Erfolgreiche Rettung WT-9

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • @Carlson
    Das ist ein guter Punkt den du da Ansprichst. Der richtige Umgang mit dem Rettungsschirm ist eine Thema das doch recht Stiefmütterlich behandelt wird. Im Allgemeinen heisst es "Ziehen wenn Notfall". Aber wie sehen die Rahmenbedingungen aus damit die Rettung richtig funktioniert. Um so höher um so besser ist schon klar, aber was zählt sonst noch?

    Dabei möchte ich jetzt gar nicht darüber reden wie beschädigt der Flieger sein muss das man zieht. Sondern bei welchen Parametern die Rettung richtig funktioniert. In den letzten Jahren hat man ja schon einige Bilder von verunglückten Maschinen gesehen bei denen der Schirm zwar gezogen wurde aber nicht wirkte.

  • Carlson schrieb:


    Dennoch hätte sein tun FATAL enden können, weil er einen schweren Fehler bei der Bedienung des Gerätes gemacht hat. Nur seine große Höhe hat ihn gerettet: Bei den "schnellen Hirschen" darf man alles machen nur nicht die Fahrt reduzieren, möglichst noch Richtung Minimum Fahrt und dann das Gerät auslösen!!! Das klappt nur bei ausreichender Höhe. Das füllen der Kappe dauert umso länger, je langsamer sich das Fliegerchen bewegt. Das liegt Konstruktionsbedingt daran, das der Entfaltungsstoß auch noch bei 280 km/h erträglich für Mensch u. Maschine sein muß. Bei min. Fahrt "vergehen" da einige Hundert Meter, bis der Schirm wirklich rettet.


    Da sagt die gültige Bauvorschrift aber etwas ganz anderes: 


    "Lufttüchtigkeitsforderungen für Rettungsgeräte für Ultraleicht-Flugzeuge vom 30. 9. 1999 (NfL II – 122/99)
    ...
    Bei Verwendung eines Raketenmotors sind anstelle von a) mindestens 3 Raketen-abschüsse des voll integrierten Rettungsgeräts in der Einbaukonfiguration mit einer Anströmgeschwindigkeit von 45 km/h durchzuführen. Dabei darf die Entfaltungszeit von 4 Sekunden nicht überschritten werden.


    ..." 


    Die uneingeschränkte Gültigkeit dieser Bauvorschrift, die als NFL veröffentlicht und damit als Rechtsverordnung erlassen wurde, kann auch durch diese lächerliche Sicherheitsmitteilung 2009-01 des DAeC nicht relativiert werden.


    Man muss sich ernsthaft fragen, wer den DAeC hierbei beraten hat??  


     


    Michael


    PS: Natürlich hat Carlson mit seiner Darstellung recht, vor allem wenn das RG einen Entfaltungsstoßhemmer in Form eines Sliders einsetzt. Aber bei Einhaltung der Bauvorschrift, nach der mit größter Sicherheit auch das RG der traurigen Dynamic zugelassen wurde, dürfte dies eigentlich kein Thema sein!!

  • However in der WT war ein BRS System und das ist nachgewiesenermassen das einzige das dokumentioert bereits hunderte Fliegerchen sicher vom Himmel geholt hat ;-) und das ist auch bei mir drin :-O

    Auf das ich es nie sehen werde (n muß)!!!
  • F22 Raptor schrieb:
    However in der WT war ein BRS System...

    ... und genau das schafft die 4 Sekunden bei 45 km/h eben nicht! 


    Das heißt ja nicht, dass BRS keine guten und erprobten RGs baut.  Ebenso ist die Sinnhaftigkeit der geforderten 4 Sekunden bei Minimalfahrt nicht das Thema.


    Aber wenn es diese glasklare Anforderung der geltenden Bauvorschrift nicht erfüllt, hätte keine Zulassung erteilt werden dürfen bzw. die Zulassungen sind ungültig.


    Michael

  • FlyingDentist schrieb:
    F22 Raptor schrieb:
    However in der WT war ein BRS System...

    ... und genau das schafft die 4 Sekunden bei 45 km/h eben nicht! 


    Das heißt ja nicht, dass BRS keine guten und erprobten RGs baut.  Ebenso ist die Sinnhaftigkeit der geforderten 4 Sekunden bei Minimalfahrt nicht das Thema.


    Aber wenn es diese glasklare Anforderung der geltenden Bauvorschrift nicht erfüllt, hätte keine Zulassung erteilt werden dürfen bzw. die Zulassungen sind ungültig.


    Michael

    Hundertprozent Zustimmung Michael! Die Zulassung ist wirklich mehr als Fraglich und muß Final geklärt werden Meines bescheidenen Wissens, wird daran auch gearbeitet. Bis dahin muß man die Eigner und Piloten über den richtigen Umgang mit dem RG schulen.... immer noch besser als die Flieger zu grounden, auch wenns Rechtlich nötig wäre....
    Hand aufs Herz: Wer von Euch hat wirklich eine Pyrotechnische Einweisung gemacht?? Ich denke, die Allermeisten haben einen Zettel unterschrieben, das wars. Ich kenne auch kaum einen UL-Fluglehrer, der sich wirklich eingehend Gedanken zum Umgang mit dem RG gemacht hat. Ausnahmen gibt es natürlich auch. Ich geb nur meine Erfahrung wieder. Macht euch schlau über Euer RG und telefoniert mal mit dem Hersteller. Der gibt ein schon die nötigen Infos. Leider sind die UL-Hersteller da sehr viel zurückhaltender...
  • Carlson schrieb:
    Hundertprozent Zustimmung Michael! Die Zulassung ist wirklich mehr als Fraglich und muß Final geklärt werden Meines bescheidenen Wissens, wird daran auch gearbeitet. Bis dahin muß man die Eigner und Piloten über den richtigen Umgang mit dem RG schulen....
    Das war ja meine Frage. Was wisst Ihr denn was wir nicht Wissen?

    Was sollte man den als Eigner Wissen was wir bisher nicht Wissen und was kann man geschult bekommen bzw. welche Informationen könnte man sich beschaffen. Da ihr ja offensichtlich über ein tieferes Wissen in diesem Bereich verfügt stellt doch mal dar was fraglich ist und wie man aus eurer Sicht richtig damit umgeht.
  • War irgendwie doppelt, daher gelöscht.
  • Die “Pyrotechnische Einweisung” ist eine auf deutschen Vorschriften beruhende Notwendigkeit.Sie bringt dem Piloten keine Informationen über die unterschiedlichen Rettungsgeräte mit unterschiedlichen Einbauarten in unterschiedlichen Fliegern und den sinnvollsten individuellen Nutzugsverfahren. 
    Wer den Fragenkatalog mal ausfüllen musste, der lernt einen wichtigen Punkt: In der Not darf jeder Mensch alle sinnvollen Noteinrichtungen nutzen, auch ohne Einweisung.


    Zurück zur Notwendigkeit der Pyrotechnischen Einweisung: Warum brauchen PIloten  einer Cirrus SR20/SR22, die alle ein serienmäßiges  Gesamtrettungssystem haben, keine PE????? Kein Ahnung, aber zumindest gibt es in den Flughandbüchern der Cirrus (nicht in den Handbüchern der RG-Hersteller) viele Seiten über die Anwendung und Wirkung des CAPS. Das macht Sinn, wenn man es dann auch mal liest..

    P.S.Was ist eigentlich mit den Ersthelfern nach dem Crash eines LFZ mit pyrotechnischen Einbauten. Welcher zur Hilfe eilende Bauer, Polizist oder freiwillige Feuerwehrmann weiß in welche Gefahr er sich bewegt, weil die Rakete urplötzlich am Boden losgeht oder bei einem falschen Rettungsversuch gezündet wird?
    Es gibt eine DVD von Cirrus Aircraft, die das richtige Verhalten in solchen Szenarien beschreibt, wurde verteilt an betroffenen Stellen, leider nur in den USA.
  • Schönes Thema! Mal wieder die Zulassungsfrage der Rettungssysteme? Ausgerechnet BRS? Und mal wieder: "Aber wenn es diese glasklare Anforderung der geltenden Bauvorschrift
    nicht erfüllt, hätte keine Zulassung erteilt werden dürfen bzw. die
    Zulassungen sind ungültig." ... says who? Immer mal wieder die gleiche Meute von Leuten mit den gleichen, irgendwie indifferenten Zielen.

    Wer das etwas nüchterner sehen will: Das hätte-würde-dürfte-Szenario wird von einer überschaubaren Clique von Leuten ins Spiel gebracht, die wenig Spaß am Fliegen haben, dafür aber mehr sich mit sehr komischen Anwälten beschäftigen, die natürlich zuerst immer erzählen, dass dieser oder jene Vorgang "ein Klacks" sei. Einen Eiferer davon habe ich neulich mal getroffen. Mann, müssen die eine schwere Kindheit gehabt haben ...

    Truxxon
  • Carlson schrieb:

    Hand aufs Herz: Wer von Euch hat wirklich eine Pyrotechnische Einweisung gemacht?? Ich denke, die Allermeisten haben einen Zettel unterschrieben, das wars. Ich kenne auch kaum einen UL-Fluglehrer, der sich wirklich eingehend Gedanken zum Umgang mit dem RG gemacht hat. Ausnahmen gibt es natürlich auch.

    Hallo,
    Die Diskussion um Zulassungsregeln und Öffnungszeiten, Verzögerer und
    die Verantwortung der Verbände läßt sich zwar schön emotional führen,
    geht aber m.E. am eigentlichen Problem vorbei.

    Flugausbildung ist (in meinen Augen) in allererster Linie eine Erziehung zu Verantwortungsbewußtsein. Wenn sich Ausbilder und Schüler mit dem Ankreuzen von Antworten zufriedengeben ist das Ergebnis doch vorhersehbar. Und ein Ausbilder, der sich um den Umgang mit dem Rettungsgerät keine Gedanken gemacht hat, hat auf dem Ausbildersitz nichts verloren!

    Nein, wir brauchen kein "besseres" Ausbildungsprogramm oder schärfere Prüfung.
    (UL-)Fliegen = Selbstverantwortung. Genau die muß vermittelt und gelebt werden.

    gero
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
50.8 %
Ja
49.2 %
Stimmen: 181 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 48 Besucher online, davon 1 Mitglied und 47 Gäste.


Mitglieder online:
Higgy 

Anzeige: EasyVFR