Ich bezweifele, dass die alleinige Nutzung von Autobenzin die Gefahr von Wasser im Vergaser auschliesst. 100-200mg/kg Wasser befinden sich auch heute in jedem Ottokraftstoff. Kondensationsfeuchtigkeit, die sich an den Wänden des Tanks absetzt und nach unten läuft, sonstige externe WAsserzufuhr.
Gleich woher der Sprit fürs Fliegen kommt, die Spritprobe ist unerlässlicher Teil einer ordentlichen Flugvcorbereitung.

Das Märchen vom Kondenswasser im Tank:

In einen Kubikmeter Luft passen bei besten Bedingungen und 28° C ziemlich genau 27,2 g Wasser hinein.
Wenn wir davon ausgehen, dass über dem Benzin im Tank beim Start in obigen Bedingungen 25 l Luft wären, dann könnte daraus maximal 0,68 g Wasser kondensieren, wenn mit steigender Höhe der Taupunkt erreicht würde, wozu man mindestens die Basis erreichen müsste. Das wären dann etwa 2 Tropfen, die selbst bei AVGAS, gut geschüttelt und nicht gerührt, problemlos durch den Vergaser marschierten. Und das alles nur bei maximaler Luftfeuchte wie in den Tropen und bei tatsächlichem Auskodensieren des gesamten gasförmigen Wassers. Nicht sehr wahrscheinlich das.

Autosprit löste dieses Wasser dank seines Ethanolanteils problemlos.

Rteissen schrieb:
die Spritprobe ist unerlässlicher Teil einer ordentlichen Flugvcorbereitung.

 mach ich auch bei jeden avgasbetriebenen Echo.

Michael

PS: 2 Tropfen Wasser wären nur sehr schwer im Sprittester zu erkennen. Ist da tatsächlich Wasser zu entdecken, hat man sicher ein schwerwiegenderes Problem als wechselnde Temperaturen.

Hallo ColaBear!

Zu Deiner Antwort: "In der Folge dürfen dort nur Geräte zum Einsatz kommen, die über den erforderlichen Zündschutz verfügen. Gewöhnliche Elektromotoren mit ihren fröhlich funkensprühenden Kollektoren."

Elektrische Benzinpumpen aus der Automotive sind unbedenklich, sonst würde Dir auch Dein Auto mal um die Ohren fliegen. Alle elektr. UL Zusatzpumpen stammen aus der Automotive.

Zu den anderen Beiträgen:

Druckluftbeaufschlagung: Natürlich steht der elektr. Kompressor nicht neben dem Flugzeug, der Behälter wird unter Druck stehen zum Flugzeug gefahren, - aber ehrlich, wohl ist mir nicht dabei, Brennstoff und Druckluft ist schon eine präsante Mischung.

Wasser im Treibstoff: Leute, warum hat fast jeder PKW am Treibstofffilter eine Entwässerungsmöglichkeit? Warum gibt es die Anweisung beim Vorflugcheck das Drainventil zu betätigen? "Wasser im Treibstoff ist ein bekanntes Problem das sich nicht wegdiskutieren läßt!"  Nach der Betankung zu drainen macht keinen Sinn, das Wasser soll ja die Möglichkeit haben sich vom Spritt zu trennen und abzusetzen. Wir müssen damit LEBEN, d.h. auch danach handeln.

Versteht meine Bemerkungen bitte nicht falsch, habe in 36 Flugjahren einiges erlebt und auch manchmal geschwitzt, wenn ich das Euch ersparen kann macht es Sinn.

Liebe Grüße Kurt

P.S.: Zu trocken sollte der Tank auch nicht sein ;)

8129 schrieb:
Wasser im Treibstoff: Leute, warum hat fast jeder PKW am Treibstofffilter eine Entwässerungsmöglichkeit?

Na, das halte ich aber für ein Gerücht. Ich bin fest überzeugt, dass moderne PKW am Treibstofffilter kein Drainventil besitzen, lasse mir aber auch gerne das Gegenteil beweisen.
Offensichtlich habe ich in den letzten 38 Jahren Autofahren entscheidendes versäumt!

Ab welchen Mischungsverhältnis Benzin Luft wird's tatsächlich brisant?  Wirklich brisant ist eine Mischung von 2, 13 cm³ Benzin in 20 l Luft. Also die Gefahr geht vom "leeren" Kanister aus.

Michael

Ich gehe davon aus, er fährt nur Diesel-Pkw, denn die
haben tatsächlich am Kraftstofffilter unten so ein Ventil.

Dr. Speed schrieb:
Ich gehe davon aus, er fährt nur Diesel-Pkw, denn die
haben tatsächlich am Kraftstofffilter unten so ein Ventil.

Die Rede war von Auto b e n z i n  und nicht von Autodiesel. In der Tat hat auch mein Diesel-Fahrzeug einen speziellen Treibstofffilter. Dieser wird allerdings getauscht, falls sich dort Wasser absetzen sollte, ablassen kann man da nix. In den letzen 6 Jahren aber nicht vorgekommen.
Bei Bezinern wird man solche Filter oder ein Drainventil vergeblich suchen. Wer's nicht glaubt, kontaktiere den KFZ-Meister seines Vertrauens.
Ich fliege nun mein UL seit 11 Jahren, niemals gedraint, nie Wasser im Tank, im Spritfilter oder in den Schwimmerkammern. Was mach ich nur falsch?

Michael

...öfter mal draussen tanken, wenn es regnet. ;-)

Volker

FlyingDentist schrieb:

Das Märchen vom Kondenswasser im Tank:

Da ja alles was nicht aus deinen Tasten stammt ein Märchen sein soll, hier noch eins:
Deutsche Superkraftstoffe haben einen Ethanol Anteil von 5% (!). Das ist die aktuelle Auskunft eines deutschen KFZ-Herstellers. Dieses Ethanol bindet Wasser im Kraftstoff, gibt dieses aber bei niedrigen Temperaturen schon über Null° C wieder ab.
Und die Moral von der Geschicht`: Glaube dem Autosprit ohne Wasser nicht.......

LuftVO § 1 Grundregeln für das Verhalten im Luftverkehr
(1) Jeder Teilnehmer am Luftverkehr hat sich so zu verhalten, daß Sicherheit und Ordnung im Luftverkehr gewährleistet sind und kein anderer gefährdet.....wird.

Wer die Thematik "Wasser im Flugzeugkraftstoff" einfach mit "ich tanke Autosprit" abtut, der handelt meiner Auffassung gegen diesen §. Warum sonst prüft die BFU bei ihren Untersuchungen immer den Tankinhalt und den Vergaser (wenn von den Teilen noch etwas übrig ist)? Sicher nicht, weil sie der Mär glaubt, nur Avgas könnte mit Wasser kontaminiert sein. 

Rteissen schrieb:
Das ist die aktuelle Auskunft eines deutschen KFZ-Herstellers.  

Naja, vielleicht hättest Du besser mal einen Sprithersteller gefragt. Der hätte Dir nämlich erklärt, das SuperPlus schon seit Jahren, genau wie anderes Superbenzin auch einen Anteil an verschiedenen Alkoholen von gut 35% hat. Davon sind nur max. 5% Ethanol und werden an der Tankstelle deklariert.  Dazu kommen aber noch 3% Methanol, 10% Iso-propyl-Alkohol, 10% Iso-butyl-Alkohol, 7% Tert-butyl-Alkohol und obendrauf noch 15% MTBE. Alle diese Alkohole und deren Derivate lösen Wasser und lassen es auch bei Minusgraden nicht mehr frei!

Michael

PS: Wer nix weiß, muss alle glauben!
PPS: Wenn die Löslichkeit von Wasser in Alkohol stark temperaturabhängig wäre, würden im eisgekühlten Bommerlunder immer Eiswürfel schwimmen!

Hallo, ich muss ein bischen Wasser ins Feuer gießen! ;)

Sachen gibt es, das glaubt man nicht!

Quelle: http://www.motorradonline.de/vermischtes/kroatien-wasser-im-kraftstoff/100855

Tanken in Kroatien kann teuer werden, denn gepanschter Kraftstoff kann Motorschäden verursachen. Das berichtet der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) in Wien und warnt vor »schwarzen Schafen« unter kroatischen Tankstellenpächtern, die ihr Benzin mit Wasser vermischen, um einen höheren Gewinn zu erzielen. Den ÖAMTC erreichten in letzter Zeit mehrere Meldungen von Kroatien-Reisenden, die 150 bis 200 Kilometern nach dem Tanken mit ihrem havariertem Fahrzeug liegen geblieben sind. Das verwässerte Benzin verursache besonders bei Fahrzeugen mit Einspritzanlagen und Katalysator erhebliche Schäden, so der ÖAMTC.

!!! Wer tankt schon in Kroatien !!! ???

Ich muss noch was fragen: Der Tank atmet, durch den wechselnden Luftdruck und die Entleerung, Luft (feuchte Luft) kommt rein, du steigst höher, die Wände des Tanks werden kälter, was macht jetzt die Feuchtigkeit, - sie kondensiert an der Tankwand, - wo rinnt das hin, -- ??  Alles nur Denkfehler? Wie sieht das mit dem Erdtank bei den Tankstellen aus? Haben die nicht auch eine Belüftung? Dürfen die auch atmen? Warum haben wir eine unausfliegbare Restmenge im Tank? Warum rosten Stahltanks von innen? Was macht das MTBE das durch das preiswertere Methanol bzw. Bioethanol ersetzt wurde wirklich?  Was basiert mit der (im Alkohol) gebundenen Feuchtigkeit?

 Was soll′s, ich draine weiter, - aus reiner Gewohnheit. Wie sagte mein alter Fluglehrer: "Wir brauchen keine guten Piloten, - wir brauchen alte Piloten!" Und sollte mal der Ventilator stehen bleiben, - dann fängt der Pilot zum Schwitzen an. :(

Glück ab - Gut Land

Kurt