Moin,

kein Vertrag ist so gut wie tolerantes und großzügiges Miteinander. Ein guter Vertrag ist der, den man nicht braucht. Wir haben (2 Halter) seit 7 Jahren nur mündliche Vereinbarungen und das hat noch nie Streit gegeben. Sicher eine Ausnahme und generell nicht zu empfehlen, besonders nicht für größere Haltergemeinschaften.

Was wichtig ist im guten Miteinander: klare und einfache Regeln für Zuständigkeit und Bezahlung. Kein Verschwurbeln in tausend Paragraphen - das geht mit Sicherheit schief (berufliche Erfahrung).

Und vor allem: ganz klar vereinbaren unter welchen Bedingungen die Haltergemeinschaft aufgelöst wird. Ist erst Streit entbrannt, dann wirds schwierig und teuer.

Meine 2 Cent

Gerd

edhs schrieb:
Ein guter Vertrag ist der, den man nicht braucht.

Das ist ja das gleiche wie mit dem Ehevertrag.

Im normalen harmonischen langjährigen Eheleben liegt er nur rum.

Wenn die Scheidung kommt muss man ihn halt rausholen.

edhs schrieb:
Wir haben (2 Halter) seit 7 Jahren nur mündliche Vereinbarungen und das hat noch nie Streit gegeben.

Ich sehe im Moment auch vor dem Kauf eines UL zusammen mit einem Bekannten. Wie muss ich mir das bei einer mündlichen Vereinbarung vorstellen. Hat man, wenn es keinen schriftlichen Vertrag gibt nicht automatisch eine GbR nach § 705 ff. BGB? Wie sieht es bei euch mit Versicherung, Eintragung in die Luftfahrtrolle, Anmeldung Flugfunkstelle, etc aus. Stehen da einfach immer beide Namen drin oder steht da "Haltergemeinschaft XY"? Die müsste ja in einem Vertag begründet sein? Habt ihr ein gemeisames Konto für alle laufenden Fixkosten (Halle, JNP, ..) und jeder zahlt da monatlich einen vereinbarten Betrag drauf? Ist das dann ein Konto was auf euch beide lautet oder Treuhand?

Ich würde das ganze gerne so einfach und pragmatisch wie möglich machen jedoch ohne dabei in allzugroße, rechtliche Fettnäpfchen zu treten.

LG Michael

Wir haben auch keinen schriftlichen Vertrag.

Überall in den Papieren und Verträgen wo es möglich ist, sind wir beide eingetragen.

Ausgaben erfassen wir in einer Excelliste mit Verrechnung und wir sehen zu, dass es möglichst ausgeglichen ist. Sollte mal ein dicker Betrag anfallen, gibt es auch schon mal eine Ausgleichszahlung.
Sprit tankt jeder für sich (einer rechts und einer links). Benötigt man beide Tanks für eine Tour, wird vor dem Start der "fremde" Tank mit dessen Sprit voll gemacht und nach dem Abstellen wieder mit eigenem Sprit gefüllt.
Da wir beide in etwa gleich viele Stunden auf dem Flieger haben, wird auch nichts angespart, sondern bezahlt und hälftig aufgeteilt wenn es fällig ist.

Das geht natürlich nur, wenn beide entspannt an die Sache rangehen. Bisher hat es bei uns nicht mal den Ansatz von "das musst du jetzt aber übernehmen" gegeben. Egal ob Plattfuß, Rangierrempler mit Lackschaden, beim Schrauben was kaputtgemacht o.Ä.
Wenn was vorgefallen ist, haben wir es gemeinsam wieder in Ordnung gebracht.
Wir haben auch keine Aufteilung von Flugzeiten oder ein Buchungssystem. Die meisten Flüge machen wir eh zusammen und anstonsten stimmen wir uns ab. Bei Überschneidungen schauen wir, wer von uns dann ein Vereinsflugzeug nimmt.

Wie du das handhaben möchtest, solltest du dir gut überlegen. Wenn am Ende des Tages darüber diskutiert wird, dass der eine 8 Stunden mehr im Jahr geflogen ist als der andere und deshalb mehr von der Versicherung oder der 100h Kontrolle übernehmen soll, oder du beim Bremsen mal kurz ein stehendes Rad hast und dein Kollege dann sagt, du musst nun aber 2/3 von nächsten Reifen übernehmen, dann ist es sicher besser, einen seitenlangen Vertrag mit allen Eventualitäten zu nutzen - abgesehen davon, dass so eine HA für mich nie infrage käme.