Rotax Höhenkompensation

Forum - Technik & Flugzeuge
  • natürlich ist die "kompensation" eines gleichdruckversagers nie so gut wie eine lambda das kann, aber grundsätzlich funktioniert auch das. man darf das nicht mit den alten amimotoren verfleichen, die haben meist schiebervergaser (da kann einen dann auch keine eigerissene membran vom himmel holen) und man muss das gemisch manuell anpassen. eigentlich doch alles ganz logisch?
  • Die zentrale Frage ist doch:
    "Gibt es beim Rotax Gleichdruckvergaser eine Gemischanpassung über die Dichtehöhe?"
    Nach der Lektüre von FD würde ich das in jedem Fall mit "JA" beantworten!

    Eine kennfeld- und/oder lanbdagesteuerte Einspritzanlage kann das aber bestimmt besser!
  • Also....
    ... der Unterschied zwischen Schiebervergaser und Gleichdruckvergaser.

    Hier die Hauptmerkmale:

    "Anders als beim Gleichdruckvergaser ist der Schieber in einem
    Schiebervergaser über einen Bowdenzug direkt mit dem Gasdrehgriff
    verbunden."

    "Beim Gleichdruckvergaser kann die Gassschieberstellung nicht direkt vom
    Fahrer beeinflußt werden, statt dessen bewegt die Gashand über einen
    Seilzug eine Drosselklappe."

    weiter ist dort zu lesen:

    "Der Gasschieber variiert den Querschnitt der Ansaugwege und regelt so
    die zur Gemischbildung erforderliche Luftmenge. Eine am Gasschieber
    befestigte Düsennadel wird zugleich mehr oder weniger weit aus der
    Nadeldüse gezogen und regelt die erforderliche Spritmenge.
    "

    Diese Aussage trifft für beide Konstruktionen zu.

    Mit zunehmender Höhe wäre aber eine Verringerung der zugeführten Kraftstoffmenge erforderlich, damit der Motor nicht überfettet.
    Geht aber leider nicht, da die Bauteile Venturi, Vergaserschieber, Hauptdüse, Nadeldüse und Düsennadel immer bauartbedingt feste Bezugsgrößen haben.

     ... wo ist dann die Höhenkompensation ?

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Ralle schrieb:
    ...

    Mit zunehmender Höhe wäre aber eine Verringerung der zugeführten Kraftstoffmenge erforderlich, damit der Motor nicht überfettet.
    Geht aber leider nicht, da die Bauteile Venturi, Vergaserschieber, Hauptdüse, Nadeldüse und Düsennadel immer bauartbedingt feste Bezugsgrößen haben.

     ...
    Ralf,

    geht doch, mit ein paar Überlegungen und gutem Willen.

    Ich habe berufsbedingt öfter mit SU Vergasern zu tun. Ist ebenfalls ein Gleichdruckvergaser, wie du sicherlich wissen wirst. Hier wird das Gemisch bei kaltem Motor angefettet, indem der Düsenstock nach unten gezogen wird und damit der effektive Querschnitt der Düsenöffnung vergrößert wird, der letztlich die Anreicherung der Luft mit Kraftstoff bestimmt. Damit habe ich eine Möglichkeit, während des Motorlaufs über Züge/Gestänge direkt auf die Gemischzusammensetzung Einfluss zu nehmen. Allerdings weiß ich nicht, ob der Choke bei Bing Vergasern gleichermaßen funktioniert, aber theoretisch möglich.

    Ob das sinnvoll ist und ob die Mühe lohnt, steht auf einem anderen Blatt.

    Gruß

    Eric
  • der bingvergaser kann in gewissen grenzen sehr wohl die höhe bzw luftdichte kompensieren, so dass das benzin-luftverhältnis oder lamda, wie man heute sagt, in etwa hinkommt. sonst wäre das ganze membranzeug überflüssig.

    ralle redet eingangs von turbo und sauerstoffgehalt. aber darum gehts ja nicht. es war ja nicht die frage, ob der leistungsverlust in der höhe kompensiert werden kann, kann er natürlich nicht, ausser mit turbo, und der sauerstoffanteil ist  ja prozentual durchgehend gleich, den muss also kein vergaser irgendwie rausmessen und ausgleichen können.

    ich bleib also dabei, auch wenn ralle aufgibt, die höhe kann er in gewissen grenzen kompensieren. das geht auch aus dem wiki-artikel hervor, den ausgerechnet ralle verlinkt hat. da heisst es, dass mit gewissen unterdruckdosen so eine kompensierung herbeigeführt werden kann, und die membrane ist eben so eine.

    kompensierte grüsse, adam
  • hm... ganz so einfach scheint die Sache nicht zu sein... hm.. evtl. hat Ralle auch schlicht recht!

    In den ROTAX 912 Sicherheitsinformationen gibt es einen einzigen, wagen Hinweis!

    Gewisse Gebiete, Flughöhen und
    Flugbedingungen bedeuten ein größe-
    res Risiko als andere. Der Motor
    braucht möglicherweise eine Neu-Kali-
    brierung des Vergasers
    oder Zubehör,
    das Feuchtigkeit bzw. Staub/Sand
    abhält, oder zusätzliche Wartung kann
    notwendig sein.




    Selbst der Hersteller der Vergaser äußert sich auf der HP nur sehr wage!







    Die Vergaser arbeiten nach dem Gleichdruckprinzip, bei dem eine
    durch den Ansaugdruck beaufschlagte Membrane einen Schieber bewegt,
    der den Durchlass verändert. Dadurch wird ein in Abhängigkeit von
    der Last und den Umgebungsdruckverhältnissen jeweils gleicher Druck
    im Durchlass erreicht. Resultierend daraus wird der Leistungsabfall
    des Motors in großer Höhe vermindert
    sowie die Übergänge bei
    Leistungsänderungen verbessert.

    Ich glaube ich ruf da mal an und lass mir den Spruch erklären!
  • Eric schrieb:
    ... Motor angefettet, indem der Düsenstock nach unten gezogen wird und damit der effektive Querschnitt der Düsenöffnung vergrößert wird ....

    ... genau so - nur in der Funktionsweise umgekehrt - wäre bei den Bing′s eine mögliche Höhenkompensation.

    qax schrieb:
    ... da heisst es, dass mit gewissen unterdruckdosen so eine kompensierung
    herbeigeführt werden kann ...

    ... die Bing′s haben aber keine "gewissen" Unterdruckdosen ...



    Bild: Vergaser mit gewissen Unterdruckdosen

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Interessanter Thread. Würde ja auch gerne hier mitreden, aber leider komme ich Knowhow mäßig an Ralle und Co nicht heran. 

    Was mich immer gewundert hat war, dass der Smart-Motor in großen Höhen so sehr sparsam war. Hatte da immer auf das bei jedem Luftdruck optimale Lambda geschoben.  Wobei ich beim Rotax angenommen hatte, dass er den Umgebungsluftdruck nicht berücksichtigen würde. Wir hatten auch mal irgendwo eine Diskussion darüber. 
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
    ...  Wobei ich beim Rotax angenommen hatte, dass er den Umgebungsluftdruck nicht berücksichtigen würde... 
    Tut er ja auch nicht!

    Eric
  • also ralle,

    ich weiss, dass du hier so eine art heilige kuh bist, und da hab ich auch grossen respekt, bin auch gerne in indien und so, aber es ist nicht sehr überzeugend, wenn du mich bloss halb zitierst und mich dann mit einem vollkommen anderen komplizierten vergaser konfrontierst.

    wir reden von membranen und in einer unterdruckdose ist eine membrane drin und in unserem vergaser auch. es ist ziemlich unstrittig, dass diese membrane vom umgebenden atmosphärischen druck beaufschlagt wird, das ist praktisch in jeder beschreibung zum thema gleichdruckvergaser nachzulesen. also wird man ihr eine gewisse höhenkompensierende wirkung nicht ganz absprechen können.

    meine vergaser funktionieren bis über 1300 fuss und der motor hat sich nicht vor überfettung verschluckt. ich lass es mal dabei.
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