Hilfe Rotax 912 Vergasersynchronisation

Forum - Technik & Flugzeuge
  • An alle Motorenschrauber unter Euch:
    Ich stehe eigentlich kurz vor dem Erstflug meiner renovierten FK9 und war ja schon 10m über dem Boden, aber ich habe nach wie vor Probleme beim Synchronisieren der Vergaser:

    Es handelt sich um diese beiden Vergaser: http://fk9-mk2.blogspot.com/2011/05/umbau-bowdenzuge-auf.html

    Diese habe ich im Zuge der Grundüberholung meiner FK9 und Einbau eines
    normalen Gaszugs wieder in den Serienzustand versetzt. Der Motor hat
    schon einige Testläufe am Boden  bestanden, aber vor meinem Erstflug
    wollte ich eine pneumatische Synchronisation machen und bei der erneuten mechanischen Synchronisation ist mir erst aufgefallen, dass ein Drosselhebel (links) von der Zugfeder nicht
    vollständig bis zum Vollgasanschlag gezogen wird sondern bereits ca.
    3mm vorher stoppt, d.h. für die Vollgasposition benötigt der linke Drosselhebel eine etwas längere Wegstrecke.

    Da offenbar die Ausschläge der beiden Drosselhebel unterschiedlich sind ist
    es wohl unmöglich diese durch Justieren der Bowdenzüge zu
    synchronisieren. Wenn ich die  Züge bei Vollgas gleich einstelle habe
    ich bei Leerlauf einen Unterschied und umgekehrt. An der äußeren Hebelmechanik scheint nichts verbogen zu sein und ich habe bisher nirgends eine Möglichkeit gesehen, mit der ich den Ausschlag (es gibt ja hier keine Stoppschraube wie beim Leerlauf) der Drosselhebel justieren könnte.

    Hat jemand eine Idee wo der Defekt vorliegt oder muß ich die mechanische Einstellung der Züge zum x-ten Mal überprüfen?

    Schönen Gruß,
    Mike
  • Hi
    Gibts bei Dir in der Nähe keinen LTB, der mal schauen kann?
    bb
    hei
  • Hallo Mike,


    wie hast Du denn die Seilzugverteilung gelöst? Gibt's dazu auch Fotos?


    Ich kenne das Thema von meinem BMW, der reagiert auf schlechte Synchonizität sehr empfindlich. Lösen konnte ich das Thema erst durch einen vernünftigen Gasseilzugverteiler.


    Gruß - Rüdiger

  • Bei uns in EDNH ist leider keiner vor Ort - habe doch mal heute Morgen bei Rotax Franz angerufen und man meinte, ich solle mal die Federn durchtauschen, evtl. ist die linke überdehnt worden und schlägt deshalb nicht mehr an. Diese waren zwar neu aber vlt. habe ich ja durch das viele Aushängen doch die Federhaken verbogen. Dass die Welle  zur Drosselklappe irgendwie verstellt sei ist wohl nicht möglich. 

    Mike

    @rüdiger

    Ich habe von Macfarlane einen Gaszug mit zwei verpressten Seilen, als keinen Verteiler, diese sollten also absolut synchron laufen.

  • UL_Mike schrieb:

    Ich habe von Macfarlane einen Gaszug mit zwei verpressten Seilen, als keinen Verteiler, diese sollten also absolut synchron laufen.


    ach so. Gibt's zu diesem Gaszug irgendeinen link? Ich kenne dieses Teil nicht und Google spuckt mir dazu nichts aus. Ich frage nur interessehalber, da ich mich mit diesem Thema auch schon mal beschäftigt habe.
  • Hallo Mike,

    das liegt meistens daran, dass die Seilklemmung im Drosselklappenhebel nicht frei läuft. Ich hab Dir mal die Stelle in Deinem Foto eingekreist.



    Schau mal darauf, dass sich die Klemmung absolut frei im Hebel drehen lässt. An dieser Stelle bitte kein Fett oder Öl!!

    Gruß

    Jonathan


    Tante Edit sagt:
    Deine Feuerschutzschläuche sind am Ende nicht abgedichtet. --> Nicht gut!!
  • Hallo Mike,

    was Jonathan schrieb ist sehr wichtig:
    die Scheibe unter der Stoppmutter M5 hat aufgrund der Herstellung eine Stanzrichtung und ist leicht gewölbt. Diese Wölbung ist Richtung Drosselhebel zu montieren, damit die Seilzugklemme frei im Hebel dreht.

    Danach geh doch bitte folgendermaßen vor:
    nach erfolgter mechanischer Synchronisation schließt Du Deine Meßuhren für die pneumatische Synchronisation an.

    Motor auf Betriebstemperatur bringen und die Seilzüge bei 2500 1/min exakt synchronisieren.

    Anschließend den Leerlauf synchronisieren.
    Die Leerlaufsynchronisation ist nicht ganz einfach, weil man bei Leerlaufdrehzahl ( 1700 1/min ) darauf achten muß, den Anschlag vom Gashebel und den Berührungspunkt der Drosselhebelanschläge auf einen Punkt zu bringen.
    Hierzu ist eventuel eine gleichmäßige Verstellung der beiden Gaszüge mit den Einstellschrauben am Seilzugwiderlager erforderlich. Sollte das nötig sein, ist auch wieder die Kontrolle der Synchronisation bei 2500 1/min erforderlich.

    Diese Prozedur wiederholst Du solange, bis eine einwandfreie Synchronisation bei Leerdrehzahl und auch beim langsamen Gasgeben im Übergang erreicht ist.

    Weiters empfehle ich Dir, im Line-Maintenace Handbuch im Kapitel 10.5 "Optimierung des Laufverhaltens" anzuschauen.

    Sollte am Ende bei Vollgas immer noch eine leichte Differenz vorhanden sein, so ist das eigendlich kein besonderes Problem, da Du eh selten mit Vollgas fliegst und der Vergaserschieber durch den Saugrohrdruck von der Membrane nach oben gezogen wird.

    Noch ein Schlußwort:
    nach meiner Meinung ist die mechanische Synchronisation eines Rotax nur ein Provisorium und in jedem Fall eine pneumatische Synchronisation erforderlich. Man benötigt dazu zwar entsprechende Werkzeuge, aber wer einen Flugmotor ohne die notwendigen Spezialwerkzeuge anfasst ist nach meiner Meinung ein Murkser.


    Viele Grüße
    Ralf
  • Danke für die wertvollen Tipps, morgen gehe ich die Sache an. Die gewölbte Scheibe dürfte der Grund sein warum die Ausschläge der Drosselhebel unterschiedlich sind. Im Handbuch steht ja man soll auf die Freigängigkeit achten, aber ich dachte immer das bedeutet nur man soll die max. Anzugsmomente beachten.

    Mittlerweile habe ich sogar einen nagelneuen Gaszug montiert, die Enden sind noch ungekürzt und die Kabel in der Länge identisch. Das kleine Messingteil auf dem Foto am Seilende ist falsch montiert - man kann es als zusätzlichen Begrenzer (als Ersatz für einen mechanischen Anschlag am Throttle) am anderen Ende einbauen.

    Vorsorglich habe ich noch 2 neue Federn bei Rotax bestellt. Das Synchronisieren der Vergaser ist sicher eine Sache die man nicht gleich auf Anhieb hinkriegt als Anfänger oder eben Stunden benötigt wofür man eigentlich nur 15 Min. braucht, aber wenn ich es nicht selbst versuche werde ich es ja nie lernen. Dazu kommt noch das Arbeiten am laufenden Prop...beim Rotax-Lehrgang durfte jeder einmal probieren am Testmotor, aber nach einigen Monaten am eigenen Motor die Sache zu wiederholen ist doch eine andere Geschichte...Ich benütze als Prüfgerät den Twinmax.

    @Rüdiger: Schau mal hier http://www.aircraftspruce.com/catalog/appages/rotaxdualthrottle.php. Ich habe ja auch noch ein BMW-1200-Projekt am Laufen, aber mein Mechaniker lässt die Sache etwas schleifen. Das Takeoff-Getriebe ist schon längst montiert, erwartungsgemäß ist die Verwendung der originalen ECU schwierig - wir werden wohl doch die Lösung von Takeoff nehmen damit die Sache vorangeht.
  • Danke für den link! Scheint ein recht solides Teil zu sein. Ich bin beim Seilzugverteiler der BMW R100 Boxer gelandet.


    Übrigens, zum Synchronisieren und sonstigen Arbeiten am laufenden Motor schraube ich den Propeller lieber ab. Mir wär das mit Prop zu gefährlich.


    Schönes Wochenende - Rüdiger

  • rlippok schrieb:

    Übrigens, zum Synchronisieren und sonstigen Arbeiten am laufenden Motor schraube ich den Propeller lieber ab. Mir wär das mit Prop zu gefährlich.

    Schönes Wochenende - Rüdiger

    Huch, ist das Dein Ernst?? Dann läuft der Motor ja völlig ungebremst und nahezu ohne Schwungmasse.

    Würd ich mich nicht trauen....

    Jonathan
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