Hallo zusammen
Ich bin kurz vor Abschluss des PPL auf einem "normalen" Schulungsflieger (Bristell 23).
Meine Faszination gilt aber "low&slow" und da ich als Helvetier mehr in den Alpen fliege als im Flachland habe ich mir überlegt, dass das "richtige" Flugzeug für mich ein STOL-Typ wäre. Im Stil einer Zlyn Savage Norden. Ein tolles Flugzeug.
Jedoch hat mich der Thread hier (2932_wo-sind-die-vor--und-nachteile-zwischen-bugrad-und-spornrad-version) und verschiedene YT-Beiträge in meiner Euphorie etwas bis einiges gebremst ;-). Ist ein Spornrad das richtige Flugzeug, das ich mir nach der Ausbildung zulegen soll? Oder doch lieber eher konventionell (die "einzige" Alternative wäre dann eine Shark 600 oder Tarragon)?
Warum ein STOL?
Damit ich in den Bergen mehr Optionen habe, umzudrehen (engerer Wendekreis, mehr Steigleistung (Steigwinkel)). Und bei einem Motorausfall muss ich in geringer Höhe nicht ein 500m Feld suchen, sondern ein Sportplatz würde genügen.
Warum kein STOL?
Mein Heimatflugplatz hat relativ oft Seitenwind, scheinbar jeder Pilot hatte schon einen Groundloop - oder wird ihn haben. Und nach der Grundausbildung kann man aus meiner Sicht noch nicht sauber landen...
Was ratet ihr mir?
Savage Norden und richtig landen lernen
oder
Shark 600 und die Alpen aus höherer Distanz geniessen
Moin,
zwischen ner Savage und ner Shark sind Welten, was das Profil des jeweiligen Fliegers angeht. Wenn du nicht ala Dagobert Duck über entsprechende Mittel verfügst, gilt eigentlich der Wahlspruch „ kaufe dein letztes Flugzeug zuerst“. Dazu musst du wissen, was du eigentlich brauchst oder möchtest. Und dazu musst du beide Muster und noch ein paar Andere ausprobiert haben. Der Wollen- Faktor ist emotional getrieben und nicht immer hält er der Realität stand. Deswegen gibt es viele Leichen in Hangars, die da mit Plattfuss stehen genauso wie Boote, die nie ablegen oder Mopeds, die nicht gefahren werden.
Das wichtigste ist, das du dich in dem Flieger deiner Wahl wohl fühlst. Ich mag die 172er Cessna nicht so gerne, fühle mich aber in einer Jodel sauwohl. Meine FK9 als Spornradflieger ist auch ein Wohlfühlflugzeug für mich und das war am Ende der Kaufgrund. Shark würde ich gerne mal probieren, da passe ich zumindest schon mal rein, Pioneer 300 z.B. ist sexy, aber inkompatibel mir meiner Grösse. Da gibt es viele verschiedene Punkte, die passen sollten, und ohne ausprobieren weisst du nicht, was es eigentlich alles an Punkten gibt.
Spornradfliegen ist etwas anspruchsvoller als Dreibein, aber lernbar und erzieht dich meiner Meinung nach zum sauberen Fliegen. Es gibt einfach zu landende Spornradflieger wie die FK9, Biester wie ne Pitts S1 und ergonomische Horrorkisten wie alte Piper und Luscombe mit den Hackenbremsen. Auch da ist jeder Flieger anders und nicht pauschal,klassifizierbar.
Ich würde Spornradfliegen auf jeden Fall probieren, es macht mir mehr Freude 😃
Gruss Raller
Moin!
Also eine Shark oder Tarragon ist das genaue Gegenteil von Low and Slow. Und hat auch mit "konventionell" recht wenig zu tun. Das sind Maschinen, die am oberen Ende der aktuellen Leistungs- und Komplexitätsgrenze rangieren und in Sachen "anspruchsvoll" sicher mit Taildraggern mithalten können.
Mein Rat wäre: Wenn du bock auf Taildragger hast, lass es dir einfach ordentlich beibringen. Und wenn nicht gibt es die Savage m.E. auch als Dreibein. Allgemein bedeutet STOL ja nicht automatisch Taildragger.
Greets!
Danke schön, so macht Community Spass.
Also, ich bin die Shark schon geflogen. Die passt wie ein Handschuh an meinen Hintern und das Cockpit taugt mir auch. Als Gamer bin ich HOTAS und Stick rechts schon gewohnt. Und Glas-Cockpit von der Bristell auch. Approach-Speed ist nicht höher als bei der Bristell, kommt "nur" das Fahrwerk dazu. Das hat aber einige und sehr schrille Alarmfunktionen, da kann man fast nicht Gear-Up landen.
Ja, die Shark ist das Gegenteil von Low′n′Slow. Sie ist mehr für das "normale" fliegen. Also brav von Airport zu Airport, am liebste DCT... Und daher frage ich mich eben auch, ob ich mit Low′n′Slow nicht schon zu früh meinem Traum nachjagen werde. Würde auch gern Off-Port landen, aber dazu müsste ich ja jedesmal rel. weit fliegen, weil auch in CH nicht erlaubt. Ein Traum wärs aber schon, mit Zelt und Zunder "irgendwo" das WE verbringen - Luftwandern. Mit der Shark wäre es mehr mit Kreditkarte und Badetuch...
Die Norden bin ich noch nicht geflogen, aber die Just SuperSTOL. Und das ist eben schon auch toll und in der Luft ein unproblematisches Teil. Die Norden finde ich besser, weil Tandem. Da sehen beide links und rechts gleich viel.
Die Norden kann man ja mit riesigen BushWheels haben. Sind die beim Landen ein Vorteil, weil durch deren Grösse (und auch die tiefe Aufsetzgeschwindigkeit), die Spurtreue besser ist? Bei meiner Recherche hatte ich das Gefühl, dass Groundloop mehr auf Asphalt ein Thema ist als auf Gras. Womit wir vermutlich beim Rollwiderstand sind... Stimmt das?
Hehe, nein, ein Krösus bin ich nicht, dann würde ich wohl beide Flieger kaufen ;-). Aber wenns mein Letzter wird, soll er mir schon was Wert sein. Und dann flieg ich ihn auch. Darum auch einer kaufen. Ich will kein Low-Time-Pilot werden und mich dadurch mehr gefährden als Spass zu haben.
Jedo schrieb:Moin,
Meine Faszination gilt aber "low&slow"
dann hast Du doch den Nagel schon in der Platte. Es geht doch den meisten hier um den Spaß am Fliegen.
Jedo schrieb:Wenn die Alternative eine Tarragon oder Shark ist, würde ich dir raten, erstmal an die Grundausbildung eine gute Taildragger Ausbildung anzuhängen. Dort wirst Du auch und gerade die kritischen Aspekte des Spornradfahrwerks, nämlich starten und vor allem landen mit einem solchen Fahrwerk lernen.
Ist ein Spornrad das richtige Flugzeug, das ich mir nach der Ausbildung zulegen soll?
Damit bist Du dann gut vorbereitet für deine ersten Gehversuche ohne Lehrer.
Jedo schrieb:Genau das. Insofern hast Du dir die Antwort eigentlich schon selbst gegeben.
Savage Norden und richtig landen lernen
Was Du dann nach einigen Jahren und ein paar hundert Stunden später da drauf packst, kannst Du heute nicht wissen.
Jedo schrieb:Das klappt auch mit nem STOL, nur eben mit dem großen Vorteil, dass es länger dauert ;-)
Also brav von Airport zu Airport, am liebste DCT...
Jedo schrieb:Gute Idee. Investiere in Ausbildung und Erfahrung. Dann wird es auch was.
Ich will kein Low-Time-Pilot werden und mich dadurch mehr gefährden als Spass zu haben.
Ich habe mir übrigens gerade eine FK131 Jungmann angeschafft. 30 Jahre nach dem ersten Schein, Low and Slow and very agil. Geträumt habe ich auch mal von VL3 und Co. Sind auch auf ihre Weise tolle Geräte.
Aber meine Erfahrung ist, das "Direct to" klappt mit UL immer nur am falschen Termin. Insofern war das für mich die falsche Idee.
Fang einfach mal solide an, siehe oben.
Gruß Thomas
Jedo schrieb:Kannn ich als langjähriger Spornradflieger, welcher auch oftausserhalb normaler Pisten (Alaska, Südafrika) landet, nicht nachvollziehen. Bin auch mit wenig Flugstunden auf einem Spornradflieger gegangen. Wichtig ist eine gründliche Einweisung (bei PPL und in anderen Ländern braucht man dafür auch ein Endorsement) mit jemanden der A) die Physik versteht und auch vermitteln kann u. B) auch bei pumpenden Winden schult und mit dem entsprechenden Typ auch vertraut ist.Warum kein STOL?
Mein Heimatflugplatz hat relativ oft Seitenwind, scheinbar jeder Pilot hatte schon einen Groundloop - oder wird ihn haben. Und nach der Grundausbildung kann man aus meiner Sicht noch nicht sauber landen...
Hey ihr Lieben und Jedo,
möchte keine Spaßbremse sein, aber wenn du erst bald deinen PPL hast, dann darfst du fliegen aber du kannst es (noch) nicht. Das liest sich etwas hart, aber die ersten Stunden, Wochen und Monate gilt erstmal das erlernte tatsächlich mit Hand und Fuß so umzusetzen das du nicht mehr groß darüber nachdenken musst. Ergo: Bei anfangs ruhigen Wetter und vertrauten Flugplatz nach paar Stunden und mehreren Landungen anfangen einen Heimatflugplatz anzufliegen und sich stets zu steigern.
Hier und jetzt - heute - über Alpen / Altiports / Küste / "irgendwo im nirgendwo (also im Ausland) zu fliegen und laden - zu schreiben, soll dein Ziel, dein Traum sein, jedoch ist das sehr sehr sehr früh gedacht.
Flieg erstmal die Hobel die dir a) zur Verfügung stehen und b) mit denen du vertraut bist. Und das mal ein oder zwei Jahre. Das Gute daran: Du bist in der Luft und hast trotzdem Spaß. Dann kannst du dir immer noch überlegen ob du in zwei Jahren eine Shark, ein STOL oder whatever anschaffen willst. Bekannter von mir wollt immer eine VL3... Schnell, agil, technisch Stand der Dinge. Nun hat er sich eine alte Cessna gekauft und fliegt Rundflüge und in den Alpen mit dem Teil. Die Wünsche und Ansichten ändern sich mit der Zeit.
Zu Spornrad: Wir haben auch an 9 von 10 Tagen Crosswind und ein Spornrad TMG. Das muss man gut üben aber ist machbar. Ein Vereinskollege hat nunmehr seine UL Lizenz auf seiner Sponrad Kiebitz gemacht und wollte schon vor vier oder fünf Monaten dieses zu uns überführen. Aber er merkte wohl auch, dass mit einer Lizenz, die man gerade bestanden hat, nicht alles und immer fliegen kann, sondern man das erstmal alles in Ruhe mit mehreren Stunden (ich meine damit nicht 2-3 Std, sondern eher 10 - 20 oder sogar 30 Stunden) sich erarbeiten und erfliegen muss.
Long story short: Wir dürfen fliegen, wir müssen nicht fliegen. Heb dir deine Träume, deine Wünsche und deine Ziele auf, aber mache einen Schritt nach dem anderen. Fliegen ist kein Sprint, sondern ein Marathon - ein Leben lang! :-)
Also, ich kann Dich komplett verstehen. Als ich meine Ausbildung gemacht habe, habe ich auf einer P92 gelernt. Die wollte ich dann unbedingt haben. Kam mir wie das ultimative Flugzeug vor. Mein Fluglehrer hatte aber auch eine Z601 Spornrad und just for fun im Rahmen der 200km Flüge habe ich da eine "Einweisung" bekommen. Sagen wir so, ich habs hinbekommen aber die Einschränkungen speziell bei böigem Wind, eines Spornradfliegers, waren mir dann doch zuviel. Warum nerviges Fussarbeiten/Windeinschränkungenbei einem Hobby das Spass machen soll?
Dafür hat mir aber die Z601 so dermassen gefallen das dies auch mein "letztes" Flugzeug wurde. So wie oben geschrieben. Ich habe zuerst mit einer uralten Z601 angefangen um den Invest, und sollte sich die Interessenslage doch noch ändern, klein zu halten. Tatsache wurde es dann eine modernere Z602 mit den dünnen Flügeln und zu guter letzt dann vor drei Jahren die aktuelle Z602 mit den Winglets (leider mit der deutlich hässlicheren Cockpithaube).
Ich liebe diesen Flieger. Er ist so wundervoll unkompliziert, fordert Dich fliegerisch nicht sehr, hat einen riesen Tank (160 Liter) und Gepäckvolumen (im Schwerpunkt in den Flügeln) und jetzt nach der Auflastung auf 600kg auch legale Reichweite zu zweit und Gepäck für eine Woche.
Klar schiele ich nach einer Shark aber ausser das sie geil aussieht und sauschnell ist, hat sie für meinen fliegerischen Horizont eher Nachteile denn Vorteile. Zu komplex, zuviel Technik die kaputt gehen kann, keine direkt deutsche Servicestelle wo man "mal eben" hin kann, kein "richtiges" Reiseflugzeug da zu wenig Gepäckraum.
Sie sieht halt geil aus und ist schnell...
Allerdings interessiert mich auch kein Buschfliegen ( weil es unrealistisches Wunschdenken in unseren Regionen ist) sondern unsere Ziele sind zumeist Strandziele also Nordsee und auch mal Ostsee.
So wie ein Vorredner schrieb, flieg erstmal verschiedene Muster und dann wirst Du sehen wo Dein Herz klebt. Das "Buschfliegen" ist aber aufgrund unsere kastrierten Möglichkeiten eher ein romantisches denken. Oder Du ziehst um nach Canada ;-)
Jedo schrieb:Also ich lebe diesen Traum bereits seit über 10 JAhren. Hier zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=cUfcyE9vkyE
Ja, die Shark ist das Gegenteil von Low′n′Slow. Sie ist mehr für das "normale" fliegen. Also brav von Airport zu Airport, am liebste DCT... Und daher frage ich mich eben auch, ob ich mit Low′n′Slow nicht schon zu früh meinem Traum nachjagen werde. Würde auch gern Off-Port landen, aber dazu müsste ich ja jedesmal rel. weit fliegen, weil auch in CH nicht erlaubt. Ein Traum wärs aber schon, mit Zelt
(und auf weiteren Flügen in meinem Kanal und Infos für Piloten).
Mal in Sylt EDXW, GAP LFNA oder Roskilde EKRK oder Budapest LHBS, Venedig ,LIDO,Portorož LJPZ im Hotel oder mal Wyk EDXY, Aerö EKAE oder an der Adria mit Zelt unter der Fläche.
Der Flieger ist eigentlich egal aber besser ist " schneller" und ein Muster das auch Gepäck verkraftet. Ich habe z.B. fast immer auch ein Klapprad dabei. Denn was nützt mir eine einsame Piste in der Wildnis wenn einige Km entfernt der Stand ist ? Mit Taxi hast Du eine dicke Rechnung und oft kommt da gar keines.
Zuerst nach Schein stand das Fliegen an sich im Vordergrund aber mit der Zeit wurden die Entfernungen immer weiter und ich wollte vor Ort dann auch was erleben. Mal an die Nordsee (oder Zugspitze ) und zurück am gleichen Tag war dann erledigt und nicht mehr so mein Ding. Außerdem wollte ich auch Freiheit ,Unabhängigkeit und bisschen Abenteuer genießen. Beiläufig beim Flieger Event, Wyk auf Föhr, bin ich dann auf das Zelt "gekommen".
Die Plätze wo zelten möglich und interessant ist lagen dann auch eher weiter weg von meiner Heimatbasis bei Frankfurt /M .Da bekommt dann die Reichweite und Geschwindigkeit höhere Prorität.
Für mich ,mit meinem Hobby Profil, habe genau den passenden Flieger mit der C42b gefunden. Da stimmt das Kosten / Nutzenverhältnis und ich kann (und habe) in Düsseldorf EDDL genauso landen wie auf dem letzten Hoppelacker in Polen ( ebenfalls gemacht) . Aber das ging auch mit einer CT, Roland, FK9 oder einer VL3 oder shark.
Wer viel, lang und weit fliegt wird irgendwann "Wetter" haben. Da sollte man halt mit seiner Maschine vertraut sein. Starken Seitenwind hatte ich schön öfters. Da hab ich mit meinem Muster bisher die richtige Wahl getroffen und es gemeistert.
Der Vorteil von schnellen Maschinen ist halt, der Radius von erreichbaren Zielen ist einfach größer. Deswegen kommt für mich halt keine Stol Maschine nicht in Betracht. Unter 90 kt wird es halt auf weiter Reise irgendwann eben ( zääääh) sehr lang und die Zahl der Zwischenlandungen nimmt zu. Aber wem das nichts ausmacht und Zeit hat kommt auch mit einer Stol Maschine bis nach Schweden. Spornrad oder Bugrad ist eher egal.
Meine subjektive Meinung mit einem vielleicht ähnlichen Hobbyprofil.
LG Peter
Danke Peter
Hmm, aber eine C42 ist nicht gerade schnell... Im verlinkten Video fliegst du deutlich unter 90kt. Va ist ja schon bei 100kt... Da wäre die Norden mindestens so schnell. Und Solo würde sogar in eine Shark ein Klapprad passen. Hehe, geht auch nur in Amerika: da hängen sie die Räder unter die Fläche... Vom CG her gar nicht mal so schlecht.
Ja, generell muss ich schon noch andere Fliegen, denn die Wartezeit für einen Flieger ist ja oft mehr als 1 Jahr. Darum muss ich quasi jetzt schon entscheiden, was ich im Sommer 25 fliegen möchte. Bis dahin wird es Stunden auf der Bristell geben. Und wenn Spornrad, muss ich mindestens 50 Landungen mit FI machen, sonst krieg ich von der Versicherung keine Deckung für einen eigenen Spornrad-Flieger... Ist das nur in der Schweiz so??? Finde ich noch krass, aber auf der anderen Seite tue ich selbst gut daran, viel zu üben.
Danke an Alle für die spannenden Beiträge.
Happy Easter Landings
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