Rotax / Jabiru

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Ich sehe eher das Problem in dem doch recht konservativen Kaufverhalten der Kunden (uns).

    Der Rotax ist nicht schlecht, da weiß ich was ich habe - auch wenn es teuer ist.  

    Wenn ich mir den typischen Piloten anschaue, dann verstehe ich diese Einstellung, obwohl ich auf der Suche nach einer Alternative bin. Die meisten wollen einsteigen und fliegen, das war's. 
    Außerdem bei den paar Flugstunden, die der Durchschnittspilot so im Jahr fliegt ist der Verbrauch ja eher nachrangig.

    Schade eigentlich, denn wenn wir weiterhin so kaufen wird sich kaum was ändern, ähnlich wie bei der GA.

    Was dabei herauskommt erinnert stark an VW-Golf fahren. Läuft problemlos, aber stinklangweilig.
  • csaba schrieb:
    Der Jabiru 4-zylinder hat schlechten Ruf gehabt, wegen nicht zuverlaessig. Ob das zuricht war kann ich nicht sagen. Aber ich vergesse nicht leicht ein Artikel aus Frankreich, ich meine von einem der ein IBIS-Canard baute mit solchem Jabiru und nur Aerger und Probleme haette.
    Sicher sind die Dings recht preiswert zu bekommen, und sie werden doch in kleinere Mengen produziert als die Rotax, und haben zudem noch weit zu reisen. Man muss aber zugeben der Motor ist auch viel einfacher, ohne Getriebe und ohne Fluessigkuehlung.
    Quatscht!: Fliege in Africa einen LSA Taildregger (360 Kg und 600 Mtow. -> der gelbe im Video KFA Explorer http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ovI7jx0yIbs) mit dem 4 Cyl Jabiru. Motor hat jetzt über 1000 Flugstunden in 2,5 Jahren bei Temp. von meist über 30 Grad hinter sich.(Kein Einzelfall) Die Kühlung, Prop. und Cowling ist halt optimal auf den Motor angepasst. 60% dieses Typs fliegen mit dem Motor. Wenn halt Firmen einfach einen anderen Motorträger und Motor (statt Rotx) einbauen, nicht ausführlich testen und sich die Kunden dann wundern das es schief geht, ist das kein Wunder. Die Jungs in Südafrika haben lange getestet und viele Props (und and der Kühlung) ausprobiert. Machen halt alles selber. Bei Rotax nimmste halt Standard (als Firma) und der Kunde zahlt.
  • Hallo Oliver,

    > Die Kühlung, Prop. und Cowling ist halt optimal auf den Motor
    > angepasst. 60% dieses Typs fliegen mit dem Motor.

    ich vermute aber, dass es dort aufgrund der Befölkerungsdichte und
    geografischen Gegebenheiten auch niemanden interessiert, dass die o.g.
    Antriebsvarianten dann nicht unter die 60dB Krachgrenze zu bekommen sind  ;-)))


    BlueSky9
  • BlueSky9 schrieb:
    Hallo Oliver,


    ich vermute aber, dass es dort aufgrund der Befölkerungsdichte und
    geografischen Gegebenheiten auch niemanden interessiert, dass die o.g.
    Antriebsvarianten dann nicht unter die 60dB Krachgrenze zu bekommen sind  ;-)))


    BlueSky9
    Aussage war ja: Motor ist nicht zuverlässig. -> Kann ich aus eigenen Erfahrungen unter schwierigen Bedingungen nicht bestätigen
    Krachgrenze ist natürlich für D ein Thema. In RSA (Südafrika) sind die Anforderungen zur Zulassung (Nachweis der strukturiellen Integrität) höher als in D.
    Kenn aber die Lärm Norm nicht. Weiss aber das die Flieger der Euro und US LSA Norm entsprechen.
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 2 Jahre.
  • Moin,
    ich hole diese alte Diskussion aus der Versenkung, weil mich interessiert, warum es kaum ULs mit dem Jabiru 2200 Motor hier in D gibt?

    Also was ist an dem Motor so schlecht?

    Für mich hat der Motor ein paar positive Aspekte:

    • Wo kein Kühlwasser drin ist, kann auch kein Wasser auslaufen oder eine Wasserpumpe ausfallen.
    • Kein Untersetzungsgetriebe, das gewartet werden will.
    • Nur ein Vergaser, die Vergasersynchronisation entfällt also.
    • Flugfertig (also mit Öl und ggf. Wasser befüllt inkl. aller Nebenaggregate) ist er leichter als ein 912 Rotax.
    • Generell einfachere Konstruktion.

    Also getreu dem Motto: Was nicht dran ist, kann nicht kaputt gehen, auch in 30 Jahren nicht!

  • An dem Motor ist nichts schlecht, lediglich nicht teilweise nicht perfekt.

    Der Motor läuft wie ein Uhrwerk, wenn der Pilot das nötige Verständnis um die Handhabung von Luftgekühlten Motoren hat.

    Ein Jabiru muss nunmal länger warm laufen als ein Rotax. Mit ca 60 Grad Öltemperatur kann ich dann starten. Was beim Rotax auch schon mit deutlich weniger Öltemp. funktioniert, aufgrund der wassergekühlten Köppe.

    Viele haben früher einfach nicht genügend kontrolliert bzw. nicht ordentlich Arbeiten am Motor ausgeführt, wie zum Beispiel ganz wichtig: Ventilspiel!

    Wenn der Motor Hydrostössel hat, entfällt die Ventilspielkontrolle / einstellung.

    Die äussere Materialvergütung der Zylinder ist nicht die beste, dementsprechend sinnvoll ist es bei längeren Standzeiten die Zylinder leicht mit WD40 zu besprühen, dann gibts auch kein Flugrost. 

    Der Jabiru ist ein fliegender Deutz Motor, läuft immer, zwar schlecht und ohne Leistung bei falscher Handhabung bzw. Wartung, ansonsten hervorragend.

    Er ist ein direkter, ehrlicher Geselle, den man deutlich spürt wenn er läuft. Ein Rotax läuft mechanisch vibrationsärmer.

    Dafür wird man mit einer tollen Leistungsentfaltung belohnt und viieeel potenzial zu "frisieren"

    Ich habe längere Zeit einen Ellison Vergaser drauf gehabt, mit Christen Ölsystem, damit war der Motor voll Kunstflugtauglich und lief klasse!

    Ausserdem ist der Klang des Jabiru ein Genuss, beim Rotax denkt man immer dass ein Küchenmixer läuft (sorry an die Rotax Gemeinde, aber Ihr wisst selbst dass er sch... kling!)

    Warum wird er also so wenig eingesetzt? Rotax hat mit der 912 Basis eine beeindruckende Maschine geschaffen, die sparsam, relativ leicht, durchdacht und vorallem leise ist. Der Rotax ist und bleibt nunmal der leiseste Flugmotor besonders der Turbomotor, den es gibt. Die Lärmunterschiede entstehen hauptsächlich beim Propeller.

    Der Jabiru ist laut, Punkt! Da gibt es nichts schönzureden. Und Lärmgrenzen sind nunmal streng bei den UL′s. 

  • Der 2200 Motor braucht beim Start 3200-3300 Umdrehungen um die erforderliche Leistung zu liefern. Die in Deutschland zulässigen Lärmwerte sind nur bei Propellerumdrehungen unter 2900 Rpm einhaltbar. Wenn man die Drehmomentkurve betrachtet, liegt man dann unter 70 PS. Viel wichtiger ist aber der gewaltige Drehmomentunterschied.
    Daher ist der 2200 Motor im Gegensatzt zum 3300 (6 Zylinder) für deutsche ULs nur in Ausnahmefällen geeignet.
    Der 3300 hat aber dann wieder ein Gewichtsproblem. Daher ist das ein toller Motor, passt halt nicht für UL Bedingungen.
    Ich habe Ihn unter härtesten Bedingungen (Dichtehöhe und Temperatur) in Afrika schätzen gelernt.

  • Moin,


    Rotax hat bislang gezeigt, dass sie den Markt gut versorgen können. Dies ist evtl. der Grund für viele Hersteller, ein schnell verfügbares Produkt zu verwenden, bei dem sowohl die Ersatzteilbeschaffung als auch die "Erprobung" auf Grund der vielen verkauften Exemplare belegt werden kann.

    Der Rotax ist auch in fast jedem UL einsetzbar. Genau durch die Nachteile welche für andere Motorenhersteller als Vorteile gezählt werden. Durch dessen Wasserkühlung (mehr Gewicht, Schlauchschellensammlung) und Getriebe (mehr Gewicht) ist der Motor für jegliche Einbauvariante als auch für die meisten am Markt erhältichen Propellerhersteller interessant.

    Der Jabiru benötigt einen fachmännischen Einbau und eine gute Abstimmung mit der Cowling zwecks notwendiger Kühlung. Ebenso natürlich der Leistungsverlust wegen der heruntergehungerten Drehzahl durch die in D-Land gewünschte Lärmgrenze.

    Was auffällig ist, der Rotax wird als lauter empfunden als andere Motoren. Unser Gehör stört sich weniger an 3000 U/min als an 6000 U/min. Die hohen Drehzahlen versetzen uns unterbewusst in Stress. Jedoch kann das natürlich kein Lärmmessgerät anzeigen. Daher "hinkt" für mich die Lärmmessung. Hört Euch mal die Rotax-Kisten an und wie laut z.B. tatsächlich Gyros sind. Selbst mich "nerven" irgendwann Platzrundenschrubbende Gyros mit dem von ihnen verursachten Geräuschen.

    Ein vielleicht nachvollziehbares Beispiel für empfundene Drehzahlen sind für mich Motorräder. Die Joghurtbecherfraktion welche mit dem 2. Gang auf über 100 beschleunigen...sägen mir an den Nerven. Der V-Motor welcher mit offenen Tüten durch den Ort ballert, empfinde ich trotzdem als weniger störend. Und wenn wir mit unserer Guzzi irgendwo durchfahren treffen wir auf lächelnde Gesichter. Als ich noch Kawa gefahren bin hat man mir mal einen Besen hinterhergeworfen... weil mit 2. Gang.... na ihr wisst schon...

    Und wir fliegen von daher natürlich einen Jabiru 2200. Ohne Ölkühler. Ohne grenzwertige Temperaturen und leider mit heruntergehungerter Drehzahl. Aber der Sound ist endgeil! Wird uns auf jedem Flugplatz bestätigt. Eingebau  inkl. Kühlungskonzept für die Cowling durch Bryan Franken in Strausberg bei Berlin. 

    Wenn ein Drache steigen will, muss er gegen den Wind fliegen.

  • Rein optisch sieht der Jabiru aus, wie ein richtiger Motor. Einfach schön.

    Packt man den Rotax daneben, dann kommt mir der wie eine Kabelbinder- und Schlauchschellensammlung vor.

    Schön geht anders.

    Über den Sound gibt es keine zwei Meinungen. Da klingen wassergekühlte immer besch...... als Luftis. Siehe schon 911er Porsche.

  • Unten ist die tatsächliche Dauerleistung

    http://www.jabirucrash.com/

Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
55.6 %
Ja
44.4 %
Stimmen: 133 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 11 Besucher online.

Anzeige: EasyVFR Anzeige: EasyVFR