Pioneer 200 - erhebliche Elektronikprobleme durch werkseitige Einbaufehler

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo zusammen,

    wir betreiben seit einem 3/4 Jahr eine Pioneer 200 mit 80PS Rotax zur Schulung. Der Flieger ist perfekt für Anfänger und ist trotzdem ein guter Reiseflieger und macht uns fliegerisch viel Freude. Wenn nicht die schludrige Verarbeitung der Elektrik wäre.

    Der Haupt-Kabelbaum, der durchs Branntschott geht, am Tank vorbei, bevor er sich auf aufteilt, läuft über ca 60 cm frei "im Raum", also ohne Befestigung, und scheuert dabei am TY91 Gehäuse, das man unglücklicherweise in diesen Schacht (zwischen linker Bordwand und dem (Front)-Tank zu weit nach hinten und rechts geschraubt hat. Die Isolierung des Kabelbaums war an dieser Stelle beschädigt und löste mehrmals einen Avionik-Ausfall aus (12V Socket Sicherung gepoppt, nicht resetbar. Diese Sicherung schaltet bei uns den AUX-Bus aus, an dem fast alles dranhängt.). Auch der Anlasser ging nicht mehr. Das Funkgerät hat noch funktioniert, der Motor lief natürlich weiter. Wir haben diesen Kabelbaum an den neuralgischen Stellen mit (natürlich unbenutzten) aufgeschnittenen Ölschläuchen isoliert, ihn an der unteren Holzplatte befestigt, so daß er nicht mehr wackeln kann,  und haben das TY91 nach vorne links versetzt. Dazu kam eine weitere Stelle zum Vorschein, wo der Hauptkabelbaum scheuert und früher oder später auch einen Kurzen verursacht: Nach der vorderen linken Ecke des Tanks liegt der Kabelbaum direkt auf einer ca 14er Mutter mit leicht rausstehender Schraube auf und wackelt auch dort hin- und her. Haben wir auch isoliert und den Baum fixiert.

    Wir haben auch ein paar Sachen in der Avionik entdeckt, wie Baumarkt-Crimpverbindungen mit Spiel, und eine falsche Auslegung der Sicherungen. Da die Avionik vom Vorbesitzer (der Flieger ist 2 Jahre alt) erweitert/verändert wurde, liegt das wahrscheinlich nicht am Hersteller. 

    Es wäre gut, wenn die anderen P200 Betreiber auch mal das linke Instrumenten-Panel abschrauben, und sich den Haupt-Kabelbaum genau anschauen, besonders an den genannten Stellen. Die Aussage des Musterbetreuers, daß man nun bei den neuen P200 darauf achtet, lässt darauf schließen, daß man die bereits fliegenden P200 unbehelligt lassen und kein SB veranlassen möchte. Wie sind eure Erfahrungen mit dem Kabelbaum der P200, gleiches Problem?

    Die Bilder zeigen den gefixten Zustand. Die Befestigung des Kabelbaums an der Holzplatte war nicht vorhanden, und es war kein Schutz um den Kabelbaum, auch nicht an der Auflage zur Schraube und am TY91. 














  • Alles 1 bisschen ... Italienisch eben . Ich habe bei meiner sämtliche Kabel in PVC Schläuchen verlegt , gerade wegen dem Tank Vorn drin. Manch einer würde sagen im ..Schmorfall gibt das Giftige Dämpfe aber die Asso hat ja eine Schiebehaube . Sicherungen sind natürlich auch verbaut. Mfg.

  • Danke für die Antwort...Die Zelle der 200er ist ja gleich mit der 300er und damit der Asso, bis auf die Haube. Hast du die Asso selber gebaut? Wenn ja, was sagt der Bauplan über die Kabelführung am Tank entlang..? An unserer P200 sind ausser der Hausmeister-Style-Elektrik noch mehr Sachen, die man machen muss. Die Heizung heizt nicht richtig obwohl angeblich korrekt eingebaut, das Bugfahrwerk entwickelt beim Ausrollen bei ca 60 kmh kräftige Vibrationen, obwohl alles gemäß Anweisung gecheckt wurde (Reifen, Radlager, Dämpfer, Lenkungs-Anlenkung, Verstrebung etc. Die Haube hat hinten links und rechts ca 2 cm Luft und es zieht deswegen wie Hechtsuppe. Wenn der Flieger 20 Jahre alt wäre und mit 2000h drauf würde ich nichts sagen, der hier ist aber fast neu.

  • Wenn das alles echt so ist ...

    wüde ich keine Sekunde zögern die Kiste sofort dem Händler hinstellen, dann hat er Zeit für eine Behebung der Mängel am NEUFlugzeug ... bei nicht sofortiger ordnungsgemässer Behebung dann noch ein einziges abschliessendes nettes Gespräch .. .danach sofort zum Anwalt.

    Oder hat er euch den Flieger GESCHENKT ? Dann wäre alles so OK ... ;)

  • nicht ganz geschenkt, aber die P200 werden ja ohnehin schon als Neuflugzeug konkurrenzlos günstig verkauft, so daß man die eine oder andere Macke eher akzeptiert und selber fixt, als sich einem Rechtsstreit auszuliefern, bei dem nur die Anwälte glücklich werden. Solange man damit irgendwie fliegen kann und wir die Probleme selber lösen können, sehe ich das eher sportlich.

  • Na denn ist ja alles gut und ihr könnt weiterbasteln ... wie (und warum)
    man allerdings z.B. eine schiefe / verzogene Haube selber richten will
    ( bei einem Neu-Flugzeug das 6 stellige Euro kostet (ist für mich nicht "geschenkt" ... )) ist mir unklar.

    Z.B. einen (neuen !)  geschlossenen Flieger zu nutzen, den man im Winter nur mit
    Heizkleidung fliegen kann ...  weil es " wie Hechtsuppe drin zieht" ... wär nicht meins.

    Ein ein stark vibrierendes BFW ...wird auf kurz oder lang so RICHTIG teuer werden.

  • die Haube ist nicht verzogen,  sie liegt aber konstruktionsgemäß an der hinteren Ecke nicht von selber schlüssig auf, wie z. bsp. bei den Zodiacs, sondern bedarf größerer Mengen Dichtband/Moosgummi-Türdichtungsmaterial um dicht zu sein. Der Flieger ist auch nicht ganz neu, sondern jetzt 3 Jahre alt. In 30 Jahren Fliegerei habe ich kein einziges Flugzeug geflogen, ob neu oder gebraucht, egal ob UL, E, oder Airliner, das keine Macken hat. Kaputte shimmy damper mit vibrierenden Fahrwerksbeinen sind tägliches Brot. 

    Wenn zum Vergleich einem Bekannten mit seinem nagelneuen high-end Kunststoff-Tiefdecker  (für den 2,5-fachen Preis der P200) der Motor nach dem Start fast ausgeht, weil man im Werk die Benzinleitungen des 914 so verlegt hat, daß der Sprit Blasen wirft, ("Auja, jetzt wo Sie′s sagen, kommen sie mal vorbei, wir ändern ein bisschen was am fuel system") braucht man sich nicht über die paar Kinken der P200 ärgern..

    Die Frage war eigentlich, ob die anderen P200-Eigner auch diese Kabelbäume haben und ob sie damit auch Probleme haben..?

  • TechiVision schrieb:
    das keine Macken hat
    Dann solltest du dir mal die Fertigungqualitäten von zum Beispiel Pipistrel anschauen, da staunt auch jedes Mal der Prüfer und meine Maintenance!
  • TechiVision schrieb:
    sie liegt aber konstruktionsgemäß an der hinteren Ecke nicht von selber schlüssig auf,  bedarf größerer Mengen Dichtband/Moosgummi-Türdichtungsmaterial um dicht zu sein.
    "konstruktionsgemäß"

    sind also alle Pioneer mit schiefen / nicht schliessenden Haubenrahmen versehen ?
    Bin ich froh nicht so eine Flugzeug zu haben :)

    Sorry ...aber ICH würde das nicht tolerieren. Habe auch so an die ca. 35 verschiedene Muster geflogen und
    sowas ist mir noch nicht untergekommen in fast 40 Jahren Fliegerei.

    Und dann noch die Verkabelungen ... tja ...

    -------------

    Kabelbäume scheuern am TY91 Gehäuse Die Isolierung des Kabelbaums beschädigt !
    und löste regelmäßig einen kompletten Avionik-Ausfall aus !
    Ein Engine Restart im Flug wäre nicht gegangen. !
    -------------
    Und dann noch KEINE HILFE vom Hersteller / Händler der nicht mal antwortet
    und die weiteren Krankheiten hat .... da würde mir der Spass komplett vergehen.

    Noch ein Punkt mehr keine Pioneer zu kaufen, was nützt Dir eine Kiste die man im
    Winter kaum fliegen möchte, und die ganzen Elektrik Probleme

    Unfassbar ... komplettiert aber das Bild .

    Dann lieber einen guten solide gemachten Flieger ... der z.B. doppelt so alt ist,
    wenns denn aufs Geld ankommt. "Sparen" in der Fliegerei ist oft problematisch.
    Das gilt sowohl beim Kauf, oder beim Unterhalt, als auch bei der Konstruktion / beim Bau.

    Zur Kabelbaum/ Elektrik- Frage : Was sagt denn Dein Prüfer dazu ?

    Schraubst Du alleine an dem Flieger herum ? ohne Ahnung ? ...und ohne jemanden der mal drüber schaut ?

  • Higgy schrieb:
    sind also alle Pioneer mit schiefen / nicht schliessenden Haubenrahmen versehen?
    Unsere Haube der Vereins Pioneer 300 ist auch schief.
    Wenn li. zu ist gibt es re. ne "Zwangsbelüftung" um es mal harmlos zu sagen. ;-)

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