Ein paar Gedanken zur Zusatzpumpe

Forum - Technik & Flugzeuge
  • ... kleine Ergänzung:

    in einigen UL wird auf die Rücklaufleitung gänzlich verzichtet.
    Das funktioniert auch, denn nichts anderes gab es in der guten, alten Vergaserzeit im Automobilbereich.
    Die Schwimmernadelventile sind dort, wie auch beim Rotax, für den Druck ausgelegt.

     ... schaut Euch das mal bei ′nem alten Käfer oder Kadett an:
    eine Pierburg-Pumpe und kein Rücklauf zum Tank.

    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Wie auch bei allen alten Mopeds. Der Kraftstoff ist mittels Schwerkraft zur Schwimmerkammer geflossen. Dort hat der Schwimmer+Schwimmernadel dafür gesorgt, dass immer schön die gleiche Menge Sprit und damit immer der gleiche Druck und damit immer die gleiche Kraftstoffmenge bei gleicher Drosselklappenstellung geflossen ist - egal wie voll der Tank war.  Es gab keinen Rücklauf. Nur lag dort der Druck bei vielleicht 0,02-0,03 Bar und nicht 0,4 Bar.  

    Was mich am Rotax-′Schaltplan′ etwas irritiert ist die Drosseldüse. Ist das wirklich nur eine Düse mit definiertem Querschnitt? Oder ist in dem Ding ein mechanischer Druckregler versteckt, der den Kraftstoffdruck nach oben hin begrenzt? 
  • Chris_EDNC schrieb:Rueckschlagventil wuesste ich jetzt auch nicht, an welcher Stelle man im Leitungsystem das warum braucht.
    Jetzt weiss ich es. ;)





    Chris
  • Das Rückschlagventil funktioniert analog zu den Bypassventilen in den speziellen Rotax Ölfiltern.


    Ventil muss man hier wörtlich nehmen und dem Mechanismus mehr als eine digitale Funktion zurechnen. Die Querschnittsvariante wirkt ja logischerweise in beide Fließrichtungen, so dass der Bypass seine ihm zugedachte Funktion, nämlich die ausreichende Spritzufuhr bei blockiertem Pumpenweg sicherzustellen, nicht im möglichen Umfang erfüllen kann.


    Michael


    PS: Danke BigMac!!

  • Hallo!

    > Ventil muss man hier wörtlich nehmen und dem Mechanismus
    > mehr als eine digitale Funktion zurechnen.

    aha...      ;)))


    >  nämlich die ausreichende Spritzufuhr bei
    > blockiertem Pumpenweg sicherzustellen

    richtig - aber die Frage lautet doch:
    warum sollter gerade der Pumpenweg blockiert sein??
    m.E. sehr unwahrscheinlich....


    Deshalb...

    > wie immer ist eigentlich alles in den Rotax Dokumentationen nachzulesen:


    ...ganz Typisch - wie Vieles, was wir hier so treiben - viel zu komplex
    und aufgeblasen.

    Seit vielen 100000 Stunden genügen in unseren Fliegerchen
    (mit den Tanks hinten im Rumpf) genau 3 Zusatzbauteile:

    - ein Filter (und ja - die guten alten KFZ Papierfilter funktionieren hervorragend!!)
    - ein Benzinhahn.
    - eine vom Druck passende(!) e-Zusatzpumpe.

    Das bauen wir einfach alles in Reihe hintereinander vor die mechanische
    Pumpe des 912ers.

    Es funktioniert prima ohne Rücklaufleitung, Druckreduzierer, Flux Kompensator,
    Rückschlagventil oder sonstigen Zauber...

    Und wenn es so gemacht ist, dann dient "das Einschalten der el. Zusatzpumpe"
    auch nicht nur "der Gewissensberuhigung"    :-)))


    BlueSky9

    P.S. wir haben immer noch nich erfahren, wer den Quatsch bei Michael eingebaut
    hat - oder ob es doch eine Bypass-Reduzierung gab und damit die e-Pumpe
    so natürlich Wirkung hatte ;-)
  • BlueSky9 schrieb:
    P.S. wir haben immer noch nich erfahren, wer den Quatsch bei Michael eingebaut
    hat - oder ob es doch eine Bypass-Reduzierung gab und damit die e-Pumpe
    so natürlich Wirkung hatte ;-)

    Das wirst Du genauso wenig erfahren wie ich selbst. Ich habe den Flieger nämlich mit 480 Stunden gekauft und quasi total zerlegt und wieder aufgebaut. In der Bypass-Leitung war möglicherweise ein Reduzierstück drin. Ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern, das ist über 9 Jahre her, aber ich glaube eher nicht.


    Nichtsdestotrotz hat das Rückschlagventil eine bessere Funktion, da bei Blockierung des Pumpenweges quasi keine Durchflusseinschränkung besteht.


    Michael

  • Kommt wahrscheinlich auch drauf an, welches Pumpenprinzip vorliegt. Es wäre durchaus denkbar, dass einige Pumpen zu wenig oder gar keinen Sprit mehr durchlassen, wenn sie stehen, weil z.B. die Sicherung durchgebrannt ist oder die Batterie leer. In dem Fall saugt sich die mechanische Pumpe den Sprit über den Bypass durch das Rückschlagventil. 
    Aber nochmal zur Drosseldüse im Rücklauf: Wie funktioniert die genau? Nur durch die Querschnittverengung? Wenn die Pumpe aus irgendeinem Grund deutlich mehr Sprit fördern wollte, würde der Druck trotz einer Reduzierdüse ansteigen. Würde der Druck aus irgendeinem Grund abfallen, z.B. weil der Motor bei Vollgas annähernd so viel Sprit brauchen würde, wie die Pumpen liefern, würde die Reduzierdüse die ja immer noch offen ist den ohnehin schon geringen Druck weiter reduzieren, was ja eigentlich nicht gewollt ist. Ein einfacher Druckregler wie im folgenden Bild wäre hier sinnvoller. Der macht nur auf, wenn der Druck höher ist, als die Federkraft der Spiralfeder in rechten Teil. 

  • Moin,


    ich würde die sache mit der Pumpe und der Installation nach ROTAX Handbuch nicht einfach abtun mit dem Kommentar "haben wir immer schon so gemacht". Wenn man eine Sache lange genug falsch macht, dann heisst das deshalb nicht, dass das ok ist. Kleine Kostprobe?


    Also ich hatte bei unserer Test- und Einfliegerei bereits kaputte mechanische Pumpen. Eine davon resultierte in Motorausfall, war aber dank der elektrischen Zusatzpumpe in den Griff zu bekommen. Elektrische Pumpen können ebenfalls kaputt gehen. Hab ich auch schon gehabt, eine sogar vorletzte Woche. Wie die blockieren kann? Wellenbruch, Bruch des Pumpenrädchens, etc. Da kann man sich einige Failure Modes vorstellen. Meistens geht aber nur der Elektromotor kaputt und die pumpt halt nicht mehr.


    Dampfblasenbildung hatte ich auch bereits. E10 Brühe getankt, bissl Wasser im Sprit gehabt, schön hoch geflogen, schön gewesen, el. Spritpumpe nicht eingeschaltet. Öggel öggel, kotzkotz. Da schaust du kariert, ich verspreche es dir.


    Der 912er funktioniert i.d.R. super, ich will keinen anderen Motor haben. Aber sowohl ROTAX als auch wir Flugzeugbauer lernen über die Jahre dazu, finden neue Dinge heraus und ändern deshalb unsere Anweisungen (sprich: Handbücher). Ich finde das nicht viel zu aufgeblasen, sondern einfach nur normal. Im Amtsdeutsch sagt man dazu "Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit". Schön, dass es sowas gibt.


    Merke: es tut ziemlich weh, wenn man ne Aussenlandung machen muss und da ist grade kein abgeerntetes Getreidefeld. Und teuer wird es dann auch. So ne Pumpe mit Bypass und vernünftigem Rücklauf ist dagegen recht preiswert. Das ist wie mit den ganzen Airbags in meinem Auto: ich weiss, dass da ne ganze Menge von eingebaut sind. Ich will keinen davon sehen, aber schön, dass die da sind. Gutes Gefühl.


     


    Nx für ungut
    Keep ′em flying


    Christian

  • Hi Karl-Alfred,


    ja, die Druck"regulierung" funktioniert nur über einen verengten Querschnitt. Das funktioniert leidlich gut. Beim einfliegen muss man manchmal die Düse ändern, weil die Pumpen ja doch Toleranzen haben (eine pumt mehr, eine weniger). Die Notwendigkeit eines echten Druckreglers hat sich noch nicht ergeben. Positiver Nebeneffekt der Düse: ist billig und kann nicht kaputt gehen.


    Aber du hast Recht: der Spritdruck ändert sich je nach Fördermenge. Der ändert sich auch durch ein- oder ausschalten der elektrischen Spritpumpe. Am liebsten würde ich de ganzen Spritdrucksensoren aus den Flugzeugen verbannen. Wieso? Nun der Pilot hat ne Anzeige und hat keine wirkliche Möglichkeit, auf den angezeigten wert Einfluss zu nehmen. Und nen Ausfall der Pumpe merkst du eher am Motorlauf als am Spritdruck (wenigstens quäkt das Dynon und weckt einen).


    Christian

  • Christian, ich vermute, dass einigen der funktionale Sinn des Rückschlagventiles im Bypass noch nicht so richtig klar ist. Es scheint noch nicht ganz klar zu sein, dass die E-Pumpe den Sprit durch den Bypass direkt wieder in den Tank pumpen würde, wenn im Bypass kein Rückschlagventil wäre. Ohne Rückschlagventil müsste man auf den Bypass verzichten, was nur dann ginge, wenn die Pumpe einen genügend kleinen Strömungswiderstand hätte, wenn der Pumpenmotor stehen bleibt. Das scheint nicht immer gegeben zu sein. Dadurch müsste die mechanische Pumpe noch stärker saugen, was die Gefahr der Dampfblasenbildung erhöhen würde. 

    Edit: Das mit der Drosseldüse habe ich jetzt verstanden. Ist so ein Art Einfachst-Druckregler, der Schwankungen nicht komplett ausregelt sondern nur die Amplituden dämpft. 
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