistung nach oben abgestrahlt.

    Belastbare Beweise für die Schädlichkeit von gepulsten Mikrowellen sind mir nicht bekannt. Die Unschädlichkeit zu beweisen, ist umgekehrt aber auch kaum möglich.

    Gruß
    MCRider
  • Für die Physik und dem rechnerischen Nachweis ist eigentlich Karl Alfred zuständig. Das ist jetzt mal was sinnvolles was wirklich interessant ist. 

    LG

    Dirk
  • Ich danke MCRider für die nüchtere kompetente Berichtgebung. Überwiege allerdings auch meine XPDR-Antenne rückwärts zu schieben - an die jetzige Stelle (auch bei mir gerade unter den Sitzen!) kan dann die Funkantenne kommen, die steht jetzt oben und hat zu kleine Grundplatte.
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