Rotax Höhenkompensation

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Wie benimmt sich denn jetzt der 912ULS mit ohne Regelung in FL95? Mir fehlt da leider noch jede Erfahrung, weil mein bisheriges Motörchen ein BMW mit Einspritzung und Regelung war.

    Kann dazu jemand etwas sagen? Ralle?

    Rüdiger

  • Hi Rüdiger


    Also eigentlich benimmt der sich auch in großer Höhe ganz normal. Ich merke es dem Motorlauf nicht an, dass der in großer Höhe arbeitet. Aber: Tatsache ist, dass der da oben zu fett läuft. Mögen die Vergaser nun eine Gemischanpassung haben oder nicht, ausreichend wäre sie in keinem Fall. Man merkt es daran, dass der spezifische Verbrauch mit zunehmender Höhe ansteigt oder anders ausgedrückt: der Verbrauch mit zunehmender Höhe nicht in dem Maße abnimm, wie es sein müsste.


    Aus diesem Grunde haben die UL dann auch eine optimale Reiseflughöhe von wenigen 1000ft. Unsere GX funktioniert beispielsweise zwischen 1.000ft und 3.000ft am besten. Da fliegt sie auch am schnellsten und hat die größte Reichweite. Klingt pervers, ich weiss. Aber der Motor läuft halt in der Höhe zu fett, so dass der zu viel verbraucht und zu wenig Leistung abgibt.


    Aus diesem Grunde sollte man sich schon überlegen, eine größere Flughöhe zu wählen. Das Argument der höheren Geschwindigkeit ist es sicherlich nicht. Viel mehr: ruhige Luft, schön über den Wolken. Da wir hier in Europa in aller Regel eine Westwind-wetterlage haben, wähle ich meine Flughöhe eher nach der Flugrichtung: nach Osten hoch und nach Westen niedrig. Was nutzt es mit, wenn ich mit Westkurs schön hoch fliege, aber dann 30kt auf der Nase hab. Das würde auch bei korrekter Gemischabmagerung nicht dazu führen, dass die höhere TAS den Wind kompensiert. Wenn ich aber auf Ostkurs gehe, sieht die Geschichte schon anders aus. 


    Aber wie gesagt: das Laufgeräusch ist ganz normal.


    So long, Christian

  • BigMAC schrieb:
    Da wir hier in Europa in aller Regel eine Westwind-wetterlage haben, wähle ich meine Flughöhe eher nach der Flugrichtung: nach Osten hoch und nach Westen niedrig. Was nutzt es mit, wenn ich mit Westkurs schön hoch fliege, aber dann 30kt auf der Nase hab.

    wobei man beim Blick auf GAMET manchmal in größerer Höhe wieder Rückenwind bekommt. Dank DYNON kann man ja mittlerweile feststellen, wie die momentanen Windrichtungen sind.
    Gamet heute:
    2000 FT AMSL 100/15KT MS09

    5000 FT AMSL 110/10KT MS08

    FL100 200/05KT MS12

    Nach dieser Testreihe von 2009 liegt die ökonomischste Reisehöhe vom Rotax bei ca. 4000ft.
    Ein mir bekannter Pilot ist mit seiner 100PS Remos G3 im Winter mal auf 17.000ft gestiegen. Mehr ging nach seiner Aussage nicht. Bei Flughöhen in 15°C Standardwetter jenseits von FL120 wird es meiner eigenen Erfahrung nach mit einem 80PS Rotax sehr zäh.

    Achim
  • Die FK9 Smart mit 82 PS hatte ich mal auf 14000 Fuß. Da wurde die Steigrate aber auch langsam sehr zäh. Waren glaube ich nur noch 300ft/min, aber immerhin. 
  • Nur der Vollständigkeit halber die Stellungnahme des Herstellers unserer Vergaser:

    ....bei dem von Ihnen
    verwendeten Typ 64 handelt es sich um einen Gleichdruckvergaser, wie Sie
    aus der beiliegenden Beschreibung entnehmen können. Hierbei wird die
    Nadelstellung und damit das Teillastgemisch, durch
    den Differenzdruck zwischen Motorsaugdruck und und dem Druck hinter dem
    Filter eingestellt. Der Vergaser hat damit in diesem Bereich eine
    Höhenkompensation.


    .....


    BING Power Systems GmbH

    Dorfäckerstraße 16

    90427 Nürnberg

    Deutschland
  • das freut mich, dass ich also doch recht hatte, wenn sogar der hersteller eine gewisse höenkompensation zugibt.
    das feiere ich jetzt und jeder meiner vergaser kriegt einen schluck prosecco in die schwimmerkammer und ich trink die flasche leer
  • ulrichx schrieb:
    ...Der Vergaser hat damit in diesem Bereich eine
    Höhenkompensation.

    ... mag sein, dass sie sogar Recht haben - sie schreiben aber nicht, wieviel Höhenmeter das ausmacht.
    Ich schätze mal vielleicht 100 ...

    Fakt ist:
     - dass Motorräder Gleichdruckvergaser haben (wenn auch immer weniger und fast keine Bing′s)
     - ich keinen mit Höhenkompensation kenne (schon gar keinen Bing)
     - diese gerade im Teillastbereich in den Bergen massive Übergangsschwierigkeiten haben
     - und dass Problem nur mit einem Eingriff in die Bedüsung (wo auch immer) der Vergaser in den Griff zu bekommen ist.

    Für mich bedeutet eine Höhenkompensation ganz klar eine Einrichtung, die aktiv das Kraftstoff/Luftgemisch nachreguliert.


    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • also eins steht fest: die bing-vergaser sind proseccokompensiert, nur ein kleiner huster und der motor lief sofort wieder normal, und ich bin inzwischen auch wieder kompensiert.
    ich werde das noch mit anderen getränken probieren und wieder berichten. als nächstes bekommen sie dunkles bier, ich auch natürlich, und dann einen riesling.
  • http://www.silent-hektik.de/Bing_Kompensation.jpg
    MFGruss
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 6 Monate.
  • Hallo zusammen,

    zu der alten Diskussion noch ein paar Fakten, die ich beisteuern kann, seitdem die Dynon SkyView-Software Datalogging kann (und die garantiert auch wieder jemand in Zweifel ziehen wird):
    • Rotax 912ULS mit Constant-Speed-Prop
    • Gas und Drehzahl konstant gelassen
    • Von 4.000 auf 9.000 Fuss gestiegen
    • Ladedruck ist dabei von 24,9 auf 21,3 inHg gefallen
    • Der Spritdurchfluss hat sich dabei NICHT erkennbar verändert
    Also: Definitiv keine Höhenkompensation - jedenfalls keine, die einen praktischen Nutzen hätte...

    Gruß MCRider
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