phoebel schrieb:Hallo Peter,
Bei mir sind die Gasdruckfedern an der Tür an einem angenieteten Blech und hinder den Sitzen an dem Blech mit dem das Gepäckfach zur Zelle hin begrenzt wird festgeschraubt
...
Gruss Peter
Hi Blue Sky9,
danke für Deine ehrlichen Worte, die ich jetzt mal kommentieren möchte:
Ich beschäftige mich seit mehr als zwei Jahren mit dem Selbstbau von Flugzeugen, habe unzählige Internetseiten und die wichtigsten Bücher von Tony Bingelis (Firewall forward und Sportsplane construction techniques) durchgearbeitet. Seit November sitze ich also fast jeden Tag in der FK9, dabei ist sicher vieles "Learning bei Doing", aber damit bin ich die letzten 42 Jahre meines Lebens auch gut gefahren ;).
Nun habe ich von einem anerkannten Prüfer (nicht 3-Achser) seine private FK9 Mk2 im Oktober 2010 übernommen.
Es addieren sich natürlich im Laufe der Zeit (es waren insgesamt 3 Halter vor mir) noch weitere individuelle Lösungen hinzu. Der letzte Halter war mit Metall sehr bewandert und hat eine sehr gut funktionierende hydraulische Bremsanlage (das einzige was von mir anstandlos übernommen wurde) anstatt der Trommelbremsen eingebaut. Auch hat er das Federtrimmsystem wie ich meine sehr gut hinbekommen.
Ich weiss nicht wie gut Du aDich mit der FK9 auskennst, aber die Mark 2 stammt von 1994 und man sieht deutlich die "Handschrift" des Konstrukteurs in einigen Details, die nicht der Norm entsprechen, so z.B. der zentrale Gashebel (von mir durch das von mir bevorzugte Throttle ersetzt, war auch ein riesen Akt) oder die Verbindung der beiden Tanks durch ein großes Rohr etc. Nach einem Seminar bei Rotax Franz gab er mir persönlich 2 Verbesserungsvorschläge mit, die ich sofort umgesetzt habe:
1) Umbau auf normalen Gaszug wie im Einbauhandbuch vorgesehen
2) Einbau eines Bypass parallel zur elektr. Pumpe statt der anfälligen Gummipumpe
Das alte Tanksystem lässt sich natürlich ad hoc von mir nicht mehr verändern, im Hinterkopf habe ich noch 2 neue und etwas größere Tanks (Gesamtvolumen ca. 50L), dabei verzichte gerne auf etwas Gepäckvolumen, aus GFK sobald ich mich in die GFK-materie tiefer eingearbeitet habe (hier natürlich wieder die Ethanol-Problematik). Ich habe ja gesagt, das sieht echt nach blauem Mist aus, aber 1) sieht man es Gott sei Dank nicht mehr und ist das Hylomar am Mittelrohr überflüssig da von sich aus immer noch dicht wie am ersten Tag.
2) ich wüsste jetzt nicht was an den Schläuchen und Anschlüssen ausser der Optik so schlecht sein soll. Was jetzt dicht hält wird wohl auch in 3000Fuß dicht halten. Die flexiblen und damit leicht verlegbaren Schläuche werden als Benzinschläuche verkauft und sind sicher nicht für hohe Beanspruchung ausgelegt (mechanisch und thermisch), aber davon gehe ich im Tankbereich auch nicht aus. Da wo es darauf ankommt habe ich die verstärkten Schläuche in 8mm, der Übergang vom Cockpit zum Brandschott erfolgt sogar mit Aluleitung. Die Schlauchschellen mit Schneckengewinde sind tatsächlich laut Franz ein Problem (hier gibt es immer wieder Probleme aber trotzdem haben es doch fast alle da leicht verfügbar) - aber solange sie dicht halten lasse ich sie drin und die Schläuche sind je dank Wulst kaum noch abziehbar. Für andere Alternativen bin ich noch offen, wie sind diese Einweg-Schellen?
3) das gesamte Kraftstoffsystem wird von mir nochmal (ein erheblicher Eingriff in meinen knappen Terminplan) auf Herz und Nieren überprüft, das Hantieren mit Benzin ist echt eine große Sch...e, meine schöne Garage stinkt schon und bei mir zu Hause fluchen die über meine Benzinfahne..., aber ich bin ja schon geschieden haha...Ich baue die Pumpe jetzt exakt nach Facet-Vorgabe ein, also knapp unter dem Tank nach dem Filter, in einem 45-Grad-Winkel in Richtung Auslass führend auf Gummidämpfern.
Der Einfüllschlauch wird von mir durch einen flexiblen ersetzt, ebenso bekomme ich einen neuen Alutankdeckel. Ich experimentiere mit versch. Alternativen.
4) das Zulaminieren der VDO-Geber war ein Tipp von einem FK9-Piloten, laut seiner Aussage macht es Funk wohl auch so zumindest bei den nachgerüsteten Teilen. Ich hatte eben das Problem dass durch die Rundung des Tanks am hinteren rechten Tank die Dichtung offenbar nicht mehr 100% anlag (die originalen Korkdichtungen sind auch fragwürdig) und ich die letzten 2-3L nicht mehr vollmachen konnte. Dieses Problem ergibt sich aber nur am Boden durch den steilen Winkel des Tanks, der sich im Flug wieder egalisiert.
Das war meine erste GFK-Arbeit und für einen Kenner vermutlich ein Greuel, aber alles ist steinhart geworden und hat sich mit dem Untergrund verbunden, mehr kann ich nicht machen. Ich habe ja immer die Option auf die Tanks zu schauen, ob die Geber jetzt gehen oder nicht ist mir auch schon egal.
Nun zu Deiner Kritik:
1) Der Motorraum ist noch absolute Baustelle, das Kühlsystem muss neu verlegt werden (neue Schläuche aus Silikon von Samco), ich habe den Schlauch zu den Vergasern abgezweigt um mal schnell die Funktion der Pumpe überprüfen zu können. Ich wüsste jetzt noch keine bessere Lösung für die Befestigung des Druckgebers ausser es mit 2 hitzefesten Edelstahlschellen an den anderen Schläuchen zu binden. Bisher ging hier ein Schlauch direkt zum Manometer in das Cockpit, evtl. überdenke ich diese Sache nochmal und baue eine Halterung für den Geber um es an den Befestigungspunkten des 912 verschrauben zu können.
2) Der Umbau der Klappenmechanik und Trimmung ist sicher eine gewagte Sache und rechtlich vermutlich in der Grauzone. Da spielt sicher auch die Überzeugungsarbeit und Sympathie gegenüber einem Klasse 5-Prüfer eine große Rolle. Auf jeden Fall sind die von mir verwendeten Teile, z.B. der Klappenmotor aus der Industrie, absolut gängige Motoren und finden sich in zahlreichen Mustern wieder, wird sogar zum doppelten Preis bei einem deutschen UL-Versand verkauft.
Den Motor und die Mechanik habe ich bereits einer Prüfung unterzogen - ohne sich einen Milllimeter zu bewegen kann ich daran das UL hin und her rollen, das müsste der Belastung max. Klappenspeed 110km/h entsprechen, auch die Papierwerte sind mehr als ausreichend.
Als zusätzlich Sicherheitsmaßnahme habe ich nach einem Einwand des Vorhalters, dass sein Kollege in der Tecnam die Klappen sehr oft bei zu viel Speed ausfährt und dabei die Sicherung durchbrennt einen Staurohr-Sicherheitsschalter eingebaut der bei knapp über 115km/h (genaue Kalibrierung erst in der Luft möglich) den Strom vom Klappenantrieb unterbricht.
Die Trimmung ist absolutes Neuland und vielleicht etwas ungewöhnlich für ein UL dieser Klasse. Ich habe bisher keine publizierte Lösung gefunden, aber prinzipiell wurde es bereits umgesetzt. Eine selbst gebaute Flettner-Trimmung wäre für mich ein No-go ohne Zustimmung des Konstrukteurs, ich beschränke mich ja auch nur auf die bereits vorhandene Mechanik, die ich anstatt per Hand oder Hebel nun eben elektrisch bedienen möchte.
Tatsächlich wurden diese Einheiten schon in hunderten von Canards eingebaut ohne Probleme. Mein Problem war es nur, eine geeignete Anlenkung des Trimmotors zu finden, da es doch erheblich von den in Canards abweicht.
Ich sehe das hier als Prototyp, ich habe noch keine Idee wie die Ruderkräfte ausfallen mit der Feder, aber am Boden sind die Kräfte in Neutralstellung gefühlt kaum zu unterscheiden.
Schönen Gruß und danke für weitere Tipps,
Michael
Ich schon wieder. Warum die Überdruckpumpe im Kühlkreislauf? Was versprichst Du Dir davon? Lieber sauber verlegte Schläuche. Entsprechend dem ROTAX Einbauhandbuch. Vielleicht Thermostate für den Winter. Aber sonst würde ich keine Experimente machen. Was nicht eingebaut ist, brauch ich nicht kontrollieren, austauschen u.s.w. Und leichter ist es auch.
Bei der Trimmung lasse ich mich gerne belehren,
grundsätzlich fliegt sie so wie ich gehört habe auch ohne ganz gut,
sobald ich oben bin werde ich sie ausführlich in sicherer Höhe erproben,
damit es bei Start und Landung keine böse Überraschung gibt, notfalls
kommt halt die alte Feder wieder hin.
Zu den Gebern: Wie erwähnt
haben die mittlerweile für mich keine Priorität mehr, wichtig ist mir
eher die Dichtheit der Tanks. Tankkontrolle ist ja per Halsverrenkung
nach hinten möglich (hat mich als Anfänger bei der Schulung und Chartern
in einer Mk3 immer wahnsinnig nervös gemacht und genervt, da man den
Blick nach vorne für wenige Augenblicke aufgeben musste). Notfalls
heisst es: Flex und weg damit.
Zur Terminierung: Wie im wahren
Leben geht ohne festen Termin zumindest bei mir nichts weiter. Man
dröselt so vor sich hin, macht zuerst das dann das und man könnte im
Grunde den ganzen Sommer am Flieger was "verbessern".
Sobald die
neue Frontscheibe eingebaut, Benzinleitungen und Kühlerschläuche 100%
verlegt sind und Avionik und Motortest O.K. ist geht es zum Flugplatz.
Alles andere wie Türen oder neue Gepäckablage muss dann eben vor Ort
gemacht werden.
Mike
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