Ethanol im Benzin

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Flugzeug schrieb:
    Es gibt einen sehr reinen Kraftstoff - wird gerne und zunehmend für kleinere Motoren in Rasenmähern, Kettensägen etc. verwendet. Weil diese nicht im Dauerbetrieb genutzt werden - im Winter beispielsweise nur rumstehen - entstehen durch die gestiegene Bioethanolbeimischungen bereits heute hässliche Ablagerungen im Vergaser. E10 wird das verschlimmern. Vergaserreinigung kostet bei einem Rasenmäher rund 100 Euro - da kann man auch mal Sprit tanken, der 3 Euro/Liter kostet.

    Falsch.
    Ethanol ist ein Lösungsmittel.
    Wenn der Vergaser oder Kraftstoffleitungen bei der erst Betankung nicht sauber waren werden diese gereinigt dadurch kommt es zu Ablagerungen im Schwimmergehäuse.
    Wer E10 an den zusätzlichen Tanksäulen tanken möchte (wird ca.5-10cent günstiger sein)
    sollte bei seinen Kraftstoffleitungen nur EPDM als Material wählen somit gibt es keine Probleme mehr mit aushärten der Leitungen. (Ethanol entzieht aus den normalen Leitungen (NBR) den Weichmacher).
    p.s. effektiv sind es 3% Leistungsverlust 
    bei neuen Fahrzeugen wird durch die Motorsteuerung mit erhöhen der Einspritzmenge das ganze ausgeglichen.  
  • Thomas-Neumann schrieb:
    Ethanol ist ein Lösungsmittel.
    Wenn der Vergaser oder Kraftstoffleitungen bei der erst Betankung nicht sauber waren werden diese gereinigt dadurch kommt es zu Ablagerungen im Schwimmergehäuse.

    Ethanol entzieht aus den normalen Leitungen (NBR) 
    den Weichmacher).
    p.s. effektiv sind es 3% Leistungsverlust 
    bei neuen Fahrzeugen wird durch die Motorsteuerung mit erhöhen der Einspritzmenge das ganze ausgeglichen.  

    Ethanol ist Alkohol und greift alles Mögliche an (siehe das Beispiel Weichmacher das Du selbst bringst). Das führt zu Problemen an allen möglichen Stellen. Deine Theorie ist daher auch teilweise korrekt - durch Ethanol flocken Rückstände aus und verstopfen dann Filter, Pumpe und Vergaser.
    Aluminium korrodiert und Elastomere werden porös oder zerfallen. Der Dreck, der entsteht gelangt in die feinen Düsen des Vergasers, der Vergaser wiederrum ist meist aus Aluminium gegossen.

    Neue Fahrzeuge ....Du sprichtst von Autos - ich spreche von Ultraleichtflugzeugen.

    Glaub mir das Zeug ist Mist. Der angesprochene Kostenvorteil ist doch keiner weil E10 genauso teuer sein und die selbe Preisentwicklung nehmen wird (nur nach oben ) wie Superkraftstoff heute. 
    Gruß Kurt
  • In Südamerika fahren seit 20 Jahren fast alle Fahrzeuge mit E85 und höher.
    Neuwagen wie Beetle und Co. bekommen lediglich für den Europäischen Markt eine andere Motorsteuerungssoftware aufgespielt.
    Durch Ethanol flockt nichts aus.Alle bekannten Metalle sind zu 100 % beständig ohne Korrosion oder Sonstiges.Auch fast alle Kunststoffe sind es:http://www.amsler-frey.ch/pdf/ch_bestaendigkeit.pdf
    Wenn dies so wäre müssten alle Benzinfahrzeuge in Deutschland korrodieren.weil der normale Kraftstoff enthält momentan bis zu 5% Ethanol (E5) und das schon seit 2009.
    Wie schon gepostet hat Ethanol nichts im Flugzeug-Kraftstoff zu suchen darum immer am Flugplatz Tanken.
    Aluminium wird noch nicht einmal getestet weil es selbstverständlich ist.http://www.ibk.de/media/download/edelstahlwellschlauch.pdfausserdem sind ja 90% Benzin mit den entsprechenden Additiven enthalten.
  • Thomas-Neumann schrieb:
    Durch Ethanol flockt nichts aus.  Alle bekannten Metalle sind zu 100 % beständig ohne Korrosion oder Sonstiges. Auch fast alle Kunststoffe sind es.

    Wie schon gepostet hat Ethanol nichts im Flugzeug-Kraftstoff zu suchen.
    Meines Wissen korrodiert Aluminium unter Alkohol (Ethanol) durchaus (Foto in BP-pdf Seite 6).  Beim STEHEN von Ethanol in nicht behandelten Aluminiumteilen ist über lange Zeiträume unzweifelhaft mit Schäden zu rechnen. Darum kippt man im Winter in saisonal stillgelegte Rasenmäher auch kein Benzin sondern, das an anderer Stelle, bereits erwähnte Aspen.
    Außerdem verbindet sich Ethanol ausgesprochen gerne mit Wasser, was zu weiteren Problemen führen kann.

    Dass Ethanol nichts im Flugzeug Kraftstoff zu suchen hat ist der Kernsatz Deines Beitrages - dem stimme ich zu.
    Die Fragen: "Wie kann man sich dauerhaft schützen?" und "Was sind Alternativen?" erscheinen mir noch nicht beantwortet.  VG GX
  • Der WiSo-Beitrag bringt es hinsichtlich technischer und ökonomischer Hintergründe in wenigen Minuten schon ganz gut auf den Punkt.
    Wer ein bisschen mehr Zeit investieren möchte und sich auch für Ökologie und die politischen Ursachen und Verursacher interessiert, schaut sich in YouTube "Die Biosprit Lüge Teil 1 bis  Teil 5" an.
    ..und bei Quarks & Co erfährt man in 5 Teilen viel über den Unsinn mit den Biotreibstoffen und über den Sprit der Zukunft (Was tanken wir in Zukunft 1-5)
  • Es wird wohl in Zukunft an deutschen Auto-Tankstellen nur noch Benzin geben mit Ethanol wieviel Prozent das wird wohl am Marktpreis des Ethanols liegen der Momentan sehr hoch ist. Sobald die Marktlage sich bessert (keine Streiks in Frankreich, bessere Ernten in den Osteuropäischen Ländern) werden die Mineralölkonzerne die Anteile erhöhenbei denen zählt nur eins $$$$$ und sie dürfen ja bis zu 10% zumischen. 
    Nachweismöglichkeiten:Chemisch: http://www.chemieunterricht.de/dc2/auto/a-v-roh1.htm = sehr genau / aufwendigPhysikalisch: Mit Dichtemesser Ethanol hat 0,8 Benzin 0,72-0,74 = sehr ungenauAlternativen:Avgas 82 UL = Nachteil: extrem teurer als normales Benzin, weil Import und höhere SteuerNormalbenzin am Flugplatz tanken: Der Flugplatz kauft beim Mineralölhersteller direkt und kann somit die Beimischung eventuell regeln.Dauerhaft schützen:Wechsel auf DieselkraftstoffDieselmotor einbauen lassen = Nachteil: noch zu Schwer für UL (smartmotor zu anfällig) oder 1-2 Jahre warten dann kommt ein neuer Wankelmotor in die Luftfahrt für UL (doppelt so leicht wie rotax bei gleicher Leistungsfähigkeit)
  • Im Wiso-Beitrag ist doch die für uns wohl wichtigste Botschaft enthalten: "Alle BMW-Modelle sind uneingeschränkt E10-tauglich!"
    Offenbar kennen und verwenden die BMW-Ingenieure schon immer die Werkstoffe, die mit den alkoholischen Benzinbeimengungen, die schon seit Jahren im Sprit enthalten sind, keine Probleme haben.
    Es sollte also für die Zellenhersteller doch ein Leichtes sein, nun endlich mal Farbe zu bekennen, welche Baugruppen an unseren Fliegern zu Problemen führen könnten, statt mit Notifications ala Remos, die näher betrachtet nur reiner chemisch-physikalische Nonsens sind, die Verwendung von Super Plus, Ultimate und V-Power zu empfehlen, die ihrerseits auf keinen Fall ethanolfrei sind. Rotax hat ja bekanntlich seine Motoren freigegeben und das Statement von BMW zeigt eindeutig, dass das Gefahrenpotiential nur von den Zellenherstellern hausgemacht sein kann, also welche Materialien der Spritführung in unseren Fliegern zügig eliminiert werden müssen.
    Aber als Kenner der Hinterhofgaragenbastelmentalität so mancher UL-Hersteller wird es wieder an uns liegen, das nach und nach heraus zu finden.
    Denn eines muss uns klar sein, dauerhaft kommen wir an E10 nicht mehr vorbei. Vor allem diejenigen nicht, die mit ihren ULs das europäische Ausland befliegen wollen.


    Michael

  • Wie Rotax eine pauschale Undenklichkeit ausstellen kann ist mir ein Rätsel: ich habe jetzt in einer Werft eine original Rotax-Benzinpumpe eines 912er gesehen, der seit gut einem Jahr nicht mehr gelaufen ist. Die Pumpe war innen komplett weiß korrodiert, Kunststoffteile haben sich mehr oder weniger aufgelöst. Lt. Aussage des Besitzers hat er immer von der Autotankstelle seinen Sprit geholt. Nach Tausch der Benzinpumpe und Komplettprüfung und Reinigung der Vergaser läuft der Motor immer noch unrund. Jetzt gehts ans Eingemachte.

    Klar, eine so lange Standzeit tut keinem Motor gut. Woher aber die weiße Korrosion kommt und das zerfressene Plastik?

    Man darf auf die Reaktionen gespannt sein, wenn der erste Flieger deswegen runter kommt oder noch schlimmeres.

    Aareb


    FlyingDentist schrieb:

    Aber als Kenner der Hinterhofgaragenbastelmentalität so mancher
    UL-Hersteller wird es wieder an uns liegen, das nach und nach heraus zu
    finden.

    Und FD, deiner Erkenntnis ist nichts hinzuzufügen wenngleich ich schon etwas schmunzeln musste, wenn du nach einer solchen Aussage mit einem Ölthermostat aus dem "Ralley-Zubehör" durch die Gegend fliegst.
  • Was sich im Ralley-Sport jahrelang im härtesten Einsatz bewährt hat, sollte doch in einem UL klaglos funktionieren, oder?*
    Und was Rotax angeht, scheinen deren Ingenieure eben einen ähnlichen Kenntnisstand zu haben wie die BMW-Mannschaft.


    Außerdem sollten wir uns daran erinnern, dass wir ein Luftsportgerät bewegen, das von einem nicht luftfahrt-zertifizierten Motor angetrieben wird, der bekanntermaßen jederzeit stehen bleiben darf...


    Michael


    * tut es übrigens nun schon über sechs Jahre

  • FlyingDentist schrieb:
    GX schrieb:

    Total bietet an vielen Flugplätzen Super Plus an, das garantiert max. 1% Ethanol beimischt.


    Total Super Plus Aviation gibt es gerade einmal an 16 Fluglätzen in der Bundesrepublik, die obendrein auch nicht sehr günstig verteilt liegen. In einigen Bundesländern, z.B. Niedersachsen gibt's kein Total Super Plus Aviation.
    Wie ich kürzlich auf dem Turm in Aschaffenburg (EDFC) erfuhr, stellt Total die Produktion und den Vertrieb des Super Plus Aviation im März/April ein und bietet dann ebenfalls nur noch "normalen" Autosprit mit höherem Ethanol Gehalt an.  :-(
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