kleines Hallo und kurze naive? Motorfrage

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Ich zitiere mal wikipedia zum Thema "Flugmotor":

    Aufgrund der Einsatzbedingungen werden von einem Flugmotor höchste spezifische Literleistung bei günstigem Leistungsgewicht verlangt. Dabei sollte er einen geringen spezifischen Kraftstoffverbrauch aufweisen und unbedingt zuverlässig sein.


    Diese sich widersprechenden Anforderungen, die geringen Stückzahlen,
    hohen Entwicklungskosten und gesetzlichen Nachweispflichten (Zertifizierung)
    führen dazu, dass zahlreiche Flugmotoren seit Jahrzehnten praktisch
    unverändert gebaut werden. Die aktuellen Flugkolbenmotoren, besonders
    der beiden großen US-amerikanischen Hersteller Lycoming und Continental, entsprechen heute noch größtenteils dem technischen Stand der frühen 1960er-Jahre. Mittlerweile werden neben Vergasern auch Einspritzsysteme
    verwendet. In den kleinsten Leistungsklassen bis höchstens 50 kW sind
    für Ultraleichtflugzeuge und für motorisierte Segelflugzeuge Zweitaktmotoren üblich.

    Das ist meistens das größte Problem... wenn ich bedenke, dass aktuelle KFZ-Motoren mit 1.4 Litern Hubraum bei 170 PS 300.000 km durchhalten ist die Standfestigkeit nicht das Problem - sondern die teure Entwicklung und Testphase.

    Aber das kommt noch :-)

  • QuaxC42 schrieb:

    Der Markt ist auch so klein das da kein anderer noch rein kommt.

    Vergiss es.

    Das hat man mir damals auch gesagt, als ich das ulForum gründen wollte. "Die UL Flieger brauchen sowas nicht!" hieß es. "Die wollen fliegen, nicht surfen". Das nur mal so am Rande. Ich denke schon, dass es einen Markt gäbe.
  • Hallo!

    > wenn ich bedenke, dass aktuelle KFZ-Motoren mit 1.4 Litern
    > Hubraum bei
    170 PS 300.000 km durchhalten ist die
    > Standfestigkeit nicht das Problem

    Die Standfestigkeit ist (fast) das einzige Problem.

    Vergesst doch mal die angegebenen Maximalleistungen!

    Ein PKW-Motor liefert im *Durchschnitt* keine 20PS
    Abgabeleistung, während wir damit über die Strassen rollen.

    Als Flugmotor müsste der o.g. Motor über *Stunden hinweg*
    über 120 PS Leistung abgeben - Das wird er nicht lange schaffen.

    Ein einfacher Mittelklasse PKW kommt mit 120PS ca auf 200 km/h Vmax.

    Ein 5h Flug wäre für den Automotor eine *Dauer-Vollgasfahrt*
    von Frankfurt nach Nizza ... Ohne einmal auch nur den Fuss
    vom Gas zu nehmen...

    Schafft der das???  2000 Stunden lang???


    (Nebenbei bezweifle ich, dass diese albernen Downsize-Motoren
     selbst im PKW im Schnitt auch nur 100.000 km erreichen ;-)))
    (Aber das ist ein anderes Thema)

    BlueSky9
  • BlueSky9 schrieb:
    Hallo!
    ...
    Die Standfestigkeit ist (fast) das einzige Problem.
    ...

    BlueSky9
    Guten Morgen!

    Das ist ja mal eine kühne Behauptung!
    Vielmehr ist das Gegenteil richtig, die Standfestigkeit das geringste Problem.

    Die Belastungen für einen Automotor sind teilweise höher als für einen Flugmotor. Zum Beispiel hier:

    1) Häufige Anlassvorgänge (beim Start hoher Verschleiß wg. fehlenden Öldrucks)
    Hingegen Flugmotor: Ein Startvorgang für längere Betriebszeit, zudem wird vorm Start der Motor durchgedreht, was zur Füllung der Ölkanäle durch die Pumpe führt --> Öldruck liegt schneller an.

    2) häufige Lastwechsel (Leerlauf-Stadtverkehr-Überholvorgange-Beschleunigen)
    Flugmotor: außer bei Start gleichmäßige Leistungsabgabe = materialschonend

    3) Kraftspitzen, Schubbetrieb (Kraftschluss Straße-Rad-Getriebe-KW-Pleuel-Kolben)
    Flugmotor: geringe Krafteinwirkung von außen, Luftschraube bewegt sich "frei" im "Luftpolster"


    Viele Automotoren wurden erfolgreich für die leichte Fliegerei abgewandelt, z.B. Sauer, Limbach, Great Plaines (alle auf VW Boxer-Basis), BMW, Visa, Nissan Ma12 usw. und zwar in zig verschiedenen Mustern.

    Eine Vielzahl von Problemen traten dabei auf, z.B.:
    Vergaserprobleme (Vereisung, wechselnde Dichtehöhen, Gemischbildung und Sicherheit bei besonderen Fluglagen)
    Vibratonsprobleme (Motorbefestigung, Auspuff, Zelle),
    Kühlungsprobleme (Luftführung),
    Probleme mit Getrieben, hohen Gewichten, umgebauten LiMas und Anlassern, Abgasführung, aufwendigen Anpassungen von Gestängen, Kühlschläuchen, Bowdenzügen usw. usw. (man glaubt gar nicht, was alles bedacht werden muß),
    Probleme mit der Zuverlässigkeit der Umbauten usw...

    Standfestigkeit war dagegen kaum Thema.

    PKW-Motoren sind in der Regel Vollgasfest. Stundenlange Autobahnfahrten knapp unterhalb "Vollgas" sind kein Problem.
    Richtig ist allerdings auch deine Anmerkung, daß bei gemütlicher gleichmäßiger Autofahrt sehr wenig Leistung erforderlich ist.


    So, jetzt bitte Wetter-Daumen drücken: Erst Flohmarkt, dann Flugplatz, dann Strand!

    Schönes Wochenende

    Stefan
  • hob schrieb:

     um Bleidiesel herum:


    http://www.takeoff-ul.de/



    Gruß hob

    VOLLTREFFER!

    Genau von DIESEM Getriebe war meine Rede.

  • Hallo Stefan,

    > Vergaserprobleme
    > Vibratonsprobleme
    > Kühlungsprobleme
    > Probleme mit Getrieben

    Du hast natürlich vollkommen recht - die sog.
    Systemintegration ist niemals einfach und bietet
    fast immer endlose Quellen für Fehlfunktionen.

    > Standfestigkeit war dagegen kaum Thema.

    richtig: *war* !  :)))


    > PKW-Motoren sind in der Regel Vollgasfest.
    > Stundenlange Autobahnfahrten knapp unterhalb "Vollgas" sind kein Problem.

    Das ist leider lange her.
    gerade PKW Motoren sind heutzutage so dermaßen
    Einsatz-Bereichs-über-optimiert, dass ich davon keinen
    in meinem Flieger haben möchte.

    Jedes Einzelteil ist "runteroptimiert" auf eine ganz
    bestimmte Zyklenfestigkeit und vorbestimmte MTBF.

    Ein moderner Automotor ist quasi in seiner Gesamtheit
    ein konstruktiv Einsatzzeit begrenztes Wegwerfobjekt.

    (Und zu schwer sind sie i.A. auch noch ;-)

    BlueSky9

     
  • BlueSky9, hast du für deine Behauptungen tatsächliche Anhaltspunkte? Außer eben diesen Behauptungen lese ich leider keine stichhaltigen Beweise für deine Thesen, dass heutige Automotoren nicht dieselbe Standfestigkeit haben sollten wie noch vor ein paar Jahren/Jahrzehnten...

    Deine Vorbehalte gegenüber Downsizing in allen Ehren, aber meine persönliche Erfahrung mit Downsizing-Motoren und deren Standfestigkeit (und glaub mir, die hab ich als Autoverkäufer, der sich mit Leasing-Rückläufern mit 150.000 km und mehr herumschlagen muss, mehr als genug ;-) ) sind alles andere als schlecht - die Motoren eignen sich weder besser noch schlechter für große Laufleistungen als deren längerhubige Vorfahren. Das einzige Bauteil, das einfach ein bisschen mehr Pflege benötigt, ist der Turbolader, aber auch der hält bei sachgemäßer Behandlung locker über 200.000 km.

    Und wenn ich sehe, wie ich die A3 zwischen Köln und Frankfurt (solange noch keine Baustelle war *grummel*) mit Vollgas runtergebügelt bin... eine Stunde komplettes Vollgas - außer bei Montabaur :-D Da kann mir keiner was über Vollastfestigkeit erzählen... und überleg mal: Außer beim Starten läuft die Kiste ja auch fast nie auf Vollast, und 75% sind wirklich für JEDEN Motor problemlos...

    Bei der Entwicklung neuer Motoren werden jedenfalls bei einem namhaften deutschen Hersteller zehn Motoren gleichzeitig bei Vollast (!!!) 300.000 km ununterbrochen laufen gelassen; erst nachdem ALLE dieser Testmotoren diesen Zyklus ohne auch nur einen Ausfall bestanden haben, geht so ein Motor in Serie... und das beruhigt mich doch sehr :-)

    In diesem Sinne, happy heizing!

    Grüße, Toby
  • ...hinzuzufügen wäre noch das - ist übrigens Mist das als Fußgänger einzuwerfen, aber was solls - meines Wissens nach Vollast fast nur beim Start angesagt ist und ansonsten im Regelfall Reiseleistung von ~65 % anliegt oder? I könnt jetzt mal keck behaupten wenn ich über die Bahn blase ein paar Stunden lang mit 180-200, ab und an auch mal 250 liegen auch min 65% an :) Passiert aber nicht (mehr) allzuoft.




    Jabiru mag eine Alternative sein.




    Gewerblich Motoren oder Umrüstkits basteln ist sicher eine sehr heisse Nummer.
    Mir schwebt da eher sowas vor wie ein Zusammenschluss einiger Leute die Ahnung und/oder Motivation haben, evtl. als Verein, die im Eigeninteresse eine nachhaltige Lösung mit alternativen Motor(welcher auch immer) entwickeln und die die Informationen und Bezugsquellen nach "Projektende" gut dokumentiert der Allgemeinheit zum Nachbau zur Verfügung stellen. Eine Art "Open Source" Entwicklung. Passiert in der It ständig ;) DIY.


    Das Entscheidende wäre, auch wenn die entwickelte Lösung fantastisch & hervorragend funktioniert, das man eben nicht als "Gewerblicher" in der Haftung steht. Irgendeinen gibt es der seinen Motor mit Altöl füllt und dann erstmal versucht den "Hersteller" zu verklagen - weil er zu dämlich war & einen neuen Motor will oder oder oder. Sowas braucht bei einem solchen Projekt keiner - Zeit und Geld für so Geschichten nicht vorhanden. Und machen wir uns nix vor - solche Leute gibts doch (leider) immer.

    Ich persönlich würde mich nach 20 Jahren zum Teil ausschließlichem Motorradfahrens ohne nennenswerte Panne bedenkenlos einem bayrischen oder japanischen V4 anvertrauen. Und wie schon anfangs geschildert scheint auch eher das Problem in der Zuverlässigkeit der Umbauten zu liegen. Eigenes angeflanschtes Untersetzungsgetriebe z.B. ist keine 300000 km Vollast mit dem spezifischen Motor getestet...könnte sich vermutlich auch kein Mensch leisten, solche Testläufe... da seh ich eher das Nadelöhr als in der serienmäßigen Standfestigkeit der Motoren.
  • Also, das würde mich auch mal interessieren... Woher nimmt Bluesky diese Aussagen?

    Ich fahre seid 22 Jahren Leasingfahrzeuge. Wenn meine Wagen zurückgehen haben die im Schnitt nach 2-3 Jahren um die 125.000 - 140.000 Kilometer auf dem Buckel. Früher auschliesslich Benziner, seid 10 Jahren nur noch Diesel.

    In der "Vor" Diesel Aera hatte keins meiner Firmenfahrzeuge unter 150 PS. Ich war im Aussendienst tätig und habe gesamt Deutschland befahren.  Dabei waren mehrfere hundert male Vollgasorgien jenseits einer Stunde drin.

    Ich fahre nur "Digital", Vollgas da wo geht und erlaubt ist. Für die Linksdrängler Pauschalisten mein Punktestand in Flensburg ist seid einige Jahren bei "0" Man kann auch in Deutschland schnell legal fahren.

    Heute fahre ich nur noch Diesel. Alle jenseits der 150PS. Aktuell ein 5er mit 184 PS.

    Alle Diesel habe ich mehrfach Vollgas "getestet" mein Rekord von Hannover bis Düsseldorf liegt bei 1:45. Gestört nur durch einen Linkspenner und eine Baustelle bei Oberhausen Sommer 2011 Abfahrtszeit 21:00 in Hannover.
    Sonst wären es evtl. 1:40 geworden....

    Wie man dann sagen kann das solche Motoren nur mit "20PS" vor sich hin tuckern ist mir schleierhaft......

    Also einen Schnitt von 193 km/h Wenn das nicht Dauerlastfest ist dann weis ich nicht worüber wir hier reden.

    Evtl. kennt Bluesky nur pre 70er Renault ?? oder British Elend ähh wollte sagen British Leyland.....


    Es erübrigt sich zu erwähnen das ich in 22 Jahren bei ca. 2,9 Mio unfallfrei gefahrenen Kilometern, NIEMALS nur einen einzigen technischen Defekt an irgendeinem meiner Firmenfahrzeuge hatte.
    Und ihr könnt mir glauben das ich in meiner "Sturm und Drangzeit" das Material nicht geschont habe. Ich erinnere mich lebhaft an meinen ersten Opel Astra GSI. Ohne Spoiler oder so nen Quatsch. Einfach nur viel Leistung (150 PS) für damalige Verhältnisse. Das Ding ging 245km/h ohne Rückenwind. Selbst der Motor (Kenner wissen das der 2.0l GSI Motor eins der besten 2l Treiblinge waren die je gebaut wurden) hat nicht einmal gemuckt. Dafür habe ich 5 komplette Bremsscheibensätze in 3 Jahren "zerschmirgelt....." Die waren eher das Problem bei der leistung.....


    Dagegen ist ein Rotax Motor Technik aus der Spielwarenabteilung.....
  • Toller Hecht!!!
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
54.5 %
Ja
45.5 %
Stimmen: 121 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 36 Besucher online, davon 1 Mitglied und 35 Gäste.


Mitglieder online:
slintes 

Anzeige: EasyVFR Anzeige: EasyVFR