Also wenn man im Hinterkopf hält, dass ein beträchtlicher Teil der Verkehrspiloten der Welt keine vernünftigen Englischkenntnisse haben (siehe z.B. dieses legendäre Video), bringt ein solches System schon was.
Auch werden lange Readbacks größtenteils überflüssig und etliche Fehlerquellen eliminiert.
@bananenbieger
Woher nimmst Du die Kenntnis, dass “ein beträchtlicher Teil der Verkehrspiloten der Welt keine vernünftigen Englischkenntnisse hat”? Deinem Profil entnehme ich < 50 Flugstunden auf UL. Viele Stunden hast Du weltweit in den Funk gehört?
Das von Dir verlinkte recording belegt, das ein “langes read back” eben genau die Sicherheit ist, die ein Verständnis des Inhalts belegt, nicht das simple “press a button to afirm”.
Außerdem wird die verbale Kommunikation hinsichtlich der notwendigen Schnelligkeit nie von einer non-verbalen Kommunikation eingeholt werden könne. Außerdem fehlen heute noch die notwendigen Bandbreiten um allein die Statusmeldungen von LFZ kontinuierlich an Berechtigte zu übermitteln. Wenn diese Kapazität mal weltweit gegeben und verlässlich sein wird, dann reicht sie aus, um position reports und abnormality zu senden, mehr nicht.
Auf dieser Basis arbeiten und planen EASA und FAA.
Guten Flug in verständlicher Kommunikation
Ich habe das schon einige Male in vielen Zusammenhängen in den verschiedensten Medien gehört und gelesen.
Auch mit 1000 Flugstunden mehr werde ich wohl nicht die Erkenntnis erlangen, wie gut die Englischkenntnisse von bengalischen Piloten sind.
Wie und was dieses neue ATC-System bringen soll, kann ich nicht sagen. Ich habe mich damit nicht näher beschäftigt und bin auch kein ATPLer, der das beurteilen könnte.
Ich habe mal Google bemüht: Dieses System heißt CPDLC (Controller-Pilot Datalink Communication).
Für diejenigen, die es interessiert, habe ich ein paar Links zusammengestellt.
Hallo Bananenbieger,"Auch mit 1000 Flugstunden mehr werde ich wohl nicht die Erkenntnis erlangen, wie gut die Englischkenntnisse von bengalischen Piloten sind." Richtig! Und deshalb solltest Du Dich auch nicht so weit aus dem Fenster hängen und einem "...... beträchtlichen Teil der Verkehrspiloten der Welt.... keine vernünftigen Englischkenntnisse...." anhängen.Für Piloten, die "Verkehr" oder sonstiges Dickes fliegen (einige davon privat auch UL) sind solche Äußerungen naseweis. Guten Flug
Ich verbitte mir solche Kommentare. Ich lasse mir ganz sicher nicht vorschreiben, was ich sage und denke. Wenn Du bessere Informationen hast, dann her damit. Aber unterlasse bitte diese kontraproduktiven persönlichen Angriffe.
Und was heißt hier aus dem Fenster hängen? Wenn das mein Wissensstand ist, dann ist das mein Wissensstand. Eine ATPL-Lizenz und 10.000 Weltumrundungen sind dafür nicht notwendig. Genauso wenig muss man promovierter Mediziner sein, um die Aussage zu tätigen, dass man an einem Herzinfarkt sterben kann. Als Beispiel sei mal China angeführt (aus anderen asiatischen und afrikanischen Ländern lassen sich ähnliche Berichte finden):
2007:
"Laut einer Erhebung der zivilen Luftfahrtbehörde (CAAC) in China haben mehr als 90 Prozent der chinesischen Piloten Englischkenntnisse, die nicht internationalen Luftfahrtstandards genügen. Dies müsse sich ändern, oft mangele es den Piloten an persönlichem Ehrgeiz, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, hieß es auf der Internetseite der Behörde. "
" By May 2009, 2,186 pilots had taken the exam in five testing centers in Guanghan, Tianjin, Guangzhou, Shenzhen and Shanghai. Prior to this, more than 4,000 people have passed the International Civil Aviation Organization¡¯s English proficiency test. Thus in total over 6,000 Chinese pilots have obtained English proficiency Level 4 certificates, accounting for 40 percent of pilots in China′s aviation industry. "
Also fliegen noch 60% der chinesischen Airline-Piloten ohne ein Englischzertifikat. Wenn man jetzt auch noch die lokalen Besonderheiten bezüglich westlichen Fremdsprachen im asiatischen Raum berücksichtigt, dann sehe ich da immer noch ein großes Problem. Wie es sich in der Realität seit 2007 entwickelt hat, wissen aber die Controller wohl besser.
Man kann auch gerne mal bei LiveATC hineinhören und sich selber ein Bild vom Funkverkehr an vielen Airports rund um den Globus machen.
Von daher sehe ich meine Aussagen erst einmal als richtig an, bis etwas Gegenteiliges bewiesen wurde. Ich bin da ganz offen für neue Informationen.
Schaut euch einfach mal die folgenden beiden Videos des RTL Extra Magazin an. Es ist in jedem Fall klar, dass einige Piloten wirklich zu wenig Kenntnisse im Bereich Englisch haben.
Trotzdem kein Grund sich hier so zu streiten. Zum Glück ist es ja mittlerweile so, dass man das entsprechende ICAO Level durch verschiedenen Tests nachweisen muss. Ob das in Zukunft hilft steht auf einem anderen Blatt Papier. Ich würde mich als Pilot gar nicht mit 200+ Menschen nach oben trauen, wenn ich kein Englisch könnte.
Die Piloten, die das doch tun sind meiner Meinung nach die Verantwortungslosigkeit in Person. Natürlich trifft das nicht (!) auf alle Piloten zu. Ich denke, dass gerade Deutsche bzw. westliche Piloten sehr gut geschult sind und werden.
Cumulus hat hier viele wertvolle Hinweise gegeben und er hat auch sicher recht, wenn er sagt dass ein vollständiges Read Back mehr Sicherheit verspricht, als die Möglichkeit via "Confirm Button" eine (noch) nicht verstandene Anweisung wegzuklicken. Denn: wer Enlisch nicht sprechen kann, der wird auch schriftlich seine Mühen haben insbesondere, wenn außergewöhnliche Situationen zu meistern sind. Dennoch kann ich mir gut vorstellen daß auch im Flugfung redundante Systeme entstehen - also Funk plus Monitoreinblendungen. Das würde die Sicherheit weiter erhöhen und geblockte Frequenzen wären weniger so problematisch. Allseits guten Funk - GX
Ich denke auch, dass es auf eine Art Redundanz hinauslaufen wird, was auch das einzig Sinnvolle wäre.
@Bananenbieger schreibt: "Ich verbitte mir solche Kommentare. Ich lasse mir ganz sicher nicht vorschreiben, was ich sage und denke!"
Dann erlaube bitte gnädigst auch anderen Menschen das Denken und Sagen!!
@Sukram formuliert die Situation der sprachlichen Qualifikation richtig:"...dass einige Piloten wirklich zu wenig Kenntnisse im Bereich Englisch haben".
Leider sind die Youtube-Beiträge von RTL Extra keine "Quellen"mit seriösem Anspruch. Das man sich die "Rosinen" bei den Interviewpartnern raussucht, um das vorgegebene Ziel des TV-Beitrages zu erreichen, das ist gängige RTL-Praxis, kein Journalismus.
@Deine Formulierung "....noch 60% der chinesischen Airline-Piloten ohne ein Englischzertifikat..." ist absolut irreführend. Auch ich habe kein "Englischzertifikat", aber ein AZF. In der laufenden Übergangsfrist gehen die Behörden ICAO konform davon aus, dass der Inhaber eines AZF mindestens Level 4 hat. Deinen zitierten chinesischen Piloten geht es vermutlich ebenso und ist weltweit üblich. Weiterhin ich bin sicher, dass viele der bei China based Airlines arbeitenden Piloten den Level 6 (Muttersprache) haben.
Schön, wenn Du offen für neue Informationen bist: Flieg noch ein wenig mehr, horch in den Funk, in der Umgebung Deines Platzes , in Europa, in der Welt. Mach Dir Dein eigenes Bild, dann wird es Dein "Wissensstand". Vorher sind es alles nur Zitate aus weichen Quellen.
Mein fliegerischer Hosenboden hat bisher weniger als 200 hrs UL in Deutschland und Spanien erlebt. Aber mehr als 4000 hrs ATPL weltweit im Log verzeichnet. Da fängt so langsam durch eigene Erfahrung ein klitze-kleines Wissen an. Ein kleines nur. Aber auch von hier erlaube ich mir kein pauschales Urteil über fliegerische Qualifikationen weltweit und formuliere diskriminierende Sätze über bengalische Piloten.
So, das war es aus meiner Sicht zu diesem Thema. Es ist ja ein UL-Forum und die Begegnung mit chinesischen, bengalischen Piloten und IFR-Flugverkehr mit Besatzungen unbekannter Geburtssprache wird sich bei den meisten postern in Grenzen halten.
Weiterhin schöne Flüge für uns alle
Irgendwoher habe ich geahnt, dass Du ein erfahrener ATPLer bist :)
Was ich aber eigentlich sagen bzw. unbedingt unterstützen wollte ist Dein letzter Satz. Für uns ULer ist es rein rational gesehen sicherlich von geringem Interesse was die evtl. vereinzelt vorhandenen "Problempiloten" meist östlicher Airlines funken und was nicht.
Die Gebiete bzw. Lufträume in denen sich diese Flieger bewegen, sind für reine ULer meist ohnehin tabu. Von daher sollte man sich in der Rolle des UL Piloten keine großen Sorgen machen. Auf der anderen Seiten kann man das ganze natürlich als globalen Sicherheitsaspekt der generellen weltweiten Luftfahrt sehen, in welcher nunmal auch wir eine Rolle spielen. Da gibt es an der einen oder anderen Stelle sicherlich einiges aufzuholen, wobei ich nach wie vor davon ausgehe, dass das nur Ausnahmen sind (klar, dass RTL mit seinen Reportagen dramatisiert...).
Sollte diese Mücke wirklich so groß sein wie ein Elefant, hätte man sicherlich bereits einige Leute bzw. betroffene Piloten aus dem Verkehr gezogen. Ich denke, dass die Sprachtests ein vernünftiger Weg in die richtige Richtung sind. Man darf es mit den Kontrollen meiner Meinung nach jedoch auch nicht gänzlich übertreiben.
Das Problem ist zwischen Routine und Zwischen- bzw. Notfall abzuwägen. Solange ein Flug nach reiner Routine verläuft, wird ein Pilot mit mangelnden Englischkenntnissen trotzdem zurechtkommen, weil die Sprechgruppen recht simpel sind. Sobald allerdings ein Notfall und damit evtl. individuell auf die Situation angepasster Funk von Nöten ist, sieht die Welt anders aus. Das ist aber zum Glück nur selten der Fall...
Meiner Meinung nach liegt es hauptsächlich in der Eigenverantwortung der Piloten. Ich hatte oben schon gesagt, dass sich ein verantwortungsbewusster Pilot darüber im klaren sein muss, dass die englische Sprache in der Luftfahrt eine entscheidende Rolle spielt, wenn nicht sogar das A und O ist. Hier müssen aber grundsätzlich die Piloten selber bereit sein Defizite zu erkennen, sich diese vor allem einzugestehen und dann auch noch motoviert sein diese zuzugeben und auszubessern.
Ich denke, dass es schlichtweg am eigenen Verantwortungsbewusstsein mangelt...