Motorausfall über Meer!

Forum - Technik & Flugzeuge
  • servus
    alles kein Problem Beispiel
    Gruss Heiko
  • Immer ein Plan B haben. Falls plan B nicht möglich/verfügbar/realisierbar/... : plan A streichen.


    @Heiko: schönes Spielzug, könnte mich noch begeistern (aber nicht zu solchen Preisen). Aber kommt man damit weg am Hochsee?
  • Fahrt raus, möglichst dicht an irgend etwas oder irgend jemanden ran, möglichst funken, Gurt stramm ziehen, Tür entriegeln, Schirm ziehen.


    Über die Maschine würde ich mir keine Gedanken machen, die gehört in dem Moment bereits der Versicherung :-)


    Und natürlich gilt bei uns ULs ja immer, dass wir zu jeder Zeit mit dem Motorausfall rechnen müssen. Also gehört ausreichende Höhe zur Flugvorbereitung, um im Gleitflug noch Land erreichen zu können. Wenn das nicht zu der geplanten Route gehört, dann ist die Rettungsausrüstung selbstverständlich. Und da der Überlebensanzug für den Nordatlantik wohl bei den wenigsten von uns zur verfügbaren Ausstattung gehört, halte ich es bei kaltem Wasser wie die gute Aviatrix - vermeiden :-)


    Happy Landings,


    Tilbo
  • edcm-pilot schrieb:
    Wenn eine Wasserung aber unvermeidlich sein sollte, dann würde ich mit zweiter Klappe und Mindestfahrt versuchen, längs zur Dünung zu landen und kurz vorm Aufsetzen den Schirm ziehen. Es kann natürlich sein, dass diese Variante völlig ungeeignet ist. Dann bitte ich um Richtigstellung.
    So würde ich es wohl auch machen, ohne den Schirm zu ziehen. Mit 65 Km/h fallen ja auch schon mal flottere Wasserski-Fahrer aufs Wasser. Ich denke, dass sollte ohne größere Verletzungen zu schaffen sein. Für Wasserüberquerungen habe ich mir einen Trockenanzug + Rettungsweste gekauft. Obwohl man den über der Kleidung trägt, wird es trotzdem im Wasser recht schnell frisch, wie ich beim Testen gemerkt habe. 
  • Auch wenn es kein UL ist ;)


  • Hallo,

    eins darf man beim ziehen des Schirms über Wasser nicht vergessen.  Das Fahrwerk kann nicht die Aufprallenergie absorbieren wie es das bei einem Aufprall auf festem Untergrund tut. Dadurch schlägtman sehr hart direkt mit der Zelle auf das Wasser. Ich würde auch lieber mit Mindestfahrt aufsetzen.

    Gruß Florian
  • Unser UL′s können bis 65 km/h fliegen. Das ist langsam genug um ohne Blessuren davon zu kommen. Alles halb so wild. Da überschlägt sich auch nix mehr.
    Ich bin jahrelang Wasserski gefahren und habe mich mehrfach bei 65-80 km/h aufs Wasser gelegt. Das gibt schöne Prellungen aber sonst nix. 

    Wichtig ist das man parallel zu dem Wellen landet und nicht im 90 Grad Winkel zu denen! Zudem so nah wie möglich an Fahrzeugen oder Seemarken landen sofern gesichtet. Wenn Ufer in der Nähe ist, parallel zum Ufer landen!

    Schirm in der Situation ziehen? NIE UND NIEMALS NICHT. Den zieht man erst dann wenn es ein komplettes Strukturversagen gibt. Man muß sich über eins im klaren sein. Solange das Flugzeug gesteuert werden kann, bestimmt man wo es lang geht. Sobald der Schirm gezogen wurde ist man nur noch eins: hilfloser Gast! Und wenn das Ding nicht richtig öffnet ist man garantiert tot! Da bestimme ich lieber selbst den Zeitpunkt meines Ablebens......
  • MOIN schrieb:
    Unser UL′s können bis 65 km/h fliegen. Das ist langsam genug um ohne Blessuren davon zu kommen. Alles halb so wild. Da überschlägt sich auch nix mehr.
    Ich bin jahrelang Wasserski gefahren und habe mich mehrfach bei 65-80 km/h aufs Wasser gelegt. Das gibt schöne Prellungen aber sonst nix. 

    MOIN, ich glaube, da machst Du einen Denkfehler. Es ist ja nicht der Pilot, der mit einer Beschleunigung vom 65 km/h vom Wasser gebremst wird, sondern das Flugzeug. Der Kopf des Piloten IM Flugzeug wird bei der selben Beschleunigung vom Instrumentenbrett gebremst. Unabhängig davon, ob das Landemedium Wasser oder ein Acker ist.


    Schirm in der Situation ziehen? NIE UND NIEMALS NICHT. Den zieht man erst dann wenn es ein komplettes Strukturversagen gibt. Man muß sich über eins im klaren sein. Solange das Flugzeug gesteuert werden kann, bestimmt man wo es lang geht. Sobald der Schirm gezogen wurde ist man nur noch eins: hilfloser Gast! Und wenn das Ding nicht richtig öffnet ist man garantiert tot! Da bestimme ich lieber selbst den Zeitpunkt meines Ablebens......


    Außenlandungen sind immer schwierig und auf Wasser ganz besonders. Die Chance, dass man mit einem Flugzeug mit fixed gear auf offenem Wasser eine Landung ohne Motor so sauber und gerade hinbekommt, dass man sich nicht überschlägt und man einfach aussteigt und an Land schwimmen kann, ist klein. Der Schirm ist da mit Sicherheit die bessere von zwei schlechten Alternativen!

    Hoffentlich bleibt die Diskussion für uns alle theoretisch!


    Tilbo
  • Im Fliegermagazin kam mal ein größerer Artikel dazu - wenn man mit Minimalfahrt aufsetzt, wird sich der Flieger kaum überschlagen.

    Die Rettung zu ziehen würde ich mir SEHR gut überlegen. Zum Einen fällt beim Einschlag die dämpfende Wirkung des Fahrwerks weg, zum Anderen wird man sofort zum Passagier und es gab nicht erst einen Fall, bei dem die Rettung nicht richtig auf ging.

    Die AOPA hat einen sehr guten und umfangreichen Artikel zum Thema Notwasserungen auf ihrer Internetseite: http://www.aopa.org/pilot/features/inflight9907.html

    Wer kein Englisch kann: http://translate.google.de/

    Laut diesem Artikel kommen immerhin 92% der Personen nach einer Notwasserung aus dem Flugzeug heraus. Unter den restlichen 8% dürften sich sicherlich auch noch einige vermeidbare Todesfälle befinden. 4% überleben dem Artikel zufolge zwar noch die Notwasserung, sterben danach aber u. A. aufgrund mangelnder Sicherheitsausrüstung.

    Die Nordsee z. B. ist derzeit 3°C kalt. Bei dieser Wassertemperatur ist man nach 30 - 90 min. tot: http://seagrant.umn.edu/coastal_communities/hypothermia#time

    Das klingt lange, wenn man aber bedenkt, dass die Pilotin, die am 31.1. mit ihrer Piper im Hudson notwasserte (also mitten in New York, wo es jede Menge Schiffsverkehr gibt) erst nach 25 Minuten aus dem Wasser gefischt wurde, stellt sich die Frage, wie lange es wohl dauert, bis man aus dem Bodensee oder der Nordsee gerettet wird.
    http://www.nydailynews.com/new-york/hudson-river-pilot-thought-sully-article-1.1252731

    Man sollte sich also nicht nur Gedanken machen, wie man heil herunter kommt, sondern auch, wie man a.) dafür sorgt gefunden zu werden und b.) wie man so lange am Leben zu bleiben gedenkt.

    Viele Grüße,

    Oliver
  • Perönlich hab ich das bisher noch nicht machen müssen obwohl das bei meinem Glück auch noch irgendwann passieren wird aber das Thema erinnert mich doch an die FK12 Comet vor ein paar Jahren wo dem Piloten ein paar hundert Meter vor der Piste der Sprit ausging. Er zog sofort den Schirm und kam wunderbar heil mit seiner Passagierin herunter und heraus. Es war soviel Wind an dem Tag dass es den Flieger noch ein gutes Viertel am Schirm um die Insel gzeogen hat bevor er versank; die beiden wurden mit dem Hubschrauber aus dem Wasser gezogen.
    Normalerweise würde ich auch nie den Schirm ziehen ausser wenn ich eh schon tot bin aber die Story hat mir bei Wasser dann doch etwas zu denken gegeben. Obwohl - naan, ich zieh trotzdem nicht dran, oder?

    Gruss Stephan
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