Hallo Jörn,

soviele Fragen sind es ja eigentlich gar nicht, etliche Dinge scheinste ja auch schon zu kennen - aber einige Basics sind vielleicht etwas "schief"....

Mal das Einfachste vorweg - und das Wären die Antworten auf Deine letzten beiden Fragen:

NEIN -NEIN!!!!!

Wenn Du unabhängig vom Wetter und der Tageszeit fliegen willst, bleibt Dir nur das volle Programm mit einem "echten" Flugzeug und den entsprechenden Lizenzen. Ob da nun eine JNP wirklich mit 12k Euro zu Buche schlägt, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, aber ich habe da auch keine Ahnung von. Teuer ist an den Kisten, dass Du fast nichts selbst machen darfst, und da wird die Wartung im Jahresverlauf dann vielleicht schon etwas teurer....

So, das zu Deinen Vorlieben und den Konsequenzen.

Kommen wir mal zu den ULs, die Du ja auch ansprichst. Jetzt habe ich in dieser Sparte eine ganz spezielle Meinung, will die aber mal vorsichtig formulieren:

Ziel der "UL-Väter" (und natürlich Mütter) war es, von dem ganzen (über-)regulierten Quatsch fort zu kommen und es auch dem einfachen Menschen zu erlauben, einfach mal selbst fliegen zu können. Man hat dann irgendwann die Ultraleichten einfach zu einer Gewichtsklasse erklärt - was aber nichts mit dem Namen zu tun haben sollte!

ULTRALEICHT sollen die Flieger nämlich zu beherrschen sein - langsam flieg- und landebar, ohne irgendwelche fiesen Eigenschaften. LEICHT im Sinne von EINFACH.

Blöderweise hat sich das Selbstverständnis im Laufe der gut 2 Jahrzehnte dieser Klasse etwas verschoben:
Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass die sogenannten High-End-ULs mit dem Ursprungsgedanken der UL-Fliegerei ungefähr so viel zu tun haben wie die katholische Kirche mit Verhütung.

Nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich halte etliche der "modernen UL" für tolle Fluggeräte - nur in der falschen Klasse, und dort sind sie entstanden, weil dort die Möglichkeit zum "Experimentieren" leichter gegeben war als bei den Echos. Dummerweise hat diese Entwicklung aber auch für ein schräges Bild gesorgt, dass teilweise auch sowohl von Herstellern wie Händlern und auch Fliegern gehegt und gepflegt wird:
Du musst Dir bewusst sein, dass die Highender echt was hergeben (nachdem Du echt was hergegeben hast)!
Reise über 200 ist drin (schafft ne kleine Cessna nicht)!
Endurance über 1500km ist drin (dito)!
Bequem sitzen für 2 Personen auf Ledersesseln (und 80 Liter Gepäckfach) geht auch!

....aber nicht alles gemeinsam zur gleichen Zeit!

Die Flieger, die wirklich 200kg Zuladung erlauben, kannste ganz fix mit wenigen Fingern abzählen. Die sind dann aber auch ohne Leder oder sonstigen "Komfort". Und in die Zuladung fällt ja auch der Sprit mit rein!
Ferner muss Dir klar sein, dass wenn Du jetzt "mal schnell nach Malle" kacheln willst, da etliche Wetterwechsel unterwegs auf Dich warten können, und nonstop mit 2 Personen "oben drüber" ist dann aufgrund der genannten Einschränkungen nicht drin! Es gibt sicherlich Leute, die das Gegenteil behaupten und auch Leben - mein Vokabular hat da aber nix passendes für parat...

In diesem Sinne: Wenn Du Höhe, Speed, Endurance, Komfort und fliegen rund um die Uhr bei jeder Witterung willst, kommste um die "echte upper class" und die entsprechenden "Ticket-Preise" nicht drum rum!

Blue Skies
Frank

.....hallo frank

 

ich bin schwer beeindruckt von deiner art und weise wie du geantwortet hast, da bekommt man ja richtig ehrfurcht.

also man sieht das ich es mir wohl doch einfacher vorgestellt habe als es in wirklichkeit ist. aber ich stimme dir zu, das war mein vorhaben, mal eben übers wochenende runter nach mallorca oder zum zelten nach sardinien, sicher würde es auch die nordsee machen mit ihren zahlreichen inseln.

 

vielleicht sollte ich doch auf den boden der realität zurück kommen, da habe ich mir wohl zuviel eingebildet , was keinesfalls umzusetzen ist.

also wenn ich dich jetzt nicht missverstanden habe, ist die zuladung so gering das man nicht mit 2 personen gepäck und vollen tanks fliegen kann, wie z.b. bei einer PA28 oder mooney ovation  ?

ist es richtig das man nicht einfach mal so über die alpen in FL20 fliegen kann und das schlechte wetter unter sich zu lassen ??

es wäre doch eigentlich einfach , sauerstoff in die nase und sich das wetterspektakel von oben ansehen ??

ist das mit ULs nicht möglich ???

also kein IFR und keine nachtflüge ??? aber man kann doch den NVFR machen und CVFR für die erlaubnis in den luftraum C einfliegen zu dürfe.

 

tut mir leid aber das sind dinge die ich nicht ganz nachvollziehen kann....

 

hoffe das du mir weiterhin zur seite stehst, denn du scheinst sehr kompetent zu sein.

 

lg. jörn

hm....

Super Beitrag Frank!!! Vielen Dank!

Nur einen kleinen Gedanken noch an Jörn, Frank hat es ja auch angedeutet: Sich zu überlegen, was man fliegerisch machen möchte, ist bestimmt die beste Voraussetzung, dieses Ziel auch zu erreichen. Sollten aber die nötigen finanziellen Mittel dazu nicht ausreichen, ist es besser über die fliegerische Zielsetzung neu nachzudenken, oder das Vorhaben ganz aufzugeben.

Michael

 

 

 

......ok nun zu meinen ansichten was ich möchte oder gerne wollen würde.

 

unabhängig vom wetter und tageszeit mal eben zu bekannten übers wochenende, nach austria z.b. , oder mal nach mallorca eben rund um die balearen.

eben dort hin , wo man sonst nicht so schnell hin kommt, ohne elendes warten beim check in sicherheitskontrollen etc.

einfach die gegend erkunden und das nicht nur in deutschland, zelt rein und fertig, wie man es so oft in der aerokurier liest.

da gerät man doch wirklich ins schwärmen. das können doch nicht alles millionäre sein, die ein flugzeug ihr eigen nennen, denn so heftig teuer kanns doch nicht sein, eben mal in die flächentanks wie bei der mooney 400 oder 500 liter zu tanken, wenn man dafür aber schneller von A nach B kommt.

 

oder ist meine einschätzung falsch ???

Ich möchte mich an dieser Stelle auch mal einmischen, da ich die Antwort von Foxflieger etwas "einseitig" fand. Es gibt ja schließlich nicht nur Negativa in der UL-Fliegerei.

Als erstes muss ich natürlich dahingehend zustimmen, dass es bei ULs keine NVFR oder CVFR Berechtigung gibt. Auch wenn Du diese im Zuge des PPLs machst, kann diese auf ULs nicht angewendet werden, weil es die Regularien nunmal nicht hergeben. ULs werden ausschließlich nach VFR geflogen und ausschließlich am Tage (SR-30 bist SS+30). Der Luftraum C ist (eigentlich) tabu für uns ULer. Letztenendes obliegt die Entscheidung jedoch beim entsprechenden Lotsen, den Du kontaktieren kannst, sofern ein BZF vorhanden ist. Mit der reinen UL-Ausbildung wirst Du in der Regel jedoch nicht oder selten reingelassen.

Auch das Fliegen in FL200 wird Dir ohne weiteres nicht möglich sein, denn zum einen markiert der Luftraum C mehr oder minder unseren Deckel, der entweder auf FL100, FL130 (in den Alpen) oder niedriger (siehe ICAO-Karte) beginnt und den Luftraum für ULer quasie begrenzt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Darüber hinaus würde es ein Sauerstoff-Problem geben und entsprechende Ausrüstung ist schwer.

Wenn Du mit einer Mooney o.ä. einen "Ausflug" auf die Balearen planst, dann solltest Du Dich vor den Kosten nicht unbedingt scheuen. Ich denke jedoch, dass nur die wenigsten zu einem solchen Trip aufbrechen, wobei ich diesen "Traum" natürlich verstehen kann, mir gleichermaßen aber ein gewisses Schmunzeln nicht verkneifen will. Ich würde meine Hand fast schon dafür ins Feuer legen, dass Du diesen Trip zu 95% nicht machen wirst - zumindest nicht an einem Wochenende (ohne Wertung Deiner Person gegenüber). Denn mal eben und am Wochenende ist Mallorca von Hamburg aus meiner Meinung nach nicht wirklich lohnenswert. Aber das wird Dir später ausführlichst im Fach Navigation erklärt. Die subjektive Einschätzung ist dann natürlich individuell. Wie gesagt nur meine Meinung...

Das Wetter-Argument lasse ich auch nicht wirklich gelten. ULer und PPLer fliegen im Grunde durch die gleiche Luft. Klar, wenn Du als PPLer IMC fliegst, dann hast Du auch in schlechtem Wetter gute Möglichkeiten sicher an Deinem Ziel anzukommen. Glaub mir in diesem Fall aber bitte auch, dass Du für Deine Ausbildung deutlich mehr als 12k Euros einkalkulieren solltest. Im Grunde wird es später vor allem so sein, dass man sich gutes, ruhiges, stabiles und vor allem fliegbares Wetter aussuchen wird. Denn auf der einen Seite macht es so viel mehr Spaß und auf der anderen Seite fühlt man sich etwas sicherer - Deine Passagiere übrigens auch.

Die ganze Gewichtsdiskussion ist meiner Erachtens nach auch ein wenig überbewertet. Man muss im Grunde nur clever haushalten. Wer auf einen Ausflug zu eine der schönen Nordsee-Inseln aufbricht, kalkuliert einfach eine 10 Minuten dauernde Zwischenlandung mit Tankstop ein und kommt wunderbar innerhalb der Regularien von A nach B. Man muss nicht immer volltanken! Klar muss man im Endeffekt der geringen Zuladung wegen bei ULs mehr "nachrechnen". Man verbraucht dafür aber auch nur ein Drittel des Treibstoffs, fliegt mit wesentlich günstigem Super und ist meist mindestens genauso schnell und modern unterwegs. Die Tage an denen Du die vier Sitze eines Echo-Fliegers benötigst, wirst Du im Jahr vermutlich an einem oder zwei Fingern abzählen können.

Just my 2 Cents...

........oh meine güte ist das alles kompliziert, respekt ihr habt das thema ja wirklich drauf. alle achtung.

 

aber dann frage ich mich wie z.b. mein abteilungsleiter das macht, der besitzt eine piper PA31T twin turboprop. wo er übers wochenende mal eben nach mallorca oder gran canaria fliegt.

schlechtes wetter ??? kennt er nicht.

avgas probleme ?? so what. jetfuel ist überall vorhanden. als ich da das erstemal mitgeflogen bin, war es ganz vorbei und ich habe mehr blut geleckt, als je zuvor.

ist es realistisch so einen fliger z.b. als privatperson zu fliegen ohne millionär zu sein. durch diesen trip bin ich auf die idee gekommen, es anzugehen.

von hamburg aus waren wir in 21 min. auf sylt. das schafft kein auto und keine bahn. um möglichst schnell von a nach b zu kommen , hat er mir gesagt, ist das reisen im eigenen flugzeug die günstigste alternative.

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 ein anliegen noch mal zu flying dentist.....

 

das ist klar das man als zahnarzt denke ich mal da nicht drauf achten muss, was es kostet.

bei den gehältern wäre auch sicher eine beech king air 200 B drin.

 

jedenfalls weiß ich das in hamburg ein zahnarzt eine besitzt......

da spielen ja die ninaziellen aspekte auch keine rolle, werden eben mal 1000 liter getankt und gut.....

avidyne73 schrieb:

 mein abteilungsleiter das macht, der besitzt eine piper PA31T twin turboprop.  

WOW, PA-31T Cheyenne , großes Kino. Biste den Koffer IFR fliegen darfst, haste min € 40.000,- für die Ausbildung gelatzt.

Ist in Eurem Laden noch 'n Job frei???

Michael

PS: Was mein Einkommen angeht, wünschte ich, Du hättest nur im entferntesten recht!!

......ist das ein scherz michael ??? 40.000 euronen bis man den fliegen darf ???

 

aber dennoch ein herrliches gefühl, die PT6A turbinen, nur das start up erfordert schon sehr viel an können, ansonsten lässt sie sich sehr leicht handhaben, ein echter greaser......

 

mh. müsste ich bei uns bei airbus mal nachfragen, stellen sind immer mal wieder frei in verschiedenen bereichen....

 

 

lg. jörn