Ist die C22 das Richtige für mich?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • ...wenn ich diesen Beitrag (sowie einige andere Beiträge) so verfoge, drängt sich mir der Gedanke auf, das sich in der UL Szene langsam eine 2-Klassengesellschaft entwickelt (oder gar schon entwickelt hat). Auf der einen Seite die immer unzufriedenen Zahnärzte und Rechtsanwälte, sowie die Rolexflieger, auf der anderen Seite die wirklichen UL-Flieger ... das heißt für mich, Rohr,Tuch, Wind um die Nase und Öl an den Händen....und immer pleite ..................aber glücklich.


    Man hört immer wieder die Bezeichnungen "Hochleistungs-UL und Reise-UL". Macht sich eigentlich wirklich noch jemand Gedanken darum, was UL-Fliegen überhaupt bedeutet, Stephan mal ausgenommen?


    Ich hab das immer so aufgefaßt, das UL-Fliegen für Luftfahrtbegeisterte geschaffen wurde, die ein bischen vom Abenteuer "Fliegen" erleben wollen. Ich bin auch der Meinung das dieses Bestreben nach "höher, schneller, weiter" nicht wirklich etwas in der Szene zu suchen hat.


    Stephan hat mich in meinem ersten Beitrag darauf aufmerksam gemacht, das die anfängliche Frage in diesem Beitrag um das Feierabend spazierenfliegen in einem UL ging. Ich denke das die C22 (und bauähnliche Muster) dazu einfach wie geschaffen sind....sei es drum ob mit 2takt oder 4takt Motor, hierbei geht es ja nur um ein paat tausend € Unterschied...also ne gute Rolex...


    Leider ist es so, das die Marktentwicklung die UL-Szene zu diesem "höher, schneller, weiter" geführt hat. Auf der einen Seite verständlich, das Streben der Techniker nach diesem "was geht", wie weit kann man mit 472,5 kg kommen? Auf der anderen Seite einfach nur gefährlich. Die Urväter des UL-Sports sitzen längst in der hintersten Reihe, und schauen mittleidig aus ihrer C22 auf eine mit 280 km/h vorbeijagende Dynamics WT9 (o.Ä.).


    nachdenkliche Grüße,


    Volker


    PS, ich möchte mit diesem Beitrag niemanden persönlich angreifen, egal ob er eine Rolex, eine Breitling oder eine Swatch am Arm hat...ich schwöre übrigens auf Casio G-Shock ;-) hahahahaha

  • Hallo Volker,

    Volker-P schrieb:
    Leider ist es so, das die Marktentwicklung die UL-Szene zu diesem
    "höher, schneller, weiter" geführt hat. Auf der einen Seite
    verständlich, das Streben der Techniker nach diesem "was geht", wie weit
    kann man mit 472,5 kg kommen? Auf der anderen Seite einfach nur
    gefährlich. Die Urväter des UL-Sports sitzen längst in der hintersten
    Reihe, und schauen mittleidig aus ihrer C22 auf eine mit 280 km/h
    vorbeijagende Dynamics WT9 (o.Ä.).
    Tja der Markt und seine Entwicklung. Jedes Jahr eine handvoll neue "Höher-Schneller-weiter"-ULs. Und jedes jahr ein oder zwei "Low-and-slow" die vom Markt verschwinden. Und die Versuche, einen der Klassiker wiederaufzulegen (Sunny-Light, NewAirbike, Volksflugzeug...) bleiben stecken. Trotz des Engagements der Hersteller, trotz schon vorhandener Berechnungen, Fertigungevorrichtungen, trotz massenweise Solidarität im Internet.

    Der Reiz, mit einem fliegenden Gartenstuhl um den Kirchturm zu kreiseln reicht offensichtlich nicht mehr als Kaufargument aus, wenn man fast mit dem gleichen Aufwand (Schein, Betriebs-Gesamtkosten) auch an die Nordsee oder in die Alpen reisen kann. Also entscheidet sich der Käufer dann doch fast immer für den etwas reisefreundlicheren, etwas bequemeren UL-FLieger. Damit ist für einen Low-Slow-Hersteller die verkaufbare Jahresstückzahl gering. Bestenfalls einstellig. Selbst wenn schon alles stimmt (z.B. bei der Wiederaufnahme der Produktion eines "fertigen" ULs). Wie soll das Jahresgehalt auch nur eines Mitarbeiters damit erwirtschaftet werden?

    Der Markt für ULs ist klein. Es gibt viele Gebrauchtgeräte. Und jedes Jahr auf der AERO interessante Neuheiten.

    Ich seh leider keinen wirklich gangbaren Weg, eine Renaissance der fliegenden Gartenstühle zu fördern. Klar, man kann sich sein Wunschgerät selber bauen. Aber das ist nur ein Häuflein Verwegener. Nichts für die Masse.

    ...wenn
    ich diesen Beitrag (sowie einige andere Beiträge) so verfoge, drängt
    sich mir der Gedanke auf, das sich in der UL Szene langsam eine
    2-Klassengesellschaft entwickelt (oder gar schon entwickelt hat). Auf
    der einen Seite die immer unzufriedenen Zahnärzte und Rechtsanwälte,
    sowie die Rolexflieger, auf der anderen Seite die wirklichen UL-Flieger
    ... das heißt für mich, Rohr,Tuch, Wind um die Nase und Öl an den
    Händen....und immer pleite ..................aber glücklich.

    Ich glaube, die Frage nach dem Vermögen ist dabei gar nicht so entscheidend. Fliegen ist immer schon teuer gewesen. Und die meisten von uns würden, wenn sie plötzlich mehr Geld hätten, auch den schnelleren, bequemeren, schöneren Flieger nehmen. Rohr-Tuch-Öl hin oder her. Und pleite und glücklich dann auch. Gibt es hier im Forum wunderbare Beispiele dazu.

    Tobias
  • Mann Stephan! Hör uff jetze! Wenn ick uff nem Eiland leben würde, das alle Attraktionen, die Fliegen fliegenswert machen (Meer, Küsten, Vulkane, Regenwald, Buschpisten, usw.), würde ich auch mit nem offenen, lahmarschigen Irgendwas ziemlich happy sein. Aber solange bei mir der zeitliche Horizont eingeschränkt ist, bin ich saumäßig froh, dass es etwas schnellere UL′s gibt, mit denen ich in kürzerer Zeit zu Orten gelange die ich sehen möchte. Nur mal als Beispiel: Mit dem Storch 503 habe ich von Finow (mein Heimatplatz bei bei Berlin) an die Ostsee ca. 2h gebraucht. Flieg′ diese Strecke mal in Google Earth in Echtzeit ab. Respekt, wenn du da nicht bei einschläfst. Mit meiner C42 bin ich in ner knappen Stunde da. Und selbst in der C42 ist mein 1st Officer in Form meiner Freundin bereits mehrmals einfach eingeratzt! Vor lauter Langeweile auf solchen Strecken hat sie sich irgendwann die Karten genommen und seit dem sitzt mein Strich auf der Karte neben mir. Zuletzt hat sich mich gefragt, ob ich ihr nicht n BZF zu Weihnachten schenken möchte... .

    Und trotzdem denke ich nicht, dass die etwas langsameren Fliegerlein aussterben werden. Die haben alle ihre Daseinsberechtigung. Fluganfänger, Piloten, die nur mal eben ne entspannte Feierabendrunde brauchen auf und zu, Fotografen, Genießer, Enthusiasten, zur Ruhe gekommene, Leute mit mehr Zeit, Leute mit vielleicht kleinerem Geldbeutel... . Auch ich bin so ein Feierabend-die Oder im Tiefflug-Genießer. und wer weiß..., so eine DAR Solo wäre dafür genau das richtige Gerät. Ich denke wo es Lücken gibt, wird sie jemand besetzen und was schnuckliges bauen. Werden alle UL′s schnell und teuer gibts trotzdem einen Markt für günstig und langsam. Und dieserr Markt wird bedient werden. In nicht all zu ferner Zukunft eventuell sogar von mir und noch nem anderen Bekloppten. ;)

    Beste Grüße,
    Da Mowa
  • Nee, nee ick höre sicher nicht uffe, mein lieber Da Mowa. Du kennst mich lange genug um das zu wissen... :-))Ich wollte früher schon keine geile Kreidler oder Zündapp KS 50 watercooled, sondern bin mit einer Garelli von Neckermann durch den Odenwald geheizt. Und müsste ich bei Euch leben wäre es ganz genauso ein "lahmes Teil". Und ich hätte auch sicher dort meine Horde Gartenstühle mit denen ich genau wie früher durch den Himmel "jagen" würde. Mir wird beim Fliegen nie langweilig, echt nicht. Und ich fliege auch nicht um irgendwo hin zu müssen. Ich fühl mich einfach nur wohl da oben. Und man kann auch mit einem Sunny nach England fliegen. Frag mal Abdul. Das ist wenigstens noch ein bisschen Abenteuer. Da muss ich mir dann auch keine dauernden Gedanken machen einen geeigneten Flugplatz zu finden aus Angst dass bei, wie sagte jemand hier "agriculteur Jaques", der Landerasen nicht so sauber gemäht ist wie in der Schweiz. Damit ich mit dem Plastikeimer keinen 300 Meter langen Plastikgraben schürfe, weil mein tolles Einziehfahrwerk sich am Boden eingezogen hat. Dass man auf Strecke manchmal ein bisschen einschläft, was soll′s? Meine Freundin pennte dauernd hinter mir auf dem Motorrad. Aber langweilen? Beim Fliegen? Wie geht das denn? Na gut ich bin wahrscheinlich doch ein bisschen anders. Bin ja auch absoluter Fan von Einsitzern.
    Gruss Stephan
    Neuer Slogan von mir aus gegebenem Anlass: "Zurück auf die Bäume"
  • Mensch Stephan,wenn Du Dich da oben einfach wohlfühlst, dann must Du mal Segelfliegen!


    Stunde um Stunde einfach nur fliegen.


    Rüdiger

  • Segelfliegen ist doch der Flugsport wo einer fliegt und ungefähr 6 Leute hinterher schauen und gerne fliegen würden.
    Wenn schon ohne Motor dann doch eher Drachen (Hängegleiter) oder Gleitschirm.
  • Ich wollte ja auch nicht wirklich, dass du aufhörst. ;) Davon mal abgesehen, ist der Odenwald doch was anderes als das platte Land im Osten der Republik. Bin da ab und zu mal mit dem Motorrad durchgebraten, danach noch durch die Vogesen und die Welt konnte mich am A**** liebhaben. Geil! ;) Und versteh mich nicht falsch, ich fliege auch nicht, nur um irgendwo hin zu kommen. Aber es ist angenehmer schneller dort zu sein, wo man auch was zu sehen bekommt. Außerdem musst du ja auch nicht fliegen, um irgendwo hin zu kommen. is ja quasi alles Fussläufig bei euch. ;)

    Und zu deinem aktuellen Anlass: Wenn es das ist, was ich meine... : Schön, dass du hier schreibst!
    geh dann mal "rüber" in die Danger-Ecke, vielleicht gibts da ja ein Statement von der Insel... . ;)

    Grüße,
    Da Mowa

    Edit: Grmpf, noch nix in der Danger-Zone zu finden... .
  • ...Mowa, da muß ich Dir Recht geben, auf die Landschaft kommt es schon an, die man überfliegt. Ich kann mich da nicht beklagen, ...Saarland, angrenzender Pfälzer Wald, südlich der Elsaß (Frankreich)...und der Schwarzwald ist auch nicht weit weg...Landmarks ohne Ende...  
  • Nein, bin nicht wieder im Wald gelandet. Ging um die Sache mit Jo Konrad...
    Gruss Stephan
  • Stephan2 schrieb:
    Nein, bin nicht wieder im Wald gelandet.
    Gut!
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