ako schrieb:
1. Ein Herunterwürgen der Drehzahl schadet dem Motor. Es gibt ein Dokument von Rotax dazu.
Niemand will und soll hier den Motor "herunterwürgen", wenn er nach der Maßnahme ein, zwei oder dreihundert Touren weniger dreht!
ako schrieb:
2. Ein großer Anstellwinkel bewirkt das Gegenteil - der Prop windmillt erst recht bei kleineren Geschwindigkeiten.
Das ist ebenso unlogisch wie definitv falsch!
Je größer der Einstellwinkel des Prop, desto größer ist auch der (positve) Antellwinkel des normal drehenden Props zur relativen Anströmung. Was aber auch automatisch einen kleineren negativen Anstellwinkel zur relativen Anströmung des langsam drehenden Props nach sich zieht. Vielleicht hilft zu Verständnis folgende Abbildung:
Im unteren Bild kann man ermessen, dass ein größerer Einstellwinkel ( Chord line = Profilsehne) den Anstellwinkel ( aoa ) verkleinert. Ein Veringern der Fahrt verstärkt diesen Effekt noch.
ako schrieb:
Wenn er flach eingestellt ist, kommt es eher zum Strömungsabriss and den Blättern und der Prob hat keinen Antrieb mehr.
Gottlob ist das völliger Unsinn. Man stelle sich mal vor, es käme bei Veringerung des Anstellwinkels, z.B. dem Nachlassen des Höhenruders, zum Strömungsabriss, statt umgekehrt - ein Fliegen, so wie wir es kennen wäre wohl nicht möglich!
Michael
Anmerkung: Die obere Abbildung stellt den angetrieben Prop dar, die untere den "windmilling" Prop
FlyingDentist schrieb:... lies Dir bitte mal die SL-912-016 , Abschnitt "3.1 Motorlast" durch und überdenke noch mal, ob Du wirklich Deinen Prop steiler anstellen würdest ...ako schrieb:
1. Ein Herunterwürgen der Drehzahl schadet dem Motor. Es gibt ein Dokument von Rotax dazu.Niemand will und soll hier den Motor "herunterwürgen", wenn er nach der Maßnahme ein, zwei oder dreihundert Touren weniger dreht!
ako schrieb:
Wenn er flach eingestellt ist, kommt es eher zum Strömungsabriss an den Blättern und der Prob hat keinen Antrieb mehr.
... so ist es !
Ralle schrieb:
Des weiteren verstehe ich die Logig hinter Deiner Aussage zum Anstellwinkel des Prop nicht. Ich vermute, dass Du nicht beachtet hast, dass die Anstömung des Blattes von vorn erfolgt, wenn der Motor nicht mehr für die Drehung des Propellers sorgt.
Ich denke die Vektordarstellung der Vorgänge am Prop, die im Übrigen nicht von mir ist, sollte sich selbst erklären.
Michael
FlyingDentist schrieb:Ich denke die Vektordarstellung der Vorgänge am Prop, die im Übrigen nicht von mir ist, sollte sich selbst erklären.Verktordarstellung und deren richtige Interpretation hin oder her, der gesunde Menschenverstand hilft zuverlaessig.
Ich versuch's noch mal.
Was ist Windmilling? Windmilling ist der Zustand in der unteren Abbildung. Der Propeller dreht "langsam" und treibt den Motor an. Das kann er nur, weil durch seine "langsame" Drehzahl ein negativer Anstellwinkel zur relativen Anströmung entsteht.
Wie kommt es zum Windmilling? Der Motor liefert plötzlich keinen Antrieb mehr, weil der Sprit alle oder die Zündung ausgefallen ist*. Bei gleichbleibender Fluggeschwindigkeit nimmt die Propellerdrehzahl jetzt kontinuierlich ab, der Vector "Rotational velocity" in der oberen Abbildung wird also immer kleiner. Dadurch nähert sich der Vector "Relativ airflow" zusehends der Profilsehne ( Chord line ) und der Anstellwinkel ( aoa ) geht ebenso schnell gegen null. Fällt die Drehzahl nun weiter ab, wird der Anstellwinkel schließlich negativ ( untere Abbildung ) und windmilling setzt ein.
Es sollte also klar sein, dass bei geringem Pitch des Propellers, der widerstandserhöhende negative Schub des im "Winde" drehenden Propeller eher und damit nachhaltiger eintritt und vielleicht nicht einmal durch extreme Verlangsamung der Fluggeschwindiglkeit zu stoppen ist. Denn nur wenn der Vector "Forward velocity" in der unteren Abbildung ausreichend kleiner wird, dass sich der Vector "Relative airflow" der Profilsehne ( Chord line ) genügend nähert und der Anstellwinkel ( aoa) klein genung oder vielleicht null wird, wird auch der negitive Schub kleiner bis das Windmilling schließlich aufhört.
Michael
*) Windmilling tritt natürlich nicht ein, wenn der Motor festgeht, dann steht die Latte. Andererseits gibt Windmilling bei Ölproblemen dem Motor unter Umständen erst den Rest.
FlyingDentist schrieb:Du uebersiehst, dass der Motor dem ganzen Treiben einen erheblichen Widerstand entgegen setzt. Das Drehmoment, welches der relative Wind zu uebertragen im Stande ist, ist umso geringer, je kleiner der Pitch ist --> Windmilling wird erschwert.Es sollte also klar sein, dass bei geringem Pitch des Propellers, der widerstandserhöhende negative Schub des im "Winde" drehenden Propeller eher und damit nachhaltiger eintritt und vielleicht nicht einmal durch extreme Verlangsamung der Fluggeschwindiglkeit zu stoppen ist.
Chris_EDNC schrieb:
Du uebersiehst, dass der Motor dem ganzen Treiben einen erheblichen Widerstand entgegen setzt. Das Drehmoment, welches der relative Wind zu uebertragen im Stande ist, ist umso geringer, je kleiner der Pitch ist
nein, nicht je kleiner der Pitch sondern je kleiner der Anstellwinkel ( aoa in der unteren Abbildung ). Und der Anstellwinkel wird in der Tat größer ( also windmilling erleichert ) wenn der Propellerpitch "klein" ist.
Aber um auf die Ausgangsproblematik zurückzukommen. Es ist sicher unstrittig, dass man sich besser auf ein erheblich schlechteres Gleiten einstellen sollte als es im Handbuch ausgwiesen ist, falls der Prop bei Motorausfall nicht zum Stillstand kommt.
Michael
FlyingDentist schrieb:nein, nicht je kleiner der Pitch sondern je kleiner der Anstellwinkel ( aoa in der unteren Abbildung ). Und der Anstellwinkel wird in der Tat größer ( also windmilling erleichert ) wenn der Propellerpitch "klein" ist.Wir sollten erstmal ein gemeinsames Bezugssystem festlegen, bevor wir weiter aneinander vorbeischreiben :)
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