Rotax 503 plötzlicher Ausfall

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Wir hatten mit unserer FK9 und dem Rotax 503 das gleiche Problem.
    Der Motor blieb unvermittelt stehen, sprang aber nach einiger Zeit wieder an und der Pilot konnte bis zum Heimatflugplatz zurueckkehren. Unsere Benzinpumpe war während des gesamten Fluges an. Der Motor hatte sich ohne Vorwarnung "gefressen". Das soll bei Zweitaktern ja vorkommen.  Wir haben daraufhin den Motor näher untersucht. Nach Abschrauben  des Schalldämpfers stellten wir fest, dass der Kolben des hinteren Zylinders ein tiefe, von oben bis unten laufende  Riefe hatte. Da auch die Lager blau angelaufen waren, haben wir auf Anraten von Rotax-Franz einen Austauschmotor eingebaut.
  • Hallo Florian,

    Deine Frage ist hier schon eine Weile eingestellt. Hast Du denn mit Hilfe der Kollegen eine Ursache gefunden? Solche Sicherheits-Themen sind für Alle sehr wichtig. Berichte doch mal über den Stand Deiner Fehlersuche.

    Gruss, Miha

  • Hallo Miha,

    selbstverständlich werde ich darüber berichten, wenn wir zu einem Ergebnis gekommen sind. Der Stand der Dinge ist so, dass wir Probleme mit der Kraftstoffzufuhr nahezu ausschließen können.

    Der nächste Schritt wird sein, dass wir wie von Heiko vorgeschlagen, den Zündkreislauf überprüfen.

    Auch das Problem des "Festfressens" ( boeing2707 ) werden wir abchecken. Bereits beim Kauf der Maschine hat uns ein Rotaxspezialist von B&F darauf hingewiesen, dass der Motor nach langer Standzeit ( trifft bei unserer Maschine zu ) zunächst einwandfrei laufen kann und sich dann langsam festfressen könnte.

    Am Samstag sind wir wieder an der Maschine und kommen dann hoffentlich einen Schritt weiter.....

    Bis dann

    Gruss

    Florian

  • Hallo Florian,
    ich kann dir hier noch die Fachkompetenz von Rüdiger Lichte anbieten.
    http://www.wingsandthings.de/
    Er hat Ahnung und hat immer, immer einen Rat. Ich kann dir/euch nur empfehlen ihn einfach mal zu kontaktieren.
    Viele Grüße
    der_aeronaut
  • Hallo Florian:

    > ...Da der Flieger vorher einige Jahre stillstand...

    Soll ich mal ganz ehrlich sein:

    Ein Motor, der in einem Flugzeug seinen Dienst zu verrichten hat
    und ohne aufwändige und fachgerechte Vollkonservierung
    "einige Jahre stillstand", der gehört nur an zwei Orte:

    1.) in eine Komplettüberholung inkl. vollständiger Demontage
         und Überprüfung *aller* Motor-Komponenten

    oder

    2.) in die Mülltonne.


    BlueSky9
  • Also für mich hört sich die Sache auch ganz nach Kolbenfresser /-reiber an.
    Da kommt im Prinzip nur ein falsches Gemisch (zu wenig Öl), falsche Kühlung (zu heiß)
    oder eine zu kurze Warmlaufzeit (Kolben dehnt sich schneller aus als Zylinder) in Frage.
    Habt Ihr irgendwelche Instrumente (CHT oder EGT), die vorher auffällige Werte angezeigt
    haben ? Bei Getrenntschmierung hätte ich ja auf die Ölpumpe getippt, aber wenn Ihr die
    nicht habt kann`s das ja nicht wirklich sein. In jedem Fall müssen die Zylinderköpfe runter
    oder Ihr schielt mal durch den Auslass auf den Kolben ob man Reibspuren sieht - da würde
    ich drauf wetten.
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 3 Jahre.
  • Hi Florian,
    wie ging es denn eigentlich weiter?
    Sorry wenn ich so nen alten Tröt ausgrabe, interessiert mich aber gerade. :-)


    VG:

    Doc.

  • florian schrieb:
    Bereits beim Kauf der Maschine hat uns ein Rotaxspezialist von B&F darauf hingewiesen, dass der Motor nach langer Standzeit ( trifft bei unserer Maschine zu ) zunächst einwandfrei laufen kann und sich dann langsam festfressen könnte.
    Das ist doch kein verderbliches Nahrungsmittel. Hat vermutl. auch nicht im Salzwasser oder so gelegen. Dann ist also der Zylinder geschrumpft und / oder der Kolben größer geworden? Oder die Kolbenringe haben inzwischen Superspannung aufgebaut. Das mit dem weniger Sprit aufgrund von German-Angst-Feinst-Benzinfiltern (natürlich Plural) setzt mehr Leistung frei und erzeugt Hitze. Außerdem fällt die Innenkühlung weg; und bei Gemischschmierung reißt der Ölfilm; die Katze beißt sich in rasender Drehgeschwindigkeit in den eigenen Schwanz. Dreck richtet m.E. weniger Schaden an, der setzt sich meist ab. Ölkohle im Zylinderkopf und / oder Auspuffschlitz?

    Kann das mit dem langsamen Festfressen evtl. physikalisch oder chemisch logisch erklärt werden?

    Langsam festfressen - wie weiter oben zitiert - geht gar nicht, sondern nur schnell und urplötzlich. Wenn es im Motor klingelt, müssen die Kolbenbolzen "gestimmt" werden, sagten wir dazu. Deren winziges Spiel ist die (meist einzige) Vorwarnung. Es war früher der späteste Zeitpunkt, die Kupplung am rücksichtslos frisierten Moped zu ziehen, um die Ausgabe und Arbeit sowie Immobilitäts-Überschaubarkeit für eine neue Kolben- und Zylindergarnitur zu sparen. Der Kolben klemmte zwar, Motor blieb deshalb auch mit einem Ruck stehen, fraß aber nicht. Also Karre auslaufen und kurz abkühlen lassen, dann größten Gang rein und gefühlvoll die Kupplung kommen lassen. Ergebnis: die Kiste war jetzt "eingefahren" und klemmte nie mehr...

    hob

  • Hallo Florian,

    wir hatten das gleiche Problem. Es war ein Kolbenstecker. Fazit Motorblock-Tausch. Hab bei Rotax in Rosenheim Ersatz geholt 2650.-

    Rotax hatte damals (2013) nur noch 5 Exemplare des 503er! Es ist also Eile angesagt!

    VG Kurt

  • hob schrieb:

     Langsam festfressen - wie weiter oben zitiert - geht gar nicht, sondern nur schnell und urplötzlich

    (ach was?)

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Das Problem des Zweitakters in Sachen Korrosion nach längerer Standzeit ist unter anderem, dass bei ungünstiger Position des Drehschiebers, wie z.B. beim 582, eine direkte Verbindung zur umgebenen Atmosphäre besteht und so die Gefahr besteht, dass bei hoher Luftfeuchte Wasser im Kurbelgehäuse kondensieren kann. Beim Viertakter besteht die Gefahr zwar auch, Motorentlüftung <-> Kurbelgehäuse, aber nicht so ausgeprägt wie beim Zweitakter der durch sein Kurbelgehäuse atmet. Zudem neigen manche Öle dazu, während der Alterung Korrosion fördernde Rückstände zu bilden. Besonders die Nadellager am Pleuelfuß und Kolbenbolzen, die Kolbenringe und die Buchsen können betroffen sein.
    Und sicher kann das Inbetriebnehmen eines seit längerem stillgelegten Motors schleichend und unbemerkt zum Fresser führen! Eigentlich fängt er schon mit der ersten Umdrehung bei korrodierten Kontaktflächen, an zu fressen.

    Viele Grüße
    Frank 

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