Hallo Wephobber,
ich habe auf dem "Brot und Butter" - UL C42 gelernt (welches ein Dreibeinfahrwerk hat), fliege nun aber seit einigen Jahren ein Wild Thing in Spornradausführung. Ich habe also Erfahrung mit beiden Varianten.
Früher gab es nur Spornradflugzeuge, es ist die klassische Anordnung. Ich kenne keinen Doppeldecker, ob nun historisch oder retro, in Bugradausführung. Auch die klassischen Cessnas waren noch Spornradmaschinen. Die Einführung Bugrades war eine große Innovation!
Größter Vorteil des Bugrades ist die Eigenstabilität des Fluggerätes beim Rollen: Der Schwerpunkt der Maschine zieht praktisch das Hauptfahrwerk hinter sich her. Beim Spornradflugzeug ist es genau umgekehrt, der Schwerpunkt schiebt das Hauptfahrwerk. Man kann es ein wenig mit den Autos vergleichen, auch wenn es natürlich nicht 1:1 übertragbar ist, da beim Flugzeug ja der Antrieb nicht über die Räder erfolgt: Das Heckangetriebene Auto bricht leichter aus, vor allem auf schlammigem oder schneebedecktem Untergrund. Das Spornradflugzeug neigt ebenfalls stärker zum Ausbrechen als das Bugradflugzeug, daher will es am Boden immer bewußt gesteuert werden. Ein einmal ins Schlingern geratene Spornradflugzeug wieder unter Kontrolle zu bringen ist sehr schwierig und erfordert viel Übung (besser gleich ganz anhalten und neu anrollen).
Die Vor- und Nachteile hat Quax ja schon aufgelistet.
Und er hat Recht: Spornrad ist einfach geiler! :-)
Einen Nachteil des Spornradflugzeuges möchte ich noch ergänzen: Die schlechtere Sicht nach vorne, da dort eine Cowling in den Himmel ragt.
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