Kühlung Rotax 912

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Wenn ein 914 (immerhin ein Motor mit Turbolader) bei einem Schleppflug (wo ja wirklich Leistung abgefordert wird) eine 1/4 Stunde durchgehalten hat bin ich was meinen 912 für 5 Minuten angeht optimistisch. Und das Rotax Handbuch schreibt nichts von "Motor im Flug abstellen".
    10000,- € ist ja nicht gerade Kleingeld. Auf der anderen Seite kann man die Chance eines Totalschadens gegenrechnen. Und ja, auch Segelflieger schaffen es hin und wieder, ihre Geräte zu zerstören.

    Den Motor nach so einem Vorfall kontrollieren lassen ist denke ich selbstverständlich!

    Und zum Brennraum gehören für mich auch die Zylinderwand und der Kolben:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Brennraum
  • ich hatte diese Saison so ein Problemchen  allerdings nicht mit Rotax sondern mit einem rein luftgekühlten Motor.
    ca 15 min nach dem Start ging die Kopftemperatur hoch weil der Öldruck weg war. Normale Temperatur ist  175 °C
    kurzfristig darf 200°C sein  und es ging auf 220 230 240°C die  Öltemperatur ging ebenfalls ab
    Ausgangslage  nächster Platz 16NM  aber dazwischen ein grosser See und eine Stadt weitere Umgebung lauter Wald
    und Tagebaue . Möglichkeiten waren  Umkehren ,  den nächsten Platz oder die schnuklige Lichtung an einem Kleinstort
    direkt unter mir . Da ich nicht wegen einer Wasserlandung oder auf einen ALDI parkplatz in die Tagesschau wollte habe ich mich für die Lichtung entschieden  und ich bereue diese Entscheidung nicht . War zwar eine Menge Trabel mit der Demontage und Verladung  aber habe auf die Art  Flieger und mich gerettet.
    Motorreparatur war dann zwar 3000,- €
    Was ich auf keinen Fall machen würde wäre  weiter zu fliegen  ,weil in solchen Fällen  es in einem 4 Takter  so abläuft:
    Kopf und Zylinder dehnen sich aus sogar  mehr als der Kolben  Verbrennungsgase gelangen am Kolben vorbei an die Kurbelwelle und ins Öl dadurch steigen ab einem gewissen Punkt sehr schnell die Temperaturen im Motor  der Motor wird thermisch überlastet folge sind   schlagartiger  Motorausfall wegen geschmolzener/ durchgeschlagener Teile.
    Übrigens kam es zu diesem Problem  weil im Motor  motorfremde Metallbruchstücke waren  die den Ölkreislauf unterbrochen haben.  Große Frage ist wo kamen diese Teile her .
    Übrigens habe ich den Motor bis kurz vor dem Auftzen im Leerlauf mitdrehen lassen , falls die Wiese Probleme bereitet um vielleicht noch einen kleinen Hüpfer machen zu können beim Ausschalten weiß man nicht ob er wieder anspringt
    Der Motor hatte keine 100 h.

    gruß an alle
  • Verrate mal den Motortyp, bitte. Jabiru?
    Ölverlust ist nicht so ohne weiteres zu vergleichen mit Kühlmittelverlust. Durch die fehlende Schmierung kommt es dann sicher zu Überhitzungen wegen der Reibung.


    Das klingt  ja fast nach Vorsatz:

    >Übrigens kam es zu diesem Problem  weil im Motor  motorfremde
    Metallbruchstücke waren  die den >Ölkreislauf unterbrochen haben.  Große
    Frage ist wo kamen diese Teile her .
  • reuas schrieb:
    ... weil in solchen Fällen  es in einem 4 Takter  so abläuft:
    Kopf und Zylinder dehnen sich aus sogar  mehr als der Kolben  Verbrennungsgase gelangen am Kolben vorbei an die Kurbelwelle und ins Öl dadurch steigen ab einem gewissen Punkt sehr schnell die Temperaturen im Motor  der Motor wird thermisch überlastet folge sind   schlagartiger  Motorausfall wegen geschmolzener/ durchgeschlagener Teile.
    Hallo reuas,
    Deiner Schilderung muß ich leider widersprechen.

    Der Kolben wird im Motor am wärmsten und dehnt sich folglich auch am meisten aus.
    Die Abdichtung des Brennraumes erfolgt über die Kolbenringe, welche immer federbelastet an der Zylinderwand anliegen und im kolben von den Ringnuten geführt werden.
    Zylinder und -kopf dehnen sich nur minimal aus. Es kommt eher zum Kolbenklemmer durch Überhitzung des Kolbens.

    Bei Deinem Motor wird wohl die Zunahme der Temperatur auf erhöhte Reibung durch den Ölmangel zurückzuführen sein.
    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Ralle schrieb:

    Der Kolben wird im Motor am wärmsten und dehnt sich folglich auch am meisten aus.
    Die Abdichtung des Brennraumes erfolgt über die Kolbenringe, welche immer federbelastet an der Zylinderwand anliegen und im kolben von den Ringnuten geführt werden.
    Zylinder und -kopf dehnen sich nur minimal aus. Es kommt eher zum Kolbenklemmer durch Überhitzung des Kolbens.
    Ich probiere jetzt mal den Klugscheißermodus:

    Wird der Brennraum nicht auch zumindest ab und zu durch die Ventile abgedichtet?

    duck und wech...
    (hat man früher dann unter so einen Spruch geschrieben)
  • Nurmi_A schrieb:
    Ich probiere jetzt mal den Klugscheißermodus:
    Wird der Brennraum nicht auch zumindest ab und zu durch die Ventile abgedichtet?

    duck und wech...
    (hat man früher dann unter so einen Spruch geschrieben)
    ... verweile nicht zu lange in dem Modus ....  ;-)

    Die Ventile steuern den Gaswechsel des 4-Taktmotors und sind in der Regel immer gasdicht, wenn sie geschlossen sind.

    Bei der Abdichtung der Kolben haben wir hingegen einen Druckverlust, das sogenannte Blowby-Gas.
    Das ist normal und wird über die Kurbelgehäuseentlüftung abgeführt und beim Rotax zur Rückführung des Motoröls aus dem Kurbelgehäuse in den Öltank genutzt.

    _________________________
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    Viele Grüße
    Ralf
  • Kühlflüssigkeit

    Rotax empfiehlt den Kühlmittelstand regelmässig zu überprüfen und bei Bedarf nachzufüllen - dabei sind die Verwendung von wasserfreiem Kühlmittel (Propylen-Glykol) und Kühlmittel mit 50% Wasseranteil (Ethylenglykol) zu unterscheiden.

    Frage: Wenn ich festgestellt habe dass das Kühlmittel im Überlaufbehälter nachzufüllen ist, wie weiß ich, welches Kühlmittel bislang Verwendung fand. Wenn ich das dann herausgefunden habe.. darf man mischen ?

    PS: Ich nehme mal an, dass wasserfreies Kühlmittel mit wasserhaltigem NICHT gemischt werden darf - aber andersherum ?

  • Hallo GX

    > wie weiß ich, welches Kühlmittel bislang Verwendung fand.

    Die ganzen ULs waren ewig ganz normal mit Wasser+Kühlerzusatz befüllt.

    Dann gabs mal vor ein paar Jahren so einen (m.M. schwachsinnigen (sorry Ralle ;))
    ROTAX-Vorschrifts-Wahn, alle müssten nun und unverzüglich und
    sofort und in der nächsten Sekunde auf ein Wasserfreies Kühlmittel
    umrüsten - das gab′s dann teuer von Evans.

    Bei der aufwändigen Umbefüllung wurde dann der gesamte Motorraum
    mit lustigen, kleinen Aufklebern vollgeklebt, auf denen stand:
    "nur Wasserfreies Kühlmittel von Evans nachfüllen"... oder so ähnlich.

    Den Quatsch hat aber zum Glück kaum einer mitgemacht, weil
    das normale Wasser+Kühlmittel Gemisch seit 10000000 Stunden
    gut funktioniert hat...

    Lange Rede kurzer Sinn: wenn Du nicht irgendwo einen Auflkeber findest,
    mit dem auf das Evans-Zeug hingewiesen wird, dann hast auch du
    höchstwahrscheinlich Wasser drinnen  :-))

    BlueSky9
  • Eigentlich ist das alles ganz einfach: Service Bulletin zum Kühlmittel. Plus ein wenig gesunder Menschenverstand ...

    Truxxon
  • truxxon schrieb:
    Eigentlich ist das alles ganz einfach: Service Bulletin zum Kühlmittel. Plus ein wenig gesunder Menschenverstand ...

    Truxxon
    ... genauso ist es.

    Und auch beachtet werden sollte, weil es in der SB-912-043 beinhaltet ist,  die SI-912-016 R4 Auswahl von geeigneten Betriebsmitteln !


    _________________________
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    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
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