Gasbowdenzug am 912er erneuern

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin,

    weiß jemand aus dem Kopf, ob bei Tausch eines Gasbowdenzugseils am 912ULS eine Neusynchronisation der Vergaser erforderlich ist? Oder ist die durch Stellschrauben festgenagelt?

    Dank und Gruß
    ColaBear
  • Da Du die Klemmschrauben der Seilzüge am Drosselklappenhebel löst, mußt Du neu synchronisieren ...

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Danke dir, Ralle. Die Antwort leuchtet ein, ist aber frustrierend. Wir haben gerade vor kurzem die Maschine in der 100h-Wartung gehabt, samt Synchronisierung. Leider hat die CAMO-zertifizierte Werft - warum auch immer - den Zustand des Seils nicht bemerkt oder nicht für kritisch befunden. So kann es aber nicht bleiben. Ich war letztes Jahr zufällig Augenzeuge einer bemerkenswerten Notlandung aufgrund eines gerissenen Gasbowdenzugs am gleichen Muster. Da war glücklicherweise ein Fluglehrer mit an Bord (ein von mir hochgeschätzter übrigens), so dass die ganze Sache glimpflich ausging. Ein Flugschüler wäre mindestens arg gestresst wenn nicht überfordert gewesen, Schlimmeres nicht auszuschließen. Meine persönliche Einschätzung lautet, dass die Klemmverbinder an den Vergasern im Fall der CT Schwachstellen sind, die ausgemerzt werden müssten. Meines Wissens ist der Hersteller schon seit einiger Zeit informiert. Reaktionen - nada. Zur Klarstellung, wir reden hier von einem Zehncentteil, nicht von einer LTA über Maßnahmen von potentiell ruinösem Charakter.

    Gruß
    ColaBear
  • Was war denn bei dieser "Notlandung" so bemerkenswert?


    Michael

  • Moin,

    bemerkenswert fand ich vor allem das dabei erzeugte Geräusch. Im Endanflug und beim Abrollen wurde der Motor wiederholt gestartet, was zu Vollgaslärm führte, und wieder abgeschaltet. On - off - on - off. War mir bis dato nicht klar, dass ein gerissener Gaszug den Vergaser auf Vollgasstellung schnellen lässt. Sinnvoll ist das freilich schon.

    Gruß
    ColaBear
  • Hallo ColaBear,

    ich persönlich halte die Klemmschrauben am Gashebel nicht für bedenklich (wenn sie richtig montiert werden), da das freie Ende der Züge dahinter noch zusätzlich gesichert werden kann und es ja auch tausendfach funktioniert.

    Das mit dem Vollgaslärm und dem Abstellen und wieder Anlassen des Motors bei gerissenem oder ausgehängtem Gaszug ist einfach zu erklären:
    Die Drosselklappenfedern sind so eingehängt, dass sie den Vergaser auf Vollgas ziehen, wenn er nicht vom Gaszug auf Leerlauf gezogen wird.

    Für den Fall, das die Verbindung Drosselklappe / Gashebel im Cockpit unterbrochen wird, hast Du beim Fliegen Motorleistung zur Verfügung - wenn auch vielleicht mehr als Du zur Landung brauchst.

    Dadurch bleibst Du halt oben und kannst erstmal einen Plan machen, wie Du wieder runterkommst - ist besser als umgedreht.

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    Viele Grüße
    Ralf
  • Yep, Stellung Vollgas bei Seilriss ergibt schon Sinn.

    Das Problem bei der CT scheint zu sein, dass einerseits die Seile sehr dünn ausgelegt sind, andererseits die Klemmschraube ins Material schneidet und die einzelnen Litzen durchtrennt. Kann auch sein, dass am Verbinder ein Biegemoment auf die Seele ausgeübt wird statt einer reinen Zugkraft. Im Resultat reißt das Seil vor dem Verbinder, so dass eine dahinter liegende Sicherung nichts mehr nützt.

    Was bedeutet denn genauer: "wenn sie richtig montiert werden"?

    Gruß
    ColaBear
  • Hallo ColaBear,
    ich habe letztens auch meine Gaszug gewechselt. Natürlich muss du erst einmal mechanisch syncronisieren und den Leerlauf einstellen (1800 - 2300 U/min). Die Vorgehensweise ist im Warungshandbuch Line Maintenance sehr gut beschrieben. Es gibt auch ein super Video über die Vergasersyncronisation unter www.rotax-owner.com. Du musst zwar Mitglied sein, aber das lohnt sich in jedem Fall.Ich habe bei mir nach erfolgter mechanischer Einstellung dann auch noch die pneumatische Syncronisation durchgeführt.Hierbei musste ich nur minimale Änderungen vornehmen welche aber m.E. vernachlässigbar waren. Ich denke, wenn du nach der mech. Sync. einen ruhigen Motorlauf hast ist eine pneum. Sync. nicht unbedingt notwendig.Diese kann man später mal kontrolliern.
    GrussFrank
  • Moin Frank,

    die Mitgliedschaft bei rotax-owner habe ich schon mal erwogen. Ich glaube, ich mach das jetzt. Ist doch immer schön, etwas Neues zu lernen.

    Für den 582 habe ich vor Jahren einen Wartungskurs beim Rotax-Franz besucht. Dort schwor man auf die rein mechanische Synchronisation mithilfe von Bohrern verschiedener Durchmesser. Ob das aber auf den 912er übertragbar wäre? Hmmm ... Egal, erstmal rotax-owner gucken.

    Schönen Sonntag,
    ColaBear
  • Hallo zusammen,

    mit richtig montieren meine ich in der Hauptsache die Freigängigkeit der Klemmschrauben (46-49) am Drosselhebel (45) zu geährleisten - also dass sich die Klemmschraube mit montiertem Zug auch im Drosselhebel dreht. So wird auch kein Biegemoment auf die Seele ausgeübt.

    Das kann mitunter in die Hose gehen, wenn man nicht auf die Stanzrichtung der Beilagscheibe (48) vor der 5mm Sicherungsmutter (49) achtet. Die Scheiben sind durch den Herstellungsprozess leicht gewölbt und sollten mit der nach aussen gewölbten Seite Richtung Drosselhebelbohrung  montiert werden.




    ... und synchronisieren würde ich den 912er/914er grundsätzlich immer pneumatisch. Die mechanische Synchronisation ist meiner Meinung nur dafür geeignet, dass der Motor erstmal einigermassen läuft.....

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    Viele Grüße
    Ralf
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