Na dann hab ich mich verschaut.
In dem Fall, ist es wohl nor Geschmackssache :)
Gruss, Steve
Noch einmal kurz zu den unterschiedlichen Systemen:
- Flarm: 20mW zulässige Sendeleistung, alle am Markt verfügbaren Flarm kompatiblen (!!!) Geräte verfügen sowohl über einen Sender als auch über einen Empfänger. Keine Darstellung von ADS-B/Transponder Signalen.
- PowerFlarm: bietet alle Funktionen des Flarm, darüber hinaus hat es einen ADS-B EMPFÄNGER zur gerichteten Darstellung von ADS-B Signalen integriert. Außerdem empfängt es "ungerichtet" Transpondersignale, die kein ADS-B Signal aussenden (Grobdetektion, ungefähre Entfernung). Bietet über die NMEA-Schnittstelle die Möglichkeit, die GPS-Signale des Flarm an einen Mode-S Transponder zu übermitteln und diesen dadurch zu einem ADS-B SENDER zu machen.
- ADS-B: (ich glaube) bis zu 75W (im Vergleich zu 20mW des Flarm) zulässige Sendeleistung an der Transponderantenne, Standard der allgemeinen Luftfahrt. Zur Aussendung wird ein Mode-S Transponder mit NMEA-Eingang benötigt. Hier werden von Drittgeräten (Navigationssystemen, GPS-Mäuse, Flarm o.ä.) die aktuellen GPS-Daten für das ADS-B Signal eingespeist, mehr nicht. D.h. jeder, der jetzt schon einen Mode-S Transponder hat, kann an den ein GPS-Maus für wenige Euro hängen und sendet damit ein ADS-B Signal zumindestens für andere Verkehrsteilnehmer aus - er wird gesehen.
- Garrecht TRX / Funkwerk TM250: primär ADS-B EMPFÄNGER.
Das TM250 hat eine GPS-Antenne dabei, kann daher direkt durch Koppelung mit einem Mode-S Transponder auch eine ADS-B "Sendeeinheit" bilden. Darüber hinaus empfängt es "ungerichtet" Flarm- und Transponder-Signale, die kein ADS-B aussenden (auch hier nur Grobdetektion). Es kann über ein externes Gerät ein Flarm-Signal eingespeist werden, sodass auch Flarm-Ziele konkret auf dem Display angezeigt werden.
Das Garrecht TRX1500 hat ein Flarm integriert, beim TRX2000 gibt es die Variante mit und ohne Flarm-Modul. Nur mit dem Flarm-Modul hat das TRX einen GPS-Empfänger. Genau wie das TM250 reagiert das TRX2000 ohne Flarm-Modul auf Flarm-Signale und Transponder-Signale ohne ADS-B Signal "ungerichtet" als Grobdetektion. Das TRX2000 OHNE Flarm bietet die Möglichkeit, ein externes Flarm-Gerät anzuschließen und zeigt damit ebenfalls Flarm-Signale gezielt auf dem Display an. Wenn ein Flarm(modul) - und somit ein GPS-Signal - vorhanden ist können die TRX ebenfalls via NMEA mit einem Mode-S Transponder gekoppelt werden und bilden damit eine "ADS-B Sendeeinheit". Ein sehr nettes Feature (aus meiner Sicht) beim TRX1500/TRX2000 mit Flarm-Modul ist die Möglichkeit, kostenlos auch die Flarm-Hinterdnisdatenbank nutzen zu können. So werden nicht nur "fliegende", sondern auch "statische" Hindernisse in die Warnmeldungen mit einbezogen (Sendemasten, Stromleitungen, Windmühlen usw., usf.).
- Darstellung auf Navigationsgeräten: alle Systeme bieten die Möglichkeit, die Traffic-Informationen an "externe Geräte" weiter zu geben. Kabelgebunden hängt das immer etwas von der spezifischen Situation ab, welche Eingangssignal die Navis erwarten, ggf. nachlesen. "Kabellos" für die iPads, iPhones und iPods dieser Welt gibt es meines Wissens nach bisher nur für die Flarm-Komponenten eine WLAN-Erweiterung (leider habe ich bisher noch nichts als BT gefunden, wäre mir lieber als WLAN), die eben auch direkt an das TRX mit Flarm angeschlossen werden können.
Egal über welches System in welcher Kombination man nachdenkt, es muss einem bewusst sein, das diese Systeme Antennen (man beachte den Plural) mitbringen. Beim TRX1500 sind es DREI: GPS, Flarm, ADS-B Empfang. Der ADS-B Empfang kann NICHT über eine eventuell schon vorhandene Transponder-Antenne realisiert werden, Abstand der ADS-B Empfangsantenne zur Transponderantenne soll mind. 2 Meter betragen. Da mein Rumpf keine drei Meter lang ist stellte die Planung schon eine logistische Herausforderung dar ;) Aber aus meiner Sicht war es das wert, nur es ist eben kein Teil, was man "mal auspackt und anschließt".
So far, hoffe das hilft dem einen oder anderen bei seinen Überlegungen und Entscheidungen :)
Viele Grüße
Alex
Micha602 schrieb:
Was ich mir auch wünschen würde, ist daß alle ihren Transponder als ADS-B Transponder betreiben. Wie hier im Forum beschrieben, ist das eine Sache von 2 Litzen, einer GPS-Maus und 1h Arbeit. Ist wirklich nicht kompliziert. Ich halte das für ein "Tagfahrlicht" am Flugzeug. Jedem, der ein entsprechendes System habt helft ihr, gesehen zu werden.
...
Gruß
Meiner Meinung nach genügt ein vermiedener Unfall oder gefährliche Annäherung, daß sich das System mehr als gelohnt hat. 1500,00 € sind sicher viel Geld, das Leben ist mehr wert.
Kann auch ich nur bestätigen.
Ich nutze in meinem Flieger das TM 250 von Funkwerk, was einwandfrei funktioniert. Ersetzen kann solch ein System weder die Luftraumbeobachtung noch die Aufmerksamkeit. Teuer ist es auch. Ich habe es aber schon ein paar mal gut gebrauchen können, wenn es piepst und Verkehr meldet und man dann schnell nach draußen schaut ( natürlich scanne ich auch laufend den Horizont, aber nicht pausenlos) und ein Flieger entdeckt, wo man ihn nicht vermutet hätte. Anzeigen tut das TM auch alle. Allerdings sollte man es wegen der Ablesbarkeit - wenn möglich - nicht ins senkrechte Panel einbauen. Besser ist wenn man schräg drauf schaut. Bei der C 42 natürlich gut zu machen, hinter dem Stick. Aber man hört eigentlich nur auf den Warnton.
Da ich leider rein beruflich als Einsatzkraft an dem schlimmen Unfall in Reichelsheim beteiligt war und diese Bilder mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben werden, würde ich mir lieber drei solcher Systeme einbauen um solche Annäherungen evtl. zu vermeiden. Aber wie schon gesagt: Um so mehr Systeme verbaut sind und ADB-S aussenden und umso mehr Piloten auch den Transponder schalten um so sicherer kann die Fliegerei nur werden.
Matthias
Hi Leute,
ein kleines Update zu den bereits mehrfach erwähnten "ungerichteten Fehlalarmen - Ziel in wenigen Metern/gleicher Höhe" der Garrecht TRX-Geräte, die von einer auf die andere Sekunde kommen (normale Alarmmeldungen/Luftfahrzeuge werden bereits deutlich früher beim Eindringen in die im Gerät definierte Schutzzone um die eigene Maschine herum gemeldet - ein Piepsen mit steigender Frequenz je näher das Hindernis kommt):
Die ungerichteten Alarmmeldungen seid Ihr selbst - bzw. vermeidlich eine Reflektion Eures Transponders. Achtet mal darauf, wenn es auftritt fliegt Ihr mit Wahrscheinlichkeit gerade über Wasser, ein Solarfeld, Gewächshäuser o.ä.. Seid Ihr drüber hinweg ist von jetzt auf gleich auch der Alarm verstummt. Da bei ungerichteten Mode-S Annäherungen ohne ADS-B die Höheninformationen vom TRX aus dem Transponder-Signal dekondiert werden, befinden sich die vermeidlichen Luftfahrzeuge auch immer auf Eurer Höhe - der Höhe, die Euer Transponder übermittelt (da der das nur in ganzen 100er-Schritten macht kommt es schon einmal zu +/- 100 ft Unterschied).
Ich habe eine Email an Garrecht geschrieben mit der Frage, ob bei der Dekodierung von ungerichteten Mode-S Signalen nicht auch die Mode-S HEX-ID mit der eigenen im Garrecht gespeicherten abgeglichen werden kann - und wenn die überein stimmt es KEINE Alarmmeldung gibt. Sobald ich da ein Feedback habe gebe ich bescheid.
Happy Landings
Alex
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