Hallo Zusammen,
I bin der Thomas, beschäftige mich mit Informatik, Motorrad + Bootchenfahren, ferner Modellfliegen & lese hier schon eine ganze Weile mit - ist recht erhellend und unterhaltsam. Ich habe vor früher oder später vom jetzigen Modellfug endlich zum Ul-Dreiachser zu wechseln ;) daher das Interesse.
Jetzt lese ich schon eine ganze Weile von Rotaxmotoren, Hirth und ähnlichen Konsorten, und eine Frage schleicht sich immer wieder an. Es gibt bestimmt eine oder mehrere Antworten auf die Frage, und vermutlich ist die Lösung halbwegs naheliegend - ich komme nur nicht selbst drauf.
Wenn ich mir die derzeitigen Motoren näher anschaue, egal welcher Hersteller jetzt im speziellen, so sieht das nach betagter Technik, z.T. geradezu antik, zu Goldgräberpreisen aus. (Übrigens genauso bei Aussenbordern bei Booten, selbes Spiel - wenn nicht noch schlimmer)
Nu isses ja so m.W das man als Sportflieger nicht unbedingt "luftfahrtzertifiziertes" Material einsetzten muss und auch TBO etc nicht verbindlich gilt (ausser evtl im Eigeninteresse & potentiell Versicherungsfall).
Als Motorradfahrer ärgere ich mich immer ein bisschen über Gewicht und Preis der gebotenen Konstruktionen und denk mir: Warum nicht mal einen Motorradmotor? Klein, leicht, reichlich Power und auch mittlerweile richtig standfest. I denk da so an den typischen japanischen V4, 999cm, 150 PS, Wassergekült, Einspritzung, läuft seit 47000km absolut störungsfrei oder an meine uralte tr1 V2 999 cm, ~67 PS, luftgekühlt, mittlerweile 100.000+km ohne Ausfall. Preise für die Motoren ca 5000-7000€(neu, versteht sich).
Irgendwas scheint mir zu entgehen. Warum muss es immer Rotax und Konsorten sein? Z.T. liest man hier ja Haarsträubendes über Fehler die dem Hersteller bekannt sind, bei denen erstmal abgewartet wird, ob Kunde ′XX′ betroffen ist und sich meldet oder ob er schon im Acker liegt und sich nicht mehr melden kann. Diese Art von Support gibts auch mit einem 6000€ billigerem schön verarbeitetem State-of-the-Art Motorradmotor...?
Naja zum Kern: Warum gibt es scheinbar so wenig Leute die beim UL einen alternativen Lösungsweg gewählt haben und was spricht dagegen/welche Hürden gibt es denn ausser der obligatorischen Lärmmessung?
Ein Bekannter von mir baut den Smart Diesel Motor in die FK 9 ein. Das scheint mehr oder weniger zu funktionieren. Es gibt hier und da immer wieder Problemchen und das Ding befindet sich auch immer noch "nur" in der VVZ. Warum, weiß ich nicht...
Aber mal im ernst:
Wenn Du vom Fach bist und Dich auskennst -> einfach mal loslegen und tüfteln. Dieser Sport erlaubt es schließlich irgendwo. Am besten einen Hersteller und vielleicht einen Verband mit reinholen und die eigene Idee langsam zum Leben erwecken.
Vom Fach? als Informatiker & z.Z. "Fussgänger"? Nicht wirklich. Meine Schrauberkenntnisse beziehen sich ausschliesslich auf eigene Fahrzeuge. Maximale der Gefühle ist Vergasersync und mal Ventilchen einstellen. Das letzte mal als ich einen Motor komplett zerlegt hatte war dat an meiner 80ger - mit dem Effekt das ich Distanzringe beim Getriebe verwechselt hatte und nur noch in den ersten oder Leerlauf schalten konnte. Beim zweiten Mal hats dann geklappt. Heute fehlt der Nerv und die Muße für sowas. Die Schrauberkenntnisse wurden damals aus Not und Geldknappheit geboren.
Den Smart Diesel kenn ich nicht, stell mir die Dieselversorgung am Platz auch bei der ein oder anderen möglichen weiteren Tour schwierig vor? Den Smart Benziner wiederrum würd ich mir nicht geben wollen, soweit gehört fliegen doch mit schöner Regelmässigkeit zwischen 70 und 90tkm die Ventile weg...dann lieber gleich nen Moppedmotor, wenigstens ~selbe Standzeit, dafür mit Leistung. Wobei, 90tkm müssten bei einem Durchnitt von pauschal ~50km/std gerechnet, auch etwa 1800 Std Betriebszeit entsprechen... Vermutlich sogar mehr.
PS: "Es gibt hier und da immer wieder Problemchen..." Was für Problemchen? Und was ist VVZ?
Und ich entnehme deiner Aussage das ein anderer Motor also nicht unmöglich ist?
Wie gesagt Fussgänger mit Halbwissen. Aber: wer nicht fragt, stirbt so dumm wie er geboren wurde...und dat fände ich in meinem Fall bedauerlich :)
Danke für die Antwort & Gruß,
Tom
Ps: Und danke für das "Herzlich Willkommen" :)
PPS:
"Ich persönlich würde ein zuverlässiges, günstigeres und moderneres System jederzeit begrüßen. Wenn das Gewicht dann noch passt, werden Dir die Kunden die Bude einrennen..." Selbst wenn sowas sich als Ei des Kolumbus rausstellt würd ichs nicht gewerblich machen wollen... Und die Idee ist so naheliegend, das sich einige sicher schon eingehend damit beschäftigt haben. Diese haben die Idee aber verm. früher oder später wieder verworfen. Aus irgendwelchen Gründen/Hürden, die mir unklar sind :P
Tomahawk schrieb:Hallo Zusammen,
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Naja zum Kern: Warum gibt es scheinbar so wenig Leute die beim UL einen alternativen Lösungsweg gewählt haben und was spricht dagegen/welche Hürden gibt es denn ausser der obligatorischen Lärmmessung?
Hi T ,
ganz einfach: Weil man nicht mal eben an die Seite fahren kann wenn der Motor steht. Bei Rotax gibt es eben viel Erfahrung,das fliegen und testen :) jede Woche Tausende, viele können den Service machen und er hat sich auch beim "fliegen" eben bewährt und den Markt erobert.
Der Markt ist auch so klein das da kein anderer noch rein kommt.
Vergiss es.
Wenn Du was sinnvolles erfinden willst, dann einen E Antrieb. Der hat kein Problem mit der Lärmmessung. Der wird dem Rotax bei gleicher Performance sofort den Saft abdrehen. :)
Bis da hin werden wir wohl mit ihm uns begnügen müssen.
Hallo!
Netter Ansatz.
Ich hatte mal einen Breezer mit einem BMW-Boxermotor aus dem Mopped. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, das ganze vernünftig zum Laufen zu bekommen. Es waren ein paar Jahre mit wenig fliegen, dafür umsomehr der Schrauberei, während andere munter durch die gegend geflogen sind. Trotzdem: Die Rotax-Monopolstellung wollte ich um′s verrecken nicht akzeptieren. Apropos verrecken: Das wäre uns dann auch beinahe passiert, als es uns in Süditalien das Untersetzungsgetriebe (NICHT von BMW natürlich!) zerlegt hat. Das Ende war ein Schrottflieger in einem italienischen Tomatenfeld. Uns ist zum Glück nichts passiert.
Seit ein paar Monaten baue ich an einem neuen Breezer, er dürfte die nächsten Wochen fertig werden. Mit Rotax natürlich, so bitter das ist. Aber ich will einfach nur noch fliegen...
Auf den BMW-Boxer selbst lasse ich nach wie vor nichts kommen! Das ist ein grundsolides Triebwerk, wie wahrscheinlich so mancher zeitgemässe Mopped- oder Automotor auch. DAS ALLEINE GENÜGT ABER NICHT! Das ganze Drumherum in einem Flieger, wenn du einen "artfremden" Motor adaptieren möchtest, birgt unkalkulierbare Risiken. Und dabei halte ich die diverse Elektronik noch für das geringste Problem. Entspannt fliegen werde ich erst wieder, wenn ich weis, dass unter der Cowling eine Technik werkelt, die sich genau in dieser Art bereits tausendfach bewährt hat. Ich werde bestimmt kein Versuchskaninchen mehr sein für z.B. irgend eine Klitsche, die mir irgend ein Getriebe verkauft (als UL-Getriebe selbstverständlich!) im naiven Glauben, dass das dann schon irgendwie funktionieren wird.
Zum Rotax-Preis: Ja, der scheint unverständlich hoch zu sein. Aber bedenke, dass er letztlich nur ca. ein fünftel des Gesamtwertes eines ULs ausmacht. Dummerweise liegt es aber (neben Pilotenfehlern) sehr oft genau am Motor, wenn auch die restlichen vier fünftel des UL-Wertes zusammengefaltet im Acker liegen.
Ich will Dir den Spass nicht verderben, nur sagen, dass ich mit diesem Thema durch bin.
Gruß - Rüdiger
Tja, das mit dem Geriebe lag dann wohl an dem Ungleichförmigkeitsgrad des BMW-Motors, der beim Boxer ziemlich groß und heftig ist, d.h. daß der Motor die 360 ° einer einzigen Umdrehung abschnittseise mal langsamer und mal schneller bewältigt, aber pro Arbeitstakt (Zündung) als 4-Takter immerhin 2 Umdrehungen benötigt. Getriebewellen sind i.d.R. aufgeschrumpft, und genau diese Schumpfung ist den zermürbenden "Hammerschlägen" dieses Drehmomentwunders namens BMW-Boxer nicht gewachsen - das kann auch nicht repariert werden, erfordert also stets ein neues Getriebe - und die kosten halt...
Die das mit dem 1000-er BMW in den Griff gekriegt haben, waren die Trikeflieger mit Zahnriemen um Bleidiesel herum:
Gruß hob
QuaxC42 schrieb:Hi T ,
ganz einfach: Weil man nicht mal eben an die Seite fahren kann wenn der Motor steht. Bei Rotax gibt es eben viel Erfahrung,das fliegen und testen :) jede Woche Tausende, viele können den Service machen und er hat sich auch beim "fliegen" eben bewährt und den Markt erobert.
Der Markt ist auch so klein das da kein anderer noch rein kommt.
Vergiss es.
Wenn Du was sinnvolles erfinden willst, dann einen E Antrieb. Der hat kein Problem mit der Lärmmessung. Der wird dem Rotax bei gleicher Performance sofort den Saft abdrehen. :)
Bis da hin werden wir wohl mit ihm uns begnügen müssen.
An die Seite fahren wenn der Motor steht geht nicht - ist klar. Scheint aber so als würden alle anderen Motoren ziemlich unabhängig von der Laufleistung ebenfalls ab und an stehen, auch die der "etablierten" Hersteller? Aussenlandungen sind sicher unangenehm aber: Meine bisherigen Erfahrungen mit verschiedenen MoppedMotoren - was natürlich subjektiv ist da Einzelperson - weisen keinen einzigen Ausfall bisher auf. Wie beschrieben auch zum Teil schon 1800 Betriebsstunden - wenns mal reicht - ohne nennenswerten Defekt(bis auf Anlasserfreilauf - was nicht störte wenn der Bock lief ^^).
"Der Markt ist auch so klein das da kein anderer noch rein kommt. " Stimme zu. Gewerblich würde ich mir das auch nicht auf die Schultern schnallen - alleine wegen den potentiell lauernden Regressansprüchen.
Der E-Antrieb. Das wäre schon was. Wenn nur nicht das ewig lange Kabel zum Batteriewagen wäre das man hinter sich herschleppt :P Gabs früher schon im Modellbau, nannte sich Fesselflieger :)
Naja. I glaub ich verbau meine Moppedmotörchen erstmal im Boot :P wobei Alublock und Salzwasserkühlung werden sicher auch keine Freunde werden :)
@rlippok
"Apropos verrecken: Das wäre uns dann auch beinahe passiert, als es uns in Süditalien das Untersetzungsgetriebe (NICHT von BMW natürlich!) zerlegt hat. Das Ende war ein Schrottflieger in einem italienischen Tomatenfeld. Uns ist zum Glück nichts passiert."
Erstmal Gratulation das euch nichts passiert ist. Klar haste kein Eigenbau-Untersetzungsgetriebe am Rotax. Aber die Dinger bleiben doch auch stehen, aus div. Gründen. I hab hier schon von Fliegern gelesen bei denen der Rotax nach 350 Stunden mit, wie sagt der Flieger so schön: "stehender Latte", runter gekommen ist. Das sollten - nach meiner Faustformel - nicht mal 20.000km sein. Ja gut man weiss nie wie die Leuts mit ihrem Kram umgegangen sind. Aber 20.000 is doch nu wirklich keine Laufleistung bei nem modernen Motor?! Weder beim Mopped und schon gar nicht beim Automotor.
Also wenn mir bei meinem mal angenommen 1 jährigen Wagen der Motor mit nem schweren Schaden bei ~20.000 um die Ohren fliegt und dat auch noch regelmässig öfters mal auftritt sollte sich der Händler warm anziehen. Und wenn ich nichtmal rechts ranfahren kann sondern senkrecht im Tomatenacker stecke wäre es für mich und den Händler besser er wäre unbekannt verzogen...sehr sehr weit weg. naja nur meine 2Cent. Provokativ würde ich doch mal meinen die paar Stunden/km packt nun wirklich jeder Moppedmotor ausser ne uralte Zweitaktsäge wie Yamaha Rd350/500 vielleicht ^^.
toto schrieb:Moin Toto,
Sag nichts gegen die RD 500,
war ein geiles Teil der Motor hatte bei mir in den 2 1/2 Jahren keine Probleme, es war eher der 94 jährige, der mich nicht hat kommen sehen.
Spaß bei Seite ich stelle mir auch gerade die Frage ob ein Jetski-Motor in Frage kommt.
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