Angst vor dem Fliegen

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  • Hallo zusammen,

    ich hoffe es ist ok wenn ich hier Leichenfledderei betreibe aber ich denke dass ich als jemand den die Flugangst plagt auch etwas dazu schreiben kann.

    Meine Flugangst war nicht immer da, sie begann als ich beruflich wöchentlich in die Schweiz fliegen musste, davor hat mir das Fliegen in Passagierflugzeugen immer enormen Spaß gemacht. Trotz dieser Flugangst blieb immer den Kindheitstraum das Fliegen zu lernen, leider mussten bis zur Erfüllung dieses Traums aufgrund meiner Rot-Grün-Schwäche noch gute zwei Jahrzehnte vergehen.

    Auch jetzt noch, ein Jahr nach dem Erhalt meiner PPL und ca. 50 Solo-Flugstunden spüre ich dieses Unwohlsein wenn ich mich auf einen Flug vorbereite. Was könnte nicht alles passieren? Was könnte ich nicht alles falsch machen? Habe ich irgendwas wichtiges bei meiner Vorbereitung übersehen? - Solche Fragen beherrschen meine Gedanken oft eher als die Vorfreude auf den Flug. Schwierige Wetterbedingungen machen das Ganze nicht einfacher.

    Um mir die Angst vor bestimmten Situationen zu nehmen hilft es mir genau diese mit einem Fluglehrer an meiner Seite zu erleben. Dadurch weiß ich heute beispielsweise dass ich bei der Landung mit einer Aquila A210 Windböen von >20kt, teilweise mit Seitenwindkomponente meistern kann. 5-6 Platzrunden hintereinander sind wir geflogen, mein Fluglehrer musste kein einziges Mal eingreifen. Klar die Centerline habe ich nicht immer getroffen und 100%ig ausgerichtet war ich das ein oder andere Mal auch nicht. Aber weder die Besatzung noch das Flugzeug haben Schaden genommen und es waren immer ausreichend Reserven vorhanden.

    Dieses Wissen hilft mir seitdem bei windigem Wetter da ich meine Grenzen kenne und weiß: das hast Du schon mal gemeistert, das wirst Du auch diesmal meistern. Der Respekt ist geblieben, zusammen mit der Vorfreude auf die Herausforderung. Die Angst vor dieser Situation ist seitdem weg.

    Viele Grüße,

    Thomas

  • Das Thema ist sehr schwierig greifbar und diskutabel zu machen, jeder versteht was anderes unter Angst. Das was bisher beschrieben wurde ist sehr unterschiedlich, auch das wird unterschiedlich aufgefasst. Glaube es ist oft nur Stress den man spürt vor einem Flug. So würde ich es beschreiben. Der Druck keinen Fehler zu machen kann schon mal stressen, auch nach 50 Alleinflügen. Jeder geht damit anders um und ich kann nur für mich sprechen. Der Stress erhöht sich bei mir vor unbekannten. Angst würde ich das aber nicht bezeichnen. Es ist aber richtig sich selbst solche Fragen zu stellen, und wenn’s Angst ist dann ist es das eben und man sollte das nicht ignorieren. Wer sich das eingesteht hat den ersten Schritt zur bewältigen schon gemacht, würde ich mal behaupten! 
    Grüße 
  • Angst (vor Unbekanntem) oder Furcht (vor Bekanntem) ?

    Angst darf man als Pilot meiner Meinung nach prinzipiell nicht haben, eine gesunde Furcht und damit Respekt vor bestimmten Situationen gehört auf der anderen Seite zwingend dazu.

  • Angst habe und hatte ich vor oder während des Fliegens nie. Fliege jetzt seit 30 Jahren, hatte zwei Außenlandungen und drei Motorausfälle (immer Flugplatz in der Nähe). Habe viele technische Checkflüge auf Echofliegern gemacht oder bin als Schreiberling mitgeflogen.

    Ich habe vor jedem einzelnen Flug einen  Respekt und versuche meinem Flieger immer eine Minute im Vorraus zu sein. Die Sinne sind deutlich geschärfter als sonst, höre alles was "anders" ist oder nehme "andere" Vibrationen sofort wahr.

    Angst habe ich davor das ich das Fliegen  als zu selbstverständlich sehe und die Achtung, Demut und den Respekt davor verliere.

    Gruß UWE

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