Auflagen Echo-Auflastung?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo, Kollegen!


    Mich würde mal interessieren, was die Voraussetzungen sind um ein UL als Echo zulassen zu können? Fallen dann auch die gleichen Auflagen an wie für ein normales Echo-Flugzeug? Also sprich, sind die unkomplizierteren Schritte von einem UL dann zunichte?

    Es ist nämlich so; unser einzigstes UL wird im Zuge eines Rollunfalles eines Schleppflugzeuges verkauft. Dafür soll ein neues her, mit Schleppkupplung. Nun überlegt aber der Verein ob dann nicht das baugleiche Flugzeug mit einer 600Kg Zulassung beschafft wird, was für mich als ULer bedeutet das ich entweder den Platz wechseln darf, oder den PPL-N machen "muss". Was ich unnötig kompliziert finde, da für meine Spass-Fliegerei der SPL völlig ausreichend ist, schon alleine aus Kostengründen.
  • Hallo Fliegeraas!

    Ich glaube nicht, dass es eine einfache Möglichkeit gibt, ein UL als Echo zuzulassen. Soweit ich weiss, können Echos nur von zertifizierten Betrieben gebaut werden.

    Der Unterschied ist nicht, dass das fertige Produkt anders zugelassen wird, sondern zertifizierung als Echo ist bereits Teil des Baus der Maschine. Ein zertifizierter Luftfahrtbetrieb kann nicht zertifizierte Produkte verkaufen (siehe Rotax, den Motor gibt es in einer teureren, zertifizierten Version für Echos oder in einen nicht zertifizierten Version für ULs). Umgekehrt kann ein nicht zertifizierter Betrieb kein zertifiziertes Produkt produzieren.

    Wenn eine Maschine als Echo zertifiziert ist, dann hat die Wartung leider nichts mehr mit dem UL zutun. Du darfst als nicht zertifizierter Wartugsbetrieb dann noch den Ölstand checken, Luft in die Reifen füllen und die Scheiben putzen... :-(

    Und zum Fliegen brauchst Du dann auch einen PPL.

    Tilbo
  • Hallo, Tilbo!


    Bei dem Muster handelt es sich um eine WT-9 Dynamic, die dann als Schlepper neu bei Aerospool bestellt wird. Also ein zertifizierter Hersteller.

    Der Verein wird aber die Echo-Zulassung nur nehmen, wenn der Flieger noch die Vorteile als UL hat, gerade was die Wartung angeht. Ist das dann aber genauso umfangreich und bindend wie bei jedem anderen Echo, dann hat sich das (hoffentlich) erledigt.

    Das hab ich mitbekommen, das ich dann den PPL machen müsste. Aber genau das will ich nicht, für meine Fliegerei ist der SPL völlig okay. Im Moment. Irgendwann gibt′s vllt. mal ein Upgrade, aber momentan hätte ich keine Lust die Ausbildung zu unterbrechen, auszusetzen oder den teureren PPL zu machen, nur um weiterhin am Platz zu fliegen - mit dem Muster das ich ja jetzt bereits in der UL-Ausbildung fliege. Ist ja nochmal der Witz: um genau das gleiche Muster weiterhin zu fliegen eine andere Lizenz machen zu müssen.

    Deshalb finde ich es nicht schade wenn das UL als Echo wie eine normale Echo gehändelt wird. Dann bleibt′s hoffentlich weiterhin bei einer Mike. Das ich später als SPL auch eine Schlepplizenz mache, da bin ich interessiert. Aber eben nicht an einem PPL für dasselbe Muster.  :-/



    Schönen Gruss,
    Tobi
  • Also einmal als MIKE gekauft , wird es nie ein Echo werden, absolut unmöglich!Ausnahme: der Flieger hate von vornherein die Zertifizierung schon beim Bau durchlaufen und Dokumentiert. Aber ganz selten. Sobald da ein Echo drauf steht, hat man die Vorteile des Mike verloren. Naja nicht ganz, man hat mehr Zuladung, was aber schon alles ist.
    Gruß aus dem Lazarett 
    Carlson
  • Sie soll gleich als Echo bei Aerospool bestellt werden. Keine nachträgliche Auflastung, sondern schon als Echo vom Band. So zynisch es klingt; aber wenn die Auflagen dann auch dem einer gewöhnlichen Echo-Klasse entsprechen soll′s mir recht sein; sonst könnte ich nämlich meine SPL-Fliegerei vergessen, zumindest an dem Platz.

    Gute Besserung, Carlson!
  • Carlson hat schon die richtige Antwort gegeben. Ist der Flieger Echo zugelassen brauchst du um ihn zu fliegen einen PPL, auch wenn es den vermeintlich gleichen Flieger als UL gibt. Das heisst in deinem Fall das du diese Maschine nicht fliegen darfst.

    Richtig ist auch das aus einem Mike registrierten UL niemals mehr ein Echo zugelassenes Flugzeug wird. Der Grund wurde auch bereits richtig benannt und liegt in der Zertifizierung des Geräts. Nicht nur des Hersteller sondern auch die Dokumentation dieser speziellen Baunummer muss der Zertifizierung entsprechen. Zudem unterscheiden sich die Mike und Echo Versionen des gleichen Fliegers im Detail was dem unbedarften Betrachter wohl nicht klar ist.


  • Hallo Fliegeraas,



    Wir haben seit über drei Jahren eine Dynamic als
    Vereinsflugzeug und sind immer noch begeistert, auch wenn sie für manche
    Piloten etwas anspruchsvoll ist. Als Schleppmaschine habe ich sie live
    bei den Weltmeisterschaften in Prievidza, dem Aerospool Werk, bewundert. Selbst
    DoSi’s mit Wasser waren keine Herausforderung.



    Zu deinem Thema:



    Mir wurde im Werk in Prievidza
    gesagt, dass es neben vielen Papieren und dem zertifizierten Motor nur einen vereinzelt
    vorkommenden Unterschied zwischen der MIKE und der ECHO Version gibt……..



    Die Rettung kann entfallen!!!





    Ein Weg die Dynamic legal über 472,5 Kg MTOW, in ihrem Fall
    bis zu 6000 Kg, selbst zu warten und damit ähnliche Betriebskosten wie die
    UL-Version zu erreichen, ist eine Zulassung als Experimental ECHO Flieger.



    Der Zulassungsweg ist aber recht aufwendig. Die Oskar
    Ursinus Vereinigung hilft mit sehr viel Fachexpertise.



    http://www.ouv.de/ouv/wp-content/themes/awake/styles/ouv/pdf/zulassung.pdf



    Ist hier im Forum auch schon Thema gewesen.



    Für dich wäre dieser Weg mit neuer Ausbildung und neuem
    Schein verbunden.



    Ein anderer Weg führt e.v. über eine ELA Zulassung.

    Was da
    zu Zeit gilt und geht kann ich nicht beurteilen.

    Mein Resümee hierzu ist „abwarten,
    alles noch in Bewegung“





    LG





    Chris

  • Hallo, Chris, danke sehr für die ausführliche und hilfreiche Antwort!


    Da bin ich ja schlauer und es lässt hoffen das es weiterhin bei der Mike bleibt.  :-))  Ich möchte nicht auf PPL-N rüsten nur um nach wie vor dasselbe Muster zu fliegen. Klar hab ich dann am Platz mehr Auswahl, brauche ich aber momentan nicht.

    Auch hoffe ich, das es nach wie vor bei einer WT-9 bleibt, das steht auch noch offen. Dabei ist sie, zu Recht, sehr geschätzt. Auch von alten Echo-Hasen. Den Flieger später mit SPL und Schlepplizenz zu fliegen, genügt meiner momentanen fliegerischen Vorstellung. Aber das habe ich am Verein nicht zu entscheiden.  ;-)

    Mal sehen, wie′s wird.



    Gruss,
    Tobi
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 3 Monate.
  • Hallo, Kollegen!


    Ich kram den alten Thread mal wieder raus. Wir hatten die Tage Vereins-Sitzung. Das neue Fliegerchen ist bestellt, und: es wird tatsächlich eine WT-9. Eben, um auch die segelnden Kameraden günstiger in die Luft zu bekommen. Find ich klasse, denn dann kann ich nicht nur damit um den Kirchturm fliegen, sondern auch mittelfristig mit der WT-9 für die Kameraden arbeiten und bin dann halt mal an Tagen kein Spassflieger, sondern der Liftboy. Und das mit derselben Lizenz. Obendrein bringt das Erfahrung.

    Gibt es Voraussetzungen für die Schleppberechtigung, wie ein gewisser Mindeststundensatz um diese zu machen?
  • Hallo Fliegerass,

    erst mal Gratulation zu der Entscheidung. Ich bin sicher, dass Du viel Spaß mit der neuen Maschine haben wirst!

    Inhaltlich wurde ja schon alles gesagt. Ich habe mich inzwischen aber zufällig mal mit einem Mann von Flightdesign zum Thema Mike und Echo unterhalten (die CT kann man ja auch als beides zulassen). Der hat gesagt, dass die Musterkonformität der springende Punkt ist. Wenn die Maschine erst mal als Mike geflogen ist, dann kann die Musterkonformität nicht mehr garantiert werden. Man kann eine Mike ja schließlich legal selber warten, was bei einer Echo ein zertifizierter Berieb machen und dokumentieren müßte. Aus diesem Grund gibt es von Mike keinen Weg "zurück" zu Echo.

    Anders rum ist das zumindest theoretisch denkbar. Erlebt hätte er das aber auch noch nicht.

    Gruß, Tilbo
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