Kauf eines gebrauchten UL

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  • Hallo zusammen, folgende Fragen an UL- Besitzer, die ihren ersten Flieger gebraucht gekauft haben:

    1. Wie war das bei Dir; hast Du den Flieger auf einer Website oder bei Dir am Platz/ durch Bekannte/ Empfehlung gefunden?

    2. War es ein (vorher) Vereinsflugzeug oder von einem privaten Besitzer oder einer Haltergemeinschaft?

    3. Wie alt (nach Baujahr bzw. Betriebsstunden) war das Schätzchen?

    4. Hast Du jemand mit Erfahrung zu Besichtigung/ Probefliegen mitgenommen?

    5. Wie war das mit dem zunächst angesprochenen/ beschriebenen Preis? Blieb der genau so oder wurde noch verhandelt?

    Kenne das halt nicht von Fliegern sondern nur von Gebrauchtwagen. Flieger scheinen aber wohl wesentlich wertstabiler zu sein... zumindest wenn man mal auf den bekanntesten Webseiten für gebrauchte UL stöbert. Da sind ja doch ein paar dabei, die sind gut über 20 Jahre alt und werden zu- für den Neuling- erstaunlichen Preisen angeboten. Ich will kein "Geld sparen"; es ist mir bewusst das man dafür nicht auf den Flugplatz geht. Bin nur daran interessiert, etwas über das übliche/ meistverbreitete Verfahren von "alten Hasen" zu lernen.

    Würde mich wirklich sehr freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen teilen würdet.

    Fliegergrüsse

  • Gerneflieger schrieb:

    1. Wie war das bei Dir; hast Du den Flieger auf einer Website oder bei Dir am Platz/ durch Bekannte/ Empfehlung gefunden?

    2. War es ein (vorher) Vereinsflugzeug oder von einem privaten Besitzer oder einer Haltergemeinschaft?

    3. Wie alt (nach Baujahr bzw. Betriebsstunden) war das Schätzchen?

    4. Hast Du jemand mit Erfahrung zu Besichtigung/ Probefliegen mitgenommen?

    5. Wie war das mit dem zunächst angesprochenen/ beschriebenen Preis? Blieb der genau so oder wurde noch verhandelt?

    Bisher 2 Flieger gebraucht gekauft

    1. beides

    2. beides

    3. je um die 10 Jahre, 1500 h. Das erste habe ich als Unfallflieger gekauft und neu aufgebaut.

    4. nein

    5. beides 


    Chris

  • Danke Dir. Warst Du beide Male zufrieden oder kam der zweite, weil der erste nicht ganz so war wie Du gehofft hattest? Gibt es da eigentlich standardisierte Kaufverträge für oder „strickt“ man sich da was selbst?

  • Gerneflieger schrieb:
    Gibt es da eigentlich standardisierte Kaufverträge für oder „strickt“ man sich da was selbst?
    Ich kenne da z.B. die hier:

    https://luftfahrtversicherung24.de/assets/uploads/Kaufvertrag-LFZ-Aug17.pdf

    https://www.daec.de/fileadmin/user_upload/files/2012/luftsportgeraete_buero/formulare/sonstiges/kaufvertrag.pdf

    Michael

  • Moin,

    ich habe schon mit einigen Gebraucht- und Neuflugzeugkäufen zu tun gehabt, bevorzugt Segelflugzeuge und Motorsegler. UL allerdings erst eines (und dann noch einen Motor) ;-)

    1. Für die meisten habe ich über Anzeigen den Kontakt aufgebaut. Seltener von direkten Bekannten. Meine SZD habe ich zwar vom Freund, aber der hat sie vorher von einem Verein per Anzeigenkontakt gekauft.

    2. teilweise Vereinsflugzeuge, teilweise privat. Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen spielt das für mich keine Rolle.

    3. von einigen Jahren bis 30 Jahre. Von wenigen Stunden bis 1700h

    4. ja, immer, grundsätzlich. Entweder hat man selbst genug Kenntnis oder nimmt jemanden mit. Auch wenn man nichts findet, es gibt einfach ein viel besseres Gefühl.
    Wenn man sich selber auskennt, trotzdem einen zweiten mitnehmen. in der akuten Kaufgier vor dem Objekt der Begierde stehend benötigt man jemanden mit ungetrübtem Blick.
    Vorher auch jemanden Deines Vertrauens mit Kompetenz zu dem besichtigten Flugzeug auf wichtige Punkte befragen. Ich habe vor dem Kauf der Savage ungefähr zehnmal so viel Zeit in Anrufe und Recherchen gesteckt, wie der eigentliche Kauf inklusive Anreise gebraucht hat.
    Dringend auch die Akten und die Unterlagen prüfen, das zeigt sehr oft die Einstellung zum Gerät und zur Technik und spricht mehr als ein glänzender frisch polierter Lack.

    5. Bei Anzeigenverkäufen meistens den Preis leicht verhandelt. Bei Verkäufen im größeren Bekanntenkreis eher nicht, da gehen wir davon aus, dass nur bei Anzeigen der Verhandlungsraum aufgepreist wird, damit nachher verhandelt werden kann.

    Die Preise älterer Flugzeuge sind so hoch, weil ein Flugzeug typischerweise nicht "abgenutzt" ist, der Vergleich zum Auto hinkt daher leider.
    Als Daumenwert für (technisch haltbare) Flugzeuge gilt: 
    Ein Flugzeug verkauft man für den Preis, den man selbst vorher bezahlt hat zuzügl./abzüglich der Motorrestlaufzeit.

    Mit "technisch haltbar" meine ich Stahlrohr, Holz und Faserverbund.
    Für Aluschraubsteckrohr-Verbünde fehlt mir die Einschätzung und Erfahrung. Da gibt es relativ viel Raum für ausschlagen und zerjackeln.

    Wenn man das alles beachtet, ist man weniger genervt falls doch mal was auftritt, was man nicht vorhergesehen hat und fällt unter Restrisiko. Das ist übrigens bei Neuflugzeugen nicht besser! 

    Als Zusatz muss ich darauf hinweisen, dass ich als Werkstattleiter, Flugzeugbauingenieur und technisch sachkundige Person quasi jede Reparatur selber machen kann. Damit trage ich also auch ein kleineres Risiko als jemand, der alles in eine Wartungs- und Reparaturfirma geben muss.

  • Danke Michael, ist ja erfreulich kurz😊

    Danke auch an Dich Steffen. Na wenn man alles selber machen kann… Gratulation!👌

  • Gerneflieger schrieb:
    Na wenn man alles selber machen kann
    Das ist eher ein Zeitproblem ;-)

    ich wollte auch nur den Punkt verstärken, dass man auch mit eigener Sachkenntnis nicht ohne einen sachkundigen Partner zur Ansicht fahren sollte.

    Zur Savage sind wir zur viert geflogen um den Flieger mit verschiedenen Blickwinkeln zu sichten und der Motorverkäufer hat mir nachher erzählt, dass er etwas erstaunt war, als wir zu dritt mit komplettem Werkzeug ankamen und eine umfangreiche Kontrolle des Motors gemacht haben.

    Was soll ich sagen, ich fühle mich gut dabei und der Verkäufer ist auch zufrieden weil ich nicht nachher kommen kann ich hätte was nicht gewusst.

    Klares win-win.

  • Gerneflieger schrieb:

    Hallo zusammen, folgende Fragen an UL- Besitzer, die ihren ersten Flieger gebraucht gekauft haben:

    Ich habe mir gerade vor ein paar Wochen ein UL gebraucht gekauft.

    1. Wie war das bei Dir; hast Du den Flieger auf einer Website oder bei Dir am Platz/ durch Bekannte/ Empfehlung gefunden?

    Bei mir war es eine Empfehlung eines Vereinskollegen sich einmal mit einem älteren Herren zu unterhalten, der wegen medizinischen Problemen schon eine Weile nicht mehr geflogen war. Annonciert war das UL offiziell nie.

    2. War es ein (vorher) Vereinsflugzeug oder von einem privaten Besitzer oder einer Haltergemeinschaft?

    Ein privater Besitzer mit seiner fliegenden Frau zusammen, zählt das hier als Haltergemeinschaft?

    3. Wie alt (nach Baujahr bzw. Betriebsstunden) war das Schätzchen?

    6 Jahre mit etwas über 200 Stunden Flugzeit (jedenfalls ist das die Zahl die man aus den Zetteln heraus lesen konnte).

    4. Hast Du jemand mit Erfahrung zu Besichtigung/ Probefliegen mitgenommen?

    Ja, den Musterbetreuer.

    5. Wie war das mit dem zunächst angesprochenen/ beschriebenen Preis? Blieb der genau so oder wurde noch verhandelt?

    Wir haben uns zum Schluß auf etwas weniger als den halben zu Anfang genannten Preis verständigt.
  • @Steffen: Ja nee iss klaa, ich habe auch schon unseren „Hauptreparateur“ am Platz gefragt, der kommt gerne mit. 

    @Ralle: Respekt mein Lieber, 6 Jahre jung und für den halben aufgerufenen Preis…👏

  • Gerneflieger schrieb:
    Warst Du beide Male zufrieden oder kam der zweite, weil der erste nicht ganz so war wie Du gehofft hattest? Gibt es da eigentlich standardisierte Kaufverträge für oder „strickt“ man sich da was selbst?
    Ich war beide Male (sehr) zufrieden.
    Der erste Flieger war eh "Schrott", wo sollte man da enttäuscht werden ;)
    Der zweite entsprach grob den Erwartungen, den fliege ich heute noch und der entspricht nach diversen Umbauten nicht mehr dem was ich damals gekauft hatte. Nur schon die Elektrik war eine einzige Katastrophe, komplett verbastelt. Da könnte man sich nun ärgern und auf den Verkäufer losgehen oder es einfach richtig machen. Ich entschied mich für letzteres und habe den ganzen Flieger komplett neu verkabelt.
    Der Motor war in beiden Fällen einwandfrei, das ist imho das Wichtigste. Aber beim Flugzeugkauf kann man da nicht wirklich viel machen. Schauen ob dicht, durchdrehen, schauen wie er so läuft. Profis könnten jetzt noch Kompression, Losbrechmomente und weiss ich noch was messen, aber welcher Verkäufer hätte Lust und Zeit das zuzulassen... Ist also ein Stück weit Vertrauens- und Glückssache.

    Chris

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