912 ULS Motorschaden nach 450h

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Liebe Fliegerfreunde,


     


    ich möchte Euch an meinem Frust teilhaben lassen.


    Vor 20h habe ich ein Gebraucht UL gekauft. Mit 450h auf dem 912ULS. Zunächst lief der Motor subjektiv OK, das Losbrechmoment war etwas hoch.


    Ich habe den Motor dann zum Check in meinen LTB gegeben und dieser hat nach Rücksprache mit Franz den Motor ausgebaut und nach Bayern geschickt.


    Befund:


    - Druckverlust auf allen Zylindern zwischen 12% und 25%


    - Ventilsitze müssen nachgefräst werden


    - Getriebergehäuse muss erneuert werden


    - Motogehäuse: Freilauf defekt, Hauptlagerstellen verrieben, Ringschlachfeder überdehnt


    Die Reparatur soll bei Franz ca. 13.500€ kosten plus ca 3.500€ Ein-/ Ausbau und Versand. EinErsatzmotor ist vergleichbar teuer.


     


    So ein Mist, damit kann man doch nicht rechnen, wenn eine wesentliche Kaufentscheidung die recht geringe Laufleistung des Motors ist, oder?!


     


    Gibt es ähnlicher Erfahrungen??

  • der Horror eines jeden Käufers. Ich hatte seinerzeit Glück gehabt, als ich gebraucht ein UL gekauft habe. Bei der aktuellen Echo-Suche schaue ich mir die 100h-Kontrollen der letzten Jahre an, Kompressionswerte, Boroskopuntersuchungen usw. Keine Garantie, aber besser als nichts.
  • Sehr traurig! Würde den Verkäufer um einen "Kulanz" Beitrag zur Reparatur/Neukauf bitten. Ist aber leider das Risiko beim Gebrauchtkauf...Auto ditto. Rechtlich ist da wohl nix zu machen.

    Der 912er hält problemlos deutlich länger...vielleicht wurde er schlecht behandelt oder "gequält". Reparieren auf keinen Fall für den Preis. Neu ist die einzige Alternative ...ansonsten hast Du zum fast Neupreis einen 10% neuen und 90% alten Motor.

    Lass den Sommerurlaub sausen und investiert den gesparten Schotter in den neuen Motor. Sommer ist das ja eh keiner :-)

    Good Luck!

    Gruss...Heiko

  • Eieieieiei... das tut mir echt leid für dich :-( Allerdings finde ich, dass der Verkäufer in diesem Fall wirklich Kulanz walten lassen sollte. Wie sind/waren denn die Besitzverhältnisse bei dir/ihm beim Kauf? Eventuell kann es sein, dass er doch noch in der Haftung ist... aber das wäre erst nach der Klärung o.g. Tatsachen möglich.

    lg, Tobias
  • Hallo,

    das tut weh.

    Die Frage, die sich aufdrängt, ist doch die, ob der Verkäufer von dem Schaden Kenntnis hatte. Zumndest ein defekter Freilauf macht sich durch Zurückschlagen, besonders im Winter, deutlich bemerkbar.

    Zudem anderen: ist die Laufleistung überhaupt plausibel oder hat der Motor schon 2450h.

    Wurde über den Zustand den Motors mit dem Verkäufer gesprochen, wurden hier Detail im Kaufvertrag festgehalten.
    Bevor Franz den Motor jetzt instandsetzt, prüfe diese Punkte mal ab. Ein so gleichmäßiger Druckverlust auf allen Zylindern kann einen Hinweis auf eine deutlich höhere Laufleistung sein, auch die offensichtlich eingelaufenen Ventilsitze.
    Dann haber bestünden u.U. rechtliche Möglichkeiten, gegen den Verkäufer vorzugehen.

    Hast Du eine Rechtsschutzversicherung ? Diese würde dannn ggf. die Kosten für eine Untersuchung des Motors durch einen Sachverständigen bezahlen (nennt sich ein sof. selbständiges Beweisverfahren).

    Wenn Du in rechtlicher Hinsicht weitere Fragen hast, schreib mir eine PN.

    Grüsse und viel Erfolg

    Matthias
  • Hi,
    Danke fuer die Unterstützung. 
    Da das Fluggerät von einem Unternehmer zwar nur als Nebengeschäft aber immerhin verkauft wurde und ich einen Vorbehalt auf dem Kaufvertrag notierte, Kanne sein, dass die rechtlichen Chancen nicht schlEcht, stehen dass man es als Verbrauchsgut sieht und damit wäre Gewährleistung sichergestellt, da der Gesetzgeber innerhalb von 6 Monaen nach Kauf davon ausgeht, dass ein Schaden dieser Art bereits beim Kauf vorhanden war. Zudem hätte der Verkäufer die Beweislast zu tragen. 
    Trotzdem will ich es zunächst guetig versuchen. 
    Denn ein formaler Weg bedeutet u.U. Viel Zeit:
    Um die Gewährleistungsrechte zu erhalten und ggf. die Kaufpreisminderungs-, Schadensersatz- und Rücktrittsansprüche durchzusetzen, ist es aber aus formalen Gründen zwingend erforderlich, dass man -für den Fall, dass man sich nicht einigt - den Verkäufer unter Gewährung einer angemessenen Frist auffordert, Nacherfüllung zu leisten, also ein mangelfreies Flugzeug oder einen mangelfreien Motor zu liefern. Erst wenn der Verkäufer auf diese Aufforderung hin die Nacherfüllung endgültig ablehnt oder verweigert, kann man die weiteren Gewährleistungsrecht (Minderung, Schadensersatz, Rücktritt vom Vetrag) geltend machen.

    Der alte Motor muss dann zu gutachterlichen Zwecken aufgehoben werden, dass heißt ich kann die Maschine nicht nutzen oder müsste den alten Motor aufheben, einen neuen verbauen usw.... Also viel Aerger und Rennerei.
  • MCR01 schrieb:
    .... Also viel Aerger und Rennerei.
    Für 17.000 €uro würde ich schon ein Stück rennen.... Zuerst zu einem Anwalt, damit keine Formfehler passieren
  • Ja, das tue ich auch. Hatte heute einen Anruf der in Richtung gütliche Einigung deutet. 
    Trotzalledem bin ich auch unsicher, wie und ob ein Motor mit 450h solch einen Schaden haben kann und Rotax keine Kulanz zeigt. Bei einem neuen Motor gibt es nur eine Garantie bis 200h, wenn ich Recht informiert bin.... Danach ist es eigenes Pech. 
  • MCR01 schrieb:
    Hatte heute einen Anruf der in Richtung gütliche Einigung deutet. 
    Prinzipiell ist das eine gute Idee. Aber denk dran: Feind hört (liest hier) u.U. mit.

    MCR01 schrieb: Trotz alledem bin ich auch unsicher, wie und ob ein Motor mit 450h solch einen Schaden haben kann und Rotax keine Kulanz zeigt.

    Da kannst Du ganz sicher sein: Kulanz ist dort ein Fremdwort. Bei 450 Std. sowieso.
    Und solche Schäden? Aber natürlich !!
    Nur, leider gibt es tausend Ursachen, angefangen von falscher Wartung, falschem Öl, falscher Behandlung bis falschen Einbau. O-Ton Franz.

    Und da beweise mal das Gegenteil.
  • Motor nach Frankreich bringen. Da ist ein Rotaxfachbetrieb der auch die TBO um 5k macht.Findet sich im Forum, such mal danach.LG
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