Spornrad für Anfänger?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Es ist schon so, dass ich kein großes "Talent" bin.  Ich konnte halt nicht sofort alles, in der ersten Flugstunde mit dem Spornradfalken war doch einiges ungewohnt im Vergleich zum Segelflugzeug.  In der nächsten Flugstunde mit anderem FL sah es schon viel besser aus.

    Zurück zum Spornradfliegen: Einerseits gibts Horrorgeschichten über die Schwierigkeit, andererseits wirds als leicht erlernbar beschrieben. Ich denke, man sollte es einfach mit einem kompetenten Lehrer/Einweiser mal selber ausprobieren.

    mfg hb

  • hb vom alpenrand schrieb:
    Einerseits gibts Horrorgeschichten über die Schwierigkeit, andererseits wirds als leicht erlernbar beschrieben.
    ich glaube, die Horrorgeschichten kommen von denen, die ihre Heldenhaftigkeit hervorheben wollen.

    Es ist keine grosse Kunst, es ist nur anders.

    Wichtiger als die eigentliche Konfiguration Spornrad an sich, ist das Fahrwerk. Eine Pitt‘s gibt halt alles aus der Einfederung zurück. Ein Christen Eagle schon nicht mehr, eine Savage kaum, und mit dem Huberfahrwerk ist der Sproing fast auf null.

    Wie gesagt ist das Stabilitätsmass für mich eher die Aufgabe, da ist die Pitt‘s vermutlich eher einfach ;-)

  • Steffen_E schrieb:

    Es ist keine grosse Kunst, es ist nur anders.

    Wichtiger als die eigentliche Konfiguration Spornrad an sich, ist das Fahrwerk. Eine Pitt‘s gibt halt alles aus der Einfederung zurück. Ein Christen Eagle schon nicht mehr, eine Savage kaum, und mit dem Huberfahrwerk ist der Sproing fast auf null.

    Hallo Steffen,

    prinzipiell ist das schon so richtig, aber im Grenzbereich ist der Spornradflieger schon anspruchsvoller.

    Hängt natürlich vom Typ ab.

    Bei 50km/h Seitenwind ist eine WT-01 und einem Platz mit starken Bodenwellen deutlich anspruchsvoller als z.B. eine FM250 Vampire II.

    Definitiv ist eine Vollbremsung ist mit Bugrad deutlich einfacher als mit einem Spornrad, das ist einfach Physik.

    Viele Grüße,

    Ulf

  • Ulf, niemand hat was anderes behauptet.

    Nur die Behauptung, dass Spornrad ach so schwierig ist, ist halt einfach unnütz.

    FM250_PIK20D schrieb:
    deutlich anspruchsvoller als z.B. eine FM250 Vampire II.
    natürlich, aber das war nicht die Frage.

    Die Probleme der Bugradflieger, die regelmäßig das Bugfahrwerk knicken, sind ja auch real aber trotzdem keine abartig große Herausforderung.

  • FM250_PIK20D schrieb:
    Hallo Steffen,

    prinzipiell ist das schon so richtig, aber im Grenzbereich ist der Spornradflieger schon anspruchsvoller.

    Was ist der Grenzbereich?
    Das beginnt ab der im POH beschriebene zulässigen Werten und hängt vom Typ ab.
    Und die ist bei vielen Spornrad STOL Fliegern oft höher wie z.B. beim Seitenwind (bei meinem ex und neuen Flieger 20 Kt.), bzw. minimalerern Anforderung an Abflug- oder Landefläche als bei den meisten Stützradfliegern.
    Es gibt natürlich auch Prinzessinnen wie Cessna 180 oder Airtractor wo z.B. schon etwas stärkerer Seitenwind höchste Aufmerksamkeit erfordert. Auch bei Bugradflugzeugen gibt es diese Unterschiede.
    KFA schult in SA nur auf Tailwheel. Dort werden die Ausbildungszeiten zentral erfasst um Missbrauch von Flugschulen zu verhindern. KFA hat niedrigere Flugstunden bis zur Prüfung als der Landesdurchschnitt obwohl die Wetterverhältnisse wie Dichtehöhe, pumpende Seitenwinde u. Thermik recht anspruchsvoller sein können.
    Man braucht also nur eine anständige Schulung bzw. Einweisung und regelmäßiges Fliegen um sich die Reflexe und Prozeduren zu erhalten. Keine Raketenwissenschaft von Superfrauen oder Männern.
    Mich wundert immer wieder wie viele, ohne je selber Erfahrung mit Taildragern gehabt zu haben, Weisheiten verbreiten welche sie vom Hörensagen aufgeschnappt haben.
    Und wenn man sich mal die Sprornrad Unfallberichte mal anschaut oder selber Unfälle selber gesehen hat (ich war beim Tannkosh Unfall Zeuge und hab schon beim Anrollen sehen können das das schief geht) und dann liest das der Pilot /Pilotin wenig Erfahrung auf dem Typ bzw. keine längere Einweisung auf dem Unfalltyp hatte oder diesen lange nicht mehr geflogen hatte, ist das nicht ein generelles Sprornrad Problem sondern ein Schulungsproblem.
    Ich habe bei Einweisungen bei Piloten mit wenig Erfahrung wesentlich bessere Erfahrung gemacht als mit den sogenannten alten Hasen. Die sogenannten Anfänger hören meist besser zu und wissen nicht alles besser, halten die Kugel in der Mitte und lassen sich auch das tanzen mit den Füßen nach dem Aufsetzen leichter beibringen. Der Flieger ist immer erst gelandet wenn er im Hangar steht und nicht wenn man den Boden berührt.
     
  • Hallo,

    Nachdem ich dieses Wochenende wieder Spornrad üben und fliegen konnte, bin ich voll bei den vorherigen Einträgen. Spornrad ist kein Horror. Man kann Spornrad genauso lernen wie Bugrad, der eine kapiert es schneller, der Andere braucht ein wenig länger. Ich bin auf jeden Fall Gruppe 2 und kein Naturtalent :-) Und die verschiedenen Spornrad-Flieger sind da bestimmt auch unterschiedlich, einige gutmütiger, einige sensibler.

    Aber ich finde es wichtig, dass man es ernst nimmt, macht ne gute Einweisung, lernt es anständig. Und wenn es ein paar Stunden und einige Landungen braucht, dann ist das keine Schande.

    Spaß macht Spornrad auf jeden Fall und es haben ja schon viele gelernt, dann kann man es auch schaffen. Ich habs nicht bereut, mir einen Spornradflieger zuzulegen.

    Grüße,

    Michael

  • FM250_PIK20D schrieb:
    Bei 50km/h Seitenwind ist eine WT-01 und einem Platz mit starken Bodenwellen deutlich anspruchsvoller als z.B. eine FM250 Vampire II.
    bei 50km/h sind alle bekannten Muster aussrhalb der nachgewiesenen Seitenwindkomponente. Und da frage ich mich, ob ich nicht mit einer Savage quer lande, was mit einer Dynamic oder Vampire gar nicht geht...

    "It′s like the navy, only your runway is wider"

  • Steffen_E schrieb:
    bei 50km/h sind alle bekannten Muster aussrhalb der nachgewiesenen Seitenwindkomponente. Und da frage ich mich, ob ich nicht mit einer Savage quer lande, was mit einer Dynamic oder Vampire gar nicht geht...
    Der Begriff nachgewiesene Seitenwindkomponente ist wachsweich und wird häufig verwendet damit der Durchschittspilot mit wenig Übung nicht höheren Seitenwindkomponenten Startet oder Landet. Die mögliche Seitenwindkomponente ist stark Pilotenabhängig und wenn man die guten Piloten nicht einschränken möchte schreibt man halt nachgewiesene Seitenwindkomponente statt maximale Seitenwindkomponente. Bei z.B. der Wassmer WA51 steht klar im Flughandbuch das die 25kt nachgewiesene Seitenkomponente nicht das Limit vom Flugzeug ist, sondern bei guten Piloten höher liegt und es im Ermessen des Piloten liegt.

    Ich kann Dir sagen das reale Limit der Vampire liegt deutlich über 50km/h, weil ich die Erprobung in Deutschland geflogen habe.

    Den relativ niedrigen Wert im Flughandbuch hatten wir festgelegt das auch ein schlechter Pilot es ohne Probleme hinbekommt.

    Die Dynamic hat für extreme Wetterlagen ein zu kleines Seitenruder und Höhenruder und nicht genug Bodenfreiheit.  

  • Oliver_K schrieb:
    Und wenn man sich mal die Sprornrad Unfallberichte mal anschaut oder selber Unfälle selber gesehen hat (ich war beim Tannkosh Unfall Zeuge und hab schon beim Anrollen sehen können das das schief geht) und dann liest das der Pilot /Pilotin wenig Erfahrung auf dem Typ bzw. keine längere Einweisung auf dem Unfalltyp hatte oder diesen lange nicht mehr geflogen hatte, ist das nicht ein generelles Sprornrad Problem sondern ein Schulungsproblem.
    Hallo Oliver,

    ich hatte den Unfall nicht live gesehen, wir sind etwa 10 Minuten vorher gestartet. Aber alle Starts die ich vorher von der Udet Flamingo gesehen hatte waren ziemlicher Murks. Mir war klar da es nicht lange dauern wird bis das schief geht. Die Udet Flamingo ist ein sehr sehr seltenes Flugzeug, welches ein sehr hohes Fahrwerk hat und damit einen sehr großen Bodenanstellwinkel hat und hat einen für das Flugzeuggewicht extrem drehmomentstarken Siemens-Halske Motor. Bei dieser Kombination muß man beim Start erst Drücken um den Anstellwinkel in einen vernünftigen Bereich zu bringen. Der Pilot ist aber immer mit gezogenen Höhenruder angerollt und hat es bis zum Abheben gezogen gehalten......

    Ein Flugzeug bei dem es lange Zeit kein fliegendes Exemplar gab und danach nur ein Exemplar existiert dann  ist es mit den Einweisung ein Problem. Das Hauptproblem ist aber die mangelnde theoretische Ausbildung der Piloten. Ich denke der viel zu gutmütige 2-Bein Falke und ähnliche Flieger verzeihen zuviel so das die Piloten nicht merken das sie Mist bauen und dann nach Jahren oder Jahrzehnten Falke sicher Spornrad fliegen könnten.

    Der Umstieg von der ASK21 auf einen älteren Leistungseinsitzer(vor 1980) kann auch auch böse Enden. 

    Ich kann die Polen verstehen warum dort jedes Schulflugzeug in der Lage sein muß zu Trudeln.

    Viele Grüße,

    Ulf   

  • FM250_PIK20D schrieb:
    Der Begriff nachgewiesene Seitenwindkomponente ist wachsweich
    Ulf, ich weiss was das ist und warum es "nachgeweisen" und nicht "maximal"  (und Du weisst, dass ich das weiss) Also bleib mir weg damit.

    Es geht hier aber nicht darum, was Du alles erprobt hast, sondern darum ob Spornradflugzeuge so super schwierig sind und da findet vernünftigerweise jeder sachliche Vergleich innerhalb der normalen Betriebsparameter statt.

    FM250_PIK20D schrieb:
    Ich kann Dir sagen das reale Limit der Vampire liegt deutlich über 50km/h,
    Nein, ist es nicht. Diese Funktion muss mit average skills erfüllbar sein, und da wirst Du mit 50km/h langsam in Erklärungsnot kommen.
    FM250_PIK20D schrieb:
    Die Dynamic hat für extreme Wetterlagen ein zu kleines Seitenruder und Höhenruder und nicht genug Bodenfreiheit.  
    Jetzt wird es absurd...
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