Rosinenbomber D-CXXX abgestürzt !

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  • mhuck schrieb:
    Allerdings weiß ich auch, daß manche Piloten von manchen Flugzeugtypen behaupten, es wäre besser in einer Einmot einen Motorausfall zu erleiden als in einer schwachbrüstigen Zweimot.


    Das ist schlichtweg Stammtischgelaber. Die Zulassung nach FAR23 - und da fallen so ziemlich alle leichten Kolben-2mots bis 5,7 MTOW rein - definiert die Leistung für den Single Engine Betrieb. Natürlich werden diese Nachweise auf fabrikneuen Fliegern erbracht aber selbst wenn alles zusammen kommt wie ausgelutschte Motoren, Dichtehöhe, W&B usw gibt der 2. Motor eine reele Chance, einen Flugplatz oder schlimmstenfalls einen hindernisfreien Acker zu erreichen. Unter normalen Bedingungen reicht der 2. Motor bis der Sprit alle ist.

    Eine SEP kennt da nur einen Weg ...

    Die BFU-Berichte sprechen Bände. Übrigens auch ein Grund dafür, weshalb für eine gewerbliche Passagierbeförderung der 2. Motor vorgeschrieben ist (warum aber eine Single Turboprop a'la TBM700 und größer davon ausgenommen wird, wissen vermutlich nur die LBA-Bürokraten).

  • Ich habe durch meinen Schwiegervater, der während des Krieges Fernaufklärer war, eine Reihe Piloten kennengelernt. Die flogen Ju 88, Ju 188, Do 17, He 111 usw.
    Aufgrund immer schlechter werdender Materialqualität sank bei den Junkers- und BMW-Flugmotoren die durchschnittliche Standzeit auf ca. 25 Std. Das bedeutete, dass durch Verschleiß und zusätzlich durch Beschuß, ständig einmotorige Flüge vorkamen.

    Das Hauptproblem lag (und das ist wohl heute immer noch so) in der erforderlichen Umtrimmung. Kriegte man die schnell genug hin, waren die Flüge sicher durchführbar. Brenzlich und zwar richtig gefährlich wurde es, wenn die Landung anstand. Dann musste die Fahrt raus, die Mühle musste auf die langsamere Fahrt, richtiges Sinken und Richtung zurück getrimmt werden und zum Schluss sollte auch die Landebahn nicht verlassen werden.

    Ende vom Lied: Bevor man seine Gesundheit und die der Besatzung riskierte, wurde gleich eine - relativ ungefährliche - Bauchlandung gemacht. Die Maschinen waren dadurch vielleicht zu 20 % beschädigt. Das hat man normalerweise schnell reparieren können.
    Einen Motorenwechsel hat man z.B. bei einer Ju 88, (BMW 801) innerhalb drei Std. fertig gehabt !! Die hatten damals schon Schnellwechselsysteme mit Steckverbindungen.
  • Also damals im Ferienlager bin ich auch abgestürzt, hatte den totalen Kontrollverlust. Habe dann eine Bruchlandung im Nachbarzelt hingelegt wovon die Bewohnerin sehr angetan war glaub ich. Sie hatte dann wohl einen Kontrollverlust simuliert und ist mit abgestürzt. Verletze gab es soweit kaum jemanden, dennoch war es aus meiner Sicht ein Absturz. Rosinen gabs keine..Denke das mein Beitrag hier genauso Sinnvoll ist wie die anderen ;) 


    *Wer immer das tut was er immer getan hat, muss sich nicht wundern das er das bekommt was er immer bekommen hat*

  • Hallo zusammen,


     


    ich habe aufmerksam die verschiedenen Beiträge gelesen und bin zum Schluss gekommen, dass wir nicht von einer Bruchlandung sprechen sollten, erst recht nicht von einem Absturz. Es handelt sich um einen Unfall.


    Grund für diese Aussage ist die Definition der BFU, die sich professionell mit der Untersuchung von Flugunfällen beschäftigt.


    Die BFU kennt Unfälle, Störungen und schwere Störungen. Den Begriff "Absturz" kennt die BFU nicht.


     


    Anbei etwas Lektüre: 


     


    Sie sind hier:



    1. Homepage

    2. Die BFU

    3. Begriffsbestimmungen

    4. Unfall


    Begriffsbestimmung


    Unfall

    Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs vom Beginn des Anbordgehens von Personen mit Flugabsicht bis zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Personen das Luftfahrzeug wieder verlassen haben, wenn hierbei:


    1. eine Person tödlich oder schwer verletzt worden ist


    - an Bord eines Luftfahrzeuges oder


    - durch unmittelbare Berührung mit dem Luftfahrzeug oder einem seiner Teile,


    auch wenn sich dieser Teil vom Luftfahrzeug gelöst hat, oder


    - durch unmittelbare Einwirkung des Turbinen- oder Propellerstrahls eines Luftfahrzeugs,


    es sei denn, dass der Geschädigte sich diese Verletzungen selbst zugefügt hat oder diese ihm von einer anderen Person zugefügt worden sind oder eine andere von den Unfall unabhängige Ursache haben, oder dass es sich um Verletzungen von unbefugt mitfliegenden Personen handelt, die sich außerhalb der den Fluggästen und Besatzungsmitgliedern normalerweise zugänglichen Räumen verborgen hatten, oder









    2.
    das
    Luftfahrzeug oder die Luftfahrzeugzelle einen Schaden erlitten hat und


    -

    dadurch der Festigkeitsverband der Luftfahrzeugzelle, die Flugleistungen oder die


    Flugeigenschaften beeinträchtigt sind und




    -

    die Behebung dieses Schadens in aller Regel eine große Reparatur oder einen


    Austausch des beschädigten Luftfahrzeugbauteils erfordern würde;


    es sei denn, dass nach einem Triebwerkschaden oder Triebwerksausfall die Beschädigung des Luftfahrzeugs begrenzt ist auf das betroffene Triebwerk, seine Verkleidung oder sein Zubehör, oder dass der Schaden an einem Luftfahrzeug begrenzt ist auf Schäden an Propellern, Flügelspitzen, Funkantennen, Bereifung, Bremsen, Beplankung oder auf kleinere Einbeulungen oder Löcher in der Außenhaut, oder


    3. das Luftfahrzeug vermisst wird oder nicht zugänglich ist.



    Herzliche Grüße


    flyfree


  • Die Bundesstelle für Fluguntersuchung hat die Notlandung eines Rosinenbombers in Schönefeld in ihre höchste Kategorie "Unfall" eingestuft. Damit wird sie gravierender beurteilt, als etwa die beinahe missglückte Landung eines Lufthansa-Airbus im März 2008


     


    Quelle Berliner Morgenpost vom 24.Juni 2010


     


    http://www.morgenpost.de/berlin/article1330157/Flug-Unfall-in-hoechste-Kategorie-eingestuft.html


     


    ps: nette Fotoserie dabei !

  • @mbstar
    Diese Schlagzeile der Morgenpost ist ein solcher Schwachsinn. Formuliert im billigen Sensationsstil.Weil der Vergleich zwischen einer abgebrochenen Landung wegen Seitenwind, einem go around mit anschließender Landung (LH-Hamburg) nicht vergleichbar ist mit einem vermutlichen Totalschaden, verletzten Personen nach einem Luftnotfall (DC3-Berlin)
    Die Einordnung erfolgt nicht von der BFU "frei Schnauze", sondern ist durch Verordnung festgelegt. Die auch jeder Pilot kennen sollte. Denn im Fall X muss er entsprechend reagieren.
    Der Morgenpost Schreiber hat etwas aufgeschnappt und sehr sachunkundig formuliert. Schlechter Journalismus, den ich als Pilot zu diesem Thema nicht zitiert hätte.    
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 7 Monate.
  • Hallo Leute,
    vielleicht haben es schone einige von euch mitbekommen, aber der bruchgelandete Rosinenbomber soll wieder flott gemacht werden und zur Eröffnung des neuen BBI-Airports fliegen. Es wurde ein Förderverein für den Wiederaufbau gegründet. Mich persönlich freut es, dass dieses Stück deutsche Luftfahrtgeschichte erhalten bleibt ;) Hier noch ein kleiner Artikel dazu.
    Cheerz, Chris
  • flyingchristopher schrieb:
    Hallo Leute,
    vielleicht haben es schone einige von euch mitbekommen, aber der bruchgelandete Rosinenbomber soll wieder flott gemacht werden und zur Eröffnung des neuen BBI-Airports fliegen. Es wurde ein Förderverein für den Wiederaufbau gegründet. Mich persönlich freut es, dass dieses Stück deutsche Luftfahrtgeschichte erhalten bleibt ;) Hier noch ein kleiner Artikel dazu.
    Cheerz, Chris


    Schön das sie den Rosienenbomber wieder aufbauen, aber ohne Tempelhof macht mir diese Luftfahrtgeschichte  keine Freude mehr .... ((schnief ))  :(  Peter
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