Drohne zum Erfassen des Windprofils

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  • Hallo, ich bin momentan dabei eine Drohne zum Messen von Windgeschwindigkeit, Temperatur und Windrichtung zu entwickeln (beruflich). Es gibt dafür eine Anfrage eines Ballonfahrervereins, die brauchen diese Information vor dem Start. Die Idee ist es, die Drohne vor dem Start senkrecht aufsteigen zu lassen, und dann jeden Meter Temperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit, und evtl. Luftfeuchte aufzuzeichnen. Wir haben auch so etwas schon in groß und sehr genau entwickelt, nun ist die Herausforderung, das ganz günstig und einfach für einen Endverbraucher herzustellen. Ich selber bin kein Pilot, habe daher zu potentiellen weiteren Anwendern keinen direkten Draht, daher habe ich mich hier angemeldet um UL-Piloten fragen zu können:

    Also: Gibt es bei UL Fliegern, z.B. Gleitschirm-, Drachen,- Segelfliegern etc. ein Interesse an solchen Messwerten? Würde das bei der Flugplanung und Vorbereitung eines Fluges einen Sinn erfüllen?

    Vielen Dank für Eure Meinung!!

    Viele Grüße,

    William

  • Diese Messwerte sind enorm wichtig, allerdings was die Piloten für die Flugvorbereitung in der Regel verwenden sind keine Rohdaten sondern "gebrauchsfertige" Wetterprodukte, die diese Rohdaten konsolidieren und Prognosen  anhand von Wettermodellen erstellen. 

    So ist ungefähr das Geschäftsmodell von z.B. Meteomatics, die auch Daten mit Drohnen sammeln und dann über B2B API verkaufen: https://www.meteomatics.com/en/meteodrones-technology/

  • Moin William,

    Für Segelflieger könnte ich da antworten.

    Ein Temp ist eine interessante Sache, ist aber nur von Bedeutung, wenn wir die Information bis zur Wolkenbasis haben.

    Typischerweise reichen uns auch die Temps des nächsten Flughafens, sodaß ein persönlicher Temp am Ort für Streckenflieger eher gut für die Neugier ist.

    Die Investition dürfte daher nur ein sehr neugieriger Mensch machen.

    Beim Segelkunstflieger wird das schon eher interessant, da im Wettbewerb mindestens international die Wetterbedingungen geprüft werden müssen. national spart man sich den Aufwand meistens und macht es nur wenn der schwerwiegende Verdacht besteht, dass die Limits überschritten sind.

    Hier müssten wir auf 1200m hoch und Wind und Richtung in 200m, 600m und 1200m messen.

    in allen Fällen führt das zu großen Fragen wegen des Fluges ausserhalb der Sichtweite aber direkt an einem Flugplatz. Beides ist leider grenzwertig.

    Wieviel man in sowas investieren würde wäre dann die letzte Frage. Ich sehe da nicht, dass jemand deutlich mehr als 1000€ investieren würde.

    Für meine UL-Fliegerei wüsste ich jetzt nicht wofür ich das bräuchte, aber da gibt es ja evtl. jemand anderes.

  • Willa schrieb:
    Würde das bei der Flugplanung und Vorbereitung eines Fluges einen Sinn erfüllen?
    https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/LF/flyer-die-neue-drohnen-verordnung.pdf?__blob=publicationFile

    Die Drohne steigt also nur auf 100 Meter auf und misst bis dort die Daten?

    Weil über 100 m behördliche Genehmigung nötig (hm... gibt es da dann ein NOTAM dazu?).
    Also wäre der Nutzen sehr begrenzt, weil Segelflug/UL/Motorflug doch meist über 100 m unterwegs ist.

    Oder wie genau müsste man sich das vorstellen? Ist es die Idee an einen Modellflugplatz zu fahren, um das zu machen?

    Ich habe schon Bedenken wegen Drohnenpiloten (auch wenn das hier Piloten wären). Hatte schon öfter Anwohner, die im Platzrundenbereich plötzlich mit einer Drohne rumgeflogen sind und wir sie bitten mussten das doch bitte zu lassen.
    Möchte jetzt nicht so einem Ding plötzlich in sagen wir 600 Meter begegnen.

  • MichaelKu schrieb:
    Weil über 100 m behördliche Genehmigung nötig (hm... gibt es da dann ein NOTAM dazu?).
    Je nachdem in welchem Luftraum, welche risikomindernde Maßnahmen mit der zuständigen Luftfahrtbehörde vereinbart werden, usw.

    Beispiel:



  • Hi, danke für eure Antworten. Ja es ich hätte erwartet, dass es ein Nischenprodukt ist. Aber es gibt ja auch eine Community für DIY Wetterstationen etc. Sogar für die UL-Fliegerei gibt es eine Community habe ich gehört ;-D.

    Preislich ziele ich im Moment auf 500 Euro inkl Drohne bzw. 300 Euro als Ansteckgerät für DJI Produkte. Für einen Aufstieg nahe eines Flugplatzes braucht man ja eh eine Ausnahmegenehmigung, da könnte man einen Aufstieg > 100 m gleich mit beantragen.

    Aber ich sehe ein, dass die Nachfrage eher mäßig sein würde. Ich persönlich finde das aber einfach cool und hätte da so Lust drauf das Entwicklungsprojekt weiter zu verwerten :-D

  • Willa schrieb:
    Preislich ziele ich im Moment auf 500 Euro inkl Drohne bzw. 300 Euro als Ansteckgerät für DJI Produkte
    Dann kaufe ich definitiv eine und würde mich dafür einsetzen, dass für Wettbewerbe eine eigene angeschafft wird. 

    Sie muss aber auf 1200m kommen und ein Windprofil aufstellen, um die Luftrechtliche Sache dabei kümmer ich mich selbst.

  • Bei 1200 m Höhe kostet die Drohne alleine wahrscheinlich mindestens 500 Euro. Bei einer Steig- und Sinkrate von 2m/s sollte man 30 min Fliegen können mit Nutzlast, da geht keine ganz einfache Konstruktion mehr. Aber wir machen erstmal ein universelles Messgerät, Drohnen gibt′s ja genug und die kann man auch einfach selber Auslegen für solche Aufgaben. Wir zielen erstmal auf die eine finanzierte Anwendung in der Ballonfahrt, und dann schaue ich weiter.

    Wenn man nach "Drohne Windmessung" googelt sollte man unsere Firma finden, wer Interesse an der Messaufgabe hat könnte das ja im Auge behalten.

  • Wenn ich von solchen Vorhaben lesen, dann beschleicht mich das Gefühl, dass wir entweder bald alle Scheibenwischer brauchen um die Drohnen von der Scheibe zu wischen, oder sowieso nicht mehr fliegen können weil es keinen freien Raum mehr gibt, aber dann wären diese Messungen auch wieder überflüssig, weil sie eh keiner mehr braucht. Ich halte übrigens Laser-Doppler-Messungen für deutlich geschickter, weil da nicht xhundert Gramm in die Luft für gewuchtet werden müssen.

  • Steffen_E schrieb:
    Dann kaufe ich definitiv eine und würde mich dafür einsetzen, dass für Wettbewerbe eine eigene angeschafft wird. 

    Sie muss aber auf 1200m kommen und ein Windprofil aufstellen, um die Luftrechtliche Sache dabei kümmer ich mich selbst.

    Sonst geht es Dir gut oder? Drohnen sind bis auf sehr seltene Ausnahmegenehmigungen auf max Höhe von 100 m begrenzt. Dass ein Pilot überhaupt daran denkt Drohnen über 100 m aufsteigen zu lassen lässt meine Nackenhaare sich steil aufstellen. Entgegenkommende Flugzeuge rechtzeitig zu erkennen ist schon schwierig, Drohnen kannst Du nur beim Einschlag hören oder spüren.

    Gerd

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