ROTAX 912, Zurückschlagen

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo Volker, das Drama haben wir auch durch...Freilauf..dann Anlasser..dann Batterie und auch
    kleinen Riss an gleicher Stelle um die Niete herum am Motorträger. Alle Bauteile müssen absolut exakt funktioniern,
    da gibt es scheinbar keine Tolleranz. Tauscht man alles , so ist man schnell mit 1200,- -1500,- Euronen dabei ohne Werkstattkosten. Ich höre hauptsächlich bei der C42 von diesen Problemen. Ist es die geringer Propmasse oder der sehr "weiche" Motorträger ? oder ist es einfach nur die Statistik...viele C42 machen viele Starts zB. im Schulbetrieb. was meint ihr
    soon Reinhard

  • Auch wenn es alle anders sagen, ich hab mich beim Wartungslehrgang bei Rotax genau danach erkundigt und habe folgende, für mich schlüssige Erklärung bekommen:

    Die Umschaltung zwischen Anlasszündzeitpunkt und Betriebszündzeitpunkt wird über die Höhe der erzeugten Spannung am Geber gesteuert. Bei etwa 300 Umdrehungen überschreitet die Spannung einen Schwellwert und die Elektronik schaltet um. Deshalb ist der Geberabstand funktionskritisch. Konnte man sehr schön an einem Meßtisch nachvollziehen.

    Aber Ralle wird das ja wissen.
     Jetzt wird es richtig plausibel. So macht der korrekte Abstand des Gebers Sinn. Ist er zu gering, wird eine höhere Spannung erzeugt und die Zündelektronik meint, die Drehzahl wäre höher, als sie in Wirklichkeit ist. Dann würde der Motor schon bei sehr geringen Drehzahlen auf -26°C stellen. Dann MUSS er zurück schlagen. 

    Danke Ranger22!!!!


    Jetzt fragt sich nur noch, warum Kälte das Problem verschärft. Liegt es an den anderen elektrischen Eigenschaften der kalten Luft ? Oder ändert sich der Abstand durch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten unterschiedlicher Materialien?  Oder nur an der geringeren Drehzahl beim Anlassen? 

    Und ich frage mich: Ist die geänderte Magnetnabe wirklich notwenig oder hätte es gereicht, nur den Abstand genau zu justieren? 
  • ultramax schrieb:
    Hallo Volker, das Drama haben wir auch durch...Freilauf..dann Anlasser..dann Batterie und auch
    kleinen Riss an gleicher Stelle um die Niete herum am Motorträger. Alle Bauteile müssen absolut exakt funktioniern,
    da gibt es scheinbar keine Tolleranz. Tauscht man alles , so ist man schnell mit 1200,- -1500,- Euronen dabei ohne Werkstattkosten. Ich höre hauptsächlich bei der C42 von diesen Problemen. Ist es die geringer Propmasse oder der sehr "weiche" Motorträger ? oder ist es einfach nur die Statistik...viele C42 machen viele Starts zB. im Schulbetrieb. was meint ihr
    soon Reinhard


    Reinhard, ich denke letzteres wird der Fall sein. Unsere C42 hatte zum Zeitpunkt der Reparatur ca 4500 Starts und Landungen, hauptsächlich auf Grasbahn hinter sich...strammer Schulbetrieb halt, da wir keine Landegebühr erheben ;-)

    Gruß,

    Volker

  • ranger22 schrieb:
    Die Umschaltung zwischen Anlasszündzeitpunkt und Betriebszündzeitpunkt wird über die Höhe der erzeugten Spannung am Geber gesteuert....
    .... so ist es - der Geberabstand hat auf die Umschaltdrehzahl einen direkten Einfluß.

    ... doch von Anfang an:
    Wenn man den Anlasser betätigt, haben wir eine Anlaßdrehzahl (bei 20°C) von ca.350 1/min.
    Darum überprüft man die Einschaltdrehzahl, wie hier beschrieben.
    Wenn nun der Motor startet (Zündzeitpunkt mit alter Magnetnabe 4° vor OT, mit neuer Nabe 3° nach OT), erhöht sich mit zunehmender Drehzahl auch die induzierte Spannung an den Zündimpulsgebern (Pickup′s), die dann bei einem bestimmten Wert dafür sorgt, dass der Zündzeitpunkt umschaltet auf 26° vor OT.
    Das ist dann die Umschaltdrehzahl.

    Haben wir nun einen zu engen Geberabstand, haben wir eine frühe Umschaltdrehzahl.
    Das Gemisch wird 26° vor OT entzündet, auch wenn der Motor noch nicht mal richtig angesprungen ist. Das kann dann dazu führen, dass er zurückschlägt - also plötzlich rückwärts dreht (u.a. schlecht für den Freilauf).

    Bei zu großem Geberabstand erhöht sich die Einschaltdrehzahl und die Umschaltdrehzahl.
    Vor erreichen der Einschaltdrehzahl kein Zündfunke ...
    Die zu späte Umschaltdrehzahl außert sich in mit stark schwankender Lehrlaufdrehzahl, wenn diese recht niedrig ist.

    Die neuen Softstartmodule machen nun folgendes (wenn der LFZ-Hersteller sie entsprechend angeschlossen hat):
    Beim Betätigen des Anlassers wird den Modulen mitgeteilt, dass er (der Anlasser) gerade versucht das Triebwerk zu drehen.
    Wenn er damit aufhört (d.h. wenn ihr den Finger vom Starknopf wegnehmt) warten die Zündmodule mit dem Umschalten des Zündzeitpunktes auf 26° vor OT noch ca. 3 bis 8 Sekunden.
    Bis dahin läuft der Motor mit einem Zündzeitpunkt von 3° nach OT !!
    ... hört sich echt komisch: Motor springt an als ob er keinen Bock hat und überlegt es sich dann doch anders.
    Jeder, der das schon mal gehört hat, dachte wohl im ersten Moment das da was faul ist. Gehört aber so.

    ultramax schrieb:
    Hallo , zum Magnetnabenwechsel noch eine Frage, reicht es denn wirklich schon aus ,nur die Nabe zu wechseln ? oder muss immer auch das Elektonikmodul ( Softstart)mitgewechselt werden.....
    Da mit der neuen Magnetnabe der Zündzeitpunkt beim Anlassen auf 3° nach OT steht, bringt sie allein schon einen großen Vorteil.

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Seit wann gibt′s denn diese neue Magnetnabe? Höre ich zum ersten Mal davon gerade. Und wo liegt die preislich? Unser Mopped will auch nich so richtig im Winter. :(
  • Hallo Mowa,

    > Seit wann gibt′s denn diese neue Magnetnabe?

    soweit ich weiß, seit etwa Anfang 2010...

    BlueSky9
  • Mowa schrieb:
    Seit wann gibt′s denn diese neue Magnetnabe?
    ... steht hier ganz unten : 28.Mai 2010 ...

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • hallo ralle, sehr gute erklärung.
    jetzt weiss ichs endlich genauer, wie das umschalten von hinterkante auf vorderkante des leitstücks durch die impulsspannung der geber gesteuert wird, die der zündbox eine gewisse drehzahl suggeriert.
    mein motor schlägt nie zurück, braucht aber wirklich eine gute anlassdrehzahl zum anspringen. muss ich mal nachmessen, ob der geberabstand nicht ein wenig zu gross ist.
  • Das "Advanced Start Dingsbums"?


    Beste Grüße

  • Wir hatten auch den Stress mit dem Zurückschlagen. Freilauf kaputt etc...  Die neue Nabe hat auch nur bedingt etwas gebracht. Da gibt es auch noch ein paar Unzulänglichkeiten mit dem Kontaktabstand. Einen wirklichen Unterschied hat die neue Zünbox gebracht. Damit läuft der Motor an wie ein Elektromotor. Diese nachzurüsten ist aber teuer... aber billiger als der Freilauf!
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